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So süß: Geretteter Welpe Cäsar erobert das Freiburger Polizeirevier

Einfach nur zum Knuddeln: Der Welpe stahl die Herzen der „Cäsar“-Schicht, was ihm auch den passenden Namen einbrachte.Einfach nur zum Knuddeln: Der Welpe stahl die Herzen der „Cäsar“-Schicht, was ihm auch den passenden Namen einbrachte. Foto: Polizei Freiburg

Dieser süße Post begeistert die Hundefans in den sozialen Netzwerken: Die Freiburger Polizei hat einen Welpen gerettet, der daraufhin die gesamte Dienstgruppe C des Polizeireviers Freiburg-Süd um den Finger gewickelt hat, schreiben die Beamten auf ihrer Facebook-Seite. Begonnen hatte alles damit, dass ein Anrufer meldete, dass an einer Tankstelle in der Eschholzstraße Welpen aus einem Auto heraus verkauft würden. Bei der Überprüfung der Ausweise kamen Zweifel auf, da die Hunde unterschiedlich entwickelt waren. Insbesondere für einen Hunde passte der vorgezeigte Ausweis nicht. Zu allem Übel waren weder ausreichend Wasser noch Futter für die Tiere vorhanden, so die Polizei. Gemeinsam mit der hinzugerufenen Diensthundestaffel wurde beschlossen, dass der süße Vierbeiner beschlagnahmt und in Obhut genommen werden muss.

Kurzerhand kam er mit aufs Polizeirevier: Berührungsängste hatte er keine – und so „stahl er die Herzen der ’Cäsar’-Schicht, was ihm auch den passenden Namen einbrachte“, heißt es in dem Post. Ob kuscheln auf dem Schreibtisch, ein Nickerchen auf der Decke oder eine kurze Runde Gassi – der tierische Gast hatte offensichtlich viel Spaß. Eine Polizistin nahm Cäsar dann bei sich auf – und klärt seinen weiteren Verbleib mit dem Veterinäramt ab. Die vermeintlichen Besitzer des Hundes erwartet unter anderem ein Strafverfahren wegen illegalen Welpenhandels.

Allein bei Facebook hat der süße Post von Cäsar auf der Polizeiwache mehr als 3.000 Likes und wurde mehr als 2.500 Mal geteilt. Gleichzeitig hat der aber auch einen ernsten Hintergrund. Die Polizei appelliert hier, Tiere nur von seriösen Züchtern zu kaufen und bei sehr günstigen Angeboten – gerade aus Osteuropa – vorsichtig zu sein.

Der süße Welpe fühlte sich bei den Polizisten sofort pudelwohl….
…Er erkundete neugierig seine Umgebung….
…Auch eine Runde Gassi gehen durfte nicht fehlen…
…Doch irgendwann macht auch der größte Racker schlapp. Fotos: Polizei Freiburg

„Ich habe sowas noch nie erlebt“: „Die Geissens“ im Europa-Park und bei „Eatrenalin“

Schnappschuss vor vor dem Fine Dining Restaurant „Eatrenalin“: Carmen und Robert Geiss und deren Töchter Davina und Shania.Schnappschuss vor vor dem Fine Dining Restaurant „Eatrenalin“: Carmen und Robert Geiss und deren Töchter Davina und Shania. Foto: Europa-Park

Die bekannte Reality TV Familie „Die Geissens“ waren zu Besuch im Europa-Park. Natürlich wurden sie hier von zahlreichen Besuchern erkannt und nahmen sich auch Zeit für Selfies oder einen kurzen Plausch mit den Fans. Auch ein Kamerateam für das RTL Promi-Magazin „Extra“ war dabei. Begleitet wurden sie aber auch von Personenschützern. Der Grund: Ein Stalker, der ihnen Morddrohungen geschickt hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Er wurde zu fünf Monaten Haft verurteilt, die er bereits abgesessen hatte. Den Spaß im Freizeitpark ließen sie sich aber trotzdem nicht verderben.

Eines ihrer Highlights: Das Gastronomie-Erlebnis „Eatrenalin“. Sowohl Carmen und Robert Geiss als auch deren Töchter Davina und Shania waren sehr beeindruckt von der Restaurant-Weltneuheit, die Kulinarik auf höchstem Niveau mit modernster Medientechnik vereint. „Spektakulär, wir haben ja schon viele besondere Restaurants gesehen in Dubai, Miami oder Monaco, aber Eatrenalin ist nochmal outstanding“, so Robert Geiss. Auch seine Frau Carmen Geiss war sichtlich überzeugt: „Es ist die Perfektion schlechthin, ich habe sowas auch noch nie erlebt. Ebenso die Weinbegleitung war auch ganz toll!“ Klingt so, als käme die TV-Familie bald wieder!

Carmen und Robert Geiss zeigten sich beide begeistert von dem innovativen Konzept. Foto: Europa-Park

Kinotipp: Die bildgewaltige Realverfilmung von „Drachenzähmen leicht gemacht“

Der Animationshit ist jetzt als Realverfilmung in den Kinos zu sehen.Der Animationshit ist jetzt als Realverfilmung in den Kinos zu sehen. Foto: Universal Studios

Atemberaubende Neuinterpretation des Animations-Hits: Autor und Regisseur Dean DeBlois haucht der Saga mit modernster visueller Effekt-Technologie neues Leben ein. In dem Live-Action-Epos stellen sich der junge Wikinger Hicks und der majestätische Nachtschatten-Drache Ohnezahn großen Herausforderungen, um die wahre Bedeutung von Freundschaft, Mut und Schicksal zu erkennen.

Auf der schroffen Insel Berk, wo seit Generationen eine erbitterte Feindschaft zwischen Wikingern und Drachen wütet, erweist sich Hicks (Mason Thames, „For All Mankind“) als Außenseiter. Der einfallsreiche, jedoch unterschätzte Sohn von Häuptling Haudrauf (Gerard Butler, der seine Sprechrolle aus der Animationsreihe nun auch vor der Kamera verkörpert, „Greenland“) widersetzt sich jahrhundertealten Traditionen, als er sich mit dem gefürchteten Nachtschatten-Drachen Ohnezahn anfreundet. Ihre außergewöhnliche Verbindung enthüllt nicht nur die wahre Natur der Drachen – sie stellt die Werteordnung aller Wikinger in Frage.


Hicks (Mason Thames) freundet sich mit dem Nachtschatten-Drachen Ohnezahn an. Foto Universal Studios

Mit der ehrgeizigen und kämpferischen Astrid (Nico Parker, „The Last of Us“) und dem schrulligen Waffenschmied Grobian („Shaun of the Dead“) an seiner Seite stellt sich Hicks einer Welt, die von Angst und Missverständnissen zerfressen ist. Als eine alte Bedrohung sowohl Wikinger als auch Drachen in Gefahr bringt, wird seine Freundschaft zu Ohnezahn zum Schlüssel für eine bessere Zukunft.
Die Realverfilmung „Drachenzähmen leicht gemacht“ wurde geschrieben, inszeniert und produziert von Dean DeBlois – dreifach Oscar-nominiert, mit dem Golden Globe ausgezeichnet und kreativer Visionär hinter der gefeierten, animierten Trilogie. Basierend auf Cressida Cowells New-York-Times-Bestsellerreihe verzauberte DreamWorks Animations das Publikum mit dem Franchise „Drachenzähmen leicht gemacht“, das für vier Oscars nominiert wurde und weltweit mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen einspielte.

Häuptling Haudrauf (Gerard Butler) gefällt das Verhalten seines Sohnes gar nicht. Denn in seinem Stamm ist das Drachentöten schon lange Tradition. Foto: Universal Studios

Die Komödie „Der letzte Takt“ der „Kings of Comedy“ aus Island

Beim großen Konzertabend spitzt sich die Lage dramatisch zu.Beim großen Konzertabend spitzt sich die Lage dramatisch zu. Foto: Mindjazz Pictures

In Reykjavik kämpft ein kleines isländisches Kammerorchester ums Überleben. Die staatliche Förderung steht vor dem Aus – bis sich eine unerwartete Chance ergibt: Ein weltberühmter isländischer Cellist (Hilmir Snær Guðnason) kehrt nach Jahrzehnten in die Heimat zurück. Seine bloße Anwesenheit könnte dem Orchester die dringend benötigte Aufmerksamkeit schenken.

Doch der Hoffnungsschimmer wird schnell zum Albtraum. Der gefeierte, charismatische Virtuose entpuppt sich als unerträglicher Tyrann, der keine Grenzen kennt. Beim großen Konzertabend spitzt sich die Lage dramatisch zu. Doch das Ensemble ist fest entschlossen, den Auftritt nicht zu gefährden – koste es, was es wolle. Und so betritt das Orchester die Bühne für eine Darbietung, die Reykjavik niemals vergessen wird.

Neu im Kino: Eine neue Liebe verändert alles in „Das Fest geht weiter“

Rosa (Ariane Ascaride) verleibt sich in Henri (Jean-Pierre Darroussin) - das stellt ihr Leben völlig auf den KopfRosa (Ariane Ascaride) verleibt sich in Henri (Jean-Pierre Darroussin) – das stellt ihr Leben völlig auf den Kopf Foto: Film Kino Text

Nach „Das Haus am Meer“ und „Gloria Mundi – Rückkehr nach Marseille“ startet der neue Film von Robert Guédiguian im Kino: Im Zentrum des alten Marseille ist Rosa (Ariane Ascaride) das Herz und die Seele ihrer Nachbarschaft, Krankenschwester, Lokalpolitikerin und die Matriarchin einer großen, eng verbundenen Familie. Rosa findet immer eine Lösung, alle halten sie für unerschütterlich.

Doch Rosas durchgetaktetes Leben kommt aus dem Gleichgewicht, als sie Henri (Jean-Pierre Darroussin) kennenlernt und sich verliebt. Kann sie, die ihre eigenen Bedürfnisse immer hinter denen der Familie und dem Gemeinwohl angestellt hat, auch etwas für sich selbst einfordern? Ist es vielleicht noch nicht zu spät, die eigenen politischen und persönlichen Träume zu verwirklichen?

Handball: Die HSG Freiburg ist zurück in der 2. Bundesliga

HSG FreiburgAufstieg: Die Mannschaft von Trainer Igor Bojic (hinten, 3.v.r.) feierte ihren Triumph vor den Heimfans. Auch Freiburgs OB Martin Horn (2.v.l.) gratulierte den Aufsteigerinnen der HSG Freiburg. Foto: Achim Keller

Die Handballerinnen der HSG Freiburg sind vorzeitig Siegerinnen der Aufstiegsrunde und damit künftig wieder Teil der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Ein letztes Saison-Heimspiel gibt es am Samstag.

Die Red Sparrows der HSG Freiburg dürfen erneut ihr Glück in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen versuchen. Dank eines 20:15 (12:3)-Heimerfolgs gegen Frankfurt/Oder machte die HSG vorzeitig die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt. 400 Zuschauer in der Gerhard-Graf-Halle feierten den Aufstieg gemeinsam mit der Mannschaft, auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn gehörte zu den ersten Gratulanten. Drei Siege und ein Unentschieden reichten der HSG, um sich in der Aufstiegsrunde durchzusetzen.

In den ersten Minuten blieben die Gäste ohne Chance. 22 Minuten lang gelang den Frankfurterinnen kein eigenes Tor. In die Pause ging es schließlich mit einem Halbzeitstand von 12:3. Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild, die Gäste wurden stärker und Freiburg benötigte neun Minuten bis zum ersten Treffer. Am Ende gelang den Spatzen aber ein ungefährdeter Heimsieg, auch dank einer starken Abwehrleistung.

Am vergangenen Samstag beim 26:22 in Kirchhof folgte dann schließlich die erste Freiburger Niederlage in der Aufstiegsrunde. Ihr letztes Saison-Heimspiel bestreiten die Spatzen am kommenden Samstag, 19 Uhr in der Gerhard-Graf-Halle gegen den punktgleichen Rostocker HC, deren Aufstieg ebenfalls schon feststeht. Wegen des besseren Torverhältnisses reisen die Rostockerinnen als Spitzenreiter der Vierer-Tabelle an. Den dritten Aufstiegsplatz machen Kirchhof und der Frankfurter HC in zwei Spielen unter sich aus, wobei Kirchhof bereits ein Punkt zum Einzug in Liga zwei ausreicht.

Wenn die Dreisam als Taufbecken fungiert

An der Dreisam kamen vergangenes Wochenende rund 25 Täuflinge mit ihren Familien zusammen. Foto: Bernd Ebbmeyer

„Getragen durchs Leben“ – unter diesem Motto kommen seit 2021 an der Dreisam katholische und evangelische Christinnen und Christen zu einem ökumenischen Tauffest zusammen – so auch am vergangenen Sonntag. Organisiert wird dies von der katholischen Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal und der evangelischen Pfarrgemeinde Ost. Im Gespräch mit Pfarrer Jörg Wegner von der Pfarrgemeinde Ost.

Wie kam die Idee zu einer Dreisam-Taufe auf und seit wann wird sie gemacht?

Jörg Wegner: „Lebendiges Wasser“ heißt es in Sachen Taufe in uralten christlichen Schriften. Wer die Dreisam strömen sieht, kommt schnell auf die Idee, dass das ein guter Ort für Taufen ist. Und es gab vermehrt Anfragen von Eltern, ob das Kind nicht mitten in der Natur getauft werden könne. Ja, dann gab die Kollegin von der Christuskirche im Team den Impuls, und es konnte losgehen. Die katholischen Gemeinden in unserem Gebiet mit ins Boot zu holen, war dann ein weiterer Schritt. Das machen wir nun schon zum dritten Mal, immer am Sonntag nach Himmelfahrt.

Wie hoch ist die Nachfrage?

Wegner: Das Interesse ist gleichbleibend hoch. „Coole Idee“, sagen viele, und merken sich den Termin vor. Es sind im Schnitt 25 Täuflinge.

Lassen sich eher Erwachsene oder Kinder in der Dreisam taufen und was sind die Vorteile gegenüber einer normalen Taufe?

Wegner: Es sind natürlich eher Kinder, wie bei den Taufen üblich. Aber die Kinder werden immer älter, die wir taufen. Es ist toll, mit einem Kind im kühlen strömenden Wasser zu stehen und dann sozusagen „aus dem Vollen zu schöpfen“. Ab und an gibt es erwachsene Täuflinge. In diesem Jahr taufte ich eine junge Frau, die sich lange mit dem christlichen Glauben beschäftigt hat. Das sind im Vorlauf interessante Gespräche.

Die katholische Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal und die evangelische Pfarrgemeinde Ost hielten eine ökumenische Taufe ab. Foto: Bernd Ebbmeyer

Wie läuft eine solche Taufe ab?

Wegner: Das geht nicht viel anders zu, als in den Kirchen. Die Elemente des Ablaufs sind nicht sehr anders. Es ist halt nur größer und bunter durch die vielen Menschen und den Ort unter freiem Himmel. Man spürt, dass sich viele Personen bei der Vorbereitung engagiert haben. Und dann geht es irgendwann in Gruppen an die Dreisam. Die Taufgäste stehen am Ufer, teils mit nackten Füßen im Wasser. Zaungäste schauen neugierig zu. Die Menschen sind gelöster Stimmung und freuen sich über die, die getauft werden.

Wird die Kirche durch solche Aktionen wieder interessanter für Menschen, die bisher nicht getauft oder Kirchenmitglied sind?

Wegner: Die Menschen, die ihre Kinder oder sich taufen lassen, tragen den Gedanken schon länger mit sich. Wenn sie vom Tauffest hören, ist das der Kick, das nun zu machen. Die Hemmschwelle wird auch niedriger, weil viele Gleichgesinnte dabei sind. Kirche wird immer interessant, wenn sie anders ist als erwartet wird. Aber, das betone ich, das Tauffest ist keine Imageveranstaltung, es ist kein Teil einer Werbekampagne. Wir tun nur, was unser Auftrag ist: rausgehen zu den Menschen.

Institut für Grenzgebiete der Psychologie befasst sich mit Geistersichtungen und Co.

Das Institut für Grenzgebiete der Psychologie befasst sich mit Geistersichtungen – aber nicht auf esoterische Weise. Foto: Adobe Stock

In Freiburg kann man viel studieren und erforschen. Die Uni genießt einen internationalen Spitzenruf. Wer aber wirklich außergewöhnliche Dinge ergründen will, der schaut sich die Arbeit am IGPP näher an.

Der Psychologe und Arzt Hans Bender (1907 – 1991) gründete das „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V.“ im Jahr 1950 mit dem Ziel, sogenannte „okkulte – also paranormale – Phänomene“ wissenschaftlich zu untersuchen: Telepathie, Hellsehen, Geisterscheinungen, Nahtoderfahrungen. Also alles, wofür man keine Erklärung findet, so der stellvertretende Leiter des Instituts, der Psychologe Eberhard Bauer (81), der sein Berufsleben lang am IGPP geforscht hat und für den Aufbau der international renommierten parapsychologischen Bibliothek verantwortlich war. Bender hatte neben dem privaten Institut von 1954 bis 1975 eine gleichnamige Professur an der Universität Freiburg inne.

Seine Forschungsgebiete und die Forschungen seiner Nachfolger am IGPP waren und sind „tabuisierte Kontroversen“, die der Forscher enttabuisieren wollte. Mit großem Erfolg und öffentlichem Interesse, erinnert Bauer sich, der als Student Vorlesungen bei Bender besuchte. Die seien immer „rappelvoll“ gewesen, der „Spuk-Professor“ sei „ein Medienstar“ im damaligen Uni-Betrieb gewesen, bestätigt auch der heutige Institutsleiter, der Mathematiker und Neurobiologe Jürgen Kornmeier (57): „Ich wollte eigentlich Lehrer werden“, so der Wissenschaftler. Eine Freundin habe ihn aber zu einem Vortrag am IGPP mitgeschleppt, was seine Neugier geweckt habe. Ein Stipendium habe ihm in der Folge den Weg zur Doktorarbeit über Wahrnehmungsphänomene geebnet.

Paranormale Phänomene erforschen Jürgen Kornmeier und Eberhard Bauer am IGPP. Foto: Bernd Peters

„Mein Doktorvater hat mir damals gesagt, ich solle nicht über das Thema Bewusstsein reden, das sei schädlich für die Karriere“, erinnert Kornmeier sich. Heute ist Bewusstsein ein akzeptiertes Forschungsthema, Forschung zu paranormalen Phänomenen kann aber karriereschädlich sein. Kornmeier scheint das wenig zu stören: „Es gab 2004 ein Manifest der bekanntesten deutschen Hirnforscherinnen und -forscher. Darin wurde skizziert, welche Fortschritte in der Hirnforschung in den kommenden 20 bis 30 Jahren erwartet werden, bis hin zum Verständnis von Bewusstsein.

Namhafte Vertreter dieser Gruppe räumen heute ein, dass die Neurowissenschaften weit hinter den dort skizzierten Erwartungen und Zielen geblieben sind“. Für Kornmeier ist das kein Wunder: Insbesondere das „Geist-Materie-Problem“ oder die Frage nach dem „Ich“ in der Wissenschaft, hat noch keiner aufgedröselt. Kornmeier betont: Wenn nur ein winziger Teil der berichteten Phänomene einen Wahrheitsgehalt hat, muss jeder Erklärungsversuch zum Bewusstsein, der dies ignoriert, scheitern.

Menschen, die unerklärliche Erfahrungen im Alltag gemacht haben, können sich beim IGPP beraten lassen. Spukphänomene hätten beispielsweise oft mit Konflikten in einer Familie zu tun: Wird der Konflikt gelöst, so verschwindet auch der Spuk.

In den Anfangsjahren des Instituts wie auch später in den „New Age-Wellen“ der Siebziger- und Achtzigerjahre sei das ein großes Thema gewesen, so Kornmeier und Bauer. Heute spiele sich vieles in den Sozialen Medien ab, in denen Betroffene sich auf die Suche nach – häufig wenig seriösen – esoterischen Hilfsangeboten machen.

Mit Esoterik und den damit einhergehenden Modeerscheinungen und Heilsversprechen habe man jedoch, so die beiden Freiburger Forscher, nichts am Hut. Auch wenn man bis heute keine in der wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptierte Ergebnisse vorlegen könne, wie Eberhard Bauer bestätigt: „Die zentrale Frage ist: gibt es diese Phänomene? Gibt es Telepathie? Gibt es Präkognitionen? Gibt es wirklich Menschen, die hellsehen können?“ Einen Moment zögert der erfahrene Psychologe, bevor er antwortet: „Ich kann es ihnen nicht beantworten. Ich weiß es nicht mit Sicherheit.“ Für die nächsten 75 Jahre könnte es am IGPP in Freiburg also noch einiges zu tun geben. Bernd Peters

Info: Das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP) wird aus privaten Stiftungsmitteln finanziert und ist auf freiwillige Spenden angewiesen. Es begeht sein 75. Jubiläum am 5. Juni mit einem nichtöffentlichen Symposium. Im weiteren Jahresverlauf wird es zudem eine öffentliche Vortragsreihe über die Arbeit des IGPP in Freiburg geben. Termine und weitere Infos finden sich im Internet auf der Seite www.igpp.de.

Positive Gesprächsbilanz nach Bewerbungen für das Priesterinnenamt

Christian Würtz ist Leiter des Priesterseminars. Foto: Erzdiözese Freiburg

Neun junge Theologinnen und Theologiestudentinnen aus dem Umfeld der Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“ haben sich in Freiburg vor zwei Wochen für eine Ausbildung als katholische Priesterinnen beworben.

Der Leiter des Priesterseminars in Freiburg, Weihbischof Christian Würtz, kündigte daraufhin ein Treffen mit den jungen Frauen an, das am Montagnachmittag in Freiburg stattfand. Würtz zog anschließend eine positive Bilanz des zweistündigen Treffens, an dem sechs der Bewerberinnen und ein Moderator teilnahmen: „Das Gespräch mit den Bewerberinnen empfand ich als sehr wertschätzend und ehrlich“, so Würtz im Anschluss. Berührt habe ihn vor allem, wie sich gegenseitig jeweils die eigenen Berufungsgeschichten erzählt habe. „Ich habe gespürt, dass diesen Frauen an der Botschaft Jesu und an der Kirche wirklich etwas liegt.“

Gemeinsam habe man besprochen, wie die Rolle der Frau in der Kirche „im Rahmen der Leitplanken, die Johannes Paul II. gesetzt hat“, der einer Frauenweihe für das Priesteramt in der römisch-katholischen Kirche vor 25 Jahren als nicht durch die Kirche selbst entscheidbar eine Absage erteilt hatte, gestärkt werden könne. „Hier sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft“. Man habe vereinbart , den Dialog in dieser Richtung fortzuführen. Das bestätigte auch die Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“ am Montagabend: das nächste Treffen solle bereits in ein paar Wochen stattfinden.

Positiv äußerte sich auch die Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“: Das Gespräch habe in einer guten Atmosphäre stattgefunden. „Herr Würtz hat gezeigt, dass er aktuelle Problematiken der Priesterausbildung wahrnimmt wie zum Beispiel das in sich geschlossene System der Ausbildung.“ Nun blicke man erwartungsvoll nach vorn: „Wir erwarten, dass Weihbischof Würtz unser Anliegen in Gesprächen beispielsweise mit anderen Bischöfen, Entscheidungsträgern und Verantwortlichen für die Priesterausbildung einbringt.“

Außerdem wünsche man sich seitens der Theologinnen, dass Würtz in seiner Position als Leiter des Priesterseminars Freiburg „den Konsens des Gesprächs praktisch im Seminar mit seinen Mitteln und Möglichkeiten umsetzt.“
Bernd Peters

Gefahrenkarten veröffentlicht: Wo in Freiburg Überschwemmungen nach Starkregen drohen

Im August 2023 sorgte ein heftiges Unwetter in Freiburg für überflutete Straßen – hier die Günterstalstraße.Im August 2023 sorgte ein heftiges Unwetter in Freiburg für Überflutungen – hier die Günterstalstraße. Foto: Rita Eggstein

Mit dem Klimawandel häufen sich Extremereignisse wie Starkregen. Wohin fließt im Ernstfall das Wasser und wo staut es sich? Das zeigen die Starkregengefahrenkarten, die Fachleute im Auftrag der Freiburger Verwaltung erstellt haben. Hier kann jeder Grundstücksbesitzer ablesen wie gefährdet sein Haus oder seine Wohnung sein könnte.

Was ist Starkregen?

Der Deutsche Wetterdienst DWD spricht von Starkregen bei lokal und zeitlich begrenzter intensiven Regen von 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder 20 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden. Der Boden kann den Niederschlag nicht bzw. nicht schnell genug aufnehmen. Auch die Kanalisation kann die Wassermassen nicht schnell genug ableiten. Das Wasser fließt daher an der Oberfläche ab und staut sich an Tiefpunkten. In Folge dessen besteht die Gefahr von Überflutungen. Wie im August 2023 als in Folge eines Unwetters beispielsweise der Zubringer Mitte, die Zinkmattenstraße oder die Eschholzstraße überschwemmt waren. In der Günterstalstraße in der Wiehre stand das Wasser etwa 30 Zentimeter hoch.

Wie sind die Karten entstanden?

Dem Leitfaden des Landes folgend erarbeitet die Stadt Freiburg ein Starkregenrisikomanagement. „Es ist ein mehrstufiges Verfahren und es geht um das ganze Stadtgebiet. Wir haben alles abgemessen, das war ein hoher Aufwand und hat etwa ein Jahr gedauert“, erklärte Frank Uekermann, Leiter des Garten- und Tiefbauamtes (GuT) bei einem Pressetermin am Dienstag. In der ersten Phasen wurden die Gefahrenkarten erstellt, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wurden. Bis Mitte 2026 folgt eine Risikoanalyse, bei der ermittelt wird, welche Bereiche oder Objekte bei Starkregen besonders gefährdet wären. Laut der Karte könnten kritische Bereiche generell entlang der Gleise, Unterführungen oder in der Nähe von Bächen und Flüssen sein. Das wird noch detailliert untersucht. Daraufhin wird ein Handlungskonzept ab 2026 erstellt, um die Risiken zu minimieren und den Schutz vor Starkregen zu verbessern.

Was zeigen die Karten?

Darauf kann jeder ablesen, wie gefährdet die eigene Wohnung oder das eigene Haus im Ernstfall sein könnte. Die Karten zeigen, wie sich das Wasser bei Starkregen verteilt, wohin es fließt und in welchen Bereichen es sich aufstaut. Überflutungsflächen sind dabei blau eingefärbt – je dunkler das blau, desto höher steht das Wasser. Pfeile zeigen an, wohin und wie schnell das Wasser abfließt. Basierend auf einer Computerberechnung zeigen die Karten Gefahren auf, die bei drei verschiedenen Szenarien auftreten können. Seltener Starkregen mit etwa 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde (statistisch gesehen einmal in 30 Jahren), außergewöhnlicher Starkregen mit 50 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde (einmal in 100 Jahren) oder extremer Starkregen mit 128 Litern pro Stunde.

Die Karten zeigen, wie sich das Wasser bei Starkregen verteilt, wohin es fließt und in welchen Bereichen es sich aufstaut. Überflutungsflächen sind dabei blau eingefärbt – je dunkler das blau, desto höher steht das Wasser. Pfeile zeigen an, wohin und wie schnell das Wasser abfließt.

Was können die Freiburger tun?

Für Privateigentümer sind die Karten nicht rechtlich bindend, sondern ein erster Anhaltspunkt, wie groß das Risiko ist. Zusätzlich sollten diese vor Ort aber nochmal überprüfen, ab es abweichende oder zusätzliche Wege gibt, wo das Wasser abfließen oder sich stauen könnte. Und ob man sein Haus mit weiteren Maßnahmen schützen kann.

Wo gibt es weitere Infos?

Informationsabende für die Bürger, bei denen die Starkregengefahrenkarten vorgestellt werden, gibt es an folgenden Terminen, jeweils 18.30 Uhr: 30. Juni Steinriedhalle Waltershofen, 3. Juli Bürgerhaus Zähringen, 14. Juli: Bürgerhaus Seepark, 16. Juli Bundschuhalle Lehen, 21. Juli Dreisamhalle Ebnet, 22. Juli Pestalozzischule Haslach, 23. Juli Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Wiehre, 24. Juli Tuniberghaus Tiengen.

Mehr Infos zum Thema und die Starkregengefahrenkarten gibt es unter www.freiburg.de/starkregen.