Beste Stimmung inklusive Nebelmaschine zum Auftakt des Karl-Wettach-Mixed-Wettkampf. Foto: Clemens Wiedenmann
Am Samstag, den 2. November 2024, verwandelte sich die Staudinger Halle in Freiburg in ein sportliches Highlight, als der PTSV Jahn Freiburg den internationalen Karl Wettach Mixed Wettkampf ausrichtete. Unter der Leitung von Organisator Bernd Seifried versammelten sich zwölf talentierte Turnpaare, um in einem spannenden Wettkampf ihr Können unter Beweis zu stellen.
Hochkarätiges Teilnehmerfeld
Das Event präsentierte ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, darunter auch Carlo Hörr (TSV Schmiden), einen Teilnehmer der Weltmeisterschaften 2021. Der Wettkampf begann mit einer beeindruckenden Vorstellung der Teams, die von einer Nebelmaschine begleitet wurde, was der Atmosphäre einen besonderen Flair verlieh. Besonders erfreulich war die Teilnahme eines Teams aus der Partnerstadt Besançon, mit einer schönen Übung am Pauschenpferd von Cléo Caschili (Besançon Gym La Saint-Claude).
Am Pauschenpferd überzeugte Cléo Caschili aus Freiburgs Partnerstadt Besançon. Foto: Clemens Wiedenmann / PTSV Jahn Freiburg
Beeindruckende Leistungen
Die Zuschauer konnten sich auf zahlreiche Höhepunkte freuen. Carlo Hörr überzeugte mit seiner Ringe-Übung, die einen außergewöhnlichen Abgang – einen Doppelsalto vorwärts gebückt – beinhaltete. Weitere beeindruckende Darbietungen kamen von Arne Halbisch (TSV Baltmannsweiler), der einen Kasamatsu mit 1 1/2 Schrauben sprang und einen Doppelsalto gestreckt am Boden zeigte. Er trat gemeinsam mit seiner Schwester Merle (TS NeckarGym Nürtingen) an, während sein Bruder Manuel verletzungsbedingt fehlte. Respekt gebührt auch dem jüngsten Team des Wettkampfs, bestehend aus Stefanie Sauter (TG Schömberg) und Luc Waltersbacher (TV Huchenfeld), die mit ihrer Leistung beeindruckten.
Unter den Frauen stachen Sabine Storz (PTSV Jahn Freiburg) mit einem schönen Tsukahara gebückt, sowie Sina Tittel (Turnschule NeckarGym) mit einer tollen Barrenübung, hervor. Das Team des PTSV, Lilly Schwarz und Peter Zschocke, das bereits im letzten Jahr erfolgreich zusammen angetreten war, zeigte ebenfalls beeindruckende Leistungen, insbesondere glänzte Lilly mit ihrer Beweglichkeit am Balken.
Ein besonderes Highlight des Tages waren die Show-Einlagen der jungen Nachwuchsturner, sowie der erwachsenen Turner, des PTSV, die das Publikum mit ihrem Können und ihrer Kreativität begeisterten. Kilian Krapp (TV Sonthofen) sorgte mit einer humorvollen Kürübung am Schwebebalken für Lacher und Applaus.
Feierliche Siegerehrung und ausgelassene Stimmung
Die Siegerehrung fand direkt im Anschluss an das Showturnen statt, wobei die Preise feierlich von VIP-Gästen überreicht wurden. Die Gewinner des Wettbewerbs waren Kristina Rauch (TV Muggensturm) und Kilian Krapp, gefolgt von Nele Rüping (VfL Kirchheim unter Teck) und Carlo Hörr auf dem zweiten Platz sowie Timea Flaig (SSV Ulm) und Marcus Bay (VfL Kirchheim unter Teck) auf dem dritten. Den Preis für die höchste Wertung des Tages bei den Frauen gewann Kristina Rauch mit einer grandiosen Balkenübung, bei den Männern turnte Arne Halbisch am Boden die höchste Wertung.
Trotz weniger Zuschauer als im Vorjahr, bedingt durch das lange Wochenende und die Ferien, war die Stimmung großartig. Das Publikum klatschte begeistert mit Klatschpappen und sorgte für eine lebhafte Atmosphäre. Die Kampfrichter arbeiteten gewissenhaft und fair, was zu einem kurzweiligen Wettkampf beitrug.
Ein gelungener Wettkampf
Bernd Seifried, der Organisator des Events, resümierte: „Eine sehr beeindruckende Veranstaltung haben wir da zusammen auf die Beine gestellt!“, sagte Seifried, der auch ein großes Dankeschön an alle Helfer richtete, die die Veranstaltung ermöglichten. Viele Teilnehmer sagten bereits ihr Kommen für das nächste Jahr zu.
Zwölf Turnpaare traten in der Staudinger Halle gegeneinander an. Foto: Clemens Wiedenmann / PTSV Jahn Freiburg
Dieses Mal will sich Niko seinen größten Traum erfüllen und – an der Seite von seinem Vater Prancer – Mitglied der Fliegenden Truppe des Weihnachtsmanns werden. Foto: Leonine Filmverleih
Die erfolgreiche Kinofilmreihe um das fliegende Rentier wird fortgesetzt: Dieses Mal will sich Niko seinen größten Traum erfüllen und – an der Seite von seinem Vater Prancer – Mitglied der Fliegenden Truppe des Weihnachtsmanns werden.
Doch plötzlich taucht das Rentiermädchen Stella auf und macht Niko seinen Platz streitig und dann wird am Tag vor Weihnachten auch noch der Schlitten gestohlen. Für Niko und die Fliegende Truppe ist dies eine Katastrophe, denn Weihnachten droht auszufallen … Niko nimmt sofort die Verfolgung auf, an seiner Seite sind dabei natürlich seine treuen Freunde Flughörnchen Julius und Wiesel Wilma. Die Abenteuer-Reise zu den Polarlichtern beginnt.
Um ein öffentliches Verfahren kommt ein Polizist herum, der seinen Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid aufgrund exhibitionistischer Handlungen in einem Baumarkt zurückgezogen hat. Foto: pixabay.de
Ein hochrangiger Polizist aus Südbaden hat seinen Einspruch gegen ein Bußgeld in Höhe von 750 Euro zurückgenommen, welches das Landratsamt in Offenburg gegen den Beamten erlassen hatte, nachdem er in einem Einkaufsmarkt in Ettenheim/Ortenau bei exhibitionistischen Handlungen ertappt worden war. Das hat das Amtsgericht Lahr auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt.
Auch in Freiburg hatte der Beamte bereits im Jahr 2020 Exhibitionistische Handlungen getätigt. Hier war auch zuerst gegen ihn ermittelt worden. Der erneute Vorfall hatte sich im September letzten Jahres ereignet. Zunächst war bereits gegen den Polizisten in Freiburg staatsanwaltschaftlich ermittelt worden. Die Ermittlungen wurden aber eingestellt, da sich kein hinreichender Tatverdacht für eine Straftat ergab.
In einem ähnlichen Fall hatte der Polizist 2020 schon einmal für Schlagzeilen gesorgt, als er in einem Baumarkt in Freiburg als mutmaßlicher Exhibitionist in Erscheinung trat. Auch damals wurden die Ermittlungen eingestellt. Dadurch, dass der Beamte nun das Bußgeld gezahlt und seinen Einspruch zurückgenommen hat, entgeht er einem öffentlichen Strafverfahren vor dem Amtsgericht Lahr.
Veranstaltungstipps aus Freiburg und der Region. Foto: FWB/Pixabay
Konzerte, Theater, Ausstellungen: Was ist los in in den nächsten Tagen? Hier ist unsere Kurzübersicht mit sieben Tipps aus Freiburg und der Region.
•• Vernissage: Der Bürgerverein Herdern feiert dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen und lädt am 15. November, 20 Uhr, zur Vernissage der Ausstellung „Herdermer Kunst in Szene“ in die Aula der Weiherhofschulen, Schlüsselstraße 5 ein. Eintritt frei. Die Ausstellung ist auch am 16. und 17. November, 14 bis 18 Uhr, geöffnet.
•• Konzert: Das Ensemble Aventure veranstaltet am 10. November, 18 Uhr, das Konzert „Pro Defunctis: Klänge von Trauer und Trost“ in der Evangelische Friedenskirche. Mit Werken von Johannes Ockeghem, Petros Leivádas und Mathias Spahlinger. 20/12 Euro, Tickets an der Abendkasse oder über: Verena.Fuchs@ensemble-aventure.de
•• Poetry Slam: Beim Poetry Slam im Archäologischen Museum Colombischlössle treten Poeten aus der Region am 8. November, 19 Uhr zum Wettstreit an. Das Motto lautet „Menschlichkeit – was uns bewegt!“. Moderator ist Ansgar Hufnagel, Dave Kraus begleitet die Veranstaltung musikalisch. www.freiburg.de/museen-tickets.
•• Filmvorführung: Der Freiburger Filmemacher Bodo Kaiser zeigt eine Rohfassung seines Filmes vom 1. Minnesangfest im Frühjahr 2024 auf der Ruinenburg Wiesneck am Donnerstag, 7. November, 20.15 Uhr in der Ebneter Schlosskapelle, Eintritt frei, der Spendenhut geht um.
•• Kurzvortrag und Führung: Rachel Stern, Direktorin und CEO der Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, nimmt am 10. November, 14 Uhr mit auf Spurensuche zum Wirken des Expressionisten Fritz Ascher in Berlin. Den Auftakt bildet ein Kurzvortrag im Augustinermuseum, in der Ausstellung „Liebe und Verrat“ im Haus der Graphischen Sammlung stellt sie den Bezug zu seinen Werken her.
•• Konzert: Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Opera Factory Freiburg findet am 15. November, 20 Uhr, das Benefizkonzert „Wandererlieder – Songs of Travel“ statt. Der Erlös geht an den Verein „Alles ist anders“ (Angebote für trauernde Kinder/Jugendliche). Eintritt frei, Anmeldung unter h.bargenda@hospizgruppe-freiburg.de.
•• Bücherflohmarkt: Ein Bücherflohmarkt findet am 9. November von 9 bis 18 Uhr in Littenweiler im Gemeindesaal der Auferstehungskirche, Kappler Str. 25 statt. Am 7. November und 8. November können gut erhaltene Bücher zwischen 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr abgegeben werden.
Die Ausstellung zeigt historische Schwarzwalduhren mit Wild- und Jagdmotiven Foto; Gerd Lache
Historische Schwarzwalduhren mit Wild- und Jagdmotiven sind bei der neuen Sonderausstellung „Auf der Pirsch“ im Klostermuseum St. Märgen zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 9. März zu sehen. Das Museum ist von November bis März am Sonntag, von 10 bis 16 Uhr geöffnet. In den Ferien (Baden-Württemberg) Weihnachten und Fastnacht zusätzlich am Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und am Freitag, 14 bis 17 Uhr. Sonderführungen durch die Ausstellung sind an den Sonntagen, 1. Dezember, 5. Januar, 2. Februar, und 2. März, jeweils um 14 Uhr. Weitere Infos unter www.kloster-museum.de.
Ein vierblättriges Kleeblatt oder der Marienkäfer gelten als Glückbringer. Der neue Glücksatlas zeigt: die Deutschen sind wieder deutlich zufriedener – Tendenz steigend. Foto: Adobe Stock
Das sonnige Südbaden gehört zu den Top-10 der glücklichsten Regionen in ganz Deutschland. Das verrät der SKL-Glücksatlas 2024, der gestern von Bernd Raffelhüschen, Professor an der Universität Freiburg und wissenschaftlicher Leiter der Studie, in Berlin vorgestellt wurde. Freiburg gilt als „Underperformer“.
„Deutschland ist wieder auf Glückskurs: Das Corona-Tief ist überwunden und die Lebenszufriedenheit ist kräftig gestiegen“, erklärt Bernd Raffelhüschen. Diese liegt jetzt bei 7,06 Punkten (plus 0,14 Punkte im Vergleich zum Vorjahr) und somit auf dem Niveau der 201er-Jahre. „Wir fragen – auf einer Skala von 0 bis 10 – von absolutem Frust bis hin zu total happy – nach den subjektiven Einschätzungen der Menschen, wie zufrieden sie sind. Wir fragen aber nicht nur, wie es ihnen geht, sondern auch nach den Lebensumständen“.
Knapp 12.500 Menschen wurden für die Studie monatlich befragt. Neben diesen subjektiven Einschätzungen wurden erstmals auch objektive Kriterien wie Einkommen, Infrastruktur und Umwelt miteinbezogen und der persönlichen Einschätzung gegenübergestellt. Die zufriedensten Menschen leben in Hamburg, Bayern und Schleswig-Holstein folgen auf den Plätzen zwei und drei. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern. Baden-Württemberg liegt auf Platz 6 im Ranking.
Südbaden zählt mit 7,20 Punkten sogar zu den Top 10 der glücklichsten der 32 Regionen Deutschlands. Objektiv kann die Region mit einem großen Anteil an Waldfläche, weit über dem Durchschnitt liegenden Schlafgelegenheiten für Touristen, einer niedrigen Arbeitslosenquote und einer geringen Abfallmenge pro Einwohner punkten. Objekte Schwächen seien dagegen geringe Erholungs- und Wasserflächen, vergleichsweise wenig Plätze in Pflegeheimen und weniger Schulabgänger mit Abitur.
„Die Freiburger sind deutlich unzufriedener mit ihrem Leben als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen“, so Bernd Raffelhüschen, Professor an der Universität Freiburg und wissenschaftlicher Leiter des „Glücksatlas“. Foto: Kay Herschelmann
Die Stadt Freiburg ist mit einer Lebenszufriedenheit von 6,80 Punkten (Rang 22) im Mittelfeld des Städte-Rankings. „Bei der Lebensqualität, also den messbaren Wohlfahrtsindikatoren wie Einkommen oder Grünflächen, liegt Freiburg im Städtevergleich weit oben (Rang 3). Die Freiburger sind somit deutlich unzufriedener mit ihrem Leben als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen. Das nennen wir einen „Underperformer“. Die Stadt sei jung, studentisch, familienfreundlich und habe eine exzellente Gesundheitsversorgung. „Getrübt wird die Lebenssituation vieler Freiburger durch einen schwierigen Wohnungsmarkt: Die Mieten sind im deutschlandweiten Vergleich die vierthöchsten – und das bei nur mittlerem Einkommen“, so Bernd Raffelhüschen.
Sie könnte bald auf den großen Catwalks der Welt unterwegs sein: Louisa Hoogerwerf, die in Freiburg lebt und Medizin studiert überzeugte die Jury beim Modelcasting sofort. Foto: Privat
Sie träumen davon, so wie Topmodel Anna Ewers aus Freiburg-Tiengen als Model durchzustarten und bald auf den großen Laufstegen der Welt unterwegs zu sein und unzählige Magazincover zu schmücken. Annas Entdecker, Model- und Eventmanager Enzio Maggiore hatte am Sonntag zum Modelcasting in die M.A.K Studios eingeladen und der Andrang war riesig: „Damit hätten wir nicht gerechnet, für Freiburg war es ein extrem großes Model-Casting“, verrät er mir.
500 Bewerbungen waren bei seiner Agentur Enzio M. eingegangen, 300 potenzielle Nachwuchsmodels wurden zum Termin vor Ort eingeladen, 90 Prozent davon Freiburger. Hier stellten sie sich der Jury vor – bestehend aus Enzio Maggiore, Filmemacher Louis Leininger und Fabian Simbeck von Fossil – und posierten vor der Kamera. Und das mit Erfolg. „Es gibt einige vielsprechende Kandidaten und Kandidatinnen“, so der Modelmanager. Eine von ihnen könnte vielleicht sogar die neue Anna Ewers werden. Louisa Hoogerwerf, die in Freiburg lebt und Medizin studiert, hat die Jury sofort überzeugt und einen Modelvertrag bekommen. „Sie ist eine der Finalistinnen, in der ich großes internationales Potenzial sehe“, sagt Enzio Maggiore. Vielleicht entdecken wir sie ja bald auf einem Magazincover?
Sie hatten beim Model am Sonntag viel zu tun: 300 potenzielle Nachwuchsmodels stellten sich bei der Jury – bestehend aus nzio Maggiore von Enzio M., Filmemacher Louis Leininger und Fabian Simbeck von Fossil – vor. Foto: privat
300 Nachwuchsmodels waren bei dem Casting am Sonntag dabei. Foto: privat
Mit dem Steckenpferd über das Hindernis: Für Hannah kein Problem. Foto: Enya Steinbrecher
Arbeitstier, Freizeitgefährte, Sporttier: Die Beziehung von Mensch und Pferd hat viele Gesichter und zieht sich auch durch Spielzeuge und Sport. Aus Finnland schwappt nun ein neuer Trend herüber: Das Hobby Horsing, eine Mischung aus Gymnastik und Leichtathletik. Seit wenigen Wochen bietet auch die FT1844 einen Kurs. Doch wie viel Sport steckt wirklich dahinter? Ein Selbstversuch.
Versammelter Schritt, Trab, Piaffe und danach durch die Länge der Bahn wechseln: Wenn man die Kommandos, die am Montag um 15.30 Uhr in der Sporthalle der Freiburger Turnerschaft gerufen werden, hört, denkt man, man steht in einer Reithalle. Dabei sind es junge Mädchen mit Steckenpferden, die die Kommandos ausführen.
Hobby Horsing ist ein Sport, der schon seit rund 20 Jahren in Finnland bekannt ist. Seit einiger Zeit trainiert auch in Freiburg regelmäßig eine Mädchengruppe unter der Leitung von Tanja Kwiatkista. Die Idee kam schon vor drei Jahren durch ihre heute achtjährige Tochter Lucy auf: Gemeinsam informierte sich das Mutter-Tochter-Gespann und bot zunächst Wochenend-Kurse an.
Was zunächst nach einem Sport für Kindergarten- und Grundschulmädchen klingt, erweist sich auf den zweiten Blick als gar nicht so einfach und zieht auch Erwachsene sowie Jungs in den Bann: Es geht nicht nur um das Rennen mit einem Steckenpferd zwischen den Beinen. Wichtig sind auch eine aufrechte Haltung, die korrekte Bewegung des Pferdekopfes, die Bein- und Zügelhaltung.
Aufeinander achten, im Rhythmus bleiben und dabei elegant aussehen: Hobby Horsing ist gar nicht so einfach. Foto: Enya Steinbrecher
Vor allem Letzteres erfordert Koordination und geht auf die Wadenmuskeln, denn Körperspannung ist alles. In der Gruppe muss man außerdem darauf achten, sich im Tempo anzupassen, denn natürlich soll das ganze für die Zuschauer schön anzusehen sein – Alleingänge sind nicht drin. Wer bereits Hufschlagfiguren aus dem Reitsport kennt, hat einen Vorteil bei der Kür, denn diese kann lang und anspruchsvoll sein und muss auswendig vorgeführt werden.
Während die Dressurübungen mehr in Richtung Gymnastik gehen, geht es beim Springen um Schnelligkeit und natürlich darum, möglichst höher als die anderen zu Springen, ohne eine Stange zu reißen. Hier kommt man schnell ins Schwitzen, denn Tempo zählt. Doch auch hier gibt es das Eleganzspringen, wo mehr Wert auf Sauberkeit und Eleganz gelegt wird, als auf Schnelligkeit und Höhe.
Achtsamer Umgang wichtig
Tanja Kwiatkista legt jedoch nicht nur Wert auf den sportlichen Teil: Die Trainerin ist selbst Erzieherin und Bewegungstherapeutin. Neben dem wöchentlichen Training Montags von 15.30 bis 17 Uhr trifft sich die Gruppe auch regelmäßig an den Wochenenden: Hier werden die Steckenpferde sowie das nötige Zubehör selbst angefertigt, Wanderausritte gemacht und auch persönliche Probleme und Themen in der Mädchengruppe besprochen.
Wichtig ist ihr, dass die Mädchen viel selbst organisieren: Dazu gehört ein Turnier, das die Kinder selbst organisiert haben, aber auch selbst zu Hauser zu recherchieren, denn Profi ist auch Kwiatkista nicht: Das Hobby Horsing bringt sich die Gruppe autodidaktisch bei. Dabei lernen die Mädchen auch Dinge abseits des Sports: Feedback geben, achtsam miteinander umgehen oder Vertrauen in sich selbst zu haben: Zum Beispiel, wenn sie etwas vorführen sollen.
Johannes Koch und Joachim Stöhr versetzen den Knauf der Kreuzblume. Foto: Münsterbauverein Freiburg
Schon lange fehlen dem Freiburger Chor die zierenden Bekrönungen auf den Strebepfeilern. Starke Verwitterung und mangelnde Baupflege ließen den Bauschmuck verschwinden. Die Münsterbauhütte hat sich der Aufgabe angenommen, neue Aufsätze zu schaffen. Der erste, aus 92 Einzelsteinen zusammengesetzte Strebepfeileraufsatz ist nun vollständig auf dem Münsterchor aufgebaut. Am Montag, 4. November setzten und verfugten die Steinmetze der Münsterbauhütte die abschließende Kreuzblume. Ein Meilenstein für die Münsterbauhütte und das Münster ist nun geschafft.
Orientieren am gotischen Gesamteindruck
10,8 Meter hoch ragt der 19,1 Tonnen schwere und aus 92 Einzelsteinen bestehende neue Aufsatz auf der Südseite des Münsterchors nun in den Himmel. 2012 musste der stark zerstörte Aufsatz abgenommen werden. Seither blieb in der Schwebe, wie mit den Leerstellen umzugehen sei. Stilistisch wollte man sich dem gotischen Gesamteindruck der Kirche anpassen und entwickelte eine Gotik des 21. Jahrhunderts.
Ab 2018 war die Formfindung so weit vorangeschritten, dass die ersten Werkstücke geschaffen werden konnten. Insgesamt 17 Steinmetzinnen und Steinmetze waren mit den Arbeiten beschäftigt, ihre Steinmetzzeichen schmücken die Oberflächen der verschiedenen Bauteile. Im Juli 2024 war ein spezieller Kran, eine Laufkatze, auf dem Chor montiert, der die Steine sicher nach oben transportieren konnte.
Der Polier der Münsterbauhütte Joachim Stöhr, der die Arbeiten beaufsichtigte, stellt in Aussicht, dass das Gerüst Ende Januar so weit zurückgebaut sein wird, dass Besucherinnen und Besucher des Münsterplatzes ihren neuen Aufsatz auch von unten bewundern können.
Für den neuen Aufsatz wurden über 1,3 Mio. Euro Spendengelder zusammengetragen. In Zukunft sollen auch die weiteren Aufsätze erneuert werden.
Freiburger sprechen nur noch selten tiefstes Alemannisch: Gerade in Städten ist die gesellschaftliche Durchmischung hoch. Foto: Schoening
SC Freiburg, Brägele und „Alemannisch schwätze“ – das Heimatgefühl der Freiburger ist von vielen Dingen geprägt. Doch gerade in der Sprache findet ein Wandel statt: Traditionelle Basisdialekte werden immer seltener gesprochen. Droht ein Aussterben des Alemannischen Dialektes?
Hochdeutsch genießt heutzutage ein hohes Ansehen: Auf der Arbeit, in den Medien oder in der Uni sprechen die meisten Hochdeutsch. Diese Änderung hat sich vor allem in den letzten Jahrzehnten herauskristallisiert. „Früher war den Menschen Hochdeutsch fremd“, so Tobias Streck von der Alber-Ludwigs-Universität.
Stattdessen wurde in den Dörfern nur Mundart gesprochen – diese unterschied sich oft auch von Dorf zu Dorf. Die Gesellschaft habe damals anders ausgesehen, sagt Streck. Heute hat sich die Arbeitswelt verändert, die Mobilität immens verbessert. Auch ein anderes Wertesystem und die dynamische Entwicklung in den Medien sorgen dafür, dass kommunikative Bedingungen ganz anders seien, so Streck.
Meist würden Dialekte heute eher im privaten Bereich gesprochen: Rund 86 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg geben an, Dialekt zu sprechen, 45 Prozent von ihnen sogar immer oder oft. Der Rest unterscheide zwischen der aktuellen Situation und dem Umfeld: In der Familie, unter Freunden und im Verein wird demnach besonders gerne Mundart gesprochen wird. „Nur wenige sprechen Dialekt auf der Arbeit“, sagt Tobias Streck. „Die Leute haben ein Gefühl dafür, was wann angemessen ist – man würde in der Uni auch keine Vorlesung im Dialekt halten.“
Tendenziell sprechen etwas mehr Männer als Frauen Dialekt, ebenso wie ältere Menschen eher dazu tendieren, Dialekte zu sprechen, als jüngere. Diese Entwicklung sieht auch Patrick Grober von der Mundartgruppe Freiburg. „Jüngere Leute, die zu uns kommen, haben oft die unbegründete Angst, nichts zu verstehen“, so Grober. Die Mundartgruppe hat sich der Pflege des volkstümlichen Mundarttheaters verschrieben. Der Dialekt auf der Bühne sei jedoch „leicht verständlich“, so Grober. „Wir wollen nicht, dass Dialekte verloren gehen.“
Dies fürchtete Tobias Streck nicht: „Man muss sich die Grundfrage stellen: Was verstehen die Leute unter Dialekt?“, so Streck. Erkennbar sei, dass sich immer häufiger Regiolekte zeigen – also eine Sprache mit regionaler Färbung, die weder Hochdeutsch noch ein Basisdialekt sei. „Alte Dialekte werden immer mehr abgelöst von einem breiten Spektrum an raumgebundenem Sprechen“, sagt Streck.
Das Publikum der Mundartgruppe Freiburg besteht vor allem aus Personen über 50. Hintergrund dafür sei aber auch die Tradition: „Die Leute freuen sich, dass es in Haslach noch Theater gibt, und wollen ein Mal im Jahr dort hin – da ist man schon vor 20 Jahren hin gegangen oder mit den Eltern und weiß – do hob i Spaß“, sagt Grober.
Spielerinnen und Spieler in der jüngeren Generation zu finden, sei eine Herausforderung, das liege aber eher am Alltag als am Dialekt: „Zwischen 20 und 35 ziehen die Leute weg zum Studieren, reisen oder bekommen Kinder“, so Grober, der selbst Kinder hat. Zu Hause legt er Wert darauf, den Kindern den Alemannischen Dialekt nahe zu bringen: „Der Große übernimmt auch einiges davon“, sagt Patrick Grober. Aber: „Man muss Dialekt auch selbst im Alltag platzieren, damit die Kinder ihn übernehmen können.“
„Wir sehen einen Abbau von dem, was nur in kleinem Umkreis verständlich ist, zu Formen, die weiträumiger sind und in Baden, Baden-Württemberg oder ganz Süddeutschland gesprochen werden.“ Tobias Streck, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Einen besonderen Unterschied sehe man laut Tobias Streck vor allem beim Wohnort: In ländlichen Bereichen seien Dialekte noch immer verbreiteter, als in der Stadt. „In Städten haben wir generell eine größere gesellschaftliche Durchmischung.“
Diese gesellschaftliche Durchmischung macht auch Patrick Grober verantwortlich für die sprachlichen Änderungen: „Wenn sich Menschen aus Tübingen und aus Bayern kennenlernen und zusammen nach Freiburg ziehen – welchen Dialekt spricht man dann?“ Meist lande man doch wieder bei Hochdeutsch.
Auch in Zukunft werde sich die Sprache weg von tiefen Basisdialekten und hin zu Regiolekten entwickeln, so Tobias Streck. „Wir sehen einen Abbau von dem, was nur in kleinem Umkreis verständlich ist, zu Formen, die weiträumiger sind und in Baden, Baden-Württemberg oder ganz Süddeutschland gesprochen werden“, so Streck. Doch auch in Zukunft werde die Deutsche Sprache eine deutliche Regionalität haben und bunt bleiben. „Man darf nicht Angst haben, dass der Dialekt stirbt und untergeht – Sprache verändert sich.“