Auf dem Platz der Alten Synagoge findet am Freitag wieder der Tanz-Flashmob „One Billion Rising“ statt. Foto: Rita Eggstein
Am 14. Februar um 16 Uhr setzt Freiburg ein lautes Zeichen für Gleichberechtigung. Interessierte Bürger sind eingeladen, beim Tanzflashmob „One Billion Rising“ auf dem Platz der Alten Synagoge mitzumachen. Die Aktion ist Teil einer globalen Bewegung gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Simone Thomas, Frauenbeauftragte der Stadt Freiburg, eröffnet die Veranstaltung am Freitag. „Wir möchten mit diesem Event auf das Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen, aber auch einen Raum schaffen, in dem Gemeinschaft und Empowerment gefeiert werden“, betont Thomas. „Jede und jeder kann Teil dieser Bewegung sein – egal ob beim Tanzen oder einfach nur beim Zuschauen.“
Die internationale Kampagne gibt es seit 2012. Der Name „One Billion Rising“ verweist auf die schätzungsweise eine Milliarde Frauen weltweit, die im Laufe ihres Lebens Gewalt erfahren. Jedes Jahr am Valentinstag versammeln sich Menschen in Städten auf der ganzen Welt, um ihre Solidarität auszudrücken. Die Veranstaltung ist kostenfrei und offen für alle Altersgruppen. Viele Teilnehmer tragen beim Flashmob rote Kleidung, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. In Freiburg organisiert die Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt Frauenhorizonte e.V. die Veranstaltung. Im Vorfeld bietet diese am 13. Februar, 18 Uhr, eine gemeinsame Tanzprobe in der Basler Straße 8 an. Weitere Infos: www.onebillionrising-freiburg.de.
Zeigten sich gut in Form beim Saisonauftakt in Singen – v.l.n.r.: Lilly Schwarz, Carola Willaredt, Miriam Herzig, Marla Kowalczyk, Anna Gijsbers, Ronja Fürst, Annika Weiß. Foto: Privat
Die Turnerinnen des PTSV Jahn Freiburg haben ihren ersten Wettkampf in der neuen Oberliga-Saison absolviert. Zum Heimkampf in Freiburg kommt es am 22. Februar.
Am Samstag startete der PTSV Jahn Freiburg in die neue Oberligasaison. Beim ersten Wettkampf in Singen zeigte sich die Mannschaft, eine Mischung aus erfahrenen Routiniers und talentierten Newcomern, in guter Form. Am Ende reichte es jedoch mit 120,05 Punkten, wie erwartet, nur für den vierten Platz. Gewonnen hat der TV Ichenheim mit 134,05 Punkten, gefolgt von Muggensturm (129,85) und Singen (129,75).
Am Sprung zeigte Anna Gijsbers zum ersten Mal einen Tsukahara im Wettkampf, der super gelang und mit 11,70 Punkten belohnt wurde. Neuzugang Annika Weiß (11,35 Punkte) und PTSV-Eigengewächs Lilly Schwarz (10,55 Punkte) punkteten mit sauber ausgeführten Sprüngen. Am Barren kamen alle sauber und ohne Sturz durch ihre Übungen. Miriam Herzig holte sich souverän mit hoher Schwierigkeit und sauberer Ausführung die Tageshöchstwertung an diesem Gerät (11,50 Punkte).
Am Samstag, 22. Februar bestreiten die Turnerinnen des PTSV einen Heimwettkamp. Beginn ist um 14 Uhr in der Sporthalle des Walter Eucken Gymnasium. (fwb)
Johanna Recktenwald (links) und ihre Begleitläuferin Emily Weiß aus Kirchzarten. Foto: Ralf Kuckuck / DBS
Die in Freiburg lebende und am hiesigen Olympiastützpunkt trainierende Para-Biathletin Johanna Recktenwald ist zu WM-Gold im Einzel über 12,5 Kilometer gefahren. Im Ziel hatte sie dank einer starken Leistung einen komfortablen Vorsprung.
Bei den Para Biathlon-Weltmeisterschaften im slowenischen Pokljuka siegte die in Freiburg lebende Blindensportlerin mit ihrer Begleitläuferin Emily Weiß dank einer fulminanter Schieß- und Laufleistung. Mit einem Vorsprung von 23,9 Sekunden kam sie ins Ziel. „Sensationell“, fand das Bundestrainer Ralf Rombach. „Das war Johannas Tag heute. Sie hat am Ende total durchgezogen und alles gezündet.“
Auch Recktenwald, die für das Biathlon-Team Saarland startet, jubelte über ihren Premierenerfolg: „Unglaublich, wow! Emily hat mich so laut den Anstieg hochgeschrien. Ich dachte gleich explodiert der Lautsprecher“, sagte die frisch gebackene Weltmeisterin. Leonie Walter (SC St. Peter) machte derweil mit ihrem Guide Christian Krasman durch eine starke Schlussrunde den dritten deutschen Doppelsieg dieser Wettkämpfe perfekt.
Bester Deutscher bei den Männern der stehenden Klasse wurde Alexander Ehler (SV Kirchzarten), der nach einem Fehler als Siebter abschloss und damit seinen Nationalkader-Status bestätigte. „Für mich fühlt sich dieser siebte Platz wie eine Goldmedaille an“, sagte der Oldie im deutschen Team. Anja Wicker (MTV Stuttgart) fuhr derweil nach Silber im Sprint und Bronze auch in der Sprint-Verfolgung im Einzel zu Silber.
Auch in diesem Jahr gibt es bei der Kappensitzung ein buntes und unterhalsames Programm. Foto: Breisgauer Narrenzunft
Mit einem bunten Programm feiert die Breisgauer Narrenzunft (BNZ) ihre traditionelle Kappensitzung am Samstag, 15. Februar, 19.11 Uhr (Einlass 18 Uhr). Die Veranstaltung geht dieses Jahr zum zweiten Mal im Bürgerhaus am Seepark über die Bühne. Für Stimmung sorgen unter anderem die Auftritte von der „BNZ Clownerie“, „s´Dorle aus Zähringe“, dem „Herdermer Tanzballett“ oder „The Rolling Titanic“. Die Veranstaltung ist bereits gut gebucht, einige Restkarten gibt es unter www.breisgauer-narrenzunft.de
Der Freiburger Wochenbericht verlost drei Mal zwei Karten für die Kappensitzung der Breisgauer Narrenzunft. Wer gewinnen möchte, ruft bis Donnerstag, 13. Februar, 0 Uhr unter der Telefonnummer 01 37/9 37 95 95 (0,50 € pro Anruf aus dem Dt. Festnetz/Mobilfunk) an, nennt das Stichwort „Kappensitzung“. Teilnahme ab 18 Jahren. Ein Gewinnspiel von: Freiburger Wochenbericht Verlags GmbH, Lörracher Str. 3, 79115 Freiburg. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück! foto: breisgauer narrenzunft
Teufelshörner als Markenzeichen:
Angus Young, Leadgitarrist von AC/DC.
Konzertveranstalter Marc Oßwald (links) holt die Band vor 90.000 Rockfans nach Karlsruhe. Fotos: Thomas Kunz/PR
Die Freiburger Konzertagentur Vaddi Concerts macht Rockfans in Baden glücklich und holt AC/DC für ein Open-Air am 17. August nach Karlsruhe. Ein Auftritt an der Freiburger Messe sei der Band zu klein gewesen, heißt es bei Vaddi Concerts. Redaktionsleiter Sven Meyer sprach darüber mit Vaddi-Geschäftsführer Marc Oßwald.
Herr Oßwald, AC/DC dürften das größte Konzert sein, das in diesem Jahr im Südwesten gespielt wird. Wie kam es zu diesem Coup und ist der Gig schon ausverkauft?
Marc Oßwald: Wir haben in den ersten zwei Stunden 50.000 Tickets verkauft und gehen seither mit großen Schritten Richtung ausverkauft. Zum Konzert in Karlsruhe kam es, weil wir bei der Suche nach einem geeigneten Gelände im Südwesten helfen konnten und weil wir mit dem jahrzehntelangen Tourveranstalter von AC/DC, Marcel Avram, ein sehr langes gutes Verhältnis pflegen.
Ist dieses Konzert auch für Sie etwas Besonderes – vielleicht sogar eine Herzensangelegenheit?
Oßwald: Ich habe immer gesagt, dass ich einmal im Leben AC/DC veranstalten möchte. Eigentlich wollte ich es in Freiburg tun, nun ist es Karlsruhe geworden.
Hat man als Konzertveranstalter vor Ort direkten Kontakt zu der Band?
Oßwald: Es kommt sehr oft vor. Es wäre mir jedenfalls eine große Ehre, weil ich zuallererst ein Riesen-Fan bin. Ich würde ihnen gerne unseren Sold-Out-Award, eine Original Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald, überreichen.
War Freiburg zunächst wirklich eine Option für diesen Gig?
Oßwald: Ich hatte Freiburg als erstes in den Ring geworfen, so wie ich es immer tue. Aber es war schnell klar, dass 50.000 auf der Messe eine zu geringe Kapazität sind.
Wie könnte man in Zukunft mehr größere Namen nach Freiburg holen – oder ist die Stadt zu klein?
Oßwald: Nein, Freiburg ist ja nicht viel kleiner als Karlsruhe und es gab ja schon viele große Konzerte hier. Aber die Konkurrenz ist da, mit Stuttgart, Mannheim und jetzt Karlsruhe. Es wird nicht einfacher.
Ein dreitägiges Abenteuerprogramm vom 18. bis 21. Februar (jeweils 19.30 Uhr) präsentiert die Mundologia-Reihe im Bürgerhaus am Seepark. Zweimal ausverkauft auf dem 21. Mundologia-Festival ist die Vollzeit-Abenteurerin Tamar Valkenier am 18. Februar nochmal mit ihrem beeindruckenden Vortrag im Bürgerhaus am Seepark zu sehen. Im Alter von 28 Jahren tauschte sie ihre Karriere als Kriminalpsychologin bei der Polizei gegen ein Leben als Abenteurerin ein – sie reiste auf Schlittschuhen, auf Kamelen, mit einer Pulka und Skiern, mit einem Esel, mit dem Hundeschlitten, auf einem Fahrrad, das sie aus gebrauchten Materialien gebaut hatte und zu Fuß in die entlegensten Winkel unseres Planeten.
Am 20. Februar steht Steffen Hoppe auf der Bühne und es folgt eine Reise durch Indonesien, ein Land voller Kontraste, von Regenwäldern bis hin zu aktiven Vulkanen. Seit 1995 reist er immer wieder in die einzigartigen Inselwelten. Am 21. Februar begeistert Gerhard Czerner mit „Sattelfest“. Er berichtet von spektakulären Mountainbike-Touren zu den höchsten Bergen der Welt, wie dem Kilimandscharo und K2. Festgehalten in atemberaubenden Aufnahmen präsentiert Gerhard Czerner live, begeisternd und humorvoll seine schönsten Touren. Online-Tickets sowie Infos zum Programm unter www.mundologia.de.
Die ganze große Mobilisierung – wie hier beim Klimastreik 2019 – fand zuletzt in Freiburg nicht mehr statt. Foto: Joers
Auf dem Platz der Alten Synagoge steht am Freitag (13 Uhr) der nächste Klimastreik an. Zuletzt gingen die Teilnehmerzahlen bei den Demos von Fridays for Future (FFF) in Freiburg zurück. Auch im Bundestagswahlkampf spielt die Klimafrage zurzeit nur eine Nebenrolle. Im Interview fragten wir deshalb den Freiburger FFF-Aktivisten Merlin Geburek, wo die Klimabewegung zurzeit steht.
Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie am Freitag?
Merlin Geburek: Wir haben diese Demo relativ stark mobilisiert. Wir haben ganz viel Werbung gemacht und treten mit einem breiten Bündnis an. Deshalb haben wir ein gutes Gefühl, auch was Anfragen von möglichen Rednern und beteiligten Organisationen angeht. Jetzt muss noch das Wetter mitspielen. Es ist aber ein zweischneidiges Schwert, weil es gerade sehr viele Demos gegen Rechts gibt. Die sind super, an denen sind wir auch mitbeteiligt. Aber deshalb können wir noch nicht einschätzen, ob die Menschen noch Lust haben, auf die nächste Demo zu gehen. Erfahrungsgemäß rechnen wir aber mit 2.000 bis 3.000 Teilnehmern. Und da ist noch mehr drin.
Im September kamen nur 1.600 Menschen, im März 2023 waren es noch 9.000 Teilnehmer. Was sind die Gründe für den Rückgang?
Geburek: Man muss dazu sagen, dass wir es letztes Jahr etwas übertrieben haben, mit drei Demos innerhalb von drei Monaten. Aber es stimmt: Es kamen weniger Menschen auf die Straße. Das liegt einfach daran, dass da viel Frustration ist. Wir hatten die großen Protestwellen, dann kam die Fortschrittskoalition und man dachte, jetzt muss sich was bewegen. Und dann hat sich doch wieder wenig bewegt. Die anderen Krisen, die Coronapandemie, der Ukrainekrieg haben uns als Bewegung einen schweren Schlag versetzt. Neulich habe ich gelesen, die Midlife Crisis als solches gibt es nicht mehr. Gerade für junge Menschen fühlt es sich eher wie eine Dauer-Crisis an. Viele können es sich nicht mehr leisten auf die Straße zu gehen, oder es fehlen der Mut oder die Motivation.
Was sagt ihr zur geringen Präsenz von Klimathemen im aktuellen Bundestagswahlkampf?
Geburek: Das finden wir ganz furchtbar. Bestes Beispiel war das Kanzlerduell von Scholz und Merz, als es nur 1:37 Minuten von eineinhalb Stunden um das Thema Klima ging. Das ist schon unverschämt. Es kam keine einzige Frage von den Moderatorinnen dazu. Auch die Kandidaten haben es nicht für nötig gefunden, darüber zu reden. Auf der anderen Seite gibt es gerade eine aktuelle Wählerumfrage der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, d. Red.), bei der heraus kam, dass die Klimafrage sogar das wichtigste WählerInnnen-Thema ist. In anderen Umfragen rangiert es immerhin auf Platz drei, vier oder fünf. Und trotzdem findet es keine Gestaltung bei den meisten Parteien.
Merlin Geburek (hier links an der Seite seiner Mitstreiter von Fridays for Future Freiburg) ist zuversichtlich, dass die Klimademo am Freitag viel Zulauf erhält. Foto: Privat
Ist es nicht so, dass Fridays for Future inzwischen weniger eine Protestbewegung ist, sondern viel mehr Lobbyarbeit macht?
Geburek: Wir haben uns sehr stark professionalisiert. Das kann man auf jeden Fall so sagen. Wir machen aber immer noch Demos, das ist unser Kerngeschäft, wenn man so will. Aber wir können das mittlerweile so gut, das ist so eingespielt. Das hat man auch an den großen Brandmauer-Demos gesehen. Das waren an vielen Orten ehemalige FFF-Leute, die sofort auf ihre Pläne und Ressourcen zurückgreifen konnten und die wussten, so geht das. Wir machen Lobby für das Klima, für die jungen Menschen, aber auch für die Wissenschaft. Wir verstehen uns immer noch als Sprachrohr der Wissenschaft, die ganz eindrücklich vor den Gefahren des Klimawandels warnt.
Sonja (Karoline
Herfurth)
verabredet sich
wieder für Dates. Foto: Warner Bros.
„Wunderschön“ war im Jahr 2022 ein Kinohit. Jetzt kommt die Fortsetzung der episodisch erzählten, dramatischen Komödie „Wunderschön“ von Regisseurin Karoline Herfurth in die Kinos. Der Film begleitet viele der liebgewonnenen Figuren aus dem ersten Teil auf ihrem weiteren Weg zu sich selbst.
Sonja (Karoline Herfurth, „Wunderschön“) und Milan (Friedrich Mücke, „Ballon“) leben inzwischen getrennt. Das Scheitern ihrer Beziehung und die Suche nach einer gemeinsamen Sprache versuchen sie in der Familientherapie zu managen – doch als Sonja herausfindet, dass Milan eine andere Frau datet, trifft sie das hart. Aus Angst davor, als oller Rest übrig zu bleiben, probiert sie sich ebenfalls im Dating und merkt dabei schnell, dass sie etwas ganz anderes braucht.
Im Mittelpunkt des Films stehen neben Sonja vier weitere Frauen, die ihr Leben und ihren Selbstwert nicht länger danach ausrichten wollen, begehrenswert zu sein. Fast jede Frau wächst damit auf, an sich arbeiten zu müssen, um begehrenswert zu bleiben. Warum? Ein moderner Film über moderne Frauen und Männer – die vielleicht eine gemeinsame Sprache finden können.
Unterstützt wird Karoline Herfurth wieder von einem weiblichen Star-Ensemble: An ihrer Seite stehen Anneke Kim Sarnau („Sweethearts“), Emilia Schüle („Marie Antoinette““), Nora Tschirner („SMS für Dich“), Dilara Aylin Ziem („Wunderschön“) und Newcomerin Emilia Packard vor der Kamera. Auch die Männerrollen sind mit Godehard Giese ( „Babylon Berlin“), Maximilian Brückner („Das schönste Paar“), Malick Bauer („Sam – Ein Sachse“) und Samuel Schneider (Asphaltgorillas“) erstklassig besetzt.
Nach „SMS für Dich“, „Sweethearts“, „Wunderschön“ und „Einfach mal was Schönes“ ist auch die fünfte Regiearbeit von Karoline Herfurth ganz nah am Puls der Zeit, eine humorvolle und emotionale Analyse gesellschaftlicher Dynamiken, eine verspielte Auseinandersetzung mit Frauenbildern im Spannungsfeld zwischen Selbstbild und vermeintlich notwendiger Selbstoptimierung.
Bundestagswahl 2025: Die Briefwahl ist in Freiburg schon in vollem Gange.
Foto: DPA/Sven Simon
In weniger als zwei Wochen wählt Deutschland einen neuen Bundestag. Der Wahlkampf wird in Freiburg intensiv geführt. Wie ist die Stimmung? Worauf kommt es jetzt an? Eine Momentaufnahme.
Überall im Stadtgebiet buhlen die Wahlkampfteams der Parteien um Wählerstimmen – speziell an den Wochenenden sind für jede Partei gleich mehrere Teams an Infoständen aktiv. Daneben läuft der direkte Kontakt auch über Haustürwahlkampf.
„Das Fell des Bären kann erst verteilt werden, wenn er erlegt worden ist. Zunehmend werden Wahlen auf der Zielgeraden entschieden. Um die 30 Prozent der Wahlberechtigten sind noch unentschlossen, ob sie wählen und wem sie ihre Stimme geben. Es lohnt sich also für die Parteien und Kandidaten bis zur letzten Minute zu kämpfen“, erklärt der Politikwissenschaftler Michael Wehner, Leiter der Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung.
Intensive Debatten, aber auch teils wüste Beschimpfungen an den Wahlständen
Das Interesse ist jedenfalls sehr hoch, betonen die vom Wochenbericht befragten Parteien. Besonders im Blickpunkt steht dabei, seit der von Kanzlerkandidat Friedrich Merz initiierten Migrationsabstimmung im Bundestag, die CDU. „Grundsätzlich haben wir eine breite positive Resonanz – in Freiburg merklich positiver als in vorherigen Wahlkämpfen – aber natürlich hat die Debatte im Bundestag etwas verändert. Zuvor standen in den Gesprächen mehr Wirtschaftsthemen im Vordergrund, jetzt ist das Migrationsthema in den Fokus gerückt und auch die Debatte um die Kooperation mit der AfD bewegt viele, die uns an den Ständen ansprechen“, erklärt Valentino Scarvaglieri aus dem CDU-Wahlkampfteam von Klaus Schüle gegenüber dem Wochenbericht.
„Für den Vorstoß von Friedrich Merz bekommen wir viel positiven Zuspruch, den Leuten geht es dabeiums Inhaltliche – diesen Wählerinnen und Wählern ist klar, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht zur Debatte steht“, so Scarvaglieri. Aber es gebe auch kritische Stimmen und teils auch wüste Beschimpfungen durch Passanten. Diese Leute, so vermutet er, waren „uns zuvor auch nicht freundlich gestimmt“.
Auch in den Freiburger Stadtteilen ist der Bundestagswahlkampf omnipräsent. Foto: Bamberger
An die Infostände der SPD kämen indes seit Merz’ Vorstoß auffällig viele Bürgerinnen und Bürger, die sich empört zeigten und Sorgen vor dem Fall der „Brandmauer“ äußerten, erklärt Gasan Gusejnov, Wahlkampfleiter der Freiburger SPD mit deren Spitzenkandidaten Ludwig Striet. Die beiden Themen, die in den Gesprächen jedoch am meisten zum Tragen kämen, seien der Ukraine-Krieg und die Waffenlieferungen und noch mehr: die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt. „Dass bezahlbarer Wohnraum so rar ist, treibt viele wirklich um – auch die Unternehmen, denn potenzielle neue Arbeitskräfte werden abgeschreckt, nach Freiburg zu kommen“, so Gusejnov. Darüber hinaus sorgten sich viele um die politische Stabilität im Land. Dass das Gesprächsklima an den Infoständen oder dem Haustür-Wahlkampf ruppiger als sonst sei, könne Gusejnov jedoch nicht feststellen.
Carsten Drecoll, Kreisvorsitzender der Grünen, erlebt die Stimmung an den Wahl-Infoständen sogar überwiegend positiv. Selbst bei Anfeindungen könne man mit den meisten am Ende doch noch sachlich reden, sagt er. Dass das Thema bezahlbarer Wohnraum eine Rolle spiele, bestätigt er. Viele Grünen-Sympathisanten zeigten sich zudem verwundert bis besorgt darüber, dass der Klimawandel in den öffentlichen Debatten kaum mehr eine Rolle spiele. Seit der Merz-Abstimmung mit der AfD werde auch über das Thema „Brandmauer“ intensiv gesprochen. Und natürlich, so der Kreisvorsitzende, treibe viele die Frage um, wie es denn nach der Bundestagswahl weitergehe – nach dem Motto: „Könnt ihr mit CDU/CSU überhaupt noch koalieren?“ „Der Bundesvorstand schließt das nicht aus und betont, man möchte vernünftig miteinander reden, und das vermitteln wir auch den Menschen“, so Drecoll.
Der Freiburger AfD-Stadtrat Karl Schwarz berichtet von einem merklich gesteigerten Interesse an seiner Partei in Freiburg. „Die Leute reißen uns regelrecht die Flyer aus den Händen“, so Schwarz. Gespräche an den Infoständen hätten auch zur Folge gehabt, dass in den letzten Wochen 15 neue Mitglieder in die Rechtsaußen-Partei eingetreten seien – laut Schwarz seien das Menschen quer aus allen Bevölkerungsschichten. Allerdings gäbe es auch teils sehr starke Anfeindungen gegen die AfD-Wahlkämpfer. Im Endspurt wolle man sich auf Arbeiter und bisherige Nichtwähler konzentrieren – und dafür vor allem im Freiburger Westen Präsenz zeigen und mit den Leuten ins Gespräch kommen.
Ein großer Trend, der bei dieser Wahl erneut zu sehen ist: Immer mehr der insgesamt rund 160.000 Wahlberechtigten in Freiburg entscheiden sich für die Briefwahl. Bis Freitag vergangener Woche wurden 51.390 Unterlagen beantragt. Alle hat das Wahlamt inzwischen versendet.
„Im Moment haben wir so viele Briefwahlanträge wie bei der Landtagswahl 2021 zum gleichen Zeitpunkt. Nur bei der Bundestagswahl 2021 wurde ein höherer Wert erreicht. Insgesamt rechnen wir diesmal mit rund 62.000 Anträgen“, erklärt Rathaussprecher Toni Klein. Wahlhelfer hätten sich diesmal im Vorfeld mehr als genügend gemeldet. Trotzdem bleibt noch eine kleine Unsicherheit: „Die Grippe geht gerade rum. Wir hoffen alle, dass die Grippewelle nicht zu sehr zuschlägt“, sagt Klein.
Wem nutzen die Anti-Rechts-Demos am meisten?
Eine Frage, die heiß diskutiert wird: Wem nutzen eigentlich die Anti-Rechts-Demonstrationen wie am Montagabend in Freiburg? Der Politikwissenschaftler Michael Wehner erklärt dazu: „Das hängt davon ab, ob und wer sich von diesen Demonstrationen mobilisieren lässt. Sind die Bekundungen für mich motivierend und mobilisierend, lass ich mich vielleicht davon in meinem Wahlverhalten anstecken. Eventuell werden aber auch Sympathisanten der Gegenseite bestärkt in íhrer Haltung ’Jetzt erst recht AfD wählen’.“ Entscheidend ist auch, ob und von wem Nichtwähler zum Wählen gehen motiviert werden können. Für Freiburg gehe ich eher davon aus, dass linke und grüne Parteien ihre Anhänger besser mobilisieren und an die Wahlurne bringen können.“
Wehner rechnet mit einer hohen Wahlbeteiligung: „Das Interesse an der Wahl ist größer als in den zurückliegenden Jahren, das zeigt sich auch an den Rekordnutzerzahlen für den Wahl-O-Mat. Interesse ist aber noch keine Stimmabgabe. Es ist aber zu vermuten, dass die relativ hohe Wahlbeteiligung von 76,4 Prozent noch einmal steigt. Vielleicht knacken wir mal wieder die 80-Prozent-Marke. Das war zum letzten Mal 1998 der Fall als Helmut Kohl abgewählt wurde“, erklärt Wehner.
Nachdem Sam Wilson (Anthony Mackie, Mitte) den neuen US-Präsidenten Thaddeus Ross (Harrison Ford) wird er zum Spielball eines internationalen Komplotts. Foto: Marvel
Nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Thaddeus Ross (Harrison Ford, „Indiana Jones“) findet sich Sam Wilson alias Captain America (Anthony Mackie, „The Falcon and the Winter Soldier“) inmitten eines internationalen Konflikts wieder. Er muss die Hintergründe eines Komplotts aufdecken, bevor der wahre Strippenzieher die Welt ins Chaos stürzen kann – und sich auch noch um den außer Kontrolle geratenen Red Hulk kümmern.
Zum Cast gehören auch Shira Haas („Unorthodox“), Danny Ramirez („Top Gun: Maverick“), Giancarlo Esposito („Breaking Bad“) und Liv Tyler (“Der Herr der Ringe“ ).
Auch der rote Hulk (Harrison Ford) sorgt für Ärger. Foto: Marvel