In die Biotonne darf nur rein, was wirklich hineingehört: Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit und ASF-Chef Michael Broglin wollen die Freiburger sensibilisieren.
Foto: Sven Meyer
Biomüll ist ein echtes Recyling-Wunder – wenn er richtig getrennt wird. Damit aus organischen Resten wertvoller Kompost oder klimafreundliches Biogas entsteht, muss in der Biotonne die Qualität stimmen – es darf nur rein, was wirklich hineingehört. Leider landen immer noch zu häufig auch Plastik und Co. darin. Die Stadt Freiburg wil das ändern und hat sich der bundesweiten Kampagne #wirfuerbio angeschlossen.
Anlässlich des Kampagnenstarts am Montag bekräftigte Freiburgs Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit, wie wichtig es ist, Müll richtig zu trennen: „Wir alle produzieren jeden Tag viel Biomüll – seien es die Kartoffelschalen, Kaffeesatz, Eierschalen und vieles mehr. Dieser Müll ist viel zu kostbar für die Restmülltonne. Denn mit Bioabfall können wir Kompost für die Landwirtschaft produzieren oder in Biogasanlagen klimaneutrales Biogas gewinnen. Daher sollten alle organischen Reste in die Biotonne wandern – allerdings ohne Plastikzusätze. Mit der Kampagne „#wirfuerbio“ wollen wir die Aufmerksamkeit der Bürger für dieses Thema gewinnen.“
Alle Freiburger können also ganz einfach einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Positiv ist, dass Freiburg im landesweiten Pro-Kopf-Vergleich mit 67 kg Bioabfall sehr gut dasteht. Das heißt: Freiburg produziert schon viel Biomüll. Allerdings landen Plastiktüten, Verpackungen und andere Fremdstoffe immer wieder in der Biotonne. Auch sogenannter „kompostierbarer Bioplastik“ (beispielsweise kompostierbare Bioplastiktüten) stört in den Vergärungs- und Kompostieranlagen die Technik, verunreinigt den Kompost und reduziert die produzierte Biogasmenge. Schlimmer noch: Plastikschnipsel und Mikroplastik lagern sich in Böden, Nahrungsketten und Gewässer ein. Um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, müssen die Fehleinwürfe verringert werden.
„Wir haben schon sehr gute Ergebnisse in Freiburg, aber darauf ausruhen möchten wir uns nicht. Man kann immer etwas verbessern und deshalb ist es unser Anliegen, die Bürger zu sensibilisieren, was wirklich in die Tonne gehört. Aktuell ist im Restmüll noch relativ viel Bioabfall enthalten. Dort sollte er nicht landen, denn dann wird er verbrannt“, sagt Michael Broglin, Geschäftsführer der ASF gegenüber dem Wochenbericht. Seit 1. Mai gilt außerdem eine neue gesetzliche Vorgabe, wonach nur noch drei Prozent Fremdstoffe im Biomüll sein dürfen – anderenfalls darf er nicht als Biomüll weiterverarbeitet werden. Aktuell steht Freiburg bei über fünf Prozent.
Christine Buchheit betonte, dass die Stadt mit dieser Kampagne ihre Bürgerinnen und Bürger nicht von oben herab erziehen wolle, sondern den Zeigefinger mit einem Augenzwinkern erhebe. Man wolle die Menschen erreichen – zur Motivation, damit „wir alle zusammen dauerhaft das Ziel erreichen“.
Mit dem Beitritt zur bundesweiten Kampagne „#wirfuerbio“ setzt die Stadt auch ein Maßnahmenpaket um:
Auf alle Biotonnen kommen leicht verständliche Hinweise. So weiß jeder, was hineindarf und was nicht.
Die ASF kontrolliert stichprobenartig den Inhalt, bevor der Behälter geleert wird.
Gelbe Aufkleber machen auf falsch befüllte Biotonnen aufmerksam. Haushalte und Hausverwaltungen werden angeschrieben und über die richtige Abfalltrennung informiert.
Noch im Juli startet der Verkauf von Papiertüten für den Bioabfall. Die kompostierbaren Tüten gibt es bei der ASF-Verwaltung, auf allen städtischen Recyclinghöfen und an ausgewählten Verkaufsstellen. Eine Übersicht findet sich auf der Website der ASF (www.abfallwirtschaft-freiburg.de) und in der Abfall-App.
Zur städtischen Aufklärungsoffensive erklärt Michal Broglin, Geschäftsführer der ASF: „Wir möchten das Wissen zur richtigen Abfalltrennung direkt dort vermitteln, wo es gebraucht wird: an der Tonne. Denn wer weiß, wie Bioabfall richtig getrennt wird, macht es automatisch besser und mehr.“ Broglin ist von einem Erfolg der Kampagne überzeugt.
Das erleichtert auch den Unternehmen die Arbeit, weil weniger Aufwand und Kosten für das Entfernen von Fremdstoffen anfallen. Eine richtige Abfalltrennung hilft, wertvolle Ressourcen und schädliche Treibhausgasemissionen zu sparen. Das gewonnene Biogas versorgt in Freiburg jährlich bis zu 2.000 Haushalte. Der Großteil aber geht als Kompost in die Landwirtschaft.
Im Jahr 2024 waren von den insgesamt in Freiburg gesammelten 16.000 Tonnen Bioabfall 800 Tonnen verunreinigt mit Dingen, die dort nicht reingehören. Wenn man sich die Menge von 800 Tonnen vergegenwärtig, ist das ein gewaltiger Müllberg, der mit ein bisschen mehr Achtsamtkeit zum Beispiel in grünen Strom hätte umgewandelt werden können. Darum geht es letztlich.
Cheftrainer Julian Schuster (links) und sein neuer Individualtrainer Felix Roth (rechts) mit vier von fünf Neuzugängen (Yuito Suzuki fehlt hier noch): Philipp Treu, Derry Scherhant, Cyriaque Irié und Anthony Jung (v.l.n.r.). Und im Frankfurter Igor Matanovic soll noch ein sechster Spieler hinzukommen. Foto: Detlef Berger
Fußball-Bundesligist SC Freiburg ist am Sonntag vor 3.000 Fans in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Mit dabei waren vier von fünf Neuzugängen. Und im Frankfurter Igor Matanovic wird noch ein weiterer Sommertransfer erwartet. Das offizielle Saisonziel formuliert der SC wie üblich eher vorsichtig.
Kurz vor Ende des öffentlichen Trainings am Sonntag im Europa-Park Stadion flogen die Bälle im Sekundentakt in Richtung Torlatte. „Klatsch“ machte es – und jedes Mal wenn ein Freiburger Spieler mit dem Ball das Alu traf, brandete Jubel unter den 3.000 Fans auf. „Wenn das Lattenschießen schon so gefeiert wird, macht das allen viel Spaß“, freut sich SC-Trainer Julian Schuster. So kann ein Auftakttraining in eine neue Fußball-Saison also auch starten.
„Da passiert noch etwas“
Bemerkenswert war der Aufgalopp des Freiburger Erstligisten aber vor allem aufgrund der Personalfragen. Wer geht und wer kommt noch, und nicht zuletzt: Wer ist schon da? Denn für eine Rekordsumme von 24,5 Millionen Euro hat der SC Freiburg bereits fünf Neuzugänge an Land gezogen. Und ein sechster soll mit dem Frankfurter Angreifer Igor Matanovic noch hinzu kommen. „Ich glaube schon auch, dass da noch etwas passieren wird“, sagt Sportvorstand Jochen Saier, der außerdem verriet, dass Michael Gregoritsch im Gegenzug den Verein wohl verlassen wird: „Er ist mit der Gesamtsituation nicht hundertprozentig zufrieden“, sagt Saier.
Bis auf den Japaner Yuito Suzuki, der wie die anderen Länderspieler erst am 14. Juli ins Training einsteigen soll, waren alle Neuen bereits da: Philipp Treu, Derry Scherhant, Cyriaque Irié und Anthony Jung. Alle vier berichteten, wie gut sie von der Freiburger Mannschaft empfangen worden sind. „Der Kontakt war nie ganz weg, man hat sich immer wieder ausgetauscht“, sagt zum Beispiel Rückkehrer Philipp Treu über seine besondere Beziehung zum Sport-Club. Ihn hatten die Freiburger einst zum FC St. Pauli ziehen lassen, wo er sich herausragend entwickelte. Ob der Außenverteidiger in Freiburg künftig eher links oder rechts zum Einsatz kommen wird? „Ich kann auf beiden Seiten spielen und habe da keine Vorlieben“, sagt der 24-Jährige.
Nicht minder selbstbewusst was das eigene Können angeht tritt der Franzose Cyriaque Irié auf. Er sagt auf Französisch und simultan übersetzt von Stefanie von Mertens, die seit vielen Jahren beim SC den Profis Deutschunterricht gibt: „Ich bin relativ kraftvoll und habe eine gute Technik. Ich glaube, ich kann manchmal auch ein bisschen den Unterschied machen“, so 20-Jährige, der sich beim SC bereits wohl fühlt. „Ich fühle mich hier schon wie in einer Familie. Ich glaube, das ist so ein bisschen der Geist von Freiburg“, sagt Irié.
Die Laune könnte besser kaum sein bei Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach (links) und Vorstand Jochen Saier (rechts) – seine Transferziele hat der SC Freiburg zu großen Teilen erreicht, zumindest was die Neuzugänge angeht. Foto: Detlef Berger
Aber auch der familiärste Geist vermag es vermutlich nicht, Freiburgs derzeit wohl besten Mann, den Japaner Ritsu Doan, vom Verbleib zu überzeugen. „Ich will den Wechsel nicht herbei schreien. Aber natürlich haben wir uns personell auf einen möglichen Wechsel von Ritsu vorbereitet“, sagt Jochen Saier. „Es ist kein Geheimnis, dass wir die Tür ein bisschen aufgemacht haben, wenn das Gesamtpaket stimmt“, sagt er mit Blick auf potenzielle Abnehmer wie zum Beispiel Eintracht Frankfurt oder Vereine aus der Premier League.
Saier ist es am Sonntag auch, der das offizielle Saisonziel in Worte fasst. Es gehe darum, sich „die Bundesliga mit einer guten Art und Weise zu verdienen.“ Freiburgs Kapitän Christian Günter weiß warum: „Das haben die letzten Jahre gezeigt, dass Mannschaften, die in der Europa League oder sogar in der Champions League sind, im Jahr darauf Probleme kriegen können.“ Das wollen sie in Freiburg mit einem erneuerten Kader möglichst wieder vermeiden.
Die Bauarbeiten im Westbad befinden sich auf der Zielgeraden – vorne im Bild ist der Strömimgskanal des neuen Außenbeckens zu sehen. Foto: Bamberger
Freiburg freut sich darauf: Mit einer großen Eröffnungsfeier wird am Donnerstag, 14. August das neue Außenbecken des Westbads eröffnet. Ab 15 Uhr geht es los, der Eintritt ist frei.
„Nach zwanzig Jahren bekommt der Freiburger Westen endlich wieder sein Freibad zurück“, sagt Oberbürgermeister Martin Horn. Das neue Außenbecken des Westbads wird am Donnerstag, 14. August, feierlich eröffnet. Die Stadt Freiburg und der Freiburger Stadtbau-Verbund, die für den Bau und Betrieb der Freiburger Bäder verantwortlich sind, laden alle Bürgerinnen und Bürger zur Eröffnungsfeier ein. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr, das offizielle Programm mit der Einweihung des Beckens startet um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, und auf die Gäste warten Musik, Foodtrucks sowie vermutlich eine sehr gute Stimmung.
Oberbürgermeister Martin Horn betont die Bedeutung des neuen Freibads für die Region. Die Eröffnung sei ein ein starkes Zeichen für die Bewohner sei. „Gerade für Familien, für Kinder und für alle, die den Sommer in der Stadt verbringen, entsteht hier ein Ort, der Freude macht und das Zusammenleben stärkt“, wird Horn in einer städtischen Pressemitteilung zitiert.
Das Westbad bietet nicht nur ein neues Schwimmbecken, inklusive Strömungskanal, sondern auch einen erweiterten Außenbereich. Dieser sei durch Fördermittel, Spenden, Sponsoring und starkes Engagement realisiert worden. Zu den neuen Einrichtungen gehören ein Soccer-Court, ein 3×3-Basketballfeld, ein Wasserspielplatz für Kinder und ein Beachvolleyballplatz. Diese zusätzlichen Angebote sollen das Westbad zu einem attraktiven Freizeitort machen, der weit über die Funktion eines klassischen Freibads hinausgehe. Der neue Westbad-Außenbereich ist in nur zwölf Monaten Bauzeit entstanden. Die Kosten für das neue Außenbecken liegen bei rund 6,5 Millionen Euro, 3,5 Millionen Euro davon kommen vom Bund.
In Freiburg wird der Independence Day gefeiert. Adobe Stock
Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA ist so fragil wie lange nicht mehr. Auch in Freiburg leidet das Carl-Schurz-Haus unter wegfallenden Zuschüssen. Am 4. Juli feiert man im Ganter-Biergarten ab 16 Uhr den amerikanischen Independence-Day – allen Widrigkeiten zum Trotz. Friederike Schulte, Direktorin des Hauses, hat unsere Redakteurin Enya Steinbrecher dazu befragt.
Wie hat sich das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA seit der zweiten Amtszeit von Trump verändert?
Friederike Schulte: Derzeit herrscht auf Staatsebene Anspannung und Spannung über die Kalibrierung der transatlantischen Verbindung. Vieles, was Jahrzehnte als solide Basis galt, wackelt zur Zeit. Da zum einen die US-Regierung in ihrer Entscheidungsfindung nicht berechenbar ist und wir zum anderen auch in Deutschland eine neue Regierung haben, gibt es keinen verlässlichen IST-Zustand, der sich beschreiben ließe. Sicherheiten, auf die wir in Europa und gerade in Deutschland noch lange gebaut haben, sind nun nicht mehr gegeben.
Welche Konsequenzen hat das für Sie im Carl-Schurz-Haus?
Schulte: Einerseits haben uns die Kürzungen der Zuschüsse aus den USA hart getroffen und erschweren die Finanzierung unserer Programmarbeit; andererseits ist das Interesse an informativen und ausgewogenen Veranstaltungen zur Politik in den USA bei den Freiburgerinnen und Freiburgern gerade besonders groß und wir versuchen, durch Spenden und Drittmittel das Programmniveau und die Vielfalt zu erhalten.
Wie sehen Ihre Kontakte das veränderte politische Klima?
Schulte: Es hat nach der Wahl gefühlt eine längere Phase der Sprachlosigkeit gegeben, das war frustrierend und verunsichernd. Inzwischen findet wieder reger Austausch statt und das gemeinsame Bemühen um den Erhalt der internationalen Beziehungen; allerdings sind viele direkte Begegnungen gefährdet durch Visa-Verzögerungen, Streichung von Austausch-Programmen und durch den Druck auf viele Universitäten in den USA. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre das fatal für die transatlantischen Beziehungen und die USA als Bildungs- und Wissenschaftsstandort. Befürworter der jetzigen US-Regierung, die sich offen äußern, finden wir bei unseren Kontakten eigentlich gar nicht. Das ist nicht hilfreich, wenn man um eine ausgewogene Darstellung bemüht ist. Gleichzeitig ist das auch sehrbezeichnend.
Am 23. Juli eröffnet die Ausstellung „Florida“. Worum geht es?
Schulte: Atemberaubende Fotografien aus einem Staat der Widersprüche: Dort, wo Strände und Palmen das öffentliche Image prägen und wo sich pinke Flamingos vor bunten Häuserfronten tummeln und Alligatoren in Pools verirren, kratzt die Fotografin Anastasia Samoylova, die bei der Eröffnung zu Gast sein wird, an der schillernden Fassade des amerikanischen Traums. Es sind sowohl Landschaftsaufnahmen als auch soziologische Studien aus dem Swing-State, der durch die tiefe politische Spaltung gezeichnet ist.
Wie sieht das Programm für Ihre Feier zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli aus?
Schulte: Unsere Independence-Day-Party im Ganter Biergarten hat eine jahrzehntelange Tradition und ist ein buntes Familienfest mit Live Musik, Wassermelonen-Wettessen, Kinderschminken, Spare Ribs und ChaChaslide für alle! Wer also Lust auf Begegnungen und Gespräche mit Amerikanerinnen und Amerikanern hat oder einfach ein Bier bei guter Musik trinken möchte, sollte einfach vorbeischauen. Durch den Nachmittag und Abend führen zwei US-Austauschstudierende, die gerade ihr Studienjahr hier in Freiburg beenden.
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Schulte: Viele und vor allem einen: Ich wünsche mir, dass die politischen Entscheidungsträger sowohl hier als auch in den USA die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit erkennen, schätzen und wieder adäquat finanzieren. Bei den deutsch-amerikanischen Instituten liegt eine jahrzehntelange Erfahrung, die USA sehr niederschwellig für alle erlebbar und lebendig zu machen und damit maßgeblich zu einer friedvollen Völkerverständigung beizutragen.
Bei der OB-Wahl 2028 erzielte Stein das drittbeste Ergebnis. Foto: Michael Bamberger
Wer tritt 2026 als Herausforderer von Amtsinhaber Martin Horn bei der Oberbürgermeisterwahl in Freiburg an? Als mögliche Kandidatin kursiert aktuell der Name von Ex-Stadträtin Monika Stein. Sogar ein über ein links-grünes Bündnis wird spekuliert.
2026 steht in Freiburg die Wahl zum Oberbürgermeister an. Die Gerüchteküche, wer gegen Amtsinhaber Martin Horn (parteilos) antreten wird, brodelt bereits kräftig. Nach Informationen des Freiburger Wochenberichts überlegt nun Monika Stein, aktuell Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW und langjährige Gemeinderätin der Grünen Alternative (GAF), erneut ins Rennen zu gehen. Bereits 2018 trat sie an und erzielte das drittbeste Ergebnis (24,1 Prozent) hinter Amtsinhaber Martin Horn (44,2) und dessen Vorgänger Dieter Salomon von den Grünen (30,7). Stein wurde demnach gefragt, ob sie als Kandidatin für „Eine Stadt für alle“ (bestehend aus Linke Liste, GAF, Unabhängige Frauen) antritt. Auf eine kurzfristige Anfrage des Wochenberichts zu einer möglichen Kandidatur äußerte sich Monika Stein bis zum Dienstagnachmittag nicht. Gegenüber der Badische Zeitung sagte sie nun am Mittwoch, für Diskussionen um eine mögliche OB-Wahl sei es „zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu früh“.
Im Raum steht sogar, ob auch Freiburgs Grüne eine Kandidatur Steins unterstützen könnten. Sophie Schwer, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, äußerte sich dazu gegenüber dem Wochenbericht jedoch nicht und verwies statt dessen auf das laufende Verfahren. „Es gibt eine von der Parteibasis gewählte Findungskommission und diese wird nach dem Sommer einen Vorschlag machen“. Die Entscheidung über die OB-Kandidatur werde dann die Mitgliederversammlung treffen, sobald der Termin dafür stehe, so Schwer.
Das sind die neuen SC-Trikots – passend präsentiert im Schwarzwald-Ambiente. Foto: Niklas Niessner
Der SC Freiburg hat seine ersten Trikot-Looks für die Saison 2025/26 enthüllt. Vor allem das neue Heimtrikot erinnert stark an einen Verkaufsschlager aus der Vergangenheit. Die Präsentation im Schwarzwald-Look kommt bei den Fans gut an. Hauptsponsor Jobrad verteilte die ersten Exemplare bereits gratis unter den Allerallerjüngsten.
Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat das neue Heimtrikot, das Europapokal-Trikot und das Torwart-Trikot für die kommende Saison vorgestellt. Vor allem das Heimtrikot dürfte gute Chancen zu haben, viele Abnehmer zu finden – schließlich kopiert der Sport-Club mit dem weiß-roten Streifendesign schamlos einen Kassenschlager aus dem eigenen Sortiment: Das neue Jersey erinnert nämlich stark an das Sondertrikot zum 120-jährigen Vereinsjubiläum, welches im April 2024 innerhalb nur weniger Stunden ausverkauft war. Im Vergleich zum Jubiläumstrikot hat das neue Heimtrikot lediglich ein paar Streifen weniger und die Streifen wurden mit „einem geometrisches Muster aus Dreiecken und Pfeilformen veredelt“, so der SC im besten Marketingsprech. Streifendesigns gab es beim SC Freiburg immer wieder, wenn auch meist in schwarz-rot (2019/20, 2008/09, 2001/02 oder 1994/95). Passend dazu sind die Hosen ganz in weiß.
Das neue Heimtrikot, präsentiert von Christian Günter, eingerahmt von Bollenhüten. Foto: Niklas Niessner
Das Europapokal-Trikot ist komplett rot mit angedeuteten Streifen in einem dunkleren Rotton. Das grüne Torwarttrikot kommt mit einem dynamischen Print daher. Auf allen drei Trikots wirbt Hauptsponsor Jobrad. Der nutzte die Trikot-Vorstellung gleich für eine besonders süße Werbeaktion: Alle Babys, die am Tag des Trikotlaunches (2. Juli) in einer der Freiburger Kliniken oder im Geburtshaus zur Welt kommen, erhalten von Jobrad ein neue Miniversion des Trikots. Gemeinsam mit dem SC-Füchsle verteilte JobRad-Mitgründerin und Gesellschafterin Sandra Prediger die Trikots im Universitätsklinikum, im Evangelischen Diakoniekrankenhaus, im St. Josefskrankenhaus sowie im Geburtshaus in Freiburg.
Auf Social Media kommen die Trikots gut an. „Bestes Trikot seit langem“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Vor allem die Online-Kampagne, mit denen der SC die Trikots bewirbt, loben viele SC-Anhänger. „Mit schönem Bezug zur Region. Topp!“, schreibt ein Nutzer. Die Fotos und ein Video zeigen SC-Kapitän Christian Günter, Noah Atubolu, Patrick Osterhage und Johan Manzambi in sowie vor einer Schwarzwaldhütte, wo sie zwischen Bollenhut-Frauen und Männern in Schwarzwaldtracht posieren. Die Frauen-Trikots werden von den SC-Fußballerinnen Lisa Karl, Alina Axtmann und Svenja Fölmli präsentiert.
Im SC-Fanshop sind die Trikots von US-Sportartikelhersteller Nike bereits erhältlich. 84,95 Euro verlangt der Sport-Club für die Erwachsenen-Variante. Zum Vergleich: Vize-Meister Leverkusen möchte 94,90 Euro für sein neues Jersey, Werder Bremen und der FC St. Pauli verlangen jeweils 89,95 Euro.
Noch nicht bekannt ist, wie die Auswärts- und das Ausweichtrikots aussehen werden. Deren Aussehen wird der Sport-Club zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Die neuen Trikots der SC-Frauen. Foto: Niklas NiessnerEuropapokal-Trikot in der Schwarzwaldstube: Lisa Karl und Johan Manzambi. Foto: Niklas Niessner
Die Höhe des Sachschadens wird noch ermittelt. Symbolfoto: Novcicrelax / KI-generiert
Unglaublicher Vorfall am Bahnübergang Möslestraße: Ein Mob rastet aus und geht auf die Fahrzeuginsassen los – die Polizei sucht jetzt Zeugen.
Hier sind offenbar einigen Menschen sämtliche Sicherungen durchgebrannt: Am späten Samstagabend hat eine Personengruppe am Bahnübergang Möslestraße im Freiburger Stadtteil Waldsee ein Auto mit zwei Insassen erst aufgehalten und dann attackiert. Die Polizei sucht Zeugen.
Der Vorfall hat sich gegen 23 Uhr ereignet. Die Männer fuhren demnach auf der Oberrieder Straße und mussten feststellen, dass ihnen am Bahnübergang zur Möslestraße die Weiterfahrt durch eine auf der Fahrbahn befindliche Personengruppe verwehrt war.
Der Fahrer habe daraufhin die Hupe betätigt, woraufhin die aus 10 bis 15 Personen bestehende Gruppe unvermittelt aggressiv reagiert und begonnen habe, das Fahrzeug zu beschädigen. Als die beiden Insassen ausstiegen, wurden sie von der Gruppe attackiert. Sie konnten aber unverletzt wieder in das Auto einsteigen und davonfahren. Ein Zeuge verständigte währenddessen die Polizei. Die Höhe des am Fahrzeug entstandenen Sachschadens ist noch unbekannt.
Hinweise werden erbeten rund um die Uhr an das Polizeirevier Freiburg-Süd (07 61/ 8 82 – 44 21).
An seinem Geburtstag hat Peter Gaymann seine Jubiläumsausstellung eröffnet und das Buch „Gaymanns Welt“ rausgebracht. Mit Zeichnungen aus den letzten fünf Jahrzehnten, „es ist ein sehr persönliches Buch“, sagt er. Foto: Atelier Claudia Reiter
Sein Markenzeichen sind die Hühner: Der bekannte Cartoonist Peter Gaymann, der aus Freiburg stammt, hat am vergangenen Donnerstag seinen 75. Geburtstag gefeiert. Seit fünf Jahrzehnten begeistert er mit humorvollen Zeichnungen – und die standen auch an seinem Ehrentag im Mittelpunkt. „Ich habe meinen Geburtstag mit einer großen Vernissage im Neuen Tübinger Kunstmuseum eröffnet“, verrät er mir. Denn hier ist seine Jubiläumsausstellung „Humor in verrückten Zeiten“ zu sehen. „Viele Freunde aus Freiburg, Köln oder München waren ebenfalls angereist. Selbst der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer war anwesend und hat mit den 400 Gästen einen Kanon gesungen und dirigiert. Großes Kino.“
Für ihn ist Humor in Krisenzeiten wie jetzt „sehr wichtig. Wenn wir aufhören zu lachen, dann haben wir verloren. Gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir den Humor. Er ist auch eine Überlebensstrategie. Deswegen zeichne ich auch Cartoons zum Thema Demenz (bei mir heißt es Demensch) oder für die Kinderhospize. Durch das Lachen verschaffen wir uns Luft. Es entspannt und macht uns nicht zu Opfern. Karl Valentin hat gesagt: Jedes Ding hat seine drei Seiten. Eine gute, eine schlechte und eine komische. Ich bin zeitlebens für die komische Seite zuständig“, so der Cartoonist.
Auch wenn er mit seiner Frau mittlerweile am Starnberger See lebt, bleibt er seiner alten Heimat treu. „Klar, in Freiburg und Umgebung bin ich immer wieder. Im Herbst wird es Signierstunden mit meinen neuen Büchern geben. Außerdem ist die zweite große Ausstellung im Europa-Park geplant. Am 16. Oktober ist Eröffnung. Auch der neue Freiburger Marktkalender mit Zeichnungen von mir wird wieder präsentiert. Freiburg ist immer Heimspiel. Meine Brüder wohnen da und noch etliche gute Freunde.“
Seine Hühner machten ihn berühmt – hier das „Korkenzieherhuhn“. Foto: Peter Gaymann
Zu seinem 75. hat er nicht nur eine Ausstellung eröffnet, sondern auch das Jubiläumsbuch „Gaymanns Welt“ veröffentlicht. Mit Zeichnungen aus den letzten fünf Jahrzehnten. „Aus einem Fundus von circa 20.000 Zeichnungen habe ich versucht, bekannte und unbekannte Beispiele auszuwählen. Das Vorwort ist von mir sowie auch Kommentare zu einzelnen Bildern. Also ein sehr persönliches Buch. 240 Seiten Stoff zum Lachen“, sagt Peter Gaymann.
Nach wie vor zeichnet er jeden Tag und denkt mit 75 noch lange nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. „Selbst im Urlaub habe ich mein Skizzenbuch dabei und zeichne nach der Natur. Ideen habe ich immer und Aufträge von Verlagen und Redaktionen auch. Warum also aufhören. Solange der Kopf mitmacht und die Hand nicht zittert, werde ich morgens nach dem Frühstück ins Atelier gehen, was ja, seit wir in Bayern wohnen, sogar im eigenen Haus ist. Ich beschäftige mich auch gern im Garten und gehe mit meiner Frau Viktoria viel wandern…aber alles wäre nichts, wenn ich nicht zum Bleistift und zum Pinsel greifen könnte. Es hält jung.“
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich!
Ab September fliegt in der Echte Helden Arena in Freiburg wieder der Puck. Foto: Joers
Der EHC Freiburg startet Mitte September mit einem Auswärtsspiel in die neue DEL2-Eishockeysaison. Danach folgt im ersten Heimspiel ein Duell mit einem prestigeträchtigen DEL-Absteiger.
Die DEL2 hat den Spielplan für die Saison 2025/26 veröffentlicht. Für die Wölfe Freiburg rund um Cheftrainer Martin Stloukal wird es die elfte Spielzeit in Folge in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga.
Der Saisonauftakt erfolgt am 19. September mit einem Auswärtsspiel beim EC Bad Nauheim, die mit dem ehemaligen Wölfe-Trainer Peter Russell hinter der Bande in die Saison starten. Das erste Heimspiel für den EHC Freiburg wartet am 21. September im Duell mit der prestigeträchtigen Düsseldorfer EG, die als Absteiger aus der DEL neu in die zweithöchste deutsche Eishockeyliga gestoßen ist. Es ist das erste Pflichtspielaufeinandertreffen zwischen Freiburg und Düsseldorf nach 21 Jahren, damals noch in der Beletage des deutschen Eishockeys.
Airich kehrt zum EHC zurück
Als jüngsten Neuzugang präsentierte der EHC am Freitag Julian Airich für den Freiburger Angriff. Der gebürtige Raststädter erlernte einst an der Ensisheimer Straße das Eishockeyspielen. Der 30-Jährige wechselt aus der Oberliga von den Hammer Eisbären nach Freiburg. „Seine Erfahrung, seine Physis und seine vorbildliche Arbeitsmoral werden für uns eine Bereicherung sein“, sagt EHC-Sportdirektor Peter Salmik.
Green-Tech, Quantentechnologie und Künstliche Intelligenz – diese und andere Zukunftsthemen wurden beim diesjährigen Käpsele Innovation Festival in Freiburg diskutiert. Foto: Joers
1.200 Menschen trafen sich in Freiburg zum zweiten Käpsele Innovation Festival – darunter das junge Freiburger Start-up Constellr, das mit einen innovativen Ansatz ins Weltall strebt.
Die „Fear of missing out“ – also die Angst, etwas Spannendes zu verpassen – war am Donnerstag in der Freiburger SICK-Arena allgegenwärtig. Vier Bühnen, 21 Erlebnisstationen sowie 94 hochkarätige Speaker, die sich zu Zukunftsthemen wie Künstlicher Intelligenz, Metaverse, New Work, Robotik, MedTech, Green-Tech, Quantentechnologie oder Digitalisierung äußerten – für die 1.200 Besucher war es praktisch unmöglich, überall gleichzeitig zu sein. Das war auch so gewollt. Unter dem Motto „Raus aus der Bubble – rein in die Zukunft“ luden die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) und die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) dazu ein, Neues zu entdecken und praxisnahe Impulse mitzunehmen. „Mit dem Käpsele zeigen wir: Unsere Region ist nicht nur ein Wirtschaftsstandort – sie ist ein lebendiges Innovationsökosystem. Für Mittelständler mit Pioniergeist genauso wie für agile Start-ups, die neue Wege gehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon.
Zweiter Satellit im All
Marius Bierdel ist eines dieser Käpsele. Er ist Mitbegründer des Freiburger Start-ups Constellr, einer Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik. Ihren Sitz hat die Firma in der Heinrich-von-Stephan-Straße. Zwei Tage vor dem Festival hat Constellr seinen mittlerweile zweiten, selbst entwickelten Satelliten ins Weltall gestartet. Es ist der nächste Meilenstein dieses noch jungen Start-ups. „Es hat alles gut geklappt, wir haben gleich Kontakt aufgebaut zum Satelliten. Dem geht’s gut“, berichtet er vom Start in Kalifornien. SkyBee-2, so der Name des kühlschrankgroßen Satelliten, soll wie der im Januar gestartete erste Satellit Infrarot-Wärmebilder von der Erdoberfläche aufnehmen. Die dabei gesammelten, hochaufgelösten Daten möchte Constellr zum Beispiel Landwirten anbieten, damit diese frühzeitig drohende Dürren auf ihren Feldern erkennen können.
Marius Bierdel beim Käpsele Innovation Festival in Freiburg. Foto: Joers
Inzwischen hat das junge Unternehmen über 100 Mitarbeiter. Die sind, in unterschiedlichen „Hubs“, also Büros, „über ganz Europa verteilt“, so Bierdel. Constellr bezeichnet er als „remote-first“-Unternehmen, in dem die Angestellten über mehrere Standorte verteilt sind und in den einzelnen Büros in den Austausch kommen können. „Wir haben zum Beispiel Büros in München. Da ist die Infrastruktur nochmal eine ganz andere als in Freiburg. Wir können da nicht die Augen vor verschließen und sagen, wir bleiben jetzt nur in Freiburg. Das funktioniert einfach nicht.“
Welchen Nutzen Marius Bierdel im Käpsele Innovation Festival sieht, wo er als Podcast-Talkgast auf der Bühne zu sehen war, liegt für ihn auf der Hand. „Es gibt von unserer Seite vor allem ein großes Interesse, das Thema Künstliche Intelligenz ganz stark zu verfolgen, um unsere Daten zu verarbeiten.“ Constellr nutzt das Festival deshalb vor allem, um mit Netzwerkpartnern aus der Forschung und Entwicklung in Kontakt zu treten. Die Festivalmacher lobt er. „Es ist richtig, ein solches Ökosystem mit Veranstaltungen aufzubauen, bei dem man sich gut vernetzen kann. Das steht Freiburg sehr gut zu Gesicht“, sagt der Jungunternehmer.
Virtuelle Schweißes mit der VR-Brille: Eine von vielen praxisnahen Anwendungen, die in der SICK-Arena gezeigt wurden. Foto: Joers Netzwerken und Neues kennenlernen: Auch darum ging es beim Käpsele Innovation Festival. Foto: Joers