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Sport in Freiburg voranbringen

Schulhof mit BasketballkorbSportanlagen auf Schulhöfen (hier das Goethe-Gymnasium) sollen außerhalb der Schulzeiten möglichst allen Menschen offen stehen. Foto: Joers

Mit einiger Verzögerung liegt die Neuauflage des Sportentwicklungsplan der Stadt Freiburg endlich vor. Auf 100 Seiten gibt er Empfehlungen,  wie sich der Vereins-, Schul- und der Individualsport im öffentlichen Raum sinnvoll weiterentwickeln ließe. Unter anderem sollen Vereine Anreize erhalten, wenn sie ihre Sportflächen für Nicht-Mitglieder öffnen.

Der Sportentwicklungsplan für die Jahre 2024 bis 2040 fußt auf einer Befragung unter 16.000 Bürgern und den Rückmeldungen aus Sportvereinen, Schulen und Kitas. Ein Ergebnis: Zu den drei wichtigsten Sportarten in Freiburg zählen die Befragten Fahrradfahren, Laufen und Fitness-Sport – „also informelle Sportarten, die auch in öffentlichen Parks ausgeübt werden“, erläutert Ulrike Hegar, Leiterin des Sportreferats. Die Stadt sieht sich daher in ihrem bisher eingeschlagenen Weg bestätigt,  Sport- und Bewegungsparks für alle, wie z.B. im Sternwald, anzulegen. Aktuell sind in Freiburg 670 Hektar an Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen ausgewiesen.

Finanzielle Anreize für Vereine

Aber: Der Sportentwicklungsplan empfiehlt auch, dass sich Sportvereine mehr öffnen sollen für Nicht-Mitglieder. Dafür sollen finanzielle Anreize geschaffen werden. Deshalb hat die Stadt ihre Sportförderrichtlinien angepasst. „Wir versuchen damit, den Vereinen noch mehr Unterstützung zu geben, damit sie Sport und Bewegung für die breite Bevölkerung anbieten können“, sagt Sportbürgermeister Stefan Breiter. Ein Instrument ist auch die neu eingeführte Übungsleiter-Pauschale, mit der Stadt die Vereine finanziell unterstützen will. Außerdem sollen die Kooperationen  mit Schulen ausgebaut werden, und Schulhöfe wiederum so ausgebaut werden, dass sie außerhalb der Schulzeiten möglichst von allen Menschen für den Sport genutzt werden können.

Durch die neuen Sportförderrichtlinien kommen auf die Stadt Mehrkosten von 360.000 Euro zu. „Jeder in den Sport investierte Euro ist ein gut investierter Euro“, sagt Breiter. Am 19. März entscheidet der Gemeinderat über die Maßnahmen.

Uniklinik: Tag der offenen Tür

Füße eines NeugeborenenBeim Tag der offenen Tür der Uniklinik Freiburg erhalten Eltern Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt. Foto: Pixabay

16. März: Team der Geburtshilfe lädt ein zu Kreißsaalbesichtigungen und Schnupperkursen

Einen Einblick in das umfangreiche Angebot der Geburtshilfe gibt das Universitätsklinikum am Samstag, 16. März, beim Tag der offenen Tür. Von 11 bis 16 Uhr können sich werdende Eltern bei Vorträgen, Schnupperkursen, Gesprächsangeboten und einer Kreißsaalführung informieren und erhalten so Antworten auf viele Fragen, die sie bewegen.

Neben Fachvorträgen zu Ernährung in der Schwangerschaft, Schwangerschaftsdiabetes und Möglichkeiten der Pränataldiagnostik stehen den Besucherinnen und Besuchern zahlreiche Experten für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Die Elternschule der Universitäts-Frauenklinik bietet Schnupperkurse zu Yoga, Beckenbodentraining und Atemübungen an. Kinder können im Teddybär-Krankenhaus ihre Kuscheltiere versorgen lassen. Außerdem können sie sich schminken lassen und ein Geschwisterdiplom absolvieren. Von 11 bis 15 Uhr finden immer zur vollen Stunde Besichtigungen des Kreißsaals und der Wochenbettstation statt.

Die Teilnahme am Tag der offenen Tür ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig. Für die  Besichtigung des Kreißsaals und der Wochenbettstation kann man sich vor Ort anmelden.

Jagos dramatische Rettung

Jago, Rauhaardackel im WaldDackelrettung in letzter Minute für Jago im Zähringer Wald – bei seiner Rettung schwebte der Hund in Lebensgefahr. Foto: Privat

Im Zähringer Wald tappt ein Rauhhaardackel in eine lebensbedrohliche Falle – Es entwickelt sich eine unglaubliche Rettungsaktion

Es ist die schier unglaubliche Geschichte eines Überlebenskampfes, der sich Ende September in einem Waldstück bei Zähringen abgespielt hat. Im Mittelpunkt steht der kleine Jagdhund „Jago vom Kanonenturm“, ein Rauhhaardackel. Der fünfeinhalb Jahre alte Rüde prescht an diesem Tag urplötzlich, seinen Instinkt folgend in eine alte, enge, einseitig verschlossene Betonröhre. Dort drin saß, wie sich später herausstellte, ein Dachs. Der ausgebildete Jagdhund hatte Witterung aufgenommen und befindet sich auf einmal am Ende der Röhre in einem Kampf auf Leben und Tod. Der wehrhafte Dachs liefert sich mit dem Rüden über drei Stunden lang ein heftiges Gefecht.  Jagos verzweifeltes Herrchen Helge von Gilsa, ein erfahrener Jäger aus Herdern, konnte nur die heftigen Kampfgeräusche verfolgen und hoffen, dass der Dackel irgendwann wieder aus der Betonröhre kommt. Doch plötzlich ist Stille. Totenstille! Keinerlei Lebenszeichen mehr.

Helge von Gilsa ruft die Feuerwehr an, doch die kann nichts machen. In die enge Betonröhre komme sie nicht herein, wird ihm mitgeteilt. „Ich dachte, jetzt ist es vorbei“, erinnert sich der Hundehalter. In seiner Not ruft er das ihm befreundete Ehepaar Ernst und Constanze Ganter an. Diese kontaktieren wiederum das Rohrreinigungsunternehmen eines Bekannten (Fritz und Dennis Löffler). Mithilfe des Spezialgeräts mit Kamera kann Jago geortet werden. 19 Meter vom Eingang entfernt. Zu erkennen ist, dass Jago noch leichte Vitalzeichen von sich gibt. Es ist klar: Jago muss gerettet werden.

Der Rohrreiniger ruft   einen befreundeten Unternehmer, Bernhard Sänger von der Bauunternehmung Sänger GmbH an, der zufällig am Sonntagnachmittag in seinem Büro sitzt. Mit schwerem Gerät transportiert dieser einen Kleinbagger nach Zähringen und fängt an, sich zielgenau voran zu graben. Als zwischenzeitlich auch noch der Sprit ausgeht, hilft ein Landwirt in der Nachbarschaft.
Nach über sieben Stunden wird der Dackel mittels einer Spirale und mithilfe einer Kamera rausgezogen. Jago ist schwer verletzt und stark abgekühlt. Allen ist klar, jetzt muss schnell tiermedizinische Versorgung her. Der andere Beteiligte hat den Kampf besser weggesteckt: Der Dachs flüchtet in den Wald.

Sofort geht es in die Notaufnahme der Kleintierklinik Frank. Diagnose: sehr starke Unterkühlung, vollständiges Nierenversagen, Bissverletzungen an Kopf und Hals.  Es folgt eine Behandlung mit Infusionen, Katheter, Antibiotika, Schmerzmitteln und Wärme. Das Klinikteam verrichtet Schwerstarbeit – mit Erfolg! 48 Stunden später gibt es Entwarnung.  Jago kann es schaffen! Nach acht Tagen erfolgt die Entlassung aus der Intensivstation, die Nieren müssen sich weiter erholen. Nach elf Tagen sind die Nierenwerte wieder im Normbereich, nur die Unterlippe muss noch ganz anwachsen. „Ich bin so unendlich dankbar. Dank all dieser Beteiligten gab es für meinen Jago ein Happyend“, erklärt Helge von Gilsa.

Mit einem Ticket auf drei Messen

Unter Anderem auf der „Baby + Kind“ können Messebesucher am Wochenende Produkte direkt vor Ort ausprobieren und zu Messepreisen kaufen. Foto: FWTM

Trends rund um das Grillen, Autos, aber auch das Leben mit Kleinkind: In der Messehalle ist dieses Wochenende mit drei Messen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Frisch gebackene Eltern können sich bei „Baby + Kind“ zur Erstausstattung beraten lassen, während BBQ-Fans bei „Rauch & Glut“ fündig werden. Wer auf der Suche nach einem neuen Auto ist, ist auf der Gebrauchtwagenschau gut beraten.

Von Freitag, 8. März, bis Sonntag, 10. März präsentiert die FWTM wieder drei ihrer beliebten Veranstaltungen: In Messehalle 2 und 3 können Paare mit Kinderwunsch, Schwangere und junge Familien sich auf der „Baby + Kind“ bei rund 95 Ausstellern in kurzer Zeit über eine Vielzahl von Produkten informieren und direkt zu Messepreisen einkaufen.  

In der Vortragslounge gibt es Fachvorträge  zu den Themen Kindergeld, Elterngeld, Ernährung, Medienkompetenz für Eltern und Hebammen-Tipps. In der Stilllounge können Babys fernab vom Messetrubel gestillt und Stillberatung durch das Evangelische Diakoniekrankenhaus eingeholt werden. Im  Kindererlebnisbereich gibt es Attraktionen wie eine Hüpfburg, einen Bobby-Car-Parcours, Kinderschminken sowie ein Tanz- und Turnprogramm.

Parallel findet die BBQ Lifestyle Messe „Rauch&Glut“ in den Messehallen 1 und 2 statt: 70 Aussteller präsentieren ihr Angebot, 20  davon sind zum ersten Mal auf der „Rauch & Glut“.  Der  FoodRockerz-Bereich präsentiert regionale und überregionale Start-ups  aus dem Bereich Grill & BBQ.

Grillboulevard mit BBQ-Spezialitäten

Wen der Messebesuch hungrig macht, der kommt auf dem Grill-Boulevard auf seine Kosten: Hier sorgen zahlreiche Gastronomen  mit BBQ-Spezialitäten für das leibliche Wohl der Messegäste. Am Samstag grillen bei der Regionalmeisterschaft „Black Forest“  motivierte Teams der Amateur-Klasse um den Titel.
In Halle 4 sowie im Zentralfoyer können Messebesucher sich zudem bei der Südbadischen Gebrauchtwagenschau einen Überblick über den aktuellen Gebrauchtwagenmarkt verschaffen: Verschiedene Modelle, Probefahrten ohne Termin und Highlights wie ein Überschlagsimulator sind hier geboten.

Wer noch nicht genug hat, kann an einem virtuellen  Racing-Erlebnis teilnehmen. Die Tickets gelten für den Besuch aller drei Messen.

INFO:

Die drei Messen „Baby + Kind“, „Rauch und Glut“ sowie die Südbadische Gebrauchtwagenschau am kommenden Wochenende haben am Freitag von 14 bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintrittskarten gibt es ab 10 Euro vor Ort und an allen Vorverkaufsstellen. Tickets und Infos unter:

www.baby-messe.freiburg.de
www.rauchglut-freiburg.de
gebrauchtwagen-suedbaden.de

Neu im Kino: Roadtrip läuft aus dem Ruder

Zwei Schauspielerinnen im RoadmovieIn der rasanten Gaunerkomödie „Drive-Away Dolls“ ist es mit dem Urlaub schnell vorbei. Foto: Verleih

Kinotipp: In Ethan Coens neuer Komödie unternehmen zwei  Freundinnen einen spontanen Roadtrip nach Tallahassee. Doch dann wird das ungleiche Duo ungewollt zum Ziel unfähiger Ganoven, und schon ist es vorbei mit der Entspannung – denn es  geht schief, was nur schiefgehen kann.

Es geht doch nichts über einen Kurztrip, um auf andere Gedanken zu kommen. Ab ins Auto, Musik an, den Highway entlangbrausen, Abenteuer erleben und grenzenlose Freiheit genießen: So jedenfalls stellen sich die frisch getrennte Jamie (Margaret Qualley, „Once Upon a Time in … Hollywood“) und ihre Freundin Marian (Geraldine Viswanathan, „Miracle Workers“) ihren Roadtrip nach Tallahassee im sonnigen Florida vor. Doch natürlich kommt alles ganz anders.

Denn die beiden jungen Frauen ahnen nicht, dass ihnen durch einen Irrtum ein Mietwagen ausgehändigt wurde, in dessen Kofferraum sich höchst brisante Fracht befindet. Bald müssen die Freundinnen feststellen, dass einige ebenso zwielichtige wie unfähige Gestalten hinter ihnen her sind, die es auf die geheimnisvolle Ladung abgesehen haben. Ein aberwitziger und spannungsgeladener Road-Trip nimmt seinen Lauf. 

Skurrile Charaktere, wendungsreiche Handlungsstränge und jede Menge schwarzer Humor: Das alles gehört zu den Markenzeichen von Ethan Coen (Hail, Caesar!, Unbroken, True Grit – Vergeltung). Der Filmemacher wurde mit seinem Bruder Joel  viermal mit dem Oscar ausgezeichnet („Beste Regie“, „Bester Film“ und „Bestes adaptiertes Drehbuch“ für No Country for Old Men sowie „Bestes Original-Drehbuch“ für Fargo – Blutiger Schnee). Bei der rasanten Gaunerkomödie  ist Coen wieder voll in seinem Element. Er führte nicht nur Regie, sondern schrieb mit seiner Ehefrau Tricia Cooke auch das 
Drehbuch.

Für das humorvolle Roadmovie stellten Coen und sein Team ein hochkarätiges Schauspielensemble zusammen. Neben Margaret Qualley und Geraldine Viswanathan gehören unter anderem Beanie Feldstein („Booksmart“), Colman Domingo („Candyman“), Bill Camp (Jason Bourne) sowie Pedro Pascal (The Last of Us) und Oscar-Preisträger Matt Damon („Good Will Hunting“) zum Cast. (fwb)

Tourismus in Freiburg: Rekordwert bei Übernachtungen

TorismusrekordAm liebsten machen die Schweizer Urlaub in Freiburg, gefolgt von den Franzosen und den Spaniern. Foto: FWTM/Spiegelhalter

Nachdem die Übernachtungszahlen im Tourismus in Freiburg 2022 erstmals die Zwei-Millionen-Marke geknackt haben, gab es im vergangenen Jahr einen neuen Rekord. 2,12 Millionen Übernachtungen wurden in Hotels, Gasthöfen, Pensionen, auf Campingplätzen und in der Jugendherberge der Stadt registriert. Das entspricht einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2022 sowie einem Plus gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 von 16,5 Prozent. Rund 571.000 Übernachtungsgäste aus dem Ausland gab es 2023, damit wurde wieder Vorkrisen-Niveau erreicht (ein leichtes Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zu 2019).

Und wer macht am liebsten Urlaub in Freiburg? Die Herkunftsländer führt im Jahr 2023 mit Abstand und bereits wie im letzten Jahr die Schweiz an (rund 144.800 Übernachtungen, plus 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr), gefolgt von Frankreich (knapp 52.000 Übernachtungen, plus 10,2 Prozent zu 2022) und Spanien (46.814 Über-nachtungen, plus 23,7 Prozent zu 2022).

„Durch den Klimawandel verbringen immer mehr Touristen aus Südeuropa den Sommer hier“, so Franziska Pankow, FWTM-Abteilungsleiterin Tourismus beim Pressetermin am Freitag. Zahlreiche Gäste kamen auch aus asiatischen Ländern, bei einigen gab es einen großen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, beispielsweise bei Japan (plus 184 Prozent) und Taiwan (plus 149 Prozent).

Auch in der Hotellerie gab es eine Steigerung (rund 1,5 Millionen Übernachtungen, 4,5 Prozent mehr zu 2022). Die durchschnittliche Auslastung bereitet jedoch Sorge: diese ist auf 52,6 Prozent gestiegen, liegt jedoch weiterhin unter dem Niveau des Vorkrisenjahrs 2019 (57,6 Prozent). Vor allem in den Sommermonaten Juli und August boomt der Tourismus, in der Nebensaison gebe es jedoch zu viele Betten, dies führe zu „einem harten Preiskampf“, so Wiltrud Rösler, 2. Vorsitzende sowie Vorsitzende FG Tourismus und Hotellerie, DEHOGA Freiburg-Stadt bei einem Pressetermin am Freitag.

Auch die extrem gestiegenen Kosten in allen Bereichen „belasten die Betriebe“. Eine weitere Herausforderung sei, Wohnraum für Fachkräfte aus dem Ausland zu bekommen. „Wir nutzen Hotelzimmer temporär als Unterkunft, obwohl wir diese bräuchten“, sagte Andrea Duarte vom Dorint Thermenhotel Freiburg. Außerdem müssten potenzielle Mitarbeiter oft monatelang auf eine Genehmigung der Behörden warten.

Ein weiterer Punkt: im Gegensatz zum Umland wird in Freiburg die Bettensteuer fällig. Man wünsche sich, dass wie im Umland eine Konus-Karte eingeführt wird, mit der der öffentliche Nahverkehr kostenlos genutzt werden kann. Das befürwortet auch FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme, „ bis November läuft hierzu eine Untersuchung“, danach könne man darüber entscheiden.

SC Freiburg gegen West Ham United: Teil eins der Revanche

SC-Spieler Roland Sallai am Ball gegen West Ham UnitedSC-Spieler Roland Sallai am Ball gegen West Ham United, Fotograf: Detlef Berger

Im Achtelfinale der Europa League ist am Donnerstag (21 Uhr/RTL) im Europa-Park Stadion ein alter Bekannter zu Gast: West Ham United, mit dem der SC bereits in der Gruppenphase zu tun hatte und zweimal verlor. Gelingt Freiburg die Revanche?

Das Losglück wollte es so, dass der SC Freiburg erneut die Hürde West Ham United überwinden muss, wenn er das Viertelfinale der Europa League erreichen will. Teil eins des Achtelfinals wird am Donnerstag um 21 Uhr vor eigenem Publikum angepfiffen. Für SC-Trainer Christian Streich ein Genuss – aber auch eine Bürde. „Wir haben viele Europa-League-Spiele erfolgreich gestaltet. Auch in der Gruppenphase. Aber dieser Rhythmus Donnerstag-Sonntag ist eine große Herausforderung, besonders, wenn man mit vielen verletzten und erkrankten Spielern zu kämpfen hat.“

„Es freut mich wahnsinnig für ihn, dass er nach seiner langer Leidenszeit getroffen hat. “

Vincenzo Grifo über das Führungstor von Kapitän Christian Günter

Dennoch tritt der SC mit breiter Brust und dem Selbstbewusstsein aus dem starken Auftritt beim 2:2 gegen Bayern München an. Besonders der sehenswerte Führungstreffer von Kapitän Christian Günter sorgte für große Emotionen innerhalb der Mannschaft. „Es freut mich wahnsinnig für ihn, dass er nach seiner langer Leidenszeit getroffen hat. Er ist jetzt absolut wieder da“, sagte Vincenzo Grifo über Linksverteidiger Günter, der weite Teile der Saison wegen seiner schweren Armverletzung verpasst hatte.

Dass Günter und auch Innenverteidiger Matthias Ginter nach Problemen an der Achillessehne wieder in der Startelf standen, begrüßte auch 2:2-Torschütze Lucas Höler: „Den Kapitän spürt man immer und Matze (Ginter, d.Red.) ist auch ein sehr erfahrener Spieler.  Beides sind Leistungsträger und sie tun uns gut.“

Der beherzte Auftritt gegen die Bayern dient Grifo als Blaupause für die Partie gegen die Engländer – auch wenn die als Tabellensiebter der englischen Premier League klarer Favorit sind. „Jetzt regenieren wir gut und dann schauen wir, dass wir gegen West Ham eine annähernd so gute Leistung bringen“, sagt Grifo.

Merzhausen wählt einen neuen Bürgermeister

Zu sehen sind die Bürgermeisterkandidaten Carolin Dunkelberg, Melanie Kienle und Marco KernVon links: Die Bürgermeisterkandidaten Carolin Dunkelberg, Melanie Kienle, Marco Kern, Fotograf: Sophia Hesser

Bürgermeister gesucht: Am Sonntag öffnen in Merzhausen die Wahllokale der Bürgermeisterwahl

In Merzhausen wird gewählt: Amtsinhaber Christian Ante trat zum 1. März die Stelle als Landrat des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald an, sodass die Merzhauser am kommenden Sonntag, 10. März, einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin wählen. Zur Wahl treten zwei Bewerberinnen sowie ein Bewerber an, die alle in der Region verwurzelt sind.

Kandidatin Carolin Dunkelberg arbeitet als Stadtverwaltungsrätin schon lange in der Kommunalverwaltung und weist daher einiges an Erfahrung auf. Die 47-Jährige möchte sich Themen wie der Ganztagsschule annehmen und mit der Wohnraumknappheit befassen. Ihr Lösungsansatz ist das Beseitigen von Leerstand – zum Beispiel mit einem Leerstandskataster.

Rechtsanwältin Melanie Kienle wiederum wünscht sich Familienfreundlichkeit als Markenzeichen für die Gemeinde Merzhausen. So soll jedes Kind einen Betreuungsplatz erhalten. Einen Schwerpunkt möchte sie auch auf Schulen legen. Auch sie befasst sich mit den Dauerbrennerthemen Wohnen, Bildung, Finanzen und Ehrenamt. In Sachen Klimaschutz will sie global denken und lokal handeln – zum Beispiel durch eine verbesserte Bustaktung.

Als Gundelfinger Hauptamtsleiter bringt auch Marco Kern Erfahrung in der Kommunalverwaltung mit: 2022 trat er gegen Amtsinhaber Raphael Walz schon in Gundelfingen zur Wahl an. In Merzhausen möchte er eine Alternative zur Unterbringung Geflüchteter in Containern finden und eine bessere Integration ermöglichen. Auch Kern fasst einen engeren Bustakt ins Auge.

Die neue Wutkultur

Computertastatur mit der Aufschrift EmpörungIm Netz entstehen Filterblasen, in denen Kommentatoren oft jegliche Hemmungen verlieren. Foto: Picture Alliance

Freiburger Politiker äußern sich besorgt über wachsende Aggressionen im öffentlichen politischen Diskurs

Eine neue,  wütende Empörungskultur bringt eine Entwicklung hervor, der die Demokratie beschädigt: Politiker, Journalisten und Staatsdiener werden auf verächtliche Weise angepöbelt und lächerlich gemacht. Jüngst in Freiburg bekam das auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu spüren.

Dass Debatten, auch wenn sie hart geführt werden, zur Demokratie gehören, steht außer Frage.  Wenn dem Kanzler auf Plakaten, wie in Freiburg gesehen, ein unflätiges „Olaf verpiss dich“ entgegengehalten  beziehungsweise seine Rede zum Stadtteil Dietenbach von schrillen Störgeräuschen begleitet wird, wirkt das hingegen nur noch destruktiv. Auch Beiträge zum Kanzlerbesuch in den Sozialen Netzwerken gingen in einem regelrechten Shitstorm gegen Regierung und Medien im Allgemeinen unter.

Krisenhafte Zuspitzung der Realität

Michael Wehner, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung in Freiburg, sagt, wir lebten derzeit in einer Empörungsdemokratie,  die darin fuße, dass viele Menschen durch die krisenhafte Zuspitzung der Realität verunsichert seien, was sich oft in sehr scharfem Ton ausdrücke. „Eine wachsende Zahl an Bürgerinnen und Bürgern glaubt, dass es legitim sei, nicht nur verbal-radikal, sondern auch körperlich-physisch radikal aufzutreten“, so Wehner.

Befeuert werde die Wut durch Filterblasen in den Sozialen Medien. „Gerade auch lokale Politiker erleben über Facebook und Co. regelmäßig Shitstorms“, so der Politikwissenschaftler. Die Anonymität des Netzes setze die Hemmschwelle, verbal aggressiv auszuteilen, sehr niedrig.

 Jedoch habe sich auch in der realen Welt etwas verschoben: „Die Art und Weise wie das Amt des Bundeskanzlers diskreditiert wird, wie zuletzt in Freiburg, als jedes Wort  durch eine lärmende Heulboje gestört wurde, hat eine neue  Niveaulosigkeit erreicht. Aus meiner Sicht ist so ein Verhalten völlig daneben, weil es letztlich zu einer Verächtlichmachung der demokratischen Institutionen führt“, betont Wehner.

Südbadens scheidende Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zeigte sich  in einem Gespräch mit Journalisten  über das aufgeheizte Klima sehr besorgt. Im Regierungsbezirk habe es in jüngster Zeit sogar Vor-Ort-Termine gegeben, die abgesagt werden mussten, weil Sorge um die Sicherheit der Mitarbeiter bestand.

 Auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn nimmt die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas wahr: „Wir erleben seit einigen Jahren, wie die Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft zunimmt. Und das sickert durch, ich nehme es durchaus so wahr, dass der Ton immer wieder mal schärfer wird und mancher nicht mehr an einem Dialog interessiert ist. Leider bis hin zu Bedrohungen, so hatten wir gerade wieder  eine unschöne Szene bei uns privat zuhause. Das geht einfach gar nicht!“

Gleichzeitig wendet sich Horn gegen pauschales Schwarzmalen: „Die meisten Menschen denen ich begegne, suchen weiter einen konstruktiven und respektvollen Austausch. Hart in der Sache, fair im Ton – so wünsche ich mir den Diskurs“, so Horn. Politik dürfe nicht aufhören, mit den Menschen direkt ins Gespräch zu kommen, zuzuhören und Gedanken sowie Lösungen verständlich und nachvollziehbar zu kommunizieren. „Die große Mehrheit will den Dialog und miteinander um die besten Lösungen ringen – das werden uns die, die laut schreien, nicht nehmen“, betont der Oberbürgermeister.

Spatenstich für Freiburgs neuen Stadtteil Dietenbach mit Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bürgermeister Martin HornGute Laune kurz vor dem Spatenstich: Kanzler Olaf Scholz mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. Foto: Sven Meyer

Für Freiburg war der gestrige Dienstag ein historischer Tag: Der Spatenstich zum neuen Stadtteil Dietenbach – gemeinsam vollzogen mit Bundeskanzler Olaf Scholz – ebnet den Weg in die Zukunft der wachsenden Stadt.

Deutschlands größter neuer geplanter Stadtteil soll in den nächsten 20 Jahren rund 7.000 Wohnungen – die Hälfte davon sozial gefördert – für etwa 16.000 Menschen umfassen. Die Stadt Freiburg gehe damit entschlossen voran und setze ein Zeichen gegen die Wohnungsknappheit, die eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit sei, betonte Oberbürgermeister Martin Horn beim Festakt vor geladenen Gästen auf dem Mundenhof-Gelände.

„Nicht meckern, machen!“

Bundeskanzler Olaf Scholz beim Spatenstich in Freiburg

Der heutige Tag sei „ein mutmachender Moment“ für ganz Deutschland, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Ziel sei es, 20 neue Stadtteile dieser Größe in deutschen Städten zu planen. Mit sichtlicher Zustimmung zitierte er das Motto des Freiburger Stadtoberhaupts: „Nicht meckern, machen!“ Nach diesem Motto hätten die Freiburger Bürgerinnen und Bürger gehandelt, als sie 2019 in einem Bürgerentscheid mehrheitlich für den Bau des Stadtteils gestimmt hätten. Sie hätten das Allgemeinwohl und die Zukunft im Blick gehabt, so Scholz. „Darum ist das heute ein guter Tag für Deutschland“, schlussfolgerte der Kanzler, der seine Rede völlig frei und ohne einen Verhaspler vortrug.

Historischer Spatenstich für den Stadtteil Dietenbach – mit guter Laune dabei: Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (2. von links/parteilos) und Kanzler Olaf Scholz (Mitte/SPD). Foto: Sven Meyer

Am sozial verträglichen Wohnungsbau führe kein Weg vorbei. Gleichzeitig sei er sich bewusst, dass das Problem der Wohnungsknappheit nicht verschwinden werde. Scholz verwies darauf, dass all die, die prognostiziert hätten, dass sich das Problem in Anbetracht einer sinkenden Bevölkerung von selbst erledigen würde, geirrt hätten. Das Statistische Bundesamt habe jüngst eine plausible Rechnung vorgelegt, wonach die Bundesrepublik weiter gegen 90 Millionen wachse. Vor diesem Hintergrund plädierte er dafür in Städten zu bauen, denn dort wollten die Leute leben, bestehende Hürden zu vereinfachen und den sozialen Wohnungsbau zu forcieren.

Oberbürgermeister Martin Horn erklärte, der Siegerentwurf stelle den Menschen in den Mittelpunkt. „Wir bauen einen Stadtteil, der Vorbild werden soll. Vorbild für Umweltschutz und nachhaltige Mobilität. Vorbild für soziale Infrastruktur. Und vor allem: Vorbild für bezahlbares Wohnen.“

Begleitet wurde die Veranstaltung von einem Großaufgebot der Polizei. Am Rande kam es zu Protesten von Landwirten gegen die Agrarpolitik sowie Umweltaktivisten, die sich für den Erhalt des Langmattenwäldchens einsetzten. Für den Kanzler ging es danach unter anderem zu einem Bürgergespräch ins Europa-Park-Stadion.