Landschaftsbilder nehmen in Hans Thomas Werk den größten Platz ein – hier der Blick auf Öflingen am Hochrhein. Foto: Axel Killian
Hans Thoma, bedeutender deutscher Künstler im 19. Jahrhundert, ist für seine Landschafts- und Genrebilder bekannt. Aktuell steht er wegen seiner Nähe zu völkischen und nationalistischen Positionen in der Kritik. Anlässlich seines 100. Todestages setzt sich das Augustinermuseum in der Ausstellung „Hans Thoma – Zwischen Poesie und Wirklichkeit“ differenziert mit seinem Werk auseinander.
210 Werke, darunter Leihgaben aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und dem Hans-Thoma-Kunstmuseum Bernau, zeigen die künstlerische Vielfalt des Realisten und überraschen mit Anklängen an Symbolismus und Jugendstil. Im Fokus steht sein grafisches Werk. Neben zahlreichen seltenen Drucken sind Gemälde und kunsthandwerkliche Objekte wie Möbel, Keramik oder detailreich gestaltete Bilderrahmen nach Entwürfen Thomas zu sehen.
Bei dem Gemälde „Die Geschwister“ erinnerte sich der damals 34-jährige Künstler an seine Kindheit in einer Holzarbeiterfamilie im Schwarzwald. Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Hans Thoma wurde 1839 in Bernau im Schwarzwald geboren und stammt aus einfachen Verhältnissen. Stipendien und verschiedene Förderer ermöglichten ihm eine Ausbildung an der Kunstakademie Karlsruhe sowie Reisen nach Paris und Italien. Eine Einzelausstellung im Münchner Kunstverein verhalf Thoma im Alter von 51 Jahren zum Durchbruch.
In Thomas Werk nehmen Landschaftsbilder – viele aus dem Schwarzwald – und Genredarstellungen den größten Raum ein. Auch die Ausstellung startet mit realistischen Landschaften, die Thomas Wurzeln widerspiegeln oder von Aufenthalten am Hochrhein, in den Alpen und Italien zeugen. Es folgen Motive des bäuerlichen Lebens: etwa der Pfeife rauchende Bauer oder der Mondscheingeiger. Dabei idealisiert er das einfache Leben als Gegenbild zur Stadtgesellschaft. Thomas Porträts zeigen meist Familienmitglieder oder Freunde, ob Hühner, Katzen oder mythische Mischwesen: Tiere spielen in seinem Werk ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Bilder zeigen außerdem Aktfiguren im Einklang mit der Natur. Ob interdisziplinäre Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, Künstlergespräch oder Familiennachmittag – vielfältige Bildungsangebote und Veranstaltungen begleiten die Ausstellung. Alle Termine sind zu finden auf www.freiburg.de/museen-kalender
Die Krippen wurden mit viel Liebe zum Detail gebaut. Foto: Markus Eichin
Zum vierten Mal organisiert der Lokalverein Freiburg Haslach e.V., der Predigtbezirk der evang. Melanchthongemeinde sowie die katholische St. Michael Gemeinde einen Krippenweg durch den Stadtteil Haslach. 42 Familien, Firmen, Kirchen und Einrichtungen, wiederum sieben mehr als im letzten Jahr, haben über den gesamten Stadtteil Krippen aufgebaut, die bis mindestens 20 Uhr am Abend beleuchtet sind und teilweise mit sehr viel Herzblut gebaut wurden. Zum ersten Mal nimmt auch eine Schule an dem Event teil. Die Organisatoren haben einen Wegvorschlag ausgearbeitet, der auf einmal oder auch in Etappen begangen werden kann. Alles befindet sich im Außenbereich (bis auf die beiden Kirchen). Insgesamt warten etwa acht Kilometer Wegstrecke auf die Besucher. Sie werden auch dieses Mal wieder neue Ecken des Stadtteils kennen lernen und schöne Krippen finden, so die Veranstalter.
Die Eröffnung wird am 23. Dezember um 17.30 Uhr mit einem ökumenischen Impuls und weihnachtlichen Weisen, gespielt vom Posaunenchor der Evangelischen Südwestgemeinde unter der Leitung von Jan Kolck, bei der Melanchthonkirche (Markgrafenstraße 18 b) stattfinden. Diese Eröffnung ist auch gleichzeitig die Abschlussveranstaltung des Haslacher Adventskalenders. Im Anschluss wird es Glühwein, Punsch und Gebäck geben. Die Aktion ist kostenfrei, der Krippenweg ist bis zum 7. Januar 2025 zu sehen. Weitere Informationen unter www.freiburg-Haslach.de.
Die Nachtmediatoren werden in Freiburg gut angenommen. Bild: Seeger
Bereits im zweiten Jahr waren 2024 die Nachtmediatoren der Stadt Freiburg im Sommer auf öffentlichen Plätzten unterwegs und lösten Konflikte unterschiedlicher Art. In der Zwischenzeit sind sie bekannt, ihre Arbeit funktioniert. Auch der Gemeinderat unterstützt das Konzept.
Sie sind die erste Anlaufstelle bei Nutzungskonflikten: Eine erfolgreiche Saison liegt hinter den Nachtmediatorinnen und Nachtmediatoren der Stadt Freiburg. Seit 2023 sind sie in Zweierteams zwischen Mai und Oktober auf öffentlichen Plätzen unterwegs und kümmern sich um Situationen mit Streitpotential: Lärm, Grillen, Wildpinkeln oder auch Vermüllung. Dafür sprechen sie die Gruppen vor Ort aktiv an und führen auch Gespräche mit den Anwohnenden.
„Im Vergleich zu 2023 war es deutlich spürbar, dass die Nachtmediatoren bereits bekannt waren“, so Ramon Oswald, Leiter der Abteilung „öffentlicher Raum – Platzmanagement und Konfliktprävention“ im Amt für öffentliche Ordnung. So habe es 2024 deutlich weniger Ordnungsstörungen, zum Beispiel durch extrem laute Musikboxen gegeben. Generell sei der Sommer dieses Jahr zwar verregneter gewesen, doch auch das Konzept der Nachtmediatoren funktioniert: Gruppen in den Parks hätten oft schon reagiert, sobald sie die roten Pullis mit der „Relax mit Respekt“-Aufschrift gesehen haben, so Oswald.
Ramon Oswald Foto: Patrick Seeger
Unterwegs sind die Nachtmediatoren vor allem im Seepark, auf dem Platz der Alten Synagoge und auf dem Augustinerplatz. Deutlich mehr Menschen zog dieses Jahr die Fußball-Europameisterschaft in die Innenstadt: Zu diesem Zeitraum hätten die „Nightowls“, wie sich die Nachtmediatoren auch nennen, deutlich mehr Gruppen angesprochen.
Auch Festivals im Seepark seien ein Anziehungspunkt für Menschen und damit auch ein Handlungsschwerpunkt für die Nachtmediatoren, so Oswald. Unterwegs sind die „Nightowls“ vor allem am späten Nachmittag ab 17 Uhr bis nachts um 23 Uhr – danach übernehmen der Kommunale Vollzugsdienst und die Polizei, so Oswald.
Prävention statt Eskalation Neben der Lautstärke ist auch Müll ein Problem auf öffentlichen Plätzen. Die Nachtmediatoren gehen dafür mit den Leuten ins Gespräch, weisen sie darauf hin, leiser zu sein und bitten darum, den Müll wieder mitzunehmen oder zu entsorgen.
Als die „präventive Vorstufe“ zum Vollzugsdienst bezeichnet Oswald die Teams. Die Kommunikation findet auf Augenhöhe statt und es können Kompromisse zwischen Platznutzenden und Anwohnenden gefunden werden. Eingreifen, bevor es brenzlig wird, ist die Devise. Wenn es sich um potentiell eskalative Konflikte handelt, werden nach wie vor Polizei oder der Vollzugsdienst gebraucht. „Es geht insbesondere darum, für eine rücksichtsvolle Nutzung der öffentlichen Plätze zu sensibilisieren und über die geltenden Regelungen zu informieren“, sagt Ramon Oswald.
„Es zeigt sich, dass sich einige Problematiken seit der Saison 2023 deutlich verbessert haben.“ Ramon Oswald, Amt für öffentliche Ordnung.
Gleichzeitig bieten die Nachtmediatoren Unterstützungsangebote für die Menschen an, wie die sichere Begleitung zur nächstgelegenen Bahn- oder Bushaltestelle, das Verteilen von Mülltüten und die Vermittlung von Ansprechpartnern, wenn Hilfe benötigt wird. Dass das Konzept funktioniert, zeigen nicht nur Zahlen, sondern auch die positiven Resonanzen von Anwohnern wie Nutzern der Plätze.
„Es zeigt sich, dass sich einige Problematiken seit der Saison 2023 deutlich verbessert haben“, so Oswald. Gerade am Augustinerplatz und im Seepark sei der Lärmpegel zurückgegangen, so Oswald. „Das weitere Ziel ist, diesen Erfolg aufrechtzuerhalten und auch auf weitere Plätze mit hohen Nutzungskonflikten auszuweiten.“
Auch die Politik unterstützt das Konzept: So hat der Gemeinderat am 10. Dezember eine Aufstockung der „Nightowls“ beschlossen und eine zusätzliche Stelle genehmigt.
Veranstaltungstipps aus Freiburg und der Region. Foto: FWB/Pixabay
•• Silvesterkonzert: Am 31. Dezember, 22 Uhr, gibt es in der Johanneskirche ein Silvesterkonzert mit festlicher Musik für Trompete und Orgel. Trompetensolist ist der Kolumbianer Marlon Mora. Bezirkskantor Stephan Rahn wird die renovierte Metzler-Orgel mit Werken von Johann Sebastian Bach, George Hepworth und Louis Vierne zum Klingen bringen. www.kirchenmusik-johanneskirche.de
•• Kunst: Seit Oktober läuft das Ausstellungsprojekt „Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) Gutleutmatten“ an der Ecke Arne-Torgesen-Straße/Am Radacker. Hier präsentieren lokale und internationale Künstler ihre Arbeiten. Am 19. Dezember, eröffnet um 17 Uhr die zweite künstlerische Intervention „Sun City“ von Zora Kreuzer. Die Veranstaltung ist kostenlos.
•• Stadtführung: An Heiligabend, 17 Uhr, veranstaltet Historix Tours unter dem Motto „Weihnachts-Mix“ einen gut einstündigen Rundgang durch die Altstadt. Schauspieler Jochen Haas wandelt mit seiner Laterne durch diese besondere Zeit und erzählt weihnachtliche Geschichten. Die Tour ist kostenlos, Treffpunkt Am Predigertor (Ecke Unterlinden/Rotteckring). www.historix-tours.de
•• Konzert: Besinnlich und amüsant: Die Freiburger A cappella Band Unduzo präsentiert ihr Weihnachtsprogramm am 21. Dezember, 20 Uhr, im E-Werk. „Von Männern, Eseln und Maria“ schafft den Spagat aus bekannten, neuarrangierten Klassikern und selbstgeschriebenen Geschichten. www.unduzo.de
•• Familienführung: Durch die Comic-Helden Asterix und Obelix wurden die Kelten weltberühmt. Aber wie lebten die Menschen in der Eisenzeit ? In der Ausstellung „KeltenKids“ im Archäologischen Museum Colombischlössle gehen Familien mit Kindern ab fünf Jahren am 21. Dezember, um 15 Uhr auf eine interaktive Zeitreise.
•• Ausstellung: Bei der Ausstellung „Waldwasen“ zeigt der gebürtige Freiburger Künstler Lukas Gartiser im Schopf2 (Schopfheimer Straße 2) raumgreifende Installationen von „Rollzeichnungen“ sowie kleinformatigen Zeichnungen. Die Vernissage findet am 21. Dezember, 19 Uhr statt, mit einem Künstlergespräch sowie einer Klarinettenimprovisation von Carla Fuchs.
•• Konzert: Nach fünfjährigen Pause kehren die Brothers of Santa Claus für eine „Christmas Show“ am 20. Dezember, 20 Uhr, im Jazzhaus zurück auf die Bühne. Die Freiburger sind bekannt für eingängige Melodien und mitreißende Performances. Weitere Infos: www.jazzhaus.de
Konzerthighlights gab es 2024 wieder einige in Freiburg: Mehr als 100.000 Musikfans genossen im Juli und August die sommerliche Atmosphäre und jede Menge Musik beim ZMF. Für ausgelassene Partystimmung im Zelt sorgten unter anderem Tokio Hotel. Foto: Jan Thoden
ZMF, Münsterplatz-Konzerte, bekannte Persönlichkeiten und Dreharbeiten in der Stadt: Wir blicken zurück auf das „Privat“-Jahr mit den schönsten Bildern aus Freiburg.
FEBRUAR: Sie hat ihr Liebesglück gefunden: Ex-„Topmodel“-Kandidatin Theresia Fischer ist für ihre Jugendliebe, den Freiburger Zahnarzt Stefan Kleiser, nach Freiburg gezogen – Anfang Februar waren sie zum ersten Mal gemeinsam in einer TV-Sendung zu sehen. Foto: Instagram/Theresia Fischer
MÄRZ: Comedy-Star Max Giermann ist wieder ein Freiburger: er zog Anfang des Jahres zurück in die alte Heimat – hier bei einem Event des Feinkostgeschäfts Degusto im März mit Matthias Blattmann, Chef der Tanzschule Gutmann. Foto: Privat
APRIL: „Fitness Califorina“ startete im April und wurde zum Kinohit. Die Stars der Doku: Die Ringer-Legenden (v.l.) Adolf Seger, Mario Sabatini, Bernd Fleig und Kraftraum-Betreiberin Dagmar Sabatini. Foto: Behring Film
JUNI: Rund 25. 000 Besucher strömten zur zweiten Auflage der Münsterplatz-Konzerte im Juni. Ein Highlight war der Auftritt des irischen Popsängers Ronan Keating. Foto: Bamberger
JULI: Die Geburtstagsgala des SC Freiburg wurde im Juli auf dem ZMF gefeiert. Nicht nur Ex-SC-Trainer Christian Streich und Kultkommentator Arnd Zeigler waren bestens gelaunt. Foto: Instagram/Arnd Zeigler
JULI: Auf dem ZMF-Programm standen wieder zahlreiche Konzerthighlights: Eines davon der Auftritt von Jan Delay. Foto: Instagram/JanDelayOfficial
AUGUST: Starkoch Johann Lafer (r.) servierte beim Sommerdinner in der Breuninger Rooftop-Bar im August feine Kreationen. Hier mit Jens Szabo (v.l.), Teamleiter der Breuninger-Confiserie, Matthias Schwarz, Abteilungsleiter Breuninger, Peter Lammer, F&B-Manager Breuninger und Hannah Oberauer von Geldermann. Foto: Schuh
SEPTEMBER: Eine große Hip-Hop-Sause war wieder das „Heroes“-Festival im September. Rap-Queen Shirin David sorgte für mächtig Stimmung. Foto: Instagram/Shirin David
NOVEMBER: Der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach traf im November zufällig Weltstar Chris de Burgh. Der ging nach seinem Auftritt im Konzerthaus im Gasthaus Löwen essen. Foto: Privat
NOVEMBER: Groß war der Hype um das Spiel der deutschen Fußball–Nationallmannschaft im Europa-Park Stadion im November. Trainer Julian Nagelsmann wurde bei der Ankunft in Munzingen von jungen Autogrammjägern umringt. Foto: Eggstein
NOVEMBER: Ein Hauch von royalem Glanz: Großherzog Henri von Luxemburg besuchte im November die Stadt. Als Geschenk gab’s von Rathaus-Chef Martin Horn einen original Münster-Stein. Foto: Schuh
NOVEMBER: Dreharbeiten für die neue ARD-Filmreihe „Die Verteidigerin“ gab’s im November: Darin spielt Andrea Sawatzki eine Freiburger Anwältin. Foto: SWR/Hardy Spitz
Raus aus der Schmuddelecke – so lautet das Motto für den Stühlinger Kirchplatz. Bürgermeister Stefan Breiter ist optimistisch, dass die Konzepte greifen werden. Foto: Bambi
Der Drogenhandel floriert hier vor den Augen aller: Der Stühlinger Kirchplatz ist seit Jahren ein Platz, den viele Stadtbewohner nicht nur bei Nacht meiden. Einst war er notorischer Treffpunkt der Trinkerszene, dann wandelte er sich zum Umschlagplatz für verbotene Drogen. Mit einem umfassenden Konzept will die Stadt Freiburg nun dagegensteuern. Bürgermeister Stefan Breiter (57, CDU), zu dessen Dezernat unter anderem das Amt für öffentliche Ordnung gehört, berichtet, was geplant ist und warum er an den Erfolg glaubt.
Herr Breiter, die Stadt Freiburg will etwas tun für den Stühlinger Kirchplatz, der Gemeinderat steht über Fraktionsgrenzen hinweg hinter ihren Ideen. Was ist da los?
Stefan Breiter: Der Stühlinger Kirchplatz ist ja schon seit Jahren ein Problemplatz. Das war in meiner Kindheit schon so. Und heute wird der Platz vor dem Hintergrund des dort stattfindenden Drogenhandels, der Gewaltkriminalität und der vielen Streitigkeiten innerhalb der Szene und Müll von der Polizei als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Gleichzeitig kann der Platz einer der schönsten Orte der Stadt sein. Wenn er denn als solcher erlebbar ist. Derzeit ist das nicht der Fall: Viele Menschen meiden den Platz, sei es aus eigener schlechter Erfahrung oder wegen des negativen Rufs, den der Platz innehat. Für uns in der Verwaltung ist es daher seit Jahren eine zentrale Frage, wie wir den Stühlinger Kirchplatz für Familien, Anwohnende und Erholungssuchende „zurückholen“ können.
Wie genau soll das passieren?
Breiter: Es gab einen Antrag der Stadträte von „Eine Stadt für alle“, geboren aus vielen Debatten. Das hat uns bestärkt in der Sicht, dass wir etwas tun müssen. Dabei geht es um eine Belebung des Platzes. Aber auch um mehr Sicherheit für die angrenzenden Schulen und um polizeiliche Maßnahmen, um die unerwünschten Gruppen zurückzudrängen, die dort für viele ein ungutes Gefühl auslösen. Es geht um mehr Sauberkeit und Toiletten sowie soziale Angebote. Konkret wollen wir mit einem „Kulturkiosk“ und Sportmöglichkeiten sowie stadtteilbezogenen Nutzungen wie Hocks dagegenhalten. Es gibt jede Menge gute Ideen. Das Potenzial ist riesig. Aber man muss es heben und die Bürgerschaft mitnehmen auch selbst aktiv zu werden.
Versuche, den Platz in ein anderes Licht zu setzen, hat es im Lauf der Jahre immer wieder gegeben. Warum sind Sie diesmal optimistisch?
Breiter: Wir haben die vielen Ideen, die wir zusammen mit der Bürgerschaft, sämtlichen Fachämtern im Rathaus und ganz vielen verschiedenen Initiativen und Akteuren rund um den Stühlinger Kirchplatz erarbeitet haben, erstmals in ein mit der Polizei kommuniziertes Gesamtkonzept gießen können, das nun viel Lob von allen Seiten im Gemeinderat bekommen hat. Darauf bin ich auch etwas stolz und auch optimistisch.
Wie genau gehen Sie diesen neuen Anlauf an?
Breiter: Wir haben, nicht zuletzt durch die Bürger- und Akteursbeteiligung im Vorfeld, eine gute Abwägung treffen können, was aus unserer Sicht sinnvoll für den Platz ist und was nicht. Von manchen Ideen haben wir uns dabei auch verabschiedet. Zum Beispiel von dem Gedanken, dass man den Platz einzäunen und abends abschließen könnte. Das hat der Abwägung aber nicht standgehalten. Wir wollen, dass der Platz wieder für alle Gruppen in der Stadt zugänglich und ein Ort zum Wohlfühlen wird. Offen ist noch die Frage nach einer Messerverbotszone und einer Videoüberwachung. Ein gesundes Maß zwischen Repression und Prävention zu finden ist das, was wir „den Freiburger Weg“ nennen. Nehmen sie nur das Konzept mit den „Nachtmediatoren“ im Seepark. Seit die dort im Einsatz sind, ist die Zahl der Lärmbeschwerden massiv zurückgegangen. Ich war da sehr skeptisch, mittlerweile bin ich ein großer Fan des Konzepts!
Ohne Geld ist so etwas nicht zu machen, wie schaut es mit der Finanzierung des Maßnahmenpaketes aus?
Breiter: Wir haben im kommenden Doppelhaushalt für Sofortmaßnahmen insgesamt rund 670.000 Euro vorgesehen. Dazu kommen noch einmal 140.000 Euro für die Öffnung der Toiletten von montags bis samstags. Und wir schauen auf mittel- und langfristige Maßnahmen. Da das auch bauliche Änderungen betrifft, werden wir den Bebauungsplan anpassen müssen. Interview: Bernd Peters
Zur Person: Stefan Breiter ist im Stadtteil Mooswald geboren und aufgewachsen. In seiner Jugend hat er beim EHC Freiburg Eishockey gespielt, später war er als Eishockey-Schiedsrichter aktiv. Breiters berufliche Laufbahn hat ihn von der Arbeit als Postbote über die Finanzverwaltung bis hin zum persönlichen Referenten des Ex-Ministerpräsidenten Günther Oettinger und dann zurück nach Freiburg geführt, wo er seit 2018 das Dezernat IV leitet und unter anderem für die Themen Finanzen, Sport, Öffentliche Ordnung verantwortlich ist. Breiter ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Freiburg.
Umjubelter Goalgetter: Verteidiger Lukas Kübler markierte seinen zweiten Doppelpack der Saison. Foto: Joers
Der SC Freiburg spielt bislang eine beachtliche Hinrunde. 24 Punkte sind auf dem Konto, was nach der Zäsur auf dem Cheftrainerposten im Sommer nicht unbedingt zu erwarten war. Doch das Team zeigt sich erstaunlich resistent und tritt einmal mehr als eine verschworene Einheit auf. Zum Abschluss des Jahres wartet Bayer 04 Leverkusen.
Nach Tiefpunkten nicht in Panik verfallen und sich von Erfolgserlebnissen nicht blenden lassen: Mit dieser im Sport allseits beliebten Strategie fährt auch der SC Freiburg in dieser Saison herausragend gut. Und auch wenn sich innerhalb eines Spiels Licht und Schatten zeigen – wie beim 3:2-Erfolg gegen Wolfsburg – bleibt man im Breisgau sachlich in der Analyse. „Wer sind wir, dass wir behaupten können, wir sind in der Lage, einen solchen Gegner über 90 Minuten komplett zu dominieren“, sagt Freiburgs 3:0-Torschütze Michael Gregoritsch. Zuvor hatte Lukas Kübler dank eines Doppelpacks – seinem zweiten in dieser Saison – die Führung für den Sport-Club erzielt.
„Großes Kompliment“Ja, der komfortable Vorsprung gegen den VfL stand am Ende auf sehr wackligen Füßen. SC-Trainer Julian Schuster wollte sein Team aber nicht weiter kritisieren – „weil wir gewinnen hier zu Hause gegen eine Mannschaft, die sechs Mal gewinnt, die mit maximal breiter Brust hierherfährt,wir führen zwischenzeitlich mit 3:0 und bringen den Sieg nach Hause. Von daher großes Kompliment an die Mannschaft“, so der SC-Trainer.
Nun wartet auf den SC der nächste dicken Brocken: Samstag, 18.30 Uhr, Gastspiel bei Meister Leverkusen. Die letzte Niederlage der Alonso-Elf – ein 0:4 gegen Liverpool in der Champions League – liegt acht Spiele, davon sieben Bayer-Siege, zurück. In der Liga hat Leverkusen bislang nur einmal verloren, am 2. Spieltag gegen Leipzig. Kann da überhaupt was gehen? „Ich traue uns auch in Leverkusen was zu“, sagt zumindest Kapitän Günter. „Es ist nicht so, dass wir da hinfahren, und schon verloren haben.“
SC-Trainer Schuster nimmt von der Partie gegen Wolfsburg mit, dass sein Team wieder mehr Torgefahr ausstrahlt, gerade auch nach Standards: „Wir brauchen diese Torgefährlichkeit von mehreren Spielern, von mehreren Positionen.“ Und das Duell mit dem ungeschlagenen Meister des Vorjahres? „Da werden wir alles nochmal reinwerfen, um es Leverkusen so schwer als möglich zu machen“, sagt der Freiburger Coach.
Simbas Vater musste sich als verwaistes Löwenjunges durchkämpfen, bis er den Thronfolger der Löwen kennenlernt und sich mit ihm auf eine lange Reise begibt. Foto: Disney Enterprises
Die Geschichte von Disneys zeitlosem Klassiker „Der König der Löwen“ wird mit dem Prequel fortgesetzt. Der Film von Oscar-Gewinner Barry Jenkins erzählt den unvorhergesehenen Aufstieg Mufasas zum geliebten König des Geweihten Lands.
Simbas und Nalas kleine Löwentochter Kiara erfährt Mufasas Geschichte von Rafiki, dem Erzähler von „Mufasa: Der König der Löwen“ An Rafikis Seite sind natürlich Timon und Pumbaa, mit ihrer unverwechselbaren Art. Die Geschichte wird in Rückblicken erzählt und beginnt bei Mufasa als verwaistem Löwenjungen, der verloren und alleine ist, bis er Taka, den Thronfolger der Löwen, kennenlernt. Diese zufällige Begegnung ist der Start einer langen Reise, auf die sich eine außergewöhnliche Gruppe von Außenseitern begeben wird, die auf der Suche nach ihrer Bestimmung sind. Ihre Verbundenheit wird dabei auf die Probe gestellt, als die Freunde einem bedrohlichen und tödlichen Feind entkommen müssen.
Der Film entstand unter der Regie von Barry Jenkins („Moonlight“), durch eine Mischung aus Live-Action-Filmtechniken und fotorealistischen computergenerierten Bildern. Die Lieder stammen aus der Feder des Songwriters Lin-Manuel Miranda. In der deutschen Version hört man Wincent Weiss als erwachsenen Taka, Bryan Abubakari als den jungen Taka. Außerdem darf man sich auf einen Cameo-Auftritt von Content-Creator Paul Fischer als Affen freuen.
Sigmund Freud (Anthony Hopkins) und C.S. Lewis (Matthew Goode) liefern sich eine kontroverse Diskussion über Liebe, den Glauben und die Zukunft der Menschheit. Foto: X Verleih
London, 3. September 1939: Soeben ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Sigmund Freud (Anthony Hopkins) ist mit seiner Tochter Anna Freud (Liv Lisa Fries) vor dem Nazi-Regime aus Wien geflohen. Anna, selbst Psychoanalytikerin, unterstützt ihren Vater bedingungslos. Wenige Tage vor seinem Tod stattet ein Gelehrter vom College der University of Oxford Freud einen Besuch ab: C.S. Lewis (Matthew Goode), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ Weltruhm erlangen wird. An diesem Tag liefern sich zwei große Denker des 20.Jahrhunderts einen kontroversen Diskurs über Liebe, den Glauben, die Zukunft der Menschheit und die für sie alles entscheidende Frage: Gibt es einen Gott?
Basierend auf einem fiktiven Treffen zweier großer Denker der Film Vergangenheit, Gegenwart und Fantasie und bricht aus der Enge von Freuds Arbeitszimmer auf zu einer dynamischen Reise mit Gesprächen über das Diesseits und das Jenseits. Als Sigmund Freud brilliert der zweifache Oscar-Gewinner und Schauspielstar Anthony Hopkins („Was vom Tage übrig bleib“ ), als sein Kontrahent C. S. Lewis läuft Matthew Goode („The Crown“) zu Hochform auf. Als Sigmund Freuds Tochter Anna beweist Liv Lisa Fries („Babylon Berlin“) erneut ihr schauspielerisches Können. Der von Regisseur Matthew Brown inszenierte Film basiert auf dem Theaterstück „Freud’s Last Session“ von Mark St. Germain.
Was war los 2024 in Freiburg? Wir blicken zurück auf ein bewegendes Jahr. Foto: Sven Meyer
Von Kommunalwahl bis Kanzlerbesuch, von Fußball-EM bis Klinikeröffnung: Wir blicken zurück auf das Jahr 2024 in Freiburg und zeigen die Bilder von den wichtigsten gesellschaftlichen und politischen Ereignissen, die das zurückliegende Jahr prägten.
JANUAR | Bunt statt braun zeigte sich Freiburg Anfang des Jahres: Als Reaktion auf das Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam 2023 kam es in vielen Städten zu einer Reihe von Demonstrationen – so auch in Freiburg, wo bei der größten Kundgebung der Nachkriegszeit im Januar über 25.000 Menschen auf die Straße gingen. Foto: Michael Bamberger
FEBRUAR | Anfang Februar ging es in Freiburg wieder bunt und närrisch zu: Überall in der Stadt waren Narren mit ihren Zünften unterwegs. Höhepunkt war wie immer der Rosenmontagsumzug mit mehr als 100 Zünften. Foto: Thomas Kunz
FEBRUAR | Hoher Besuch aus der Hauptstadt: Am 27. Februar besuchte (Noch)-Bundeskanzler Olaf Scholz Freiburg und nahm am Spatenstich für den neuen Stadtteil Dietenbach teil. Dietenbach ist nicht nur Deutschlands größter neu geplanter Stadtteil, sondern hält oft auch als „Vorzeigebauprojekt für bezahlbaren Wohnraum“ her. Foto: Sven Meyer
FEBRUAR | Historischer Spatenstich für den Stadtteil Dietenbach – mit guter Laune dabei: Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (2. von links/parteilos) und Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte/SPD). Foto: Sven Meyer
MAI | Direkt mehrfach waren im vergangenen Jahr Polarlichter in Südbaden und über Freiburg zu sehen. Besonders gut zu sehen waren sie jedoch im Mai. Mehrere Leser konnten dieses eindrucksvolle Schauspiel festhalten: So auch Oliver Wilpert, der die Polarlichter bei Burg Höfen mit Blick auf Freiburg fotografieren konnte. Foto: Oliver Wilpert
JUNI + JULI | Der Sommer stand unter dem Zeichen der Fußball-Europameisterschaft und zog die Leute zum Public Viewing ins Freie. Zum dritten Mal wurden die Spiele in Deutschland ausgetragen. Freiburg hingegen wird nicht EM-Spielort werden: Der Gemeinderat sagte im Dezember Nein zu einer Bewerbung Freiburgs für die Frauen-EM 2029. Foto: Patrick Lohmüller
JUNI | Am 9. Juni wählte Freiburg einen neuen Gemeinderat. 17 im Gremium vertretene Listen machen den Gemeinderat noch bunter als zuvor. Mit über 5 Millionen abgegebenen Stimmen gingen mehr Bürgerinnen und Bürger als jemals zuvor zur Wahl, was sich auch in einem Rekordhoch in der Wahlbeteiligung zeigt. Foto: Thomas Kunz
JULI | Ein Doppel-Jubiläum feierten das ZMF und der SC Freiburg: Zum 40. Mal fand das ZMF auf dem Mundenhofgelände statt. Und auch der SC feierte nach 120-jährigem Bestehen einen runden Geburtstag. Die Party stieg am 30. Juli im ZMF-Zirkuszelt. Foto: Michael Bamberger
AUGUST | Auch aus dem Handel kamen im Jahr 2024 tatsächlich gute Nachrichten: Die Galeria-Filialen in Freiburg bleiben erhalten und sind nicht von den deutschlandweiten Schließungen betroffen. Und auch mit einem zweiten Highlight wartete das Jahr auf: In das Gebäude des ehemaligen Modehauses Kaiser an der Kaiser-Joseph-Straße (siehe Foto) kommt eine Zara-Filiale. Foto: Joers
SEPTEMBER | Freiburg investiert in Wohnungsbau: Auch im Neubaugebiet Kleineschholz geht es voran. So wurde 2024 nicht nur die Bewerbungsphase für die Grundstücke eröffnet, sondern auch die Vergabeentscheidung für elf Projekte getroffen. VISUALISIERUNG: Dietrich, Untertrifaller Architekten / Ramboll Studio Dreiseitl / Stadt Freiburg
SEPTEMBER | Über 50.000 Besucher zog das „Fashion & Food“-Festival, das im dritten Jahr stattfand, Ende September in die Altstadt. In 50 Shows wurden rund 1.500 Outfits präsentiert – und auch der Genussfaktor kam nicht zu kurz. Foto: Rita Eggstein
SEPTEMBER | Das Fashion & Food Festival mit seinen über 50 Shows überzeugte auf ganzer Linie, fand auch Freiburgs Breuninger-Chef David Lehr (Mitte). Foto: Eggstein
AUGUST | Ein Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem querenden Gelenkbus auf der Eschholzstraße im Stadtteil Stühlinger sorgte Anfang August für großes Aufsehen. Durch die Wucht des Aufpralls mit dem Bus entgleiste die Straßenbahn, der Bus schob die Bahn mehrere Meter vor sich her. Zwölf Businsassen wurden bei dem Unfall verletzt. Foto: Joers
SEPTEMBER | Was lange währt wird endlich gut: Im September konnte die Kinder- und Jugendklinik der Freiburger Uniklinik endlich eingeweiht werden. Rund sechs Jahre Bauzeit und ein Investitionsvolumen von 170 Millionen Euro liegen ihr zugrunde. Foto: Joers
SEPTEMBER | Einen neuen Nahversorger hat der Stadtteil Landwasser: Unter der Bauträgerschaft der Firma Unmüssig konnte das neue EKZ Landwasser realisiert und eröffnet werden. Foto: Sven Meyer
OKTOBER | Einen zweiten Aufenthaltsplatz für Suchtkranke schaffte die Stadt Freiburg Ende des Jahres gegenüber der Gewerbeschule am Bahnhof. Damit sollen die Drogenpergola am Colombi-Platz und die dortigen Anwohner entlastet werden. Foto: Joers
NOVEMBER | Die Arbeiten für den Stadtteil Dietenbach schreiten voran: Am zweiten Dezemberwochenende wurden Teile des besetzten Langmattenwäldchens geräumt. Im Anschluss an die Räumung begannen die Rodungsarbeiten. Foto: Hans Musielik