Der Freiburger Jörg Kuenzer spielt seit November 2020 regelmäßig kurze Konzerte vor dem Brunnen am Holzmarkt. Foto: Enya Steinbrecher
Seit er elf Jahre alt ist spielt Jörg Kuenzer Trompete. In seiner Laufbahn als Trompetenspieler hat er sich nicht nur in Freiburg einen Namen gemacht, denn der 68-Jährige ist viel herumgekommen. Große Bekanntheit erlangte er ab 2020 als der „Corona-Trompeter“.
Es ist die 770. Mahnwache, die Jörg Kuenzer an diesem Tag spielt: Vor dem Brunnen bei der Chocolaterie seiner Frau Susanne Schneider-Kuenzer am Holzmarkt spielt der Trompeter seit dem 13. November 2020 jeden Mittwoch um 11.11 Uhr ein kurzes Konzert. Meist spielt er zwischen fünf und sechs Stücke, insgesamt 15 bis 20 Minuten.
Er spielt bei Wind und Wetter – wenn es regnet ohne Noten, dann wird improvisiert. Dabei hat er regelmäßig Zuschauer: „Das Maximum waren 14, meist sind es ein bis drei“, sagt Kuenzer.
Darunter sind neben Passanten auch immer wieder alte Gesichter, denn Kuenzer hat sich als „Corona-Trompeter“ längst einen Namen gemacht. Bekannte und Freunde sind unter den Zuhörern, ebenso wie Stammgäste der Kirschbaumdeck Musiktage – ein Veranstaltungsformat, das Kuenzer selbst ins Leben gerufen hat und das auf dem Balkon seines Wohnhauses stattfindet.
Bereits mit 12 Jahren spielte er in der Musikklasse der Musikhochschule Freiburg. Später studierte er in Aachen und Köln Musiktherapie und gründete schließlich die Künstleragentur Jak. Von 1981 bis 1984 war er dozentischer Trompeter an der PH. Er schloss zudem eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann ab und ist Diplomvolkswirt – um den Eltern zu beweisen, dass er nicht vorzeitig aufgrund von Verhungern sterben werde, so Kuenzer.
Dabei war es sein Vater, der wollte, dass er das Trompetespielen lernte. Wie viel Spaß dies dem Sprössling machen würde, hatte er sich nicht ausgemalt. „Wir wollten ja immer, dass du Trompete spielst, aber doch nicht so viel!“, habe sein Vater später häufig gesagt, so Kuenzer.
„Nach 5.000 Melodien bin ich Fan von allen Musikgenres.“ Jörg Kuenzer, Trompeter
Musik begleitet Kuenzer schon sein Leben lang: „Melodien sind das Wichtigste im Leben“, sagt er. Nicht nur Trompete spielt der heute 68-Jährige: Rund 20 Instrumente besitzt er, darunter auch ausgefallene wie Wasserbüffelhörner und ein Hammelhorn sowie eine Orgel und mehrere Akkordeons – denn bevor Kuenzer mit dem Trompetespielen begann, spielte er drei Jahre Akkordeon.
Auch über Freiburg hinaus kennt man Kuenzer: „Ich bin viel herumgekommen“, so der Freiburger. Unter anderem stand er in New York auf der Bühne, auch in Freiburgs Partnerstadt Madison spielte er Trompete. Über seine Agentur begleitete er elf Jahre lang Markus Stockhausen auf seinen Reisen – „einen der weltbesten Trompeter“, so Kuenzer, von dem er auch viel gelernt habe.
Durch seine Corona-Konzerte, von denen nur wenige ausgefallen sind, hat er sich ein herausragendes Repertoire an Stücken angeeignet: Rund 5.000 Musikstücke habe er im Laufe der Zeit gespielt. Wiederholungen vermeidet er. „Nach 5.000 Melodien bin ich Fan von allen Musikgenres“, sagt Kuenzer.
Seinen Schwerpunkt setzt er aber in der Klassik. Der klare Favorit: Johann Sebastian Bach, gefolgt von Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Zu seinen liebsten Künstlern gehören jedoch auch Reinhard Mey, Howard Carpendale, Udo Jürgens und Udo Lindenberg.
Eine Vielzahl an Campern, Dachzelten und anderen Ausrüstungsgegenständen werden auf der caravan live am Wochenende ausgestellt. Foto: FWTM / Fotografie mit Harmonie – Francesco Sabatino
Die achte Ausgabe der caravan live kommt am Wochenende auf das Messegelände. Rund 130 Aussteller werden sich hier präsentieren, darunter auch 42 neue Aussteller. Die FWTM erwartet 18.000 Besucher.
Vom 3. bis 6. Oktober können sich Besucherinnen und Besucher der caravan live in allen vier Messehallen sowie auf dem Freigelände neben dem umfangreichen Angebot an Reisemobilen, technischer Ausstattung, Camping-Zubehör und Campingplätzen auf Highlights wie den Camper Talk, die Camper Night oder die Camping-Area freuen.
Zahlreiche regionale Aussteller zeigen Campingfahrzeuge von mehr als 70 Herstellern wie Dethleffs, Hymer oder LMC. Zu den neuen Ausstellern zählen Anbieter von Dachzelten wie Roof Space, Naturbummler, oder Gentle Tent. Neu ist der Bereich rund um den Selbst- und Individualausbau. Bei der Besichtigung selbstausgebauter Vans und Camper können die Besucher Inspirationen für den Ausbau des eigenen Fahrzeugs sammeln. Zusätzlich wird von Black Forest Vans ein Workshop zum Thema „Standheizung im eigenen Camper“ angeboten.
Urlaub mit bester Aussicht: Camping wird in allen Gesellschaftsschichten zunehmend beliebter. Foto: Pincamp
Auch Campingplätze und Touristikstände werden vertreten sein. Der Camper Talk in Halle 3 bietet den richtigen Rahmen für informative Gesprächsrunden. Hier können Besucher ihre Fragen rund um das Thema Camping an erfahrene Camper, Youtuber und Blogger aus der Camping-Branche richten. Als Gesprächspartner vor Ort werden die Betreiber der Social-Media-Kanäle „CamperTobi“, „VanRiding“, „WirsindCamper“ und „Fan4Van“ sein. Zudem bietet der ADAC Fachvorträge zu Ladungssicherung, Regeln im Ausland und die Wahl der richtigen Reifen an. „Wir beraten die Messebesucher umfassend zum Thema Camping und geben Tipps für die optimale Vorbereitung auf den Campingurlaub“, sagt Rolf Köchl, Touristik-Experte des ADAC Südbaden. Für die nächste Reise kann ein Mietcamper gleich am Stand gebucht werden.
Am Freitag, 4. und Samstag, 5. Oktober findet in der Camping-Area (Parkplatz) die Camper Night statt. Dort können die Besucherinnen und Besucher bei Lagerfeuer und stimmungsvoller Livemusik den Messebesuch entspannt ausklingen lassen. Los geht es jeweils um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Während des Veranstaltungszeitraums besteht für Besucher, die mit dem eigenen Campingfahrzeug anreisen, die Möglichkeit, auf dem Messegelände zu übernachten. Es gilt der reguläre Parktarif (Tagestarif) in Höhe von 5 Euro zuzüglich 6 Euro pro Person und Nacht für die Nutzung der Infrastruktur.
Info: Tickets sind zum Onlinevorverkaufspreis von 11 Euro hier auf der Website der caravan live erhältlich. ADAC Mitglieder sowie jeweils eine Begleitperson erhalten 1,50 Euro Rabatt beim Kauf von Online-Tickets für die caravan live.
Kleine Revolution: Die Stadtbahnlinien 3 und 4 tauschen Mitte Dezember die Linienäste. Foto: Michae Bamberer
Die Freiburger Verkehrs AG optimiert ihr Liniennetz zum Fahrplanwechsel im Dezember: Vom Tausch der Linienäste auf den Stadtbahnlinien 3 und 4 profitieren zahlreiche Fahrgäste, da in vielen Fällen künftig ein Umstieg entfällt.
Ab dem 15. Dezember verkehrt die Linie 3 zwischen den Haltestellen „Gundelfinger Straße“ in Zähringen und der „Munzinger Straße“ auf der Haid. Die Linie 4 wird die Strecke zwischen der Endhaltestelle „Messe Freiburg“ in Brühl und der „Innsbrucker Straße“ im Vauban verbinden.
„Die bisherige Streckenführung ist historisch gewachsen. Mit der Umstellung kreuzen die beiden Linien zukünftig die Stadt und viele Fahrgäste kommen künftig schneller an ihr Ziel“, ist VAG-Vorstand Oliver Benz überzeugt. „Die Endhaltestellen der Linie 3 sind rund drei Kilometer voneinander entfernt. Das gleiche gilt für die Linie 4. Mit den neuen Linien kommen Fahrgäste ab Dezember von einem Ende Freiburgs ohne Umstieg ans ganz andere Ende der Stadt“, veranschaulicht Benz.
„Da es außer dieser Umstellung zum Fahrplanwechsel nur wenige andere Änderungen geben wird, ist nun ein passender Zeitpunkt, diesen Schritt umzusetzen“, ergänzt VAG-Vorstand Stephan Bartosch. „Zahlreiche Rückmeldungen von Fahrgästen sowie aus dem Fahrgastbeirat haben uns in dieser Entscheidung bestärkt“, führt Bartosch weiter aus.
Die VAG-Vorstände betonen verschiedene Vorteile der neuen Streckenführung: So wird es mehr Direktverbindungen und verbesserte Umsteigemöglichkeiten zwischen Bus und Bahn insbesondere für St. Georgen geben. Eine umsteigefreie Verbindung von der Johanneskirche zur Messe Freiburg wird damit möglich, nennt die VAG ein Beispiel für die Optimierung. Auch die Verbindung von Zähringen zum Gewerbegebiet Haid wird ohne Umstieg machbar sein – davon profitieren zahlreiche Pendlerinnen und Pendler. Und auch das Industriegebiet Nord wird durch die Änderungen künftig besser angebunden. Firmen, Hotels, Arztpraxen und anderen Institutionen empfiehlt die VAG, rechtzeitig die Anfahrtsbeschreibungen auf ihren Webseiten, Flyern oder in Broschüren zu aktualisieren.
Lernen sich in der psychiatrischen Anstalt Arkham kennen: Arthur Fleck alias der Joker und Harley Quinn, gespielt von Lady Gaga. ?Joker: Folie À Deux
Kinotipp: Mit „Joker: Folie À Deux“ präsentiert der gefeierte Autor, Regisseur und Produzent Todd Phillips die mit Spannung erwartete Fortsetzung des Oscar-prämierten „Joker“ (2019), der weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen einspielte.
Der 2019 erschienene „Joker“ war bis vor Kurzem der erfolgreichste Film aller Zeiten, der die Altersempfehlung „R-Rated“ erhielt. In der nun erscheinenden Fortsetzung „Joker: Folie À Deux“ übernimmt Joaquin Phoenix einmal mehr die Doppelrolle des Arthur Fleck/Joker, für die er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. An seiner Seite ist Mega-Popstar und Oscar-Preisträgerin Lady Gaga („A Star Is Born“) zu sehen.
Seinen Titel hat der Film aus dem Französischen erhalten und bedeutet so viel wie „Wahnsinn zu zweit“. Die Zahl zwei deutet auch darauf hin, dass der Joker nicht mehr die alleinige Hauptfigur ist.
Der zweite Teil des Joker erzählt, wie Arthur Fleck in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf den Prozess für seine Verbrechen als Joker wartet. Dort trifft er das erste Mal auf die ebenso zerstörerische Harleen Quinzel alias Harley Quinn, gespielt von Lady Gaga. Während Fleck im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet er in Arkham nicht nur seiner wahren Liebe, sondern findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte.
Weitere Rollen in Joker 2 übernehmen die Oscar-nominierten Brendan Gleeson („The Banshees of Inisherin“) und Catherine Keener („Get Out“, „Capote“) sowie Zazie Beetz, die erneut in ihre Rolle als Flecks Nachbarin aus „Joker“ schlüpft.
Phillips erhielt für die Regie, das Drehbuch und die Produktion von „Joker“ jeweils eine Oscar-Nominierung. Bei „Joker: Folie À Deux“ führte er Regie nach einem Drehbuch, das er gemeinsam mit dem ebenfalls Oscar-nominierten Scott Silver verfasst hat. Das Skript basiert auf Figuren von DC. Produziert wurde der Film von Phillips, Oscar-Kandidatin Emma Tillinger Koskoff und Joseph Garner. Lady Gaga übernahm für den Musical-ähnlichen Film nicht nur eine Hauptrolle, sondern fungierte auch als Music Consultant. Die ausführenden Produzenten des Films waren Michael E. Uslan, Georgia Kacandes, Scott Silver, Mark Friedberg und Jason Ruder.
„Der wilde Roboter“ jetzt im Kino. Foto: Universal Pictures
Das epische Kino-Abenteuer „Der wilde Roboter“ folgt der Reise eines Roboters – der ROZZUM-Einheit 7134, kurz „Roz“ -, der auf einer unbewohnten Insel Schiffbruch erleidet und lernen muss, sich an die raue Umgebung anzupassen. Doch leichter gesagt als getan, denn die tierischen Inselbewohner scheuen die Anwesenheit des metallenen Neuankömmlings. Selbst als sich Roz (deutsche Stimme: Judith Rakers) die Sprache der pelzigen und gefiederten Insulaner aneignet, ändert dies nichts an ihrem angespannten Verhältnis. Doch als er ein verwaistes Gänseküken findet, bekommt das Dasein des Roboters eine neue Berechtigung.
Mit Oscar-Preisträgerin Jessica Chastain und Peter Sarsgaard ist „Memory“ hochkarätig besetzt. Foto: Teorema
Was als Thriller beginnt, entwickelt sich zu einer zarten Liebesgeschichte mit Happy End. Die New Yorkerin Sylvia und den Eigenbrötler Saul verbindet eins: die Erinnerung. Während sie versucht, ihre schmerzliche Vergangenheit zu vergessen, kämpft er mit dem beginnenden Verlust seines Gedächtnisses. Ihr Weg kreuzt sich durch eben diese Umstände. Wider jegliche Erwartung, gegen alle Vernunft und Hindernisse finden die beiden zueinander… – „Zärtlich und gefühlvoll!“, urteilt das Wall Street Journal, „Fesselnd!“ der Hollywood Reporter. (fwb)
Martin Schindler hat als erster Deutscher sein zweites PDC-Turnier gewonnen. Foto: Jan Thoden / PDC Europe
Historischer Erfolg für den deutschen Darts-Sport am Basler Rheinknie: Bei der Premiere der European Tour in der Basler St. Jakobshalle feierte Martin Schindler als erster Deutscher überhaupt seinen zweiten PDC-Turniersieg in einer Saison.
Als niemand mehr es für möglich gehalten hatte, schlug Martin Schindler zu: 1:4 und 4:7 hatte der Brandenburger im Finale der Swiss Darts Trophy in Basel gegen Ryan Searle zurück gelegen. Doch er arbeitete sich zurück, während der Engländer sieben Championshipdarts nicht zum Sieg nutzen konnte.
Schindlers 8:7-Sieg im Decider war eine Premiere: Als erster Deutscher überhaupt hat der 28-Jährige damit zwei PDC-Turniere in einer Saison auf der European Tour gewonnen. „Ich hatte mein Timing, auch hinten raus, aber er war eigentlich lange der bessere Spieler. Das ist Darts. So ist Darts“, sagte Schindler, der seinen Triumph bei der PDC-Premiere in der Basler St. Jakobshalle kaum fassen konnte. Mehr als 20.000 Fans besuchten das dreitägige Turnier.
Martin Schindler kämpfte sich im Finale an Kontrahent Ryan Searle heran und gewann am Ende den Titel. Foto: Jan Thoden / PDC Europe
Mehr als 20.000 Fans sorgten an drei Tagen in der Basler St. Jakobshalle für allerbeste Darts-Atmosphäre. Foto: Jan Thoden / PDC Europe
Diese Broschüre ließ der SC Freiburg unter anderem erarbeiten. Foto: Joers
Kinder und Jugendliche auf breiter Basis zu schützen – das ist das Ziel einer neuen Initiative, die der SC Freiburg am Wochenende vorstellte. Mit der Hilfe des Fußball-Bundesligisten und seiner Kooperationspartner sollen 60 Vereine eigene Konzepte für den Kinder- und Jugendschutz entwickeln.
Bereit seit 2020 arbeitet der SC Freiburg mit dem Freiburger Verein Wendepunkt e.V. zusammen, einer Fachstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Eine Kooperation, die beim Sport-Club inzwischen zu einem umfassenden Gesamtkonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen geführt hat. „Jeder in unserem Verein soll sich wohl und sicher fühlen“, sagt Niklas Ziegler vom SC Freiburg. Der Verein ließ alle seine rund 1.300 Angestellten von Experten schulen und einen Verhaltenskodex für den Umgang mit Kindern erarbeiten. Ein Kinderschutzteam dient als Anlaufstelle für alle Kinder- und Jugenschutzfragen. Welche Grundrechte Kinder und Jugendliche haben, brachte der Verein außerdem in einer Broschüre zu Papier, die die Eltern der Kinder unterschreiben und den Trainern vorliegen müssen.
Seine Strahlkraft will der Fußball-Bundesligist aber vor allem nutzen, um das Thema Kinder- und Jugendschutz in die Breite zu tragen. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern wie Wendepunkt, dem Badischen Sportbund, und der Kindernothilfe e.V. will er Breitensportvereine in Baden dabei unterstützen, eigene Kinder- und Jugendschutzkonzepte zu entwickeln. Im Februar 2025 starten acht Veranstaltungen für 60 ausgewählte Vereine, die ausdrücklich auch andere Sportarten neben dem Fußball miteinschließt. Bis zum 17. November 2024 können sich alle Vereine aus dem Verbandsgebiet des Badischen Sportbundes auf einen der 60 Plätze bewerben. Am Ende einer Reihe von Workshops und Schulungen erhalten die Vereine das Siegel „Schutzschild im und für den Sport“ der Badischen Sportjugend. (majo)
Sie stellten im Rahmen des Bundesliga-Heimspiels des SC Freiburg gegen den FC St. Pauli die neue Kinder- und Jugendschutz-Initiative vor, für die sich Sportvereine aus Baden noch bis zum 17. November bewerben können (von links): Niklas Ziegler (SC Freiburg), Niklas Alof (Kindernothilfe), Marcel Drayer (Badische Sportjugend), Anja Menner (Wendepunkt) und Dorinja Weizel (SC Freiburg). Foto: Joers
Die Siegerin der Tennis-Stadtmeierschaften in Freiburg: Die erst 15-jährige Mannheimerin Mariella Thamm kämpfte sich souverän durchs Tableau und hatte auch im Finale die Nase vorn. Foto: Freiburger TC
Ein vom Regen geplagtes Tennisturnier fand am Ende doch noch ein Happy End: Die Mannheimerin Mariella Thamm und Justin Schlageter aus Pforzheim sind die Titelträger der 19. Freiburger Tennis-Stadtmeisterschaften. Auch die Lokalmatadoren schlagen sich gut auf den Courts des Freiburger TC.
Die diesjährigen offenen Freiburger Stadtmeisterschaften verzeichneten einerseits das stärkste Teilnehmerfeld ihrer Geschichte, hatten andererseits aber auch die größten Wetterprobleme zu bewältigen, die Organisatoren, Helfern und Teilnehmern alles abverlangten. Die ersten drei Tage des viertägigen Turniers waren von anhaltend starkem Regen bestimmt, so dass auf der Anlage des FTC lange Zeit gar nicht und nur auf wenigen Plätzen gespielt werden konnte. Gespielt werden musste daher auch auf den Plätzen der Uni Freiburg und des SC Freiburg sowie in den Tennishallen in Hugstetten und des FTC – und das teilweise bis spät in die Nacht hinein.
Erfolgreiches Turnier trotz aller Widrigkeiten: Mariella Thamm (2.v.l./rundes Foto) und Justin Schlageter (4.v.l.) hatten die Nase vorn vor Noah Müller (5.v.l.) und Nicole Rivkin (6.v.l.). Den Finalisten gratulierten als städtische Vertreterin die CDU-Stadträtin Carolin Jenkner (li.), Wochenbericht-Geschäftsführer Martin Zenke als längjähriger Mediensponsor des Turniers (3.v.l.), Hauptsponsor Cornelius Mertzlufft-Paufler von der Kanzlei Maucher Jenkins (3.v.r.) sowie rechts daneben Clubmanagerin Eva Birkle-Belbl und der FTC-Vorsitzende Burkhard Poschadel. Foto: Freiburger TC
Das Feld der Frauen, in dem allein vier Spielerinnen aus den deutschen Top-50 gemeldet waren, dominierte die erst 15-jährige Mannheimerin Mariella Thamm. Sie kämpfte sich in klaren Zwei-Satz-Siegen bis ins Finale. Dort lieferte sie sich einen engen Fight mit Nicole Rivkin aus Hannover, den Thamm nach Match-Tiebreak 1:6, 7:6, 10:3 für sich entschied. Philippa Drees vom FTC schied in Runde eins gegen die Sindelfingerin Anna Ceuca aus. Auch die amtierende deutsche AK30-Meisterin Dorothea Saar vom FTC verpasste beim 6:1, 6:3-Erfolg von Jana Leder (Karlsruhe) den Einzug ins Achtelfinale. Dort wiederum musste sich Polina Renzhyna vom TC Hochdorf der Drees-Bezwingerin Ceuca geschlagen geben. Auch Stella Schwörer vom Freiburger TC erreichte das Achtelfinale, unterlag dann aber der Müncherin Sabrina Rittberger.
Bei den Männern setzte sich Justin Schlageter vom TC Wolfsberg Pforzheim im Finale 4:6, 6:2, 10:7 gegen Noah Müller von der TuS Neunkirchen durch. Im Hauptfeld tummelten sich zahlreiche Tennisspieler von Freiburger Vereinen. Maximilian Schollmeyer vom FTC überwand in Runde eins TC-Schönberg-Spieler Jakob Joggerst 6:2, 6:1, scheiterte aber in Runde zwei an Jannik Maute aus Weissenhof – dem als 38. der deutschen Rangliste nominell stärksten Spieler des Turniers. Noch besser schlug sich FTC-Athlet Paulin Schirmann, der es bis ins Viertelfinale schaffte, dort aber im Grenzacher Dario Huber seinen Meister fand. Für Stefano Grosse, Georg Vladimirov, Noah Schindler, Jan Scholz (alle TC Schönberg) sowie Robin Spengler und Martin Bürkle (beide Freiburger TC) war das Turnier jeweils in der ersten Runde vorbei. In Luis Denda und Lukas Künze erreichten zwei Athleten vom TC Hochdorf das Achtelfinale. Dort schieden sie dann ebenso aus wie zuvor schon ihr Teamkollege Enrico Haas in Runde zwei. Auch Moritz von Hirschhausen und John Dick Fleming (beide FTC), der im Auftaktmatch Vladimirov besiegt hatte, scheiterten in Runde zwei.
Augen auf: Das Frauen-Finale zog zahlreiche Zuschauer an. Foto: Freiburger TC
Hoffen auf eine Lösung, die die Situation rund um die Drogenszene beruhigen kann: Ulrich von Kirchbach,
Erster Bürgermeister, Ulrich Hildenbrand, Polizei-Revierleiter FR-Nord und Frank Ueckermann, Leiter Garten- und Tiefbauamt. (v.l.n.r.) bei der Begehung des neuen Platzes für Suchtkranke an der Stefan-Meier-Straße. Foto: Bernd Peters
Es ist ein heißes Eisen: Freiburg eröffnet einen zweiten Platz für Suchtkranke. Es ist die Reaktion auf die massiven Probleme am sogenannten „Pergolaplatz“ im Colombipark, wo sich Anwohner stark gestört fühlen. Auch der neue Platz ist im Vorfeld Gegenstand von hitzigen Debatten gewesen, da er in unmittelbarer Nähe zu Einrichtungen der Uni und einer Gewerbeschule liegt.
Einen Beteiligungsprozess habe es zwar nicht gegeben, so Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD). Allerdings werde man mit dem Umfeld alle zwei Wochen eine Evaluierung der Situation vornehmen. Von Kirchbach hofft auf mehr Sachlichkeit in der Debatte. Er habe zum Teil furchtbare Briefe bekommen, in denen Suchtkranke als „Ungeziefer“ bezeichnet worden seien. „Das hat mich sehr belastet, das nehme ich nicht hin“, so der Bürgermeister.
Suchtkranke zu verdrängen sei keine Alternative, so Ulrich Hildenbrand, der Leiter des Reviers Nord in der Freiburger Innenstadt. Daher sei ein Aufenthaltsplatz wie nun am Bahnhof sinnvoll. Es gebe aber „Rote Linien“, die nicht überschritten werden dürften. So bleibe es verboten, hier mit Drogen zu dealen. „Und natürlich muss der Jugendschutz gewährt bleiben.“ Aufgabe der Polizei sei es, hier nun einen Balanceakt aus Kontrolle und Akzeptanz der Drogenszene zu finden. Wie die Szene sich entwickle, sei schwer zu sagen: „Vor vier, fünf Jahren war das eher sedierende, also ruhig stellende Heroin angesagt, jetzt haben wir eine regelrechte Kokainwelle“, so Hildenbrand. Man könne nur mutmaßen, dass Crack und Fentanyl, wie in den USA, auch in Freiburg die nächste Drogenwelle beherrschen könnten.
Die Signale aus der Szene, dass der neue Platz angenommen werde, seien jedenfalls vielversprechend. Man habe dafür gesorgt, dass die verschiedenen Nutzergruppen hier auf mehr als 600 m2 genug Platz haben, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, so der Leiter des städtischen Tiefbauamts (GuT), Frank Ueckermann. Einmal am Tag komme die Stadtreinigung vorbei. Und man habe einen Trinkwasserbrunnen mit angrenzendem Unisex-Klo eingerichtet.
Der Platz werde, anders als der Pergolaplatz, rund um die Uhr von zwei Seiten zugänglich sein. Der Platz im Colombipark werde künftig abends um 20.00 Uhr geschlossen. Mit den betroffenen Anrainern des neuen Platzes habe man bei einem Treffen vor einer Woche ein Notfallkonzept erörtert, falls es zu Konflikten mit den Nutzern des Platzes kommen sollte, so Boris Gourdial, Leiter des Ordnungsamtes in Freiburg. Die große Skepsis ist bei ihnen jedoch spürbar.