Die Videoüberwachung in der Innenstadt wirkt: dank der Kameras konnten Straftaten aufgeklärt oder sogar verhindert werden.Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im öffentlichen Raum jedoch gestiegen. Foto: Michael Bamberger
Unrühmlicher Spitzenplatz: Freiburg ist weiterhin die kriminellste Stadt im Land. Das zeigen die Ergebnisse der Kriminalstatistik, die die Polizei am Freitag vorgestellt hat. Hier wird am häufigsten eine Straftat begangen – vor allem Diebstähle haben deutlich zugenommen. Deshalb soll es mehr Polizei auf den Straßen geben – und der Vollzugsdienst wird verdoppelt.
Mehr als 26.600 Straftaten gab es laut Polizei im vergangenen Jahr im Stadtkreis Freiburg – ein Plus von 15,1 Prozent im Vergleich zu 2022. Das liegt besonders an einem „massiven Anstieg von Diebstählen“ (26,5 Prozent), so Polizeivizepräsident Matthias Zeiser. Vor allem Laden- (plus 42,8 Prozent) und Taschendiebstähle (plus 41,3 Prozent), aber auch der Fahrrad- (plus 44,9 Prozent) und der Moped-Klau (plus 35 Prozent) haben deutlich zugenommen.
Die meisten Straftaten gab es in der Altstadt (6.668), in Haslach (3.015), dem Stühlinger (2.005) und in der Wiehre (1.879). Ein Anstieg zeigte sich bei den nicht-deutschen Tatverdächtigen, deren Anteil lag erstmals bei über 50 Prozent. Ein bundesweiter Trend zeigt sich auch in Freiburg: die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die eine Straftat begehen, ist im Vergleich zum Vorjahr größer geworden – allerdings nur leicht. Einen Rückgang gab es dagegen in anderen Bereichen: bei Sexualstraftaten (minus 8,8 Prozent) und der Rauschgiftkriminalität (4,6 Prozent weniger).
Für die Videoüberwachung in der Innenstadt, die seit über einem Jahr in den Nächten am Wochenende läuft, zieht die Polizei ein positives Fazit. „Diese zeigt Wirkung, wir konnten Taten verhindern und aufklären“, erklärte Zeiser. 370 Ereignisse seien so entdeckt worden,324 davon nur dank der Kameras. Insgesamt sind die Straftaten im öffentlichen Raum im Vergleich zum Vorjahr jedoch um rund 15 Prozent angestiegen – deshalb wird es mehr Polizeipräsenz auf den Freiburger Straßen geben. Personell „werde aufgestockt, das wird man in Freiburg stark merken“, sagte Zeiser. In den kommenden drei Jahren soll es mehr als 100 neue Stellen im Polizeipräsidium Freiburg geben.
Um die Kriminalität in der Stadt zu senken und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken, wird auch die Sicherheitspartnerschaft zwischen dem Land und der Stadt fortgesetzt. Eine Maßnahme: der städtische Vollzugsdienst wird verdoppelt. „Die aktuellen Zahlen zeigen leider, dass es wichtig und richtig war, ist und bleiben wird, die Sicherheitspartnerschaft weiter fortzuschreiben. Stadt, Land und Polizei arbeiten seit Jahren eng zusammen, diese Kooperation werden wir fortsetzen und weiter ausbauen. Beim Thema Sicherheit setzen wir in Freiburg auf klassische Elemente, der Vollzugsdienst wird verdoppelt, die Stellenausschreibungen dafür laufen bereits. Zudem erwarten wir eine Verstärkung der Polizeikräfte im Polizeipräsidium Freiburg. Gleichzeitig stärken wir die Bereiche Dialog und Prävention. Klares Ziel ist es, die Kriminalität in Freiburg nachhaltig einzudämmen.“
Einer der Schwerpunkte: die Drogenkriminalität eindämmen. Besonders Kinder und Jugendliche sollen davor geschützt werden. Neben gezielten Kontrollen soll in Schulen aufgeklärt werden. Um Jugendkriminalität einzudämmen, arbeiten Staatsanwaltschaft, Stadt und Polizei am Aufbau eines Hauses des Jugendrechts in Freiburg, noch ist man auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Für den Stühlinger Kirchplatz ist indes ein „sozio-kulturelles integratives Gesamtkonzept“ geplant, um den Lärmschutz zu verbessern und Feiernde zu sensibilisieren, sollen auch die Nachtmediatoren aufgestockt werden.
Ein Beispiel für eine positive Entwicklung: Die Konviktstraße erlebt derzeit eine Renaissance. Foto: eggstein
Die Innenstadt ist tot – von wegen! Es lebe die Innenstadt. Offenbar stimmt der Mix in Freiburg: Neben großen attraktiven Ketten gibt es viele kleine, individuelle Einzelhändler, dazu die schöne Architektur, malerische Gassen und ein vielfältiges Gastronomieangebot, das sich nicht zuletzt aufgrund vieler Neueröffnungen ständig weiter verbessert. Ein gelungenes Beispiel für die Wiederbelebung einer einst kriselnden Ecke ist die jüngste Entwicklung in der Konviktstraße.
Vorbei sind dort die Zeiten des Leerstands, viele kleine, inhabergeführte Läden locken die Kunden mit besonderen Produkten und familiärer Atmosphäre. Einer, der sich getraut hat, ist der studierte Modedesigner Karl Sütterlin. Im ehemaligen Schiemann hat er mit viel Herzblut und Auge fürs Detail den Herrenausstatter „Colorful Neighbourhood“ aufgebaut, der seit dieser Woche offiziell eröffnet ist. In einem Ladengeschäft mit Bar und heller Atmosphäre, was so auch in einem Trendviertel in San Francisco oder London zu Hause sein könnte, verkauft er zusammen mit seinen Geschäftspartnern acht eigene Labels sowie ein paar externe Marken und einen Maß-Service für Anzüge. Damit steht es stellvertretend für eine neue Generation von Einzelhändlern.
„Ich habe mich in diese Immobilie verliebt und hatte direkt vor Augen, wie meine Partner und ich das gestalten werden“, berichtet Sütterlin. „Wir wollen hier etwas Besonderes schaffen, was nicht 08/15 ist. 70 Prozent unserer Ware sind Eigenproduktionen. Die Leute sollen sich hier wohlfühlen und gerne Zeit verbringen, darum haben wir auch die Bar gebaut: Wir haben sogar unsere eigene Kaffeeröstung“, so der 33-Jährige.
Die Besucherfrequenz in der Konviktstraße bezeichnet Sütterlin als „sehr gut“. Für ihn war immer klar, dass er seinen Traum verwirklichen wollte. Wenn das Konzept stimme, dann könne man als Einzelhändler erfolgreich sein. „Man merkt, die Leute schätzen Beratung und Qualität. Ich sehe die Zukunft des Einzelhandels positiv – insbesondere in einer Stadt wie Freiburg mit dem Umland und Touristen. Ein glücklicher Kunde kommt immer wieder“, ist der Jungunternehmer überzeugt.
Was in der Konviktstraße passiert, könnte demnächst auch in der Rathausgasse folgen. Auch hier tut sich etwas: Neue Ladengeschäften kommen und generell soll die Gasse auch baulich aufgewertet werden. „Insgesamt können wir schon jetzt positive Entwicklungen in der Rathausgasse feststellen. Im Schnitt verzeichnen wir hier 20 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr“, berichtet FWTM-Sprecher René Derjung.
Eine positive Entwicklung attestiert auch der Freiburger Breuninger-Geschäftsführer der Innenstadt, David Lehr, der im Vorstand der Händlergemeinschaft z’Friburg in der Stadt sitzt: „Es gibt viele positive Ansätze in Freiburg. Die Gemeinschaft ist an vielen Stellen spürbarer als in der Vergangenheit – ob kleine diverse Ladenkonzepte oder das Interesse an dem Fashion & Food Festival oder Leerstände, an denen sichtbar gearbeitet wird, da passiert etwas, das wird gut, das spüre ich.“
„Es gibt immer Optimierungsmöglichkeiten – auch in einer wunderschönen Stadt wie Freiburg“, sagt Jungunternehmer Karl Sütterlin. Insgesamt aber stehe die Innenstadt gut da. „Auf relativ überschaubarer Fläche bieten wir hier in Freiburg ein sehr breites Angebot. Man kennt sich und ist vielleicht etwas familiärer und herzlicher als in den richtig großen Städten.“
Ein essenzieller Faktor für die Attraktivität der Innenstadt ist das Restaurantangebot, das durch die Freigabe zusätzlicher Außenbestuhlungsflächen nochmals aufgewertet wurde: „Es steht außer Frage: Die Nachfrage nach Gastronomie ist groß, die meisten Betriebe sind voll“, sagt Alexander Hangleiter, Dehoga-Geschäftsführer in Freiburg. „Es ist sehr erfreulich, dass trotz schwieriger Zeiten, sehr viel Bürokratie und einiger Schließungen, jetzt wieder Unternehmer den Mut haben, in die Selbstständigkeit zu gehen“, so der Dehoga-Chef.
Als richtige Maßnahme, um zusätzliche attraktive Akzente zu setzen, werden Spezialevents wie das Fashion & Food Festival im September (mehr auf Seite 7) bewertet. Auch ein Lichterfestival für die dunkle Jahreszeit würden viele Händler und Gastronomen begrüßen. Breuninger-Chef David Lehr appelliert: „Auf die Zusammenarbeit kommt es an: Eine Innenstadt machen ganz viele Akteure aus und die müssen wir zusammenbringen, nur dann kann man nachhaltig etwas entwickeln, da braucht man wirklich jeden!“
Täuschend echtes Szenario: Ein Arzt begleitet eine kleine Schauspielpatientin bei der Evakuierung aus der neuen Kinder- und Jugendklinik. Foto: Patrick Seeger/Stadt Freiburg
Am Samstag wurde in Freiburg der Ernstfall im Neubau der Kinder- und Jugendklinik mit mehr als 300 Personen geprobt. Es war die bislang größte Notfallübung dieser Art auf dem Gelände des Universitätsklinikums.
Um 10 Uhr wurde im Neubau der Kinder- und Jugendklinik ein fiktiver Feueralarm ausgelöst. Damit begann das Übungsszenario, an dem über 300 Personen beteiligt waren. „Als der Feueralarm in zwei Patientenzimmern der neuen Kinder- und Jugendklinik aktiviert wurde, waren Feuerwehr und Rettungsdienst binnen weniger Minuten vor Ort. Gleichzeitig hat die Klinikeinsatzleitung zusammengefunden und ihre Arbeit – wie im Ernstfall – übernommen“, erklärt PD Dr. Thorsten Hammer, Leiter der Stabsstelle Katastrophenschutz, Risiko- und Gefahrenabwehr am Universitätsklinikum.
Gemeinsam mit dem ABK, der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und der Polizei haben er und sein Team diese Notfallübung seit Monaten geplant – akribisch bis ins letzte Detail und streng geheim. Die Feuerwehr musste rund 50 Kinder und weitere Schauspielpatienten durch komplett verrauchte Gänge evakuieren. Das Szenario war professionell vorbereitet: Die Kinder, fast alle von Mitarbeitern, im Alter zwischen fünf und 14 Jahren, wurden im Vorfeld auf die Geschehnisse vorbereitet und am Übungstag von Maskenbildnern geschminkt: mit täuschend echten Brandverletzungen unterschiedlicher Schweregrade. Im Vorfeld wusste niemand, was passieren würde, sondern es musste vor Ort mit den Gegebenheiten spontan agiert werden.
„Es war eine einmalige Chance, die noch nicht bezogene neue Kinder- und Jugendklinik für die bislang größte Notfallübung am Universitätsklinikum Freiburg zu nutzen“, sagt Professor Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. „Es wurde alles minutiös geplant, es gab eine absolut realistische Situation und die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.“
Die Gänge wurden für die Übung komplett verraucht – hier trägt ein Feuerwehrmann einen „jungen Patienten“ ins Freie. Foto: Patrick Seeger / Stadt Freiburg
Weiße Weste: Neunmal schon blieb SC-Torhüter Noah Atubolu mit seiner Mannschaft in dieser Saison ohne Gegentor – das ist ein Top-3-Wert der Bundesliga hinter Leverkusen (14 Mal) und Stuttgart (auch neun). Foto: Detlef Berger
Der SC Freiburg lechzt mal wieder nach einem Heimsieg: Nach zuletzt zwei Niederlagen vor eigenem Publikum (gegen Leverkusen und Leipzig), soll im Abendspiel gegen Mainz am Sonntag (19.30 Uhr / DAZN) ein Erfolgserlebnis her. Trotz ihrer aktuellen Stärke ist das gegen die Gäste vom Rhein nicht ausgeschlossen.
Zuletzt ging es beim SC Freiburg mal wieder um die Basics. Er dürfe die Mannschaft „auch loben, dass sie in Darmstadt nach der Enttäuschung gegen Leipzig standgehalten und das Spiel gewonnen haben“, sagte SC-Trainer Christian Streich nach dem 1:0-Auswärtserfolg. Es lief nicht alles perfekt bei den Lilien, Streich sprach von einem „Arbeitssieg“. Doch am Ende wurde es das bereits neunte Zu-Null-Spiel der Freiburger in dieser Saison. „Nach letzter Woche, wo wir gerade auch defensiv einige Fehler gemacht haben, war es wichtig, dass die Null steht. Das haben wir geschafft“, freute sich SC-Kapitän Christian Günter.
Mainz ohne Auswärtssieg
Und so sind die Aussichten vor dem Abendspiel gegen Mainz am kommenden Sonntag nicht die Schlechtesten. Auch wenn es, wie Günter sagt, „gefühlt gegen die Mannschaft der Stunde geht.“ Seit dem 1:8-Debakel beim FC Bayern München haben die Mainzer seit vier Spielen nicht verloren (drei Siege und ein 0:0 gegen Leipzig). Streich sagt, es komme die Mainzer Mannschaft, „die noch nie so gut war wie in dieser Saison, mit viel Energie“. Da müsse sein Team mit Energie dagegengehalten. Das aber werde von Spieltag zu Spieltag schwerer, ließ Streich durchblicken. Aufgrund der kräftezehrenden Saison gehe es deshalb darum, das Training richtig zu dosieren. Spieler wie Maximilian Eggestein, Nicolaus Höfler oder auch Christian Günter hätten „viele Spiele in den Beinen und wir hatten auch Verletzte“, so Streich. „Wir brauchen jetzt Frische.“
Zur statistischen Wahrheit vor dem Duell mit den Mainzern gehört, dass die Gäste vom Rhein in dieser Saison noch kein einziges Auswärtsspiel gewinnen konnten. Auch nicht unter ihrem neuen Trainer Bo Henriksen. Der SC war dagegen mit drei Siegen auswärts zuletzt besonders erfolgreich (Streich: „Drei Auswärtssiege, kaum zu glauben“), verlor dafür seine beiden letzten Heimspiele gegen Leverkusen und Leipzig. Nun tritt das Team gegen Mainz und Wolfsburg zweimal im heimischen Europa-Park Stadion an. „Jetzt haben wir zwei Heimspiele, die wollen wir maximal gut gestalten“, so Günter.
Auch, um die aussichtsreichen Chancen, zum dritten Mal in Folge das internationale Geschäft zu erreichen, weiter am Leben zu halten. Auch wenn Streich sagt: „Ich finde nicht, dass wir so viel träumen sollten, ich finde, dass wir gut regenerieren sollen. Aber die anderen“, so Streich, „dürfen träumen.“
Info: Restprogramm des SC Freiburg und seiner direkten Konkurrenten um die Europapokal-Plätze:
Platz 6 – Frankfurt (42 Punkte): Augsburg (H), München (A), Leverk. (H), Gladb. (A), Leipzig (H)
Freiburgs bekanntester Baum schwächelt dramatisch. Foto: Michael Bamberger
Es gibt Anzeichen, dass der beliebte Baum in Freiburg-Oberlinden nicht mehr standsicher ist. Wie die Stadt Freiburg mitteilt, soll nun ein Fachgutachen Gewissheit über die Zukunft des Baums bringen.
Bangen um ein beliebtes Freiburger Wahrzeichen – und leider stehen die Vorzeichen nicht gut: Die Linde am Brunnen in Freiburg Oberlinden ist ein markantes Fotomotiv und viele Menschen in der Stadt schätzen den Baum. Leider schwächelt dieser jedoch seit vielen Jahren und das Garten- und Tiefbauamt (GuT) musste die Krone bereits mehrfach zurückschneiden, um den Baum zu erhalten. Nun gibt es Hinweise, dass der Baum nicht mehr sicher steht. Wegen der besonderen Bedeutung der Linde soll ein Fachgutachten kommende Woche zeigen, wie standsicher der Baum noch ist und ob es eine Möglichkeit gibt, ihn zu erhalten.
Vor Ort werde das laut Angaben der Stadt Freiburg wie folgt ablaufen: Zuerst werde ein Ankerpunkt in der Krone gesetzt. Dann wird mithilfe eines an einem Fahrzeug befestigten Seilzuges stufenweise eine Kraft in den Baum eingebracht. Diese Kraft entspricht der Windlast, welcher der Baum an diesem Standort in Zukunft bei Stürmen ausgesetzt sein könnte. Durch sensible Messgeräte wird dabei die Neigung am Stammfuß des Baumes ermittelt und diese mit dem generellen Neigungsverhalten windbelasteter Bäume verglichen. Diese Daten lassen dann Rückschlüsse darüber zu, wie fest der Baum noch im Boden verankert ist.
Die Aktion am kommenden Dienstag werde rund eine Stunde dauern und die Herrenstraße in dem Bereich während dieser Zeit kurzeitig gesperrt. Die Auswertung der Messergebnisse wird dann in ein bis drei Wochen nach der Untersuchung vorliegen. Erst dann werde feststehen, wie es mit der Linde am Oberlindenplatz weitergeht, so die Stadt.
In der Rathausgasse werden bis Pfingsten Kanäle erneuert. Das Erdreich muss dafür aber nicht aufgegraben werden. Foto: Joers
Am Mittwoch starten dringendende Kanalarbeiten in der Freiburger Rathausgasse. Bis zu den Pfingstferien dauert die Baustelle. Die Rathausgasse bleibt zu jeder Zeit für Fußgänger passierbar.
Die Kanäle in der Altstadt stammen zum größten Teil aus dem Jahr 1891. Besonders in der Rathausgasse weisen sie altersbedingt starke Mängel auf. Daher werde der Eigenbetrieb Stadtentwässerung (ESE) der die Kanäle sukzessive mit einer Innenauskleidung versehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Dies geschieht laut Angaben der Stadt ohne dass dafür ins Erdreich gegraben werden muss im sogenannten „Schlauchlining“-Verfahren, dass aus einem alten Rohr ein neues Rohr macht. Für die Renovierung werden aber im ersten Schritt zugängliche Schächte benötigt – deshalb muss die Stadt zwei vorhandene Schächte erneuern.
Die Baumaßnahme in der Rathausgasse beginnt am Mittwoch, 17. April. Eingeplant ist eine Bauzeit von rund sechs Wochen. Die Rathausgasse werde aber zu jeder Zeit für Fußgänger passierbar sein, so die Stadt. Die beiden Baustellen an den Schächten befinden sich direkt am Rathausplatz bzw. an der Ecke Rathausgasse/Kaiser-Joseph-Straße. An den beiden Engpässen könne es kurzzeitig zu Behinderungen kommen.
Schlauchlining erlaube es, vorhandene Schäden und Abnutzungen ohne langwierige Aufgrabungen im Verkehrsraum zu beheben, so die Stadt. Wer dieses Bauverfahren nutze, setze dem Rathaus zufolge bis zu 80 Prozent weniger CO2 frei als durch herkömmliche Verfahren.
Als Stefan Möller mit Nachnamen noch Mienack hieß, trainierte er die Eisvögel des USC Freiburg schon einmal und führte sie unter anderem zum Pokalsieg. Foto: Eisvögel Freiburg
Trainerwechsel: Zur neuen Saison wird Stefan Möller Nachfolger von Harald Janson als Headcoach der USC-Basketballerinnen. Er ist Bundestrainer und gewann mit dem USC-Team schon einmal einen nationalen Pokal.
Mit Stefan Möller unterzeichnet der aktuelle Bundestrainer für den weiblichen Nachwuchs bei den Eisvögeln als neuer Headcoach von Freiburgs Erstligabasketballerinnen. In der Unisporthalle ist Möller bei weitem kein Unbekannter: In den Saisons 2012 / 2013 und 2013 / 2014 stand Stefan Möller damals noch unter seinem ursprünglichen Namen Mienack schon einmal in Freiburg an der Seitenlinie. Gesucht und gefundenIm Frühjahr 2013 wurde er mit den Eisvögeln Deutscher Pokalsieger, dem ersten nationalen Titel für die USC-Frauen überhaupt.
Möller ist mit der ehemaligen Eisvögel-Spielerin Sabrina Möller verheiratet, die bis zu ihrer Schwangerschaft Kraft- und Athletiktrainerin des USC-Bundesligateams war. Beide haben einen vier Monate alten Sohn. „Es gibt in Deutschland keinen fundierteren Kenner der weiblichen Basketballszene als Stefan. Der Kontakt mit ihm ist seit seinen ersten beiden Saisons in Freiburg nie abgebrochen und wir freuen uns ungemein auf die Zusammenarbeit“, sagt der aktuelle Headcoach und Sportliche Leiter der Eisvögel, Harald Janson.
„Es ist eine große Auszeichnung für uns, dass mit Stefan ein Bundestrainer des DBB Freiburg und die Eisvögel als attraktiven Standort und ambitioniertes Programm für sein weiteres Schaffen ausgewählt hat.“ Die Personalentscheidung werten die Eisvögel, die in diesem Jahr das Playoff-Viertelfinale erreichten und vor zwei Jahren Deutsche Meisterinnen waren, als weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung.
„Ich sehe ein großes Potential“
Auch Möller freut sich auf die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und darauf, wieder ein Bundesligateam zu coachen: „Ich sehe für den Mädchen- und Frauenbasketball ein großes Potential in diesem Programm und dieser Stadt, denen ich immer sehr verbunden geblieben bin. Umso mehr werde ich all die Qualitäten, die die Eisvögel auszeichnen, auch mit voller Leidenschaft leben.“
Dass die seit Jahren praktizierte Philosophie der Eisvögel, junge deutsche Spielerinnen auszubilden, zu fördern und an den Spitzen-Basketball heranzuführen, wie gemalt für Möller sind, sagt auch er selbst: „Deutsche Talente zu entwickeln und mit deutschen Spielerinnen in der DBBL an den Start zu gehen, sind zwei Inhalte, für die ich mich persönlich immer eingesetzt habe und für die ich stehe.“ Das Ende der Fahnenstange sieht er in Freiburg aber noch lange nicht erreicht: „Ich glaube sehr daran, dass die bereits ausgezeichneten Strukturen in Freiburg nochmal erweitert und ausgebaut werden können und der Standort und die gesamte Region noch sehr viel zu bieten haben, um die Eisvögel auf ein noch höheres Niveau zu bringen.“
Patrick Osterhage wechselt vom VfL Bochum zum SC Freiburg. Foto: SC Freiburg
Mittelfelspieler Patrick Osterhage von Fußball-Bundesligist VfL Bochum wechselt zur neuen Saison zum SC Freiburg. Das gaben die Breisgauer am Montag offiziell bekannt.
Der SC Freiburg hatte den 24-jährigen Bochumer schon länger auf dem Schirm, wie SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach am Montag im Zuge der Verpflichtung bestätigte. „Wir beschäftigen uns schon seit mehreren Jahren mit Patrick. Mit seiner tollen Einstellung und Haltung zu seinem Beruf hat er sich in jungen Jahren schon durch schwierige Phasen gekämpft“, wird Hartenbach in der SC-Mitteilung zitiert. An dem gebürtigen Göttinger schätzt er besonders seine Vielseitigkeit: „Er kann in der zentralen Zone verschiedene Positionen spielen“, so Hartenbach und sagte, Osterhage könne gute Bälle spielen und auch selbst zum Abschluss kommen: „Mit seiner Dynamik, Schnelligkeit und einem großen Laufpensum wird er eine absolute Bereicherung für unsere Mannschaft sein“, so Hartenbach, der sich überzeugt davon zeigt, „dass noch enormes Potential in ihm steckt.“
Osterhage spielte in der Jugend für den SV Werder Bremen und Borussia Dortmund. Mit dem BVB wurde er 2019 als Kapitän Deutscher A-Jugendmeister und machte für die zweite Mannschaft seine ersten Spiele im Männerbereich. 2021 wechselte Osterhage zum VfL Bochum, für den er bislang 61 Pflichtspiele absolvierte. Der Mittelfeldspieler durchlief von der U18 bis zur U21 die Nachwuchsauswahlen des DFB.
„Wenn man sich den SC Freiburg anschaut, ist in den vergangenen Jahren eine stete Entwicklung zu sehen. Ich möchte dazu gerne meinen Teil beitragen und bin auch überzeugt davon, dass das für meinen persönlichen Weg der richtige Schritt ist“, sagt Patrick Osterhage zu seiner Verpflichtung. Inden restlichen Wochen dieser Saison liege sein Fokus „aber natürlich noch voll beim VfL Bochum.“
Ritsu Doan (links) und Vincenzo Grifo: Der eine traf entscheidend, der andere musste zur Pause vom Feld. Foto: Detlef Berger
Der SC Freiburg hat sein Bundesliga-Auswärtsspiel beim SV Darmstadt mit 1:0 (1:0) gewonnen. Siegtorschütze war der Japaner Ritsu Doan, der zu den besten Freiburgern gehörte.
In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel setzte sich der SC Freiburg am Sonntagnachmittag knapp gegen die Lilien durch. Das Tor des Tages erzielte Freiburgs japanischer Nationalspieler Ritsu Doan in der 36 Spielminute. Maximilian Eggestein hatte Doan auf der rechten Außenbahn in Szene gesetzt, wo der Japaner nach einem Doppelpass mit Gregoritsch, der den Ball zurück auf Doan ablegte, zum Abschluss kam. Sehenswert schlenzte er den Ball von der Strafraumgrenze links ins lange Eck zum 1:0. „Das ist eine Form, die wir auch im Training öfter üben und Ritsu trifft ihn dann super“, sagte SC-Angreifer Gregoritsch bei DAZN.
Bereits drei Minuten davor hatte Doan von der Strafraumkante auf Gregoritsch geflankt, der nur knapp am linken Darmstädter Pfosten die Führung verpasste. In der 27. Minute war Doan auch entscheidend in der Defensive beteiligt, als er im Fünfmeterraum Seydel in aussichtsreicher Position am Torschuss hinderte.
„Da haben wir Glück gehabt und einen guten Torwart“
SC-Trainer Christian Streich über die Großchance zum Darmstädter Ausgleich
Kurz vor der Pause in der 43. Minute hatten die Gastgeber die Großchance zum 1:1: Darmstadts Kapitän Fabian Holland luchste an der Strafraumgrenze Maximilian Eggestein den Ball ab und lief allein auf SC-Torhüter Noah Atubolu zu. Doch Hollands Schuss aus kurzer Distanz parierte der U21-Nationaltorwart glänzend. „Solche Fehler passieren Maxi Eggestein, der sich super bei uns entwickelt hat, normalerweise nicht“, sagte Streich auf der Pressekonferenz nach Spielende und fügte hinzu, dass man seiner Mannschaft die kräftezehrende Saison mit vielen Europapokalspielen nun so langsam anmerke. „Da haben wir Glück gehabt und einen guten Torwart“, so Streich.
Grifo muss zur Pause runter
Zur Halbzeit nahm SC-Trainer Christian Streich Vincenzo Grifo vom Feld und brachte für diesen Merlin Röhl. Der Spielverlauf blieb in der Folge weiter offen. Darmstadt zeigte eine engagierte Leistung und hatte im zweiten Durchgang Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen, unter anderem durch Kempe (55.) und Seydel (86.). „Darmstadt hat eine gute Struktur und eine herausragende Mentalität. Wir haben die ganze Woche darüber geredet, dass es richtig zur Sache geht“, sagte Streich. Der SC wiederum hatte eine der besten Chancen der zweiten Hälfte durch Yannik Keitel, der in der 70. Minute knapp über das Darmstädter Tor köpfte, dabei aber den hinter ihm besser postierten Gregoritsch übersah. Und kurz vor Schluss in der 95. Minute hätte Sildillia beinahe auf 2:0 für Freiburg erhöht, sein Schuss ging jedoch ans Außennetz.
Am Ende bleibt für den SC Freiburg ein wichtiger Arbeitssieg, über den sich auch SC-Kapitän Christian Günter freute. „Im Großen und Ganzen, sind wir einfach froh, dass wir hier gewonnen haben. Viele lange Bälle von Darmstadt, das musst Du erstmal weg verteidigen“, sagte Günter bei DAZN. SC-Trainer Streich sprach von einem „aus Darmstädter Sicht glücklichen Sieg“ und lobte den Gegner: „Darmstadt hat alles in die Waagschale geworfen und uns vor große Probleme gestellt“, so der 58-Jährige.
In der Tabelle sind die Freiburger mit 39 Punkten auf Rang acht jetzt punktgleich mit dem siebtplatzierten FC Augsburg und damit weiter aussichtsreich im Rennen um die erneute Qualifikation für den europäischen Wettbewerb. Am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) empfängt der SC Freiburg im Heimspiel den 1. FSV Mainz 05.
Vandalismus auf der Colombipark-Baustelle: Die neu verlegten Pflasterstein wurden mit Motoröl beschmiert. Foto: Stadt Freiburg
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 11. April haben Unbekannte im Colombipark großen Schaden angerichtet. Sie haben die neu gepflasterten Flächen, die Randeinfassungen aus Sandstein sowie zwei Bagger und einen Brunnen mit Motoröl beschmiert.
Die angerichteten Zerstörungen, die am Donnerstag entdeckt wurden, sind vor allem aus einem Grund besonders ärgerlich: Denn laut Angaben der Stadt Freiburg wird der Schaden voraussichtlich dauerhaft sichtbar bleiben, da das Öl in den gerade erst neu gepflasterten Naturstein eingezogen ist und so eine restlose Reinigung nicht möglich ist. Wie hoch der finanzielle Schaden tatsächlich ist, wird sich in den kommenden Tagen erst zeigen. Auch die Hintergründe der Tat sind bislang nicht bekannt.
Auch dieser Bagger auf der Baustelle wurde beschmiert. Foto: Stadt Freiburg
Seit dem vergangenen Frühjahr wird der Colombipark aufwändig umgebaut, um die Aufenthaltsqualität in dem zentrumsnahen Park zu erhöhen. Die Arbeiten an dem nun in Teilen zerstörten Pflastersteinen haben erst im vergangenen Januar begonnen. Kostenpunkt: 80.000 Euro. So wurden der Rundlauf um den Brunnen und auch die südliche Rampe neu gepflastert. Zudem erhielt die Rampe einen 1,5 Meter breiten Abschnitt mit geschliffenem Großpflaster. Auch ein neuer Spielplatz im Colombipark wird gebaut. Die gesamte Umgestaltung des Colombiparks soll im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden und insgesamt mehr als vier Millionen Euro kosten.
Die Stadtverwaltung und die ausführende Firma haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet und werden die Baustelle künftig per Video überwachen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich mit dem Polizeirevier Freiburg-Nord unter 07 61 / 8 82 – 42 21 in Verbindung zu setzen.
So sah das beschädigte Pflaster am Freitag nach der Tat aus. Die Polizei ermittelt inzwischen und sucht nach Zeugen des Vorfalls. Foto: Joers