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Spatenstich für Freiburgs neuen Stadtteil Dietenbach mit Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bürgermeister Martin HornGute Laune kurz vor dem Spatenstich: Kanzler Olaf Scholz mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. Foto: Sven Meyer

Für Freiburg war der gestrige Dienstag ein historischer Tag: Der Spatenstich zum neuen Stadtteil Dietenbach – gemeinsam vollzogen mit Bundeskanzler Olaf Scholz – ebnet den Weg in die Zukunft der wachsenden Stadt.

Deutschlands größter neuer geplanter Stadtteil soll in den nächsten 20 Jahren rund 7.000 Wohnungen – die Hälfte davon sozial gefördert – für etwa 16.000 Menschen umfassen. Die Stadt Freiburg gehe damit entschlossen voran und setze ein Zeichen gegen die Wohnungsknappheit, die eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit sei, betonte Oberbürgermeister Martin Horn beim Festakt vor geladenen Gästen auf dem Mundenhof-Gelände.

“Nicht meckern, machen!”

Bundeskanzler Olaf Scholz beim Spatenstich in Freiburg

Der heutige Tag sei „ein mutmachender Moment“ für ganz Deutschland, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Ziel sei es, 20 neue Stadtteile dieser Größe in deutschen Städten zu planen. Mit sichtlicher Zustimmung zitierte er das Motto des Freiburger Stadtoberhaupts: „Nicht meckern, machen!“ Nach diesem Motto hätten die Freiburger Bürgerinnen und Bürger gehandelt, als sie 2019 in einem Bürgerentscheid mehrheitlich für den Bau des Stadtteils gestimmt hätten. Sie hätten das Allgemeinwohl und die Zukunft im Blick gehabt, so Scholz. „Darum ist das heute ein guter Tag für Deutschland“, schlussfolgerte der Kanzler, der seine Rede völlig frei und ohne einen Verhaspler vortrug.

Historischer Spatenstich für den Stadtteil Dietenbach – mit guter Laune dabei: Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (2. von links/parteilos) und Kanzler Olaf Scholz (Mitte/SPD). Foto: Sven Meyer

Am sozial verträglichen Wohnungsbau führe kein Weg vorbei. Gleichzeitig sei er sich bewusst, dass das Problem der Wohnungsknappheit nicht verschwinden werde. Scholz verwies darauf, dass all die, die prognostiziert hätten, dass sich das Problem in Anbetracht einer sinkenden Bevölkerung von selbst erledigen würde, geirrt hätten. Das Statistische Bundesamt habe jüngst eine plausible Rechnung vorgelegt, wonach die Bundesrepublik weiter gegen 90 Millionen wachse. Vor diesem Hintergrund plädierte er dafür in Städten zu bauen, denn dort wollten die Leute leben, bestehende Hürden zu vereinfachen und den sozialen Wohnungsbau zu forcieren.

Oberbürgermeister Martin Horn erklärte, der Siegerentwurf stelle den Menschen in den Mittelpunkt. „Wir bauen einen Stadtteil, der Vorbild werden soll. Vorbild für Umweltschutz und nachhaltige Mobilität. Vorbild für soziale Infrastruktur. Und vor allem: Vorbild für bezahlbares Wohnen.“

Begleitet wurde die Veranstaltung von einem Großaufgebot der Polizei. Am Rande kam es zu Protesten von Landwirten gegen die Agrarpolitik sowie Umweltaktivisten, die sich für den Erhalt des Langmattenwäldchens einsetzten. Für den Kanzler ging es danach unter anderem zu einem Bürgergespräch ins Europa-Park-Stadion.