Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat das Endspiel bei der U21-Europameisterschaft in der Slowakei gegen England 2:3 (2:2) nach Verlängerung verloren. Es war die erste Niederlage der deutschen U21 nach zwei Jahren. Mit dabei im EM-Finale waren auch Noah Atubolu und Merlin Röhl vom SC Freiburg.
Der dritte Freiburger, Innenverteidiger Max Rosenfelder, verpasste das Finale wegen einer Verletzung, die er beim Halbfinal-Sieg gegen Frankreich erlitt. Schon nach fünf Minuten lag Deutschland durch ein Tor von Harvey Elliott vom FC Liverpool 0:1 hinten. Die erste Halbzeit waren die Engländer aktiver im Spiel und erhöhten nach 24 Minuten auf 2:0 (Omar Hutchinson). England blieb weiterhin brandgefährlich, während Deutschland viele Abspielfehler machte. „Unser größtes Problem war das Spiel gegen den Ball, das war ein bisschen zu statisch. Die Abstände waren zu groß“, lautete die Einschätzung des Gladbachers Rocco Reitz gegenüber Sat.1. Freiburgs Nummer eins Noah Atubolu verhinderte in der 39. Minute mit einer starken Parade das dritte Gegentor. Doch die Elf von DFB-Cheftrainer Antonio di Salvo bewies Kämpferqualitäten: Kurz vor der Pause gelang Deutschland das wichtige 1:2. Der Mainzer Nelson Weiper köpfte nach einer Flanke von Nebel unhaltbar ins Tor der Engländer (45.+1).
In die zweite Halbzeit ging Deutschland personell unverändert. Nach 61. Minuten glich Paul Nebel sehenswert zum 2:2 aus. Der Mainzer war es auch, der fast mit dem Schlusspfiff das Tor zum EM-Titel für Deutschland aufgestoßen hätte – doch sein Schuss prallte von der Querlatte ab (90.+4). „Da sieht man wie knapp es zugeht im Fußball“, sagte U21-Nationaltrainer di Salvo.
Röhl trifft in der 121. Minute an die Latte
Mit Freiburgs Merlin Röhl, der in der 80. Minute ins Spiel gekommen war, ging es in die Verlängerung. Hier erwischte England erneut den besseren Start. Der eingewechselte Jonathan Rowe traf zum 3:2 (92.). „Da waren wir leider nicht aufmerksam“, lautete di Salvos Einschätzung. In der zweiten Hälfte der Verlängerung setzte Deutschland alles auf eine Karte und erhöhte den Druck. Doch der DFB-Elf um den EM-Torschützenkönig Nick Woltemade (6 Tore) wollte kein Tor mehr gelingen. Merlin Röhl verpasste das erlösende 3:3 um Haaresbreite, als er in der Nachspielzeit den Ball per Volleyschuss an die Latte knallte (90.+1). Selbst der vorgerückte Torhüter Atubolu kam mit der letzten Aktion bei einem deutschen Freistoß im englischen Strafraum noch einmal an den Ball. Doch der Sieg in einem umkämpften Finale ging am Ende an die Engländer. „Die Mannschaft ist traurig. Aber ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Ich bin ein megastolzer Trainer der U21-Nationalmannschaft“, sagte di Salvo nach dem Abpfiff.