Vorfreude auf die Herbstmess‘ in Freiburg. Foto: FWTM
Seit die Freiburger Mess’ 1999 von der Schwarzwaldstraße auf das Messegelände gezogen ist, konnten sich Besucherinnen und Besucher bereits 50 Mal über Riesenrad, Achterbahn und andere Attraktionen im Freiburger Norden freuen.
Karl-Lorenz Faller vom Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute freut sich, dass auch in diesem Herbst 110 Schausteller mit 23 Fahrgeschäften und Klassikern wie der Achterbahn „Wilde Maus“ und der Geisterbahn „Haunted Castle“ den Besuchern viele schöne Stunden bereiten werden. Anlässlich des Jubiläums haben sich die Veranstalter für die Herbstmess’, die vom 17. bis zum 27. Oktober auf dem Messegelände stattfindet, besondere Attraktionen einfallen lassen: Zum Auftakt am Freitag sind von 17.00 bis 17.30 alle Fahrten kostenlos. Zusätzlich werden Gutscheinblöcke im Wert von jeweils 50 Euro verlost. Um 19 Uhr findet dann am Riesenrad der traditionelle Fassanstich mit Oberbürgermeister Martin Horn statt.
Erstmals wird auf der Herbstmess’ auch Badisches Oktoberfest gefeiert. Jeweils an den Freitag- und Samstagabenden kann im Festzelt mit Live-Musik und regionalen Spezialitäten badisch-bayrisch gefeiert werden.
Weitere Höhepunkte sind der beliebte Kinder- und Familientag am Dienstag mit halben Fahrpreisen, der Mittwoch mit Ermäßigungen für Studierende sowie der Oma-Opa-Enkeltag mit Geschenktüten und der Seniorentag am Freitag mit buntem Rahmenprogramm. Am Montagabend erleuchtet das traditionelle Abschlussfeuerwerk den Freiburger Himmel. Auf ein Eröffnungsfeuerwerk wird dieses Jahr zum ersten Mal verzichtet – der Umwelt zuliebe.
Karl-Lorenz Faller (l.), FWTM-Geschäfsführer Jens Mohrmann (2.v.l.) und das Team der FWTM freuen sich auf eine erfolgreiche Herbstmess’. Foto: Heike Schwende
Adrien Berthel (links) aus Freiburg war mit der „Gaza Sumud Flotilla“ auf dem Weg in den Gaza-Streifen. Foto: Adrien Berthel
Mit 45 Booten machte sich die „Gaza Sumud Flotilla“ auf den Weg über das Mittelmeer nach Gaza. Mit an Bord: Adrien Berthel aus Freiburg. Seine Beweggründe für sein Engagement wiegen so schwer, dass er dafür sogar in Israel in Haft ging.
Es war nicht das erste Mal, dass Adrien Berthel sich politisch engagierte: Mit dem Fokus auf gewaltfreie Kommunikation war er auch schon bei der Besetzung des Hambacher Forstes aktiv. Als er auf den Gaza-Konflikt stieß, war seine Neugier geweckt: „Ich wollte selbst wissen, was da los ist“, so Berthel. Hauptberuflich arbeitete der Franzose, der seit 10 Jahren in Freiburg lebt, als Web Developer bei einem Unternehmen in Freiburg.
Im Juni engagierte er sich beim Global March to Gaza: Einer Protestbewegung, an der über 4.000 Aktivisten teilgenommen hatten, um von Ägypten nach Gaza zu laufen und die Blockade der Hilfsgüter zu durchbrechen. Noch vor der Grenze wurden sie jedoch abgefangen, so Berthel. Aus diesem Grund organisierte er als einer der Hauptverantwortlichen im September die „Gaza Sumud Flotilla“: Mit 45 Schiffen wollten sie Hilfsgüter nach Gaza bringen. „Wenn wir nicht über Land gehen können, nehmen wir den Seeweg“, so Berthel.
Für die Organisation blieb ihnen nur wenig Zeit: In Barcelona kauften sie Schiffe, engagierten Ärzte und Skipper, lernten die wichtigsten Fähigkeiten, die sie auf den Schiffen benötigten. Rund 500 Personen aus 46 Ländern nahmen teil. Finanziert hatte sich die Aktion vor allem durch Spenden. Von Barcelona aus ging es für die Flotte nach Tunis. Hier bereits kam es zu einem ersten Angriff: „Drohnen haben uns im Hafen mit einer Art Molotow-Cocktails beworfen“, so Berthel. Für ihn eine schockierende Erfahrung. „Wir wollten nur Lebensmittel und Medikamente in ein Krisengebiet bringen – legal und ohne Gewalt.“
Adrien Berthel auf Hoher See. Foto: Adrien Berthel
Auf dem Weg nach Griechenland kam es in internationalen Gewässern zu einem weiteren Angriff: Drohnen warfen Granaten auf sie ab, versuchten, die Masten von Segelschiffen zu treffen und sie so manövrierunfähig zu machen. Adrien Berthel ist sich sicher: „Das war ein Angriff der Israelischen Streitkräfte.“
Ab da folgten ihnen Militärschiffe – offiziell, um ihnen Schutz zu geben. Dass diese im Falle eines Angriffs jedoch tatsächlich gegen Israel gekämpft hatten, glaubt er nicht. „Ich glaube, das war eher eine Art diplomatischer Schutz, um einem Angriff vorzubeugen“, sagt er. Im Gegensatz zur Deutschen und Französischen Regierung, hatten Italien und Spanien ihren Bürgern Schutz bei ihrer Reise versprochen.
Kurz vor der Küste Gazas war dann jedoch Schluss: Das Israelische Militär setzte sie fest und nahm sie gefangen. Dabei seien sie gefesselt und gedemütigt worden, so Berthel. Vor allem waren die Streitkräfte auf der Suche nach Greta Thunberg, die die Flotte ebenfalls begleitet hatte. „Sie haben sie an den Haaren gezogen und ihr mit einer Israelischen Flagge ins Gesicht geschlagen“, erinnert sich Berthel. Etwas Gutes habe die Aktion trotzdem gehabt: „Das Militär war aus dem Gazastreifen abgezogen worden, so dass die Leute die Gelegenheit hatten, zu fischen.“
Für die Besatzung der Flotte ging es dann in Haft in einem Israelischen Gefängnis für Palästinenser. Einer der Soldaten habe ihn gefragt, wie viel die Hamas ihm zahle für die Aktion, so Berthel. „Der war völlig geschockt als ich ihm sage, dass ich nicht bezahlt werde, sondern sogar Geld verliere, weil ich nicht arbeiten kann“, sagt er. Die meisten würden nach 20 Jahren unter Netanjahu keine andere Regierung kennen. „Diese Leute glauben wirklich, wir sind Terroristen.“ Er berichtet, die Israelische Armee habe Waffen und Drogen auf dem Boot ausgelegt und dann Videos für die Sozialen Medien gedreht, auf denen sie behaupteten, sie hätten diese im „Hamas-Versteck“ gefunden.
Fünf Tage verbrachten die Aktivisten anschließend ihm Gefängnis. Auch von dort schildert Berthel seine Erfahrung: „Wir haben dort Frauen, Männer, aber auch Kinder gesehen.“ Die Zellen der Männer seien frisch renoviert gewesen, in denen der Frauen habe man Blut auf dem Boden und an den Wänden sowie Einschusslöcher gesehen.
Zurück kehrte er mit Hilfe von Griechenland: „Die Griechische Regierung hat ein Flugzeug mit 150 Plätzen geschickt.“ Neben den 30 Beteiligten Griechen war auch Berthel unter denen, die nach Athen ausgeflogen wurden.
Dass sein Aktivismus nicht beendet ist, steht für ihn fest. Von dem von Trump vorgeschlagenen Friedensplan hält er nicht viel. „Ich glaube nicht an die Waffenruhe und ich halte nichts davon, dass fremde Länder diesen Frieden aushandeln“, so Berthel. Gleichzeitig sieht der Friedensplan keine Lösung für das Westjordanland vor. „Israel hätte damit dann immer noch Kolonien.“
Auch in Deutschland soll sein Aktivismus weitergehen: „Ich möchte weiter die Menschen über die Situation aufklären“, so Berthel. Wichtig sei ihm vor allem eines: „Israel steht nicht über internationalen Gesetzen.“
Illegale Graffiti sind für manche eine Ausdrucksform, für andere nur ärgerlich. Symbolfoto: Thomas Kunz
Illegale Graffiti sind vor allem ein finanzielles Thema: Rund 160.000 Euro zahlt die Stadt im Jahr für ihre Beseitigung. Nur wenige der Täter werden erwischt. Um das Sprayen als Kulturpraxis zu etablieren, bietet die Stadt legale Sprayflächen: Doch das Illegale hat seinen Reiz.
Schmierereien an Gebäuden, Brücken und Straßenschildern sind nicht nur Sachbeschädigung, sie beeinträchtigen auch das Straßenbild. 598 Anzeigen wegen illegaler Graffiti gab es 2024 in Freiburg. Das Dunkelfeld ist höchstwahrscheinlich größer. Und: Die Zahl ist zuletzt gestiegen, denn 2023 waren es nur 445 Fälle. Für den Zeitraum Januar bis August seien die Zahlen wieder rückläufig, so Árpád Kurgyis, Pressesprecher der Polizei. Die meisten Täter bleiben anonym: Nur 40 Fälle konnten 2024 aufgeklärt werden, sagt Kurgyis. Einige der Täter treten auch mehrmals wegen ihrer Graffiti polizeilich in Erscheinung.
Einer dieser Fälle ist Markus. Seinen echten Namen möchte er nicht nennen, er ist der Redaktion bekannt. Mit 13 Jahren griff Markus Anfang der 2000er das erste Mal zur Spraydose. Dazu kam er durch seinen Freundeskreis. Die damals angesagte Musik hatte die Kinder dazu inspiriert: In Markus’ Fall in erster Linie Hip-Hop.
In der Gruppe – seltener auch alleine – seien sie auf Touren gegangen und hätten erst wahllos Wände besprüht. Die Dosen waren anfangs aus dem Baumarkt – oft geklaut, denn Geld hätten sie keines gehabt, sagt er. Später wurde alles professioneller: Die Dosen stammten aus dem Fachhandel, sie probierten verschiedene Aufsätze aus.
„Ich habe überall hingetagged, egal wo.“
Markus und seine Freunde kundschafteten die Örtlichkeiten schon Tage vorher aus, suchten nach Fluchtwegen. „Wir haben Sicherheitsdienste und Streifenwagen beobachtet, um die beste Uhrzeit rauszufinden, damit wir nicht erwischt werden“, sagt Markus. Je aufwändiger das Bild, so die Faustregel, umso mehr Organisation steckt dahinter. Die Intention dahinter war für ihn immer, das eigene Tag, also den eigenen Decknamen so viel wie möglich verbreiten: Auch an den unmöglichsten Orten. „Ich habe überall hingetaggt, egal wo.“
Auch Rivalität spielt in der Szene eine Rolle. „Im Prinzip nimmt man sich ein Stück der Stadt“, sagt Markus. Den eigenen Namen an einem Gebäude zu sehen, habe ihn stolz gemacht. Auch, warum Züge so gerne besprayt werden, weiß Markus: „Ein Zug ist wie eine mobile Wand, die durch ganz Deutschland oder zumindest Baden-Württemberg fährt“, erklärt er. Manche Sprayer organisieren sich Schlüssel zu den DB-Sicherheitsbereichen, andere brechen die Schlösser schlicht auf.
Was das Alter der Täter angeht, bewegte Markus sich im Mittelfeld: Laut Statistik der Polizei zeigt sich, dass vor allem Jugendliche und Erwachsene illegal zu Spraydose greifen: 17 Jugendliche und 26 Erwachsene konnten 2024 ermittelt werden. Bei den Heranwachsenden konnten nur fünf Täter ermittelt werden. „Dass es mehr ermittelte Tatverdächtige als aufgeklärte Fälle gibt, liegt daran, dass an einer Tat auch mehrere Tatverdächtige beteiligt gewesen sein können“, so Kurgyis – so auch in den Fällen, an denen Markus beteiligt war.
In der Zwischenzeit ist Markus Mitte 30. Die Zeit, in der er gesprayt hat, ist lang vorbei. Mit 18 Jahren erwischte ihn die Polizei inflagranti: „Ich habe immer wieder an die gleichen Wände gemalt und irgendwann wurde ich dabei gefilmt.“ Wenn sein Tag übermalt worden sei, habe er sich provoziert gefühlt und es am nächsten Tag wieder auf die Wand gesprayt. „Es war ein reines Katz-und-Maus-Spiel, das ich am Ende verloren habe.“ Von der Polizei gejagt zu werden, sei ein Teil des Reizes gewesen.
Heute sieht er den Reiz nicht mehr: „Als Erwachsener erwischt zu werden, ist eine ganz andere Sache“, sagt er heute. Damals habe er Sozialstunden und eine Geldstrafe bekommen, andere Sprayer aus seinem Umfeld hätten aber auch Haftstrafen erhalten. „Wegen sowas die Polizei im Haus zu haben und die Familie in finanzielle Nöte zu stürzen – das ist es einfach nicht wert.“
Ein teurer „Spaß“
Zur Geldstrafe kommen auch die Kosten für die Reinigung, die die Täter tragen müssen – Schulden, die Markus noch heute abzahlt.
Auch die Stadt kämpft mit immensen Kosten für die Reinigung: Für das Beseitigen illegaler Graffiti an städtischen Gebäuden und Fassaden seien in den vergangenen fünf Jahren im Mittel ungefähr 160.000 Euro investiert worden, so Toni Klein, Pressesprecher der Stadt Freiburg. Privateigentümer konnten bis 2021 Mittel zur Entfernung von der Stadt bekommen, die angespannte Haushaltslage macht das nun aber unmöglich.
Seit Anfang der 2000er-Jahre gibt es in Freiburg 14 legale Flächen, an denen gesprüht werden darf. Wie gut diese angenommen werden, lässt sich aber nicht sagen: „Weil es legale Flächen sind, schauen wir nicht nach, wann und wie oft da jemand sprayt“, sagt Klein. Genutzt werden sie aber – auch von Markus. Nur nicht so häufig, wie in seiner Jugend.
Eine Übersicht der legalen Graffiti-Flächen ist hier zu finden: www.freiburg.de/pb/359720. Kontakt zur Initiative „Kooperation gegen illegale Graffiti“ gibt es unter graffiti@freiburg.de
Das „Augustiner am Platz“ in Freiburg: Seit April lief der Umbau, am Dienstag wird das Wirtshaus eröffnet. Foto: Joers
Ein bayrisches Wirtshaus mitten in Freiburg: Ab Dienstag öffnet das „Augustiner am Platz“ seine Türen auf dem Augustinerplatz. In einer Soft-Opening-Phase können die Besucher dann täglich die Spezialitäten von Münchens ältester Brauerei erkunden. Ganz offiziell wird im November eröffnet.
Ein Gasthaus in Freiburg habe Augustiner-Bräu schon länger eröffnen wollen, sagt Manuel Zindl, Gebietsverkaufsleiter der Münchner Brauerei bei einem Pressegespräch. „Als dann klar, dass sogar auf dem Augustiner Platz etwas frei würde, mussten wir uns das näher anschauen“, so Zindl. Augustiner-Bräu trifft Augustinerplatz: Zindls Geschäftspartner Mischa Steigerwald von der Waldbacher Wirtsleut Gastronomien GmbH, die die Neueröffnung umgesetzt hat, nennt es „einen Match“.
Seit April lief der Umbau in den ehemaligen Räumen der italienischen Gastro-Kette Tialini. Am Dienstag geht es los. Zunächst in einer Soft-Opening-Phase, mit einer noch reduzierten Speisekarte. „Es dürfen alle kommen, aber es gibt noch nicht alles“, sagt dazu Steigerwald. Offiziell eröffnet wird im November, natürlich mit original bayerischer Blaskapelle.
Das Augustiner-Team mit „Schnitt“ im Glas (v.l.n.r.): Mischa Steigerwald (Geschäftspartner), Wirt Philipp Künzig und sein Geschäftspartner Mark Antal, Dominik Brandt (Gebietsverkaufsleiter Südwest Augustiner-Bräu) und Manuel Zindl (Gebietsverkaufsleiter Augustiner-Bräu). Foto: Joers
Der Wirt im „Augustiner am Platz“ ist der Freiburger Gastronom Philipp Künzig. Ihn kennt man bislang als Geschäftsführer des Enchiladas am Karlsplatz. Die Gäste im neuen Lokal erwartet echt bayrischer Wirtshaus-Charme, umgesetzt mit viel Holz und Detailverliebtheit. „Herausgekommen ist ein echtes Augustiner am besten Platz in Freiburg, nämlich dem Augustiner Platz“, schwärmt Steigerwald. Insgesamt 190 Sitzplätze bietet der Gastraum, weitere 140 Freiluft-Sitzplätze gibt es auf der Terrasse. Dort wird es in der warmen Jahreszeit außerdem ein Gassenausschank geben, wo man – ganz nach Münchner Vorbild -seine „Stehhalbe“ vor dem Lokal trinken kann.
Neben bayrischen Gerichten wie Krustenbraten oder Schweinshaxn stehen badische Klassiker wie Wurstsalat oder Badisches Dreierlei auf der Karte. „Der badische Charakter ist uns wichtig“, sagt Zindl. Jeder sei willkommen, von Eimheimischen, über Studenten bis hin zum Touristen. Der Bier-Preis für „eine Halbe“ – also 0,5 Liter vom Fass – beträgt 4,70 Euro. Ein „Schnitt“, also eine bis zur Hälfte schaumig gezapfte Halbe kostet 3,60 Euro. Auf eine faire Preisgestaltung lege man großen Wert: „Jeder soll sich einen Schweinsbraten und eine Halbe leisten können“, so Steigerwald. Auch die Nähe zur Feierling Brauerei, zum Martinsbräu am Martinstor oder dem Ganter-Brauereiausschank sehen sie nicht als Nachteil. „Freiburg gibt das her. Es ist eine junge Stadt und Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt Zindl.
An den Wänden im Augustiner hängen Freiburg-Motive in schwarz-weiß. Foto: Joers
Bei seiner Mitgliederversammlung am Donnerstag führte SC Freiburg einen neuen Vereinsrat ein, der Ehrenrat und Präsidentschaft ersetzt. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Verein einen Rekordumsatz von 162,8 Millionen Euro. Außerdem wählte die Versammlung den langjährigen Vorsitzenden Achim Stocker posthum zum Ehrenvorsitzenden.
Der SC Freiburg hat das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Rekordumsatz von 162,8 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von 11,8 Millionen Euro abgeschlossen, obwohl der Verein in dieser Saison nicht am Europapokal teilgenommen hat. Das geht aus einer Mitteilung des SC Freiburg hervor. Seine erneut positive Bilanz präsentierte der Verein am Donnerstagabend in der Sick-Arena seinen Mitgliedern auf der jährlichen Mitgliederversammlung.
Demnach ist der erzielte Gesamterlös der höchste, den der SC Freiburg je in einer Saison ohne internationale Wettbewerbe erreicht hat. Das Eigenkapital hat sich zum Stichtag am 30. Juni 2025 auf 163,7 Millionen Euro erhöht, nachdem es im Vorjahr noch bei 151,9 Millionen Euro gelegen hat. Die Bilanzsumme ist auf 197,9 Millionen Euro gestiegen, während Bankverbindlichkeiten weiterhin nicht bestehen. Die Mitgliederzahl des Vereins liegt inzwischen bei 79.000 Mitgliedern.
Laut Oliver Leki, Vorstand für Finanzen, Organisation und Marketing, hat der SC Freiburg trotz fehlender Einnahmen aus europäischen Wettbewerben und geringerer Transfereinnahmen einen zweistelligen Millionenüberschuss erzielen können. „Dass wir als Sport-Club dennoch mittlerweile mehr als 160 Millionen Euro umsetzen und einen zweistelligen Jahresüberschuss erzielen, zeigt, dass unsere Einnahmen- und Ausgabenstruktur sowie die Zusammenarbeit aus sportlichem und wirtschaftlichem Bereich sehr intakt ist und wir als Verein auf dem richtigen Weg sind“, wird Leki in der Mitteilung zitiert.
Neues Gremium ersetzt Ehrenrat und Präsidentenamt
Die Mitgliederversammlung des SC Freiburg hat am Donnerstagabend einer Satzungsänderung zugestimmt, die insbesondere die Einführung eines neuen Vereinsrats vorsieht. Wie der Verein mitteilt, ist die Änderung mit einer Zweidrittel-Mehrheit von 87 Prozent beschlossen worden. Der neue Vereinsrat ersetzt sowohl den bisherigen Ehrenrat als auch das Präsidentschaftsamt und übernimmt deren Aufgaben. Im Vorfeld der Satzungsänderung hatte es einen intensiven und monatelangen Diskussions- und Beteiligungsprozess innerhalb des Vereins unter Beteiligung von Fans, Gremien und der Mitglieder gegeben.
Zu den Aufgaben des Vereinsrats sollen unter anderem die Wahrung der Tradition, die Förderung des Geschichtsverständnisses, die Förderung der Vereins- und Fankultur sowie die Beratung von Mitgliederanliegen gehören. Auch die Durchführung von Veranstaltungen für Mitglieder fällt künftig in den Aufgabenbereich des neuen Gremiums.
Fabian Freiseis, Lea Ehinger, der Vorsitzende Marc Schmid und Stefanie Renz bilden den neuen Vereinsrat des SC Freiburg. Foto: SC Freiburg
Zum Vorsitzenden des neuen Vereinsrats wurde Marc Schmid gewählt, der seit über 30 Jahren ehrenamtlich für den SC Freiburg tätig ist. Weitere Mitglieder sind Lea Ehinger, Fabian Freiseis und Stefanie Renz. Die Mitglieder des bisherigen Ehrenrats gehören dem neuen Gremium in einer zweijährigen Übergangsphase an.
Außerdem wählte die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend den verstorbenen Langzeitvorsitzenden Achim Stocker (36 Jahre SC-Vorsitzender) posthum zum Ehrenvorsitzenden. Hannelore Stocker, Witwe des am 1. November 2009 verstorbenen Stocker, bedankte sich bei den Mitgliedern und sagte: „Mein Mann wäre stolz auf den SC und alle, die sein Werk weiterführen.“
Achim Stock wurde posthum zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Foto: SC Freiburg
Pyrozündeleien auf der Südtribüne des Europa-Park Stadion beim Freiburger Auftaktsieg gegen den FC Basel. Foto: Joers
Weil beim Europa-League-Auftakt gegen den FC Basel Fans des SC Freiburg Feuerwerkskörper im Stadion gezündet hatten, gibt es nun die Quittung der UEFA. Die Strafe ist zunächst auf Bewährung ausgesetzt.
Der 2:1-Auftaktsieg gegen Basel in der Europa League hat ein Nachspiel für den SC Freiburg. Der Grund: Freiburger Anhänger hatten in der Partie immer wieder Feuerwerkskörper gezündet. Das hat nun eine Reaktion des europäischen Fußballverbands UEFA zur Folge.
Die UEFA verhängte am Mittwoch gegen den Sport-Club eine Schließung von Block C auf der Südtribüne für das nächste Europapokal-Heimspiel. Die Strafe ist auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, beginnend mit dem Datum des Urteils. Beim nächsten Pyrotechnik-Einsatz droht deshalb ein Zuschauerteilausschluss. Außerdem muss der SC Freiburg eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro entrichten. Eine gleichlautende Sanktion erhielt auch der VfB Stuttgart, wegen Pyrozündeleien des Stuttgarter Anhangs beim VfB-Spiel in Basel am 2. Oktober.
Seinen nächsten Auftritt in der Europa League Gruppenphase hat der SC Freiburg am 23. Oktober. Gegner im Freiburger Europa-Park Stadion ist dann der FC Utrecht aus der niederländischen Eredivisie.
Das SWR Politik Talk-Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ geht einmal im Monat raus ins Land. Alexandra Gondorf und Florian Weber sprechen mit Bürgerinnen und Bürgern über Themen, die sie bewegen. Foto: SWR
Noch rund fünf Monate bis zur Landtagswahl: Das SWR Politik-Talk-Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ geht raus ins Land. Am Donnerstag, 16. Oktober wird die Sendung live aus dem Gasthaus „Schützen“ in Freiburg übertragen. Es geht um das Reizthema „Migration – zwischen Überforderung, Ängsten und Chancen“.
Viele Städte und Gemeinden im Land sind am Limit: Die Unterbringung und Integration von Geflüchteten belasten Schulen, Kitas und Behörden, Wohnraum ist knapp. Auch rund um Freiburg spüren Kommunen den Druck. Bürgerinnen und Bürger klagen, sie würden bei Entscheidungen über neue Unterkünfte nicht ausreichend einbezogen, viele fühlen sich nicht gehört – manche haben auch schlichtweg Angst vor Einwanderung.Gleichzeitig zeigen viele Beispiele: Geflüchtete tragen längst zum Funktionieren der Gesellschaft bei – ob in der Pflege, im Nahverkehr oder in der Gastronomie. Migration bleibt damit eines der zentralen Themen im Land: voller Konflikte, aber auch voller Chancen.
Das Publikum vor Ort kann mitdiskutieren
SWR-Moderator Florian Weber spricht im Gasthaus „Schützen“ in Freiburg mit Migrationsministerin Marion Gentges (CDU), Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) sowie mit Bürgerinnen und Bürgern, Geflüchteten und Ehrenamtlichen. Gemeinsam diskutieren sie, wie Integration gelingt, wie Ängste ernst genommen werden können und welche Perspektiven die Politik vor der Wahl aufzeigen muss. Die Sendung wird live übertragen.
Auch die Zuschauer kommen zu Wort: Etwa 40 Menschen können an der Diskussion teilnehmen und den Kandidaten ihre Fragen stellen. Wer an der Livesendung in Freiburg teilnehmen möchte, kann sich anmelden per Mail an zursache@swr.de.
Jolanda Kallabis in der Act-Now-Halle, umringt von Gratulanten aus Sport und Politik: Bei ihrer Ehrung überraschte die FT die Läuferin mit einem XXL-Foto ihres DM-Laufs. Foto: Joers
Sie startete bei der WM in Japan und wurde nun von ihrem Heimatverein gebührend geehrt: Obwohl die Freiburger Profi-Leichathletin Jolanda Kallabis nur noch aus dem Koffer lebt, ist ihr die Nähe zur FT und ihrer Heimat wichtig.
Mit einem Lächeln stand Jolanda Kallabis am Mittwoch im Untergeschoss der Act-Now-Halle und schaute auf sich selbst: Dort, in der Dreifeldhalle der FT 1844 Freiburg sind die Wände mit großformatigen Sportporträts dekoriert. Nun ist auch die Deutsche Meisterin und WM-Teilnehmerin über 1.500 Meter hier verewigt. „Ich muss es mal irgendwann erwähnt haben, dass ich so ein Foto von mir ganz cool fände“, sagt sie. An diese Wort hatten sich FT-Geschäftsführer Peter Gerspach und sein Team erinnert und den Wunsch der 20-Jährigen anlässlich der Ehrung am Mittwoch umgesetzt.
„Es war überwältigend“Im Beisein von Freiburgs Erstem Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und weiteren Vereinsvertretern erzählte Kallabis noch einmal ihre Erfolgsgeschichte des Jahres 2025. Wie sie in Dresden in einem Herzschlagfinale zu ihrem ersten Deutschen Meistertitel im Aktivenbereich lief. Und kurz darauf – für sie selbst überraschend – auch noch die WM-Norm unterbot und zu den globalen Leichtathletik-Wettkämpfen nach Japan reiste. Dort schied sie zwar im Vorlauf aus. Doch die Erfahrung und die Erinnerungen bleiben. „Es war so überwältigend, ich habe fast angefangen zu weinen“, erzählt sie von dem Moment, als sie in Tokio die Atmosphäre kurz vor dem Start ihres Laufs aufsaugte. 60.000 Zuschauer füllten die Arena. Und im Ziel durfte sie zum Interview ans Mikrofon der ARD Sportschau – „zu dem Mann, den ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte“, erzählt sie staunend.
Kallabis ist in einer Lauffamilie geboren. Ihr Mutter Nina Rosenplänter, die ihre Tochter bis 2023 bei der FT trainierte und ihr Vater Damian Kallabis, Europameister von 1998 über 3.000 Meter Hindernis, haben ihr das Leichtathletik-Gen vermacht: „Soweit ich mich erinnern kann, war klar, dass ich Profisportlerin werde.“ Als Läuferin des OAC Europe Profiteams ist Kallabis zwar meistens auf Achse und nur noch selten in Freiburg. Statt dessen verbringt sie die Sommer mit ihrem Team in St. Moriz und die Winter in Südafrika. Doch die Verbundenheit zu ihrem Heimatverein ist ihr wichtig: „Ich mag Freiburg einfach gerne, auch weil es hier so viele Sportler gibt“, sagt sie. Deshalb steht es für sie außer Frage, dass sie weiterhin für die Freiburger Turnerschaft an den Start gehen wird.
Ihr nächstes Ziel ist 2026 die Qualifikation für die Europameisterschaft in Birmingham. Wer weiß: Vielleicht muss die FT in den nächsten Jahren Platz schaffen für weitere Kallabis-Fotos.
Freiburgs Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach überbrachte die Grußworte der Stadt Freiburg für Jolanda Kallabis. Foto: Joers
Überwältigend: Das Bild im Hintergrund zeigt das Fotofinish von Jolanda Kallabis‘ erstem Deutschen Meistertitel über 1.500 Meter bei den Frauen. Foto: Joers
Darstellerin Ferguson in „A House of Dynamite“08.10.2025, FWB – KINO: Rebecca Ferguson als Captain Olivia Walker in A House of Dynamite.
Acht Jahre nach ihrem letzten Spielfilm („Detroit“) meldet sich Kathryn Bigelow, die erste Frau, die je den Oscar für die beste Regie gewann, mit einem Projekt zurück, das auf unsere Gegenwart maßgeschneidert scheint: „A House of Dynamite“ ist ein Thriller über die letzten Minuten vor einem nuklearen Gegenschlag.
Als in den USA von Unbekannten eine Rakete gestartet wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Urheber und eine mögliche Reaktion zu bestimmen… Kathryn Bigelow ist zurück – und wie. Der neue hochspannende Thriller der Oscarpreisträgerin lässt kaum ein Moment zum Durchatmen. Die Handlung entfaltet sich über mehrere Perspektiven, der militärischen, der geheimdienstlichen, der politischen, von der Raketenbasis bis ins Weiße Haus. Rebecca Ferguson als Captain Olivia Walker, Gabriel Basso als überforderter Berater, Jared Harris, Idris Elba – alle hinterlassen bleibenden Eindruck.
Sie spielen keine Helden aus der Retorte, sondern lebensechte, greifbare Menschen, zerrissen zwischen Pflicht, Angst und familiären Bindungen. Die Regisseurin beweist erneut ihr Talent, große Bedrohungen auf intimer Ebene zu erzählen. Die Kameraarbeit, der Schnitt, das Spiel mit Licht und Raum lassen das Szenario zugleich global und erschreckend nah wirken – und ein Sounddesign, das jedes Telefonklingeln zum Schockmoment erhebt: Der Score von Volker Bertelmann hämmert wie ein Herzschlag. Es entsteht eine Art bürokratischer Horror, der die Absurdität und die Bedrohung der nuklearen Krise sichtbar macht.
Intensiver Thriller Dieser intensive Kinofilm ist nicht nur ein Thriller, er ist ein Alarmruf: präzise inszeniert, zutiefst beunruhigend und erschütternd aktuell. „Spannender als die meisten Thriller und furchterregender als die meisten Horrorfilme“, adelt die britische BBC – „Ein Knaller“, frohlockt der Hollywood Reporter.
„TRON: Ares“ erzählt von dem hochentwickelten Programm Ares (Jared Leto), das auf eine gefährliche Mission aus der digitalen Welt in die reale Welt geschickt wird. Zum ersten Mal begegnet die Menschheit einer künstlichen Intelligenz aus dem digitalen Raum.
Der neue Science-Fiction-Film ist der Nachfolger von „Tron“ aus dem Jahr 1982 und der Fortsetzung „Tron: Legacy“ von 2010 Regie führt Joachim Rønning. Der Cast umfasst neben Leto, Greta Lee, Evan Peters, Hasan Minhaj, Jodie Turner-Smith, Arturo Castro, Cameron Monaghan und Gillian Anderson. Auch Jeff Bridges ist wieder mit an Bord, der in seine Rolle als Kevin Flynn aus dem Orginalfilm zurückkehrt. foto: disney