Am Neujahrsmorgen hat ein Brand in der Futterküche des Freiburger Tierheims Teile des Gebäudes zerstört. Seit dem Brand wird improvisiert. Doch die Solidarität ist groß. Und auch aus der Landespolitik gibt es Unterstützung.
Am Neujahrsmorgen hat ein Brand in der Futterküche des Freiburger Tierheims Teile des Gebäudes zerstört. Zahlreiche Vögel und Igel-Babys verendeten im Rauch, andere Tiere, darunter rund 100 Hunde und Katzen, kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. Der Brand wurde morgens gegen 7 Uhr entdeckt, die Löscharbeiten waren nicht einfach. Bis heute sind die genaue Brandursache wie auch die Schadenshöhe durch das Feuer unklar. Man wisse aber, so ein Sprecher der Freiburger Polizei, dass eine Silvesterrakete oder Brandstiftung als Ursache des Unglücks ausgeschlossen werden können. Ein technischer Defekt sei hingegen nicht unwahrscheinlich.
Ironie des Schicksals: Die Verantwortlichen des Heims waren gerade dabei, mit einem Sachverständigen – und ohne dass der Gesetzgeber es verlangen würde – ein Brandschutzkonzept für das Heim zu erarbeiten, als es zu dem Feuer kam. Seit dem Brand ist für die haupt- und ehrenamtlich aktiven Tierschützer nichts mehr so, wie es vorher war, bestätigt Thomas Bierer, der Vorsitzende des Tierschutzvereines Freiburg.
Die Solidarität sei enorm und es sei wunderbar zu sehen, wie viel der Tierschutzverein und das Tierheim der Bevölkerung in Freiburg und den umliegenden Gemeinden bedeuten. Wie viel genau gespendet wurde, sei derzeit noch unklar, da die Dateninfrastruktur des Tierheims erst wieder hochfahren müsse. Man sei aber derzeit „gut versorgt“ mit Geld- und Futterspenden. „Wir haben Tausende E-Mails erhalten“, freut Bierer sich über die große Solidarität mit dem Tierheim. Dennoch sei es natürlich furchtbar gewesen, am Neujahrsmorgen vor dem brennenden Gebäude zu stehen und nichts tun zu können. „Darauf hätte ich gut verzichten können“, so Bierer, der den Freiburger Verein ehrenamtlich leitet und eine Hundeschule in Riegel am Kaiserstuhl betreibt.
Tierheim „am Anschlag“
Seit dem Brand wird improvisiert: Drei Büro-Container, die binnen weniger Tage nach dem Feuer vom Hersteller Würzburger aus dem Markgräflerland zur Verfügung gestellt wurden, ersetzen nun auf dem Gelände des Tierheims den Eingangsbereich der Verwaltung und die Hundeküche, die komplett ausgebrannt und verrußt sind. „Das war auch so eine phänomenale Sache, wie schnell diese Container kamen“, blickt Bierer im Gespräch dankbar zurück. Die Container seien auch perspektivisch sehr wichtig für das Tierheim: „Es wird ja noch Monate oder das ganze Jahr dauern, bis der Gebäudeschaden repariert ist“. Was mit dem vom Brand betroffenen Gebäude passieren wird, ist derzeit noch unklar, sagt der Vereinsvorsitzende. „Aber wir haben ja für unsere Tiere eine Aufgabe zu erfüllen.“
Dass dies auch über den Tag hinaus passieren muss, hat auch die Freiburger SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland erkannt, die nun für Unterstützung für den Tierschutzverein wirbt. „Ich habe dem Freiburger Tierschutzverein empfohlen, einen Förderantrag für das Programm ’Förderung von Tierschutzmaßnahmen’ zu stellen“, so Rolland in einer Mitteilung. „Hier können für die Sanierung von Tierheimen bis zu 150. 000 Euro beantragt werden.“ Land und Regierungspräsidium müssten so einen Förderantrag schnell bearbeiten, findet Rolland: „Das Freiburger Tierheim war bereits vor dem Brand stark ausgelastet.“ Das betont auch Thomas Bierer: Letztlich seien alle Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland „am Anschlag“ mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Daher sei er froh über Rollands Einsatz.
Info: Spenden kann man auf das Konto des Tierschutzvereins Freiburg im Breisgau e.V. bei der Sozialbank, IBAN: DE64 3702 0500 0008 7736 00, BIC: BFSWDE33XXX überweisen.
Autor: Bernd Peters