bz.medien-logo

News

Heavy Metal und schräge Charaktere: Bülent Ceylan begeistert Freiburger

Bülent Ceylan auf der BühneBülent Ceylan gab auf der Bühne Gas. Foto: Simon Hofmann

Headbanging-Einlagen und jede Menge Gags: Comedy-Star Bülent Ceylan hat in der ausverkauften Sick-Arena mächtig für Stimmung gesorgt. Hier war er am vergangenen Freitag mit seinem neuen Programm „Yallah Hopp“ („Auf geht’s“) zu Gast. Den Titel nahm sich der 48-Jährige auf jeden Fall zu Herzen und gab auf der Bühne Gas.

Neben jeder Menge Stand-Up-Comedy durften seine Lieblingsfiguren nicht fehlen: von der schrulligen Anneliese über Hausmeister Mopfred bis hin zu Macho Hassan. Im Mittelpunkt stand natürlich wieder der Clash der Kulturen – er nahn Vorurteile und Dialekte aufs Korn, und sorgte mit absurden Szenarien und komischen Anekdoten für Lacher. Auch wenn bei dem unterhaltsamen Abend Hiobsbotschaften des Alltags außen vor bleiben sollten, ging es nicht ohne den einen oder anderen politischen Gag – und er machte sich auf humorvolle Weise gegen Hass und Gewalt stark.

Und auch Heavy-Metal-Fans kamen hier auf ihre Kosten. Denn der Comedian macht neuerdings auch Musik und tourt mit seinen Songs durchs Land. Die Kostprobe begeisterte die Freiburger Fans. Für seine Ballade gab’s Standing Ovations. Der Comedian zeigte sich sichtlich gerührt und verabschiedete sich mit einem „Seid lieb zueinander“.

Warum mehr als 23.000 Freiburger bei der Kommunalwahl nicht mitwählen dürfen

Wahlkreis 100 Prozent FreiburgCarolina Bahamondes Pavez (links), Zweite Vorsitzende von „Wahlkreis 100 Prozent“, mit Unterstützern in der Freiburger Fußgängerzone. Gegründet wurde die Initiative im Jahr 2002. Foto: Rita Eggstein

Wenn am 9. Juni in Freiburg der Gemeinderat und das Europaparlament neu gewählt werden, dürfen 23.700 Menschen, die in Freiburg leben, nicht ihr Kreuzchen machen. Eine Ungerechtigkeit, die einer Demokratie nicht gut zu Gesicht steht, sagt der Freiburger Verein „Wahlkreis 100 Prozent“ – und will das ändern.

Bei der Oberbürgermeisterwahl 2002 waren 14.000 Menschen von der Wahl ausgeschlossen. Bei der Kommunal- und Europawahl 2024 werden es 23.768 Menschen sein. „Die Zahl wächst und das Problem wird nicht kleiner“, sagt Carolina Bahamondes Pavez, die zweite Vorsitzende von „Wahlkreis 100 Prozent e.V.“. Sie kam vor 26 Jahren aus Chile nach Deutschland. Dass sie hier bei Wahlen noch immer keine Stimme habe, sei „kein schönes Gefühl“ und „ein Demokratiedefizit“, so die promovierte Psychologin. Während am 9. Juni zumindest alle EU-Bürger wahlberechtigt seien, sei das Problem bei der Bundestagswahl 2025 noch größer. Dann dürfen 36.867 Freiburger im wahlfähigen Alter nicht mitwählen.

Symbolisches Stimmrecht

Andere Länder sind da weiter: In Spanien dürfte Bahamondes Pavez als Chilenin nach sechs Monaten wählen. In ihrem Heimatland geht es, wenn man als Zugewanderter seit fünf Jahren dort wohnt. Das Paradebeispiel ist Neuseeland – hier erhält man nach einem Jahr das Wahlrecht. Eine EU-Empfehlung wiederum liegt bei drei Jahren. „Immer mehr Städte und Länder bekennen sich dazu“, sagt Bahamondes Pavez.

Deshalb engagieren sich Menschen wie sie oder die Kanadierin Sophia Silverton bei „Wahlkreis 100 Prozent“. Bis zum 9. Juni helfen sie an den Infoständen mit, symbolische Wahlen abzuhalten. Die Idee dafür stammt aus dem Jahr 1914, als Frauenwahlrechtlerinnen in Paris für ihr Stimmrecht eintraten. Am Wahlsonntag wird der Verein mehrere Wahllokale öffnen. „Es ist eine Frage der Fairness. Es fühlt sich enttäuschend an, ohne Teilhabe zu sein“, sagt Silverton – gerade, wenn man wie die 27-Jährige voll berufstätig sei und hier Steuern zahle.

Gerade erst half sie selbst mit bei dem Wahlstand, der jeden Samstag vor dem Stadttheater steht. Auffällig sei, dass manche Menschen auch mit Unverständnis auf die Initiative reagierten. „Es gibt Spannungen, weil es ein sensibles Thema ist“, so Silverton. „Wenn man dann aber mit den Leuten ins Gespräch kommt, stößt man häufig auf Verständnis.“ Die „große Mehrheit“, so Bahamondes Pavez, würde das Anliegen unterstützen. Wie groß die Mehrheit sei, zeigt sich nach der Wahl: Dann wird der Verein alle symbolischen Stimmen den gewählten Kandidaten persönlich überreichen.

Info: www.wir-wählen.org (unter Veranstaltungen / Baden-Württemberg)
Instagram: wahlkreis100
E-Mail: kontakt@wahlkreis100.de

Die besten Tennis-Senioren der Welt schlagen beim Freiburger Tennis-Club auf

Freiburger TC Center CourtAuf den 15 Plätzen des Freiburger TC in der Schwarzwaldstraße finden erstmals die International Masters Open statt. Foto: FTC

Beim Freiburger TC findet noch bis Sonntag ein international besetztes Masters-Turnier. Das Premierenturnier glänzt mit einem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld der Altersklassen 30 bis 90 Jahre.

170 Meldungen gab es beim Freiburger Tennis-Club für die ersten International Masters Open, die am Montag gestartet sind und noch bis zum kommenden Sonntag, 26. Mai dauern. Das Senioren-Turnier der Alterklasse 30 bis 90 Jahre ist in der international zweithöchsten Kategorie angesiedelt. Entsprechend stark besetzt ist das Teilnehmerfeld: Neben den amtierenden Weltmeistern Marc Renoult aus Frankreich (M70+), Horst Haetti (M85+) und Herbert Althaus ( M90+) aus Deutschland, der in Freiburg bei den Herren 85+ mitspielt, sind mit Norbert Henn, Reinhilde Adams und Heide Orth (alle Deutschland) auch weitere ehemalige Einzelweltmeister in den Meldelisten zu finden.

Das Turnier ist der Nachfolge-Wettbewerb der European Senior Open in Baden-Baden, die einer Europameisterschaft im Senioren-Tennis gleichen und einen hohen Stellenwert im Turnierkalender des DTB und ITF besitzen. Zuletzt fand das Turnier in Nordrhein-Westfalen statt. Eva Birkle-Belbl, Clubmanagerin des FTC, zeigt sich hocherfreut: „Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserer schönen Club-
Anlage in Freiburg dem Turnier ein neues Zuhause geben und der Region dadurch Tennis der Extraklasse bieten können.“ Durch die Verlegung nach Freiburg würde eine neue Ära für das Format eingeleitet, so Birkle-Belbl.

Auch die Veranstalter um Frauke Emmelmann und Torsten Jüchter von der Agentur Senior Tennis Events freuen sich auf eine schöne Woche in Freiburg mit Matches auf Top-Niveau: „Nachdem wir im letzten Jahr den Kontakt zum Freiburger TC gesucht haben, hatten wir schon im ersten Gespräch mit Eva Birkle-Belbl den Eindruck, dass hier ein tolles Event wachsen kann. Und wenn wir jetzt das Engagement des Clubs für die International Masters Open sehen, sind wir umso begeisterter. Wir hoffen, dass auch SpielerInnen und ZuschauerInnen die besondere Atmosphäre wahrnehmen können und eine tolle Zeit haben“, resümiert
Jüchter nach den letzten Tagen der intensiven Vorbereitung.

Info: Der Eintritt zum Turnier an der Schwarzwaldstraße ist an allen Tagen frei. Weitere Informationen unter www.freiburgertc.de

Professionelles Bündnis für den Einzelhandel in der Freiburger Innenstadt

Erfolgreiche Events wie das Fashion und Food Festival sollen weitergeführt werden. Foto: FWTM

Im Freiburger Innenstadthandel kündigt sich ein Veränderung an: Verschiedene Akteure sind derzeit intensiv in die Planungen einer City-Initiative involviert. Damit wollen sich die Händler der Freiburger Innenstadt schlagkräftiger aufstellen.

Einzelhändler-Interessenenbündnisse wie Z´Friburg in der Stadt, Herzschlag Freiburg, die Schneckenvorstadt sind ebenso involviert wie die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) und die Stadtverwaltung. Konkret soll die Innenstadtkoordination und Planung von Marketing-Events auf professionelle Füße gestellt werden. Bisher laufen alle Initiativen auf ehrenamtlicher Basis. Die neue Organisationsform möchte neue Impulse setzen und dabei so viele städtische Gewerbetreibende wie möglich bündeln.


„Es ist eine wirklich tolle Geschichte für uns Händler und für die gesamte Innenstadt“, erklärt Lena Sutter-
Kiefer, Vorsitzende der Händler-Aktionsgemeinschaft „z’Friburg in der Stadt“. Noch befinde man sich in der Findungsphase, aber Ideen seien reichlich vorhanden. Aufbruchsstimmung mache sich breit, sagt sie. Die neue, noch namenlose Innenstadt-Initiative soll regelmäßig Zuschüsse aus dem Tourismuskonzept der FWTM erhalten. Als Betrag nennt Sutter-Kiefer 150.000 Euro pro Jahr, die zugesagt worden seien.

„Zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen gibt uns das eine tolle finanzielle Ausstattung, mit der wir Events ganz anders planen können“, sagt Sutter-Kiefer. Auch erlaube die neue finanzielle Ausstattung, dass Mitarbeiter der neuen City-Initiative fest angestellt werden können.


Kernaufgabe wird es sein, die Innenstadt weiter aufzuwerten. Dazu, so Sutter-Kiefer, sei eine enge Kooperation von Stadtverwaltung, FWTM und Stadt, Freiburger Einzelhandel, Gastronomie und weiteren Gewerbetreibenden nötig. In den Findungsprozess, der durch das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)“ finanziert wird, seien Vertreter aller Branchen involviert. „Spätestens im Herbst hoffen wir an den Start zu gehen. Wir Händler werten das als ganz großen Erfolg für Freiburg. In vielen anderen Städten gibt es diese professionellen Strukturen schon länger und dort bringt das sichtbare Erfolge“, so Lena Sutter-Kiefer. Dass daneben auch das ehrenamtliche Engagement der Händler weiter wichtig sein wird, verstehe sich dabei von selbst.


Erfolgreiche Events wie das Fashion und Food Festival, das in diesem Jahr am 27. und 28. September stattfindet, würden selbstverständlich weitergeführt. Die Besucher dürfen sich dabei auf zwei Tage voller Inspiration, Kultur und Genuss freuen. „Fashion und Food ist eine große Erfolgsgeschichte, die zeigt, in welche Richtung die Innenstadt strebt. Daneben werden sicher weitere Veranstaltungen entwickelt werden“, sagt Lena Sutter-Kiefer. „Die Stimmung unter den Händlern ist augenblicklich richtig gut. In einzelnen Straßen wie Geberau oder Konviktstraße ist eine neue Dynamik, man hält zusammen und blickt optimistisch nach vorne“, berichtet die Vorsitzende der Händler-Aktionsgemeinschaft „z’Friburg in der Stadt“.

Kinotipp: „Furiosa: A Mad Max Saga“ – actiongeladene Fortsetzung der Kultreihe

Max Max kommt zurück ins KinoMit dem Film kehrt Oscar-Preisträger und Regisseur George Miller in die ikonische dystopische Welt von „Mad Max“ Foto: Warner Bros. zurück

Langerwartetes Prequel des Action-Hits „Mad Max: Fury Road“ von 2015: Im dem actiongeladenen Blockbuster mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth werden die Ursprünge von Imperator Furiosa enthüllt. Mit dem Film kehrt Oscar-Preisträger und Regisseur George Miller in die ikonische dystopische Welt zurück, die er vor mehr als 40 Jahren mit den bahnbrechenden „Mad Max“- Filmen geschaffen hat.

Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa (Anya Taylor-Joy) vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlords Dementus (Chris Hemsworth). Bei ihrem Streifzug durch das Ödland stoßen sie auf die Zitadelle, die vom Immortan Joe beherrscht wird. Während die beiden Tyrannen um die Vorherrschaft kämpfen, muss Furiosa viele Prüfungen überstehen, während sie die Mittel zusammenstellt, um ihren Weg nach Hause zu finden. Der führt ausgerechnet durch das umkämpfte Ödland.

Die junge Furiosa (Anya Taylor-Joy) muss das umkämpfte Ödland durchqueren. Foto: Warner Bros.

In „Mad Max: Fury Road“ stand der Kampf zwischen der furchtlosen Anführerin Imperator Furiosa gegen den Kultführer Immortan Joe und seine Anhänger im Fokus. Der Kinohit räumte sechs Oscars ab. Regisseur George Miller schlägt mit einem völlig neuen, eigenständigen Action-Abenteuer ein neues Kapitel auf, das die Ursprünge der Hauptfigur Furiosa enthüllt. In die Rolle von Charlize Theron schlüpft nun Anya Taylor-Joy als junge Furiosa. George Miller hat auch zusammen mit Nico Lathouris, dem Co-Autor von „Mad Max: Fury Road“ das Drehbuch verfasst.


Furiosa wird entführt und gerät in die Hände des Warlords Dementus (Chris Hemsworth). Foto: Warner Bros.

In weiteren Rollen sind Tom Burke und Alyla Browne sowie Nathan Jones und Angus Sampson zu sehen.
Der Blockbuster ist der fünfte Teil der „Mad Max“-Saga, die vor mehr als 40 Jahren begann, als 1979 der erste Film der Kultreihe ins Kino kam. Die ersten Kritiken für den neuen Blockbuster sind positiv und loben das wohl größte Actionspektakel des Jahres. Sollte der neue „Mad Max“-Film ein Kinoerfolg werden, ist ein weiterer Teil bereits in Planung. (fwb)

Kunstfestival „Performing Democracy“ im Freiburger E-Werk

Solmaz DaryaniDie iranische Fotografin Solmaz Daryani zeigt die drastischen Folgen der fortschreitenden Austrocknung und Salzverwüstung des Urmia Sees für Menschen, Landschaft und Ökosysteme. Foto: Solmaz Daryani

Bei dem Festival „Performing Democracy“ vom 6. bis 16. Juni sollen aktuelle Fragen nach demokratischem Miteinander und unserem Verhältnis zu Natur, Klima, Krieg und Vertreibung auf künstlerische Weise diskutiert werden. Die Zuschauer erwartet ein vielfältiges Programm: von kraftvollem Chorgesang über expressive Körperlichkeit, vom Trickfilm bis zum Schauspiel.

Das Festival ist eine Koproduktion vom Theater im Marienbad, dem Theater Freiburg und dem E-Werk. Aufregende internationale Gastspiele aus den Grenzbereichen zwischen Tanz, Performance, Schauspiel, Installation und Medienkunst sind zu sehen.

Das Festival wird am 6. Juni, 19.15 Uhr im E-Werk feierlich eröffnet. Mit der Aufführung des utopischen Tanzstücks „Encantado“ und mit einem Grußwort des Ersten Bürgermeisters Ulrich von Kirchbach, der Kurator:innen Sonja Karadza, Sandro Lunin und Jürgen Eick sowie der Regisseurin des Stücks,Encantado Lia Rodrigues.
Das Stück wird am 7. Juni, 20 Uhr erneut aufgeführt, danach gibt es ein Publikumsgespräch.
Vielfältiges Programm. Gezeigt werden der Virtual Reality-Kurzfilm „Die Wand“ (8. bis 10. Juni, jeweils 19.30 Uhr) oder die Performance „Spafrica“ (11. und 12. Juni, jeweils 20 Uhr). Ein Projekt, das erforscht, wie Kapitalismus mit Rassismus verbunden ist.

Auf dem Programm steht ebenfalls „Mothers – A Song For Wartime“ (15. und 16. Juni, 20 Uhr). Mit 21 ukrainischen, polnischen und belarussischen Sängern arrangiert Marta Górnicka eine kraftvolle chorische Performance.

Zu sehen ist die Doppelausstellung „Solmaz Daryani: The Eyes of Earth“ und „Sabina Shikhlinskaya: Life on Borrow“. Die iranische Fotografin Solmaz Daryani thematisiert die Folgen von politisch beeinflusster Umweltausbeutung am Beispiel des Urmia Sees im Grenzgebiet der iranischen Provinzen West- und Ost-Aserbaidschan. Die in Baku lebende Künstlerin Sabina Shikhlinskaya fragt mit Video-Installationen nach den Verlusten einer nicht kritisch aufgearbeiteten post-sowjetischen Zeit. Die Ausstellung wird am 4. Juni, 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 14. Juli zu sehen.

Das ausführliche Programm des Festivals gibt es unter performing-democracy.de.

SC Freiburg verliert im letzten Spiel von Christian Streich und verpasst Europa

Für Christian Streich war die Partie bei Union Berlin das letzte Spiel als Freiburger Cheftrainer. Foto: Detlef Berger

Der SC Freiburg hat am letzten Bundesliga-Spieltag bei Union Berlin 1:2 verloren. Damit verpassen die Breisgauer die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft und beenden die Saison auf Platz zehn.

Die Partie an der Alten Försterei war Christian Streichs letztes Spiel als Freiburger Trainer. Im März hatte er nach 29 Jahren im Verein, zwölfeinhalb Jahre davon als Chefcoach der Profis, seinen Abschied angekündigt. Die Emotionalität dieses für ihn so besonderen 34. und letzten Spieltags zeigte sich schon bevor der Ball rollte. Im Interview mit dem TV-Sender Sky vor Spielbeginn war Streich den Tränen nahe. Auf die Frage des Reporters, was er am meisten vermissen werde, sagte der 58-Jährige: „Die Menschen!“

Mit Anpfiff zeigte sich der Sport-Club im ersten Durchgang als die spielerisch klar bessere Mannschaft. Schon früh tauchte der quirlige Ritsu Doan im Berliner Strafraum auf. Nach zehn Minuten bot sich dem SC die erste gute Möglichkeit: Maximilian Eggestein versuchte es aus spitzem Winkel nach Doan-Zuspiel, Union-Keeper Rönnow parierte sicher. In der 17. Minute scheiterte Roland Sallai knapp am Torerfolg, sein Schuss flog am linken Pfosten vorbei.

Die größte Chance zur Führung hatten die Gastgeber: Kurz vor Pausenpfiff sprang der Ball SC-Verteidiger Jordy Makengo im eigenen Strafraum an den abgespreizten Arm. Nach Hinweis des Videoschiedsrichters und Ansicht der TV-Bilder entschied der Unparteiische Christian Dingert auf Elfmeter für die Eisernen. Doch den Strafstoß in der 38. Minute entschärfte SC-Torhüter Noah Atubolu. Unions Schütze Juranovic zielte halbhoch ins rechte Torecke und Freiburgs Nummer eins war zur Stelle.

Christian Streichs letzte Halbzeit als SC-Trainer begann zunächst ohne größere Torraumszenen. Mit zunehmender Spieldauer aber wurde der SC etwas gefährlicher. Ein Fernschuss von Grifo wurde geblockt (58.). Dann versuchte es Eggestein, dessen Distanzkracher knapp das Tor der Hauptstädter verfehlte (59.).

Hitzige Schlussphase mit spätem Ausgleich und Elfmeter

In der 68. Minute folgte die kalte Dusche für Freiburg, als Benedikt Hollerbach das 1:0 für Union markierte. Bei Hollerbachs sehenswertem Fernschuss ins linke Toreck war SC-Keeper Atubolu ohne Chance. Und in der 83. Minute klärte Makengo bei einem Konter der Eisernen gegen den einschussbereiten Hollerbach.

Der SC, der zu diesem Zeitpunkt aus den Europapokal-Rängen gerutscht war, kam aber in der 85. Minute noch einmal entscheidend zurück: Eine Flanke von Grifo köpfte Doan zum 1:1-Ausgleich ins Berliner Tor. Für den Japaner war es bereits das siebte Saisontor.

Die Geschichte des Spiels war damit aber noch nicht zu Ende erzählt. In der ersten Minute der Nachspielzeit ahndete Schiedsrichter Dingert ein Halten von Eggestein im Strafraum und gab erneut Elfmeter. Vollands Schuss vom Elfmeterpunkt lenkte Atubolu zunächst an den rechten Pfosten, doch im Nachschuss traf der Ex-Freiburger Janik Haberer ins SC-Tor. Der Treffer hielt auch der anschließenden Überprüfung durch den VAR stand. Union lag erneut 2:1 in Front, brachte die Führung über die Zeit und hatte den Klassenerhalt damit sicher, während der SC Freiburg die dritte Europapokal-Qualifikation in Folge verpasste.

„Er ist eine Legende in diesem Verein und auch in der Bundesliga.“

Christian Günter, SC-Kapitän über Christian Streich

Nach Spielende stand Christian Streich vor den mitgereisten Freiburger Fans und verbeugte sich. Sein Kapitän Christian Günter äußerte sich derweil im Interview gegenüber Sky: „Es war eine Wahnsinnsfreude mit ihm zu arbeiten. Ohne ihn weiß ich, dass ich nicht da wäre, wo ich bin. Er ist eine Legende in diesem Verein und auch in der Bundesliga.“ Der SC-Kapitän kündigte an, dass die Mannschaft Streich bei einem gemeinsamen Abend in Berlin noch ein Geschenk machen werde. „Etwas Größeres, ihm angemessenes“, so Günter, der zur Saisonbilanz sagte: „Wenn Du vor dem letzten Spieltag auf dem europäischen Platz stehst, willst Du ihn natürlich halten“ und erinnerte dabei auch an die vielen Verletzungsprobleme der Freiburger in dieser Spielzeit. „Wir sind heute noch enttäuscht. Aber morgen überwiegt die Freude über diese Saison“, so Günter.

Maximilian Breunig verlässt den SC Freiburg II in Richtung Heidenheim

Maximilian Breunig vom SC Freiburg IIMaximilian Breunig wechselt nach Heidenheim und spielt damit künftig in der Bundesliga. Foto: Detlef Berger

Angreifer Maximilian Breunig vom SC Freiburg II spielt in der kommenden Saison in der Bundesliga. Sein künftiger Arbeitgeber ist der 1. FC Heidenheim. In der laufenden Drittliga-Saison erzielte Breunig elf Tore.

Der 23-jährige Mittelstürmer erhält bei den Albstädtern einen Vertrag bis 2027. „Wir freuen uns sehr, dass Maximilian unseren FCH ab diesem Sommer verstärkt. In der laufenden Saison hat er seine Treffsicherheit mit 11 Toren in der 3. Liga bewiesen. Zudem war er immer wieder Teil der Bundesligamannschaft des SC Freiburg und kann mittlerweile auch schon zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga vorweisen“, äußert sich Robert Strauß, FCH Bereichsleiter Sport. Nach Tim Kleindienst und Marvin Pieringer wäre Breunig der dritte Angreifer mit Freiburger Vergangenheit im aktuellen Heidenheim Kader.

Der in Würzburg geborene Breunig war vor zwei Jahren in zweite Mannschaft des SC Freiburg gewechselt. Neben den zwei Bundesligaeinsätzen mit dem SC gab er im vergangenen Oktober auch sein Debüt in der Europa League, als er bei der 1:2-Niederlage gegen West Ham United eingewechselt wurde. Einen weiteren Einsatz hatte er im DFB-Pokal. Zuvor feierte der Mittelstürmer im April 2019 seine Premiere in der deutschen U19-Nationalmannschaft. Insgesamt kam der 1,95 Meter große Stürmer in den vergangenen knapp zwei Jahren beim SC auf 41 Einsätze und 14 Tore in der dritten Liga.

„Mit der Vertragsunterzeichnung beim FCH geht für mich ein großer Traum in Erfüllung. Nach meinem Bundesligadebüt mit dem SC Freiburg freue ich mich darauf, bald auch beim FCH auf der großen Bühne des deutschen Fußballs spielen zu dürfen – diese Chance möchte ich unbedingt nutzen!“, wird Breunig in einer Pressemitteilung des FC Heidenheim zitiert.

Breunig ist nach Philip Fahrner, der zum 1. FC Saarbrücken wechselt, der zweite Abgang beim SC Freiburg II in dieser Woche. Der 21-jährige Fahrner kam 2017 in die Freiburger Fußballschule des SC Freiburg und absolvierte für die Zweite Mannschaft 27 Einsätze in der 3. Liga.

Die American Footballer der Freiburg Sacristans übernehmen die Tabellenführung

American Footballer der FT Sacristans FreiburgDie American Footballer der FT Sacristans Freiburg konnten auch ihr zweites Saisonspiel gewinnen. Foto: Angelina Koß / FT

In ihrem zweiten Saison-Heimspiel haben die Drittliga-Footballer der 1844 Freiburg Sacristans die Holzgerlingen Twister mit 29:20 besiegt. Bei sommerlichen Temperaturen lieferte die Freiburger Offensive eine Glanzleistung ab.

Freiburgs Headcoach Gray Levy zeigte sich zufrieden mit dem Endergebnis: „Wir haben den Ball gut bewegt, die Offensive Line und unsere zwei Runningbacks spielten hervorragend und auch im Passspiel unterliefen uns kaum Fehler“, fasste er das zweite Spiel der diesjährigen Regionalliga Südwest zusammen. Den FT-Footballern war es gelungen, schwächere Momente in der Defensive über die gesamte Spielzeit hinweg auszubügeln.

Die Aufsteiger in die Regionalliga Südwest aus Holzgerlingen starteten mutig in die Partie, mussten sich aber zunächst mit einem Field Goal zum 0:3 zufriedengeben. Mit ihrem ersten Angriff schafften es die Sacristans mit Lauf- und Passspiel tief bis in die Endzone der Twister. Runningback Collins Kamara sorgte für den ersten Freiburger Touchdown (7:3, Extrapunkt Ryan Augier). Beim anschließenden Kickoff überraschten die Freiburger ihre Gegner mit einem Trickspielzug – Runningback Kamara erhöhte die Führung auf 13:3 (Extrapunkt geblockt). Im zweiten Viertel fanden die Gäste besser ins Spiel und verkürzten auf 13:10 (Extrapunkt gut). Wenige Minuten später setzte Holgerlingen noch ein spektakuläres Field Goal aus etwa 47 Yards Entfernung drauf zum 13:13-Pausenstand.

Nächstes Heimspiel am 26. Mai

Im zweiten Durchgang gelang nach mehreren starken Läufen dem zweiten Runningback des Freiburger Duos, Kolja Schmitt, der Touchdown zur erneuten Führung (20:13, Extrapunkt Augier). Die Freiburger Verteidigung zeigte sich abermals nachlässig und ließ viel Raumgewinn zu. Im nächsten Angriff durchbrach Runningback Schmitt die gegnerischen Linien knapp hinter der Mittellinie und erlief seinen zweiten Touchdown (26:13, Extrapunkt geblockt). Auf der anderen Seite des Balles drehte Patrick Donahue mit weiterem Raumgewinn auf. Mit einem 14 Yard langen Pass holten die Twister noch einmal auf (26:20, Extrapunkt gut). Jedoch war Verlass auf die Freiburger Offensive um Quarterback Luca Schler. Mit einem Field Goal durch Kicker Augier stellten Freiburgs Messdiener den 29:20-Endstand her. Dank des Sieges sicherten sich die Sacristans den ersten Tabellenplatz in der Regionalliga Südwest und treten am 26. Mai zu Hause gegen den zweiten Aufsteiger, die Leonberg Alligators, an.

Freiburg möchte für mehr Wohnraum mit Umland kooperieren

Trotz des demografischen Wandels erwartet die Stadt Freiburg weiterhin keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt: Der Wohnungsmarkt sei weiterhin angespannt, was sich in hohen Immobilien- und Mietpreisen niederschlägt, so eine Pressemitteilung der Stadt: „Damit wird der Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen zunehmend schwer zu bezahlen und Familien wandern von Freiburg in das Umland ab“, so die Pressemitteilung weiter. Immer häufiger stößt die Stadt bei der Siedlungsentwicklung an naturräumliche, aber auch bauplanungs- und naturschutzrechtliche Grenzen.

Nun wurde mit Förderung des Landes Baden-Württemberg ein Kooperationsmodell mit den Gemeinden des Freiburger Umlandes erarbeitet: Gerade im Einzugsbereich der gut ausgebauten ÖPNV-Trassen soll es zwischen den beteiligten Kommunen „einen gerechten und angemessenen Ausgleich von Lasten und Nutzen der Siedlungsentwicklung geben“, so die Stadt in ihrer Pressemitteilung.

Im Rahmen des Kooperationsmodells möchte Freiburg seine Wohnbauflächen auf Kommunen in der Region Freiburg übertragen. Zuvor durften diese Kommunen entsprechend ihrer jeweiligen Festlegung im Regionalplan nur sehr begrenzt weitere Wohnbauflächen ausweisen. „Durch die Übertragung der Freiburger Bedarfe sind somit größere, beziehungsweise weitere Baugebiete möglich“, so die Pressemitteilung.

Hier sollen in einer Kooperation auf Augenhöhe nach gemeinsam entwickelten Kriterien auf kompakte, ressourcen- und flächensparende Bauweise Wohngebiete nach dem Leitbild der Stadt der kurzen Wege entwickelt werden. Die Gebiete sollen eine hohe bauliche Dichte aufweisen und so bezahlbaren Wohnraum schaffen.

„Eine regionale Kooperation entsteht dann, wenn eine kooperationswillige Kommune sich mit der Stadt Freiburg vertraglich einigt“, geht aus der Pressemitteilung hervor. Dieser Vertrag regelt neben der baulichen Dichte und weiteren Kriterien auch, wie viel Wohnbaufläche die Stadt Freiburg überträgt. Damit der Vertrag nachfolgend in der Umsetzung im Flächennutzungsplan Anwendung finden kann, muss der Vertrag von Regierungspräsidium und Regionalverband bestätigt werden.

Auch erste Interessenten gibt es bereits: Für die Städte Neuenburg am Rhein und Elzach sowie die Gemeinden Gutach im Breisgau und Vörstetten konnten vertiefende Untersuchungen für eine mögliche Kooperation durchgeführt werden. Mit der Gemeinde Vörstetten wurde darauf aufbauend bereits die Fläche „Krummacker“ für ein gemeinsames Wohnprojekt identifiziert.