Vor Silvester erinnert Freiburgs Stadtverwaltung an die Altersgrenzen und geltende Verbote für Silvesterfeuerwerk. Experten der Uniklinik warnen zudem vor schweren Hand- und Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper. Was zum Jahreswechsel beachten ist.
Die Stadt Freiburg weist in einer aktuellen Mitteilung auf die geltenden Regelungen für privates Silvesterfeuerwerk hin. Wie jedes Jahr ist dieses nur am 31. Dezember und 1. Januar erlaubt. Für den Umgang mit Pyrotechnik besteht eine Altersgrenze: Raketen und andere Feuerwerkskörper der Klasse F2 dürfen nur von Personen ab 18 Jahren gezündet werden, auch nicht unter Aufsicht von Erwachsenen durch Kinder oder Jugendliche. Kleinstfeuerwerk wie Knallerbsen und Wunderkerzen ist ab einem Alter von zwölf Jahren erlaubt.
Die Stadt weist darauf hin, dass Feuerwerk im Umfeld von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden bundesweit verboten ist. So dürfen beispielsweise auf dem gesamten Münsterplatz keine Raketen und Knaller gezündet werden. Neben der Brandgefahr durch fehlgeleitete Zündkörper sowie der Ruhestörung für Haus- und Wildtiere, die mit Knallern und Raketen verbunden ist, weißt die Stadt außerdem auf die Vermüllung durch die Überbleibsel des Feuerwerks hin. Freiburgs Ordnungsbürgermeister Stefan Breiter (CDU) appelliert an die Feiernden: „Behindern Sie nicht die Arbeit von Polizei und Rettungskräften – sie sorgen für Ihre Sicherheit und Gesundheit. Auch von zerbrochenem Glas geht Gefahr aus, daher werfen Sie leere Flaschen und Gläser bitte nicht achtlos weg. Es stehen genügend Abfallbehälter zur Entsorgung bereit.“
Immer wieder verletzen sich zudem Menschen durch den unsachgemäßen Gebrauch von Pyrotechnik und müssen in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser behandelt werden. Experten des Universitätsklinikums Freiburg rufen deshalb in einer Pressemitteilung dazu auf, beim Umgang mit Feuerwerkskörpern besondere Vorsicht walten zu lassen, um schwere Verletzungen zu vermeiden. Jedes Jahr führten Unachtsamkeit, Alkohol oder der Einsatz ungeeigneter Feuerwerkskörper „zu schweren Verletzungen an Händen, Ohren und auch an den Augen“, heißt es darin. „Verletzungen der Hände zählen rund um Silvester zu den häufigsten Unfällen“, sagt PD Dr. Ferdinand Wagner, Sektionsleiter Traumatologie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum. „Explodierende Feuerwerkskörper können Knochen, Sehnen und Weichteile massiv schädigen.“ Auch mit modernen Methoden der rekonstruktiven Chirurgie ließen sich die Folgen einer solchen Verletzung nicht immer vollständig beheben. „Dauerhafte Einschränkungen beim Greifen sind keine Seltenheit. Die wichtigste Regel lautet deshalb: Feuerwerk niemals in der Hand halten und keine selbstgebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper verwenden“, sagt Prof. Dr. Steffen Eisenhardt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Plastische und Handchirurgie.
Auch das Gehör und die Augen sind gefährdet. Prof. Dr. Andreas Knopf und Prof. Dr. Thomas Reinhard weisen darauf hin, dass laute Knallkörper das Innenohr schädigen und selbst Zuschauer von Feuerwerk durch Funken oder Splitter Augenverletzungen erleiden können. Die Notaufnahmenund und ärztlichen Bereitschaftsdienste des Universitätsklinikums Freiburg sind zum Jahreswechsel rund um die Uhr besetzt.
Nahverkehrs-Info: An Silvester (Mittwoch, 31. Dezember) gilt auf allen Linien der Freiburger Verkehrs VAG bis um 15 Uhr der Samstagsfahrplan. Die Stadtbahnlinien verkehren von 15 Uhr an im 15-Minuten-Takt mit direkten Anschluss am Bertoldsbrunnen. Um 23.30 Uhr ist die letzte Möglichkeit vom Bertoldsbrunnen mit der Stadtbahn aus der Innenstadt zu fahren. Um einen Busanschluss zu erreichen ist die letzte Möglichkeit der Anschluss um 23.30 Uhr. Danach ist die Innenstadt gesperrt. Im neuen Jahr starten die Stadtbahnen an den Endhaltestellen gegen 00.20 Uhr und fahren bis ca. 4.30 Uhr aufgrund der Reinigung der Innenstadt nur bis zu den Haltestellen Stadttheater, Erbprinzenstraße, Europaplatz, Holzmarkt und Schwabentorplatz. Erster direkter Anschluss am Bertoldsbrunnen ist um 4.40 Uhr.


Rettungseinsätze und Vermüllung: Die Silvesterfeierlichkeiten hinterlassen jedes Jahr deutliche Spuren. Fotos: Joers