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SC Freiburg verliert im letzten Spiel von Christian Streich und verpasst Europa

Für Christian Streich war die Partie bei Union Berlin das letzte Spiel als Freiburger Cheftrainer. Foto: Detlef Berger

Der SC Freiburg hat am letzten Bundesliga-Spieltag bei Union Berlin 1:2 verloren. Damit verpassen die Breisgauer die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft und beenden die Saison auf Platz zehn.

Die Partie an der Alten Försterei war Christian Streichs letztes Spiel als Freiburger Trainer. Im März hatte er nach 29 Jahren im Verein, zwölfeinhalb Jahre davon als Chefcoach der Profis, seinen Abschied angekündigt. Die Emotionalität dieses für ihn so besonderen 34. und letzten Spieltags zeigte sich schon bevor der Ball rollte. Im Interview mit dem TV-Sender Sky vor Spielbeginn war Streich den Tränen nahe. Auf die Frage des Reporters, was er am meisten vermissen werde, sagte der 58-Jährige: „Die Menschen!“

Mit Anpfiff zeigte sich der Sport-Club im ersten Durchgang als die spielerisch klar bessere Mannschaft. Schon früh tauchte der quirlige Ritsu Doan im Berliner Strafraum auf. Nach zehn Minuten bot sich dem SC die erste gute Möglichkeit: Maximilian Eggestein versuchte es aus spitzem Winkel nach Doan-Zuspiel, Union-Keeper Rönnow parierte sicher. In der 17. Minute scheiterte Roland Sallai knapp am Torerfolg, sein Schuss flog am linken Pfosten vorbei.

Die größte Chance zur Führung hatten die Gastgeber: Kurz vor Pausenpfiff sprang der Ball SC-Verteidiger Jordy Makengo im eigenen Strafraum an den abgespreizten Arm. Nach Hinweis des Videoschiedsrichters und Ansicht der TV-Bilder entschied der Unparteiische Christian Dingert auf Elfmeter für die Eisernen. Doch den Strafstoß in der 38. Minute entschärfte SC-Torhüter Noah Atubolu. Unions Schütze Juranovic zielte halbhoch ins rechte Torecke und Freiburgs Nummer eins war zur Stelle.

Christian Streichs letzte Halbzeit als SC-Trainer begann zunächst ohne größere Torraumszenen. Mit zunehmender Spieldauer aber wurde der SC etwas gefährlicher. Ein Fernschuss von Grifo wurde geblockt (58.). Dann versuchte es Eggestein, dessen Distanzkracher knapp das Tor der Hauptstädter verfehlte (59.).

Hitzige Schlussphase mit spätem Ausgleich und Elfmeter

In der 68. Minute folgte die kalte Dusche für Freiburg, als Benedikt Hollerbach das 1:0 für Union markierte. Bei Hollerbachs sehenswertem Fernschuss ins linke Toreck war SC-Keeper Atubolu ohne Chance. Und in der 83. Minute klärte Makengo bei einem Konter der Eisernen gegen den einschussbereiten Hollerbach.

Der SC, der zu diesem Zeitpunkt aus den Europapokal-Rängen gerutscht war, kam aber in der 85. Minute noch einmal entscheidend zurück: Eine Flanke von Grifo köpfte Doan zum 1:1-Ausgleich ins Berliner Tor. Für den Japaner war es bereits das siebte Saisontor.

Die Geschichte des Spiels war damit aber noch nicht zu Ende erzählt. In der ersten Minute der Nachspielzeit ahndete Schiedsrichter Dingert ein Halten von Eggestein im Strafraum und gab erneut Elfmeter. Vollands Schuss vom Elfmeterpunkt lenkte Atubolu zunächst an den rechten Pfosten, doch im Nachschuss traf der Ex-Freiburger Janik Haberer ins SC-Tor. Der Treffer hielt auch der anschließenden Überprüfung durch den VAR stand. Union lag erneut 2:1 in Front, brachte die Führung über die Zeit und hatte den Klassenerhalt damit sicher, während der SC Freiburg die dritte Europapokal-Qualifikation in Folge verpasste.

„Er ist eine Legende in diesem Verein und auch in der Bundesliga.“

Christian Günter, SC-Kapitän über Christian Streich

Nach Spielende stand Christian Streich vor den mitgereisten Freiburger Fans und verbeugte sich. Sein Kapitän Christian Günter äußerte sich derweil im Interview gegenüber Sky: „Es war eine Wahnsinnsfreude mit ihm zu arbeiten. Ohne ihn weiß ich, dass ich nicht da wäre, wo ich bin. Er ist eine Legende in diesem Verein und auch in der Bundesliga.“ Der SC-Kapitän kündigte an, dass die Mannschaft Streich bei einem gemeinsamen Abend in Berlin noch ein Geschenk machen werde. „Etwas Größeres, ihm angemessenes“, so Günter, der zur Saisonbilanz sagte: „Wenn Du vor dem letzten Spieltag auf dem europäischen Platz stehst, willst Du ihn natürlich halten“ und erinnerte dabei auch an die vielen Verletzungsprobleme der Freiburger in dieser Spielzeit. „Wir sind heute noch enttäuscht. Aber morgen überwiegt die Freude über diese Saison“, so Günter.