Polarlichter und mehr: Reiner Harscher entführt das Publikum nach Norwegen. Foto: Reiner Harscher
Die Mundologia-Reihe Freiburg präsentiert vier packende Live-Reportagen: Vom 6. bis 9. Dezember entführen Reiner Harscher und Hans Thurner im Bürgerhaus am Seepark ihr Publikum mit meisterhaften Bildern und persönlichen Erlebnissen nach Norwegen, Südafrika, Grönland und auf vier Rädern durch Europa.
Die Reisen führen dabei von den lichtdurchfluteten Fjordlandschaften Norwegens über die kontrastreichen Natur- und Kulturerlebnisse Südafrikas bis hin zu den mächtigen Eiswelten Grönlands und der unverwechselbaren Freiheit des mobilen Reisens quer durch Europa. Der Vortrag über Südafrika startet bereits um 17 Uhr, alle weiteren Vorträge jeweils um 19.30 Uhr. Infos und Tickets unter www.mundologia.de.
Der Vortrag über Südafrika zeigt faszinierende Tieraufnahmen. Foto: Reiner Harscher
Paul Carrack und die SWR Big Band sorgen im Konzerthaus für vorweihnachtliche Stimmung. Foto: Lena Semmmelroggen
Paul Carrack und die SWR Big Band mit Strings genießen Kultstatus als ein „must have“ im Advent. Besonderen Glanz bringt dieses Jahr am 5. Dezember, 20 Uhr, im Konzerthaus die nun auch Grammy verwöhnte SWR Big Band mit und wird mit Carracks unwiderstehliche Stimme und seiner Hammond Orgel vollendet. Neuer Weihnachtsstern bei „The Swinging Christmas Show“ ist die schwedische Jazzsängerin Isabella Lundgren.
Im Zentrum stehen Weihnachtsklassiker wie „Winter Wonderland“ und „White Christmas“ sowie Carracks Hits „The Living Years“, „Over My Shoulder“ oder „How Long“. Außerdem gibt es Songs des neuen Albums „Don´t Wait Too Long“ zu hören. Tickets unter 07641-96 28 28 40 oder www.karoevents.de.
Die beiden Caritas-Vorstandsvorsitzenden Frank Barrois und Rainer
Gantert (von links). Foto: Enya Steinbrecher
Für mehr als 80 Dienste und Einrichtungen in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald ist die Caritas als dezentraler Träger aktiv. „Die Menschen identifizieren sich mit ihrer eigenen Einrichtung“, so Rainer Gantert aus dem Vorstand. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Eingliederung von Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen. „In diesem Bereich sind wir schon seit der Nachkriegszeit sehr aktiv“, so Gantert. Damals habe man bewusst damit angefangen, die Menschen zu integrieren. Ein besonderes Anliegen: Die Belange und Interessen von Menschen mit geistigen Behinderungen.
1925 zur Zeit der Gründung der Caritas waren Armut und Elend allgegenwärtig. Freiburg war damals geprägt von vielen Ordensgemeinschaften, deren Hilfe schließlich gebündelt werden sollte. 2.100 Menschen arbeiten für die Caritas und ihre Einrichtungen und Dienste. „Wir müssen groß sein, um den fachlichen Herausforderungen gewachsen zu sein“, so Gantert. Mit Einrichtungen in Denzlingen, Emmendingen und Bahlingen sowie einer neuen Einrichtung in Rheinhausen ist die Caritas auch im Umland aktiv.
Als Gesellschafter einer Pflegefachschule sorgt die Caritas selbst für ihren Nachwuchs – der mit Abstand größte Teil davon kommt aus dem nichteuropäischen Ausland, vor allem aus Südamerika und Südafrika. Rund 150 bis 180 Freiwilligendienstleistende kommen über die Caritas jedes Jahr nach Deutschland, 50 bis 70 von ihnen bleiben als Auszubildende. „Wir rekrutieren nur aus denen, die wir kennen“, so auch Frank Barrois, der ebenfalls im Vorstand ist. Und: „Das funktioniert sehr gut.“
Viele davon würden über die Sozialen Medien auf die Caritas in Deutschland aufmerksam. Man vermittle ihnen die Sprache, helfe, bei der Wohnungssuche und biete selbst Wohnraum – ein großer Faktor bei der Suche nach gutem Personal, denn nur, wer Wohnraum hat, kann auch arbeiten, so Barrois. „Das wird oft unterschätzt.“ Nach der Ausbildung werden sie übernommen – oder gehen zurück in ihre Herkunftsländer. „Wir wollen uns nicht von dort die Besten abgreifen, sondern auch etwas zurückgeben“, so Barrois.
Zu den 2.100 Hauptamtlichen kommen etwa 800 Ehrenamtliche Menschen jeden Alters sowie 1.150 Menschen, die in den Werkstätten arbeiten. Die Bindung der Mitarbeiter sei dabei genau so wichtig wie ihre Ausbildung, so Gantert. Drängend ist nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei den Hilfesuchenden das Thema Wohnraum. „Früher hat man mal geholfen, ein Kinderzimmer auszustatten, heute geht es viel häufiger um Lebenswichtiges wie die Miete oder Energiekosten“, so Gantert.
Demografischer Wandel im Fokus
Auf die nächsten 100 Jahre schauen die beiden Vorstandskollegen optimistisch. „Wir können nicht genug wertschätzen, dass wir in einer sicheren Region leben“, so Gantert. Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit gingen Hand in Hand – als Beitrag der Caritas sehen sie die soziale Gerechtigkeit. Mit Sorge blicken sie auf den demografischen Wandel. „Der verändert mehr, als wir denken“, so Barrois. Auf Dauer befürchten beide ein größeres Ungleichgewicht zwischen den Pflegenden und Menschen, die Pflege benötigten. Kräfte aus dem Ausland seien da nur die ersten Vorzeichen, so Barrois. Gleichzeitig sei der demografische Wandel gut prognostizierbar.
Temporäre Faktoren wie die Inflation oder auch ein Angriffskrieg in Europa seien hingegen unvorhersehbar. „Das trifft die Leute, die eh schon wenig Geld haben“, fürchtet Frank Barrois. Gerade in der Region stünden die hohen Wohnraumkosten in starkem Kontrast zu einem Einkommen, das nicht überdurchschnittlich sei – anders, als in anderen Regionen mit Wohnraummangel. „Das merken wir auch in der Schuldenberatung“, sagt er.
Prägend sei auch der Brand in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung mit 14 Toten im Jahr 2012 gewesen. „Das war das Schlimmste – hat aber gleichzeitig auch das Gute in der Region zum Vorschein gebracht“, erinnert sich Rainer Gantert zurück. Gezeigt habe sich das in einer enormen Hilfsbereitschaft und großer Solidarität, die „uns alle noch näher hat zueinander rücken lassen“, so Gantert.
Zunächst jedoch ist der Caritas-Verband dankbar: Dankbar, für die letzten 100 Jahre und ein Jubiläum, das am 1. Oktober gebührend gefeiert werden konnte. „Wir freuen uns über unser großes Netzwerk“, so Gantert. Gefeiert wurde mit einem großen Gottesdienst mit über 1.000 Besucherinnen und Besuchern, bestehend aus Partnern, Angehörigen und den Menschen aus den Einrichtungen – von Kleinkindern bis Senioren. „Nur so funktioniert Inklusion in unserer Gesellschaft.“
Vincenzo Grifo (hier beim Torjubel mit Lucas Höler) ist drauf und dran, zum besten SC-Torschützen aller Zeiten aufzusteigen. Foto: Joachim Hahne / johapress
Beim SC Freiburg purzelten in den letzten Jahre nur so die Torrekorde. Zuerst stieß vor fünf Jahren Nils Petersen SC-Ehrenspielführer Joachim Löw (83 Tore) vom Thron. Und nun wiederum gerät Petersens Allzeitrekord (105 Tore) ins Wanken: Nur vier Pflichtspieltore fehlen Vincenzo Grifo zum Rekord. Die nächste Chance dazu hat er im Pokal und am Samstag in Heidenheim.
„Da kann er sich schon einmal warm anziehen“, scherzte Grifo nach seinem 101. Tor am Sonntag beim 4:0 gegen Mainz. In der Bundesliga ist Grifo mit jetzt 69 Toren bereits gleichauf mit Petersen. „Da werde ich ihm nachher erstmal schön schreiben, dass ich das schon mal geschafft habe“, so Grifo.
„Großartige Geschichte“
Schon im DFB-Pokal-Heimspiel am Mittwoch (18 Uhr) gegen Zweitligist Darmstadt und am Samstag in Heidenheim könnte es also soweit sein. Für seinen Trainer Julian Schuster ist Grifos Rekordjagd alle andere als Zufall: „Eine unglaubliche Qualität von Vince ist es, immer gesund zu sein. Er steht immer auf dem Trainingsplatz und ist voll dabei. Es ist schön, wenn Spieler mit dieser Erfahrung dieses Level halten können“, so Freiburgs Chefcoach. Zwar seien Rekorde wie diese immer ein „Nebenschauplatz“ – aber auch Schuster kann sich der Faszination des Fernduells zwischen Grifo und Petersen nicht entziehen. „Das ist natürlich eine großartige Geschichte von zwei großartigen Spielern in diesem Verein – der eine mit einem sehr ausgeprägten Riecher und der anderen mit einem goldenen rechten Fuß.“
Großartig ist auch das, was Johan Manzambi zurzeit im SC-Dress zeigt. Gegen Mainz gelang dem 20-Jährigen sein erstes Tor vor eigenem Publikum – und verstand sich dabei blind mit Yuito Suzuki, der das Tor einleitete. „Ich weiß, dass der Ball zurückkommt, wenn ich zu ihm passe“, beschreibt Manzambi seine fußballerische Verbindung zum japanischen Neuzugang. Über Suzuki sagt Schuster, dass dieser immer besser ins Spiel findet „Die ersten Spiele waren für ihn lehrreich. Ich glaube jetzt weiß er, was wir von ihm verlangen. Er hat die Qualität im letzten Drittel, tolle Bälle zu spielen.“
4.000 bis 6.000 Schallplatten haben Achim Kitiratschky, Frank Geisler, Petra Schloß und Adalbert Müller (v.l.) in ihrem Popup-Plattenladen im Angebot. Foto: Bernd Peters
Was ein „Pop-up-Store“ ist, weiß mittlerweile fast jeder: ein Laden, der nur für kurze Zeit irgendwo auftaucht. Aber ein „Rock Up Store“? Den gab es bisher nicht. Die „PlattenQuelle“ in Freiburg-Brühl ändert das derzeit.
Sie ist ein Secondhand-Plattenladen, und das Motto der Macher lautet: „Old Music from Old People“, es gibt also „alte Musik von alten Leuten“ zu entdecken. Wobei: Inhaber Adalbert „Adi“ Müller, der vor seiner Zeit als Kaufmann Taucharchäologe war, und seine mittlerweile sechs Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind zwar über 60. Aber alt? Nicht so richtig. Denn der Geist von Punkrock, Hausbesetzerszene und den wilden Achtzigern weht auch 40 Jahre, nachdem sich die Freunde in der linken Szene der Stadt kennengelernt haben, noch kräftig durch das Hinterzimmerbüro, in dem sie bis zum 24. Januar 2026 Teile ihrer Plattensammlungen zum Verkauf anbieten.
Punk, Rock – und Schlager
Eigentlich ist die „PlattenQuelle“ gar kein Laden, sondern das Büro von Müllers Geschäft „TaucherQuelle“, das kurz nach dem Jahreswechsel schließen wird. Er sei jetzt alt genug, ein neuer Mietvertrag komme für ihn nicht mehr infrage, sagt Müller. Und so kam Bewegung in die Idee vom „Laden im Laden“, in dem vorne noch Taucherklamotten über den Tresen gehen, während man sich im Hinterzimmer durch Rock´n´Roll-Raritäten und Punk hören kann. Und manch andere Stilistik: „Ich komme in erster Linie vom Schlager“, erzählt Petra Schloß, die im richtigen Leben ein Jahr vor der Rente steht und Erzieherin ist. „Die Fünfziger, Sechziger und Siebziger sind mein Ding. Und der Punk!“ Der ist das verbindende Element der Freunde. Aber nicht nur, denn die Geschmäcker sind verschieden. Eine von Müllers Lieblingsplatten ist etwa das erste Album der britischen Ska-Band „The Specials“ von 1980, während Frank Geisler, eine lebende Legende der alternativen Gastro-Szene Freiburgs, sich auf den Verkauf eines Teils seiner Rock’n’Roll- und Surf-Singles spezialisiert hat.
„Ein Drittel ist schon weg“, berichtet Geisler („Wo in Freiburg ein Zapfhahn ist, war und bin ich nie weit weg!“) über den Start der „PlattenQuelle“, die sich in der Stadt blitzschnell herumgesprochen hat. Geisler gilt vielleicht als der leidenschaftlichste Plattenfreak der Runde: „Ich würde sagen, ich höre auch heute noch vier bis fünf Stunden Schallplatten am Tag“, schätzt der ältere Herr mit der Lederkutte und dem Anstecker von Surf-Legende Link Wray am Revers. Sammler hat es immer gegeben, sind die Freunde sich einig. Und Vinyl war eigentlich auch nie wirklich weg.
Zum Pressetermin erscheint auch Achim Kitiratschky, der Blues-Spezialist der Truppe, der früher beim nichtkommerziellen Sender Radio Dreyeckland (RDL) in Freiburg eine Nachtsendung mit Bluesplatten moderiert hat. „Die Platten dafür habe ich damals günstig erstehen können, als die CD auf den Markt kam. Bluesplatten bekam man oft schon für drei oder vier Mark“, erzählt er. Blues sei aber nur eine von vielen Leidenschaften gewesen, ergänzt der ehemalige Autor des SC-Freiburg-Magazins „Heimspiel“. Wer die „PlattenQuelle“ sucht und findet, stößt auf viele Raritäten. Einige davon werden im deutlich dreistelligen Bereich gehandelt. Aber es gibt auch Platten für 50 Cent oder einen Euro, wie Adalbert Müller betont: „Wir versuchen, die Scheiben knapp unter ihrem durchschnittlichen Verkaufspreis anzubieten.“ Doch niemand der Freunde will hier seine Sammlung wirklich auflösen, betont Frank Geisler: Rund 10.000 Singles habe er noch daheim in seiner Einzimmerwohnung. Und die sollen dort auch bleiben.
Info: Die „PlattenQuelle“ im Laden „TaucherQuelle“ am Komturplatz 2 in Freiburg ist bis zum 24. Januar 2026 donnerstags und freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
Der Weihnachtsmarkt ist ein wichtiger Frequenzbringer für den stationären Einzelhandel. Foto: Thomas Kunz
Die Adventszeit ist für den Einzelhandel ein enormer Wirtschaftsfaktor. Auch in Freiburg setzt der Handel auf klingende Kassen. Ein wichtiger Frequenzbringer ist der Freiburger Weihnachtsmarkt, wie der erste Adventssamstag zeigte.
Zur Vorweihnachtszeit gehört eine festlich geschmückte Innenstadt dazu. Freiburg zeigt seit vielen Jahren wie es geht: Sei es die hell erleuchtete KaJo mit Freiburgs größtem Weihnachtsbaum am Europaplatz, der Münsterplatz mit der beleuchteten Alten Wache oder neuerdings die Schusterstraße mit ihren roten Herrnhuter Sternen. Über die ganze Stadt verteilt ziehen Handel und Gastronomie gemeinsam mit der Freiburger Stadtmarketinggesellschaft FWTM an einem Strang, um Freiburg in Szene zu setzen. Allen voran der Weihnachtsmarkt, mit Highlights wie dem hell strahlenden Colombischlössle, weckt positive Emotionen – so macht der Altstadtbummel erst richtig Freude.
Peter Spindler, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Südbaden, berichtet, wie wichtig die Zeit von November bis Dezember für den Einzelhandel ist. „Insgesamt erzielt der Einzelhandel 19 Prozent seines Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten des Jahres“, so Spindler. Bundesweit ist mit einem Umsatz von 126 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft zu rechnen. Der stationäre Handel rechnet mit einem nominalen Umsatzplus von 1,5 Prozent. Zwar gebe es aktuell eine Kaufzurückhaltung, so Spindler. Doch der Handel stemmt sich mit aller Macht dagegen. „An Weihnachten versuchen die Einzelhändler und die Städte eine weihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Und man strengt sich sehr an. Das sieht man ja in Freiburg“, sagt Spindler. Positiv: Laut einer aktuellen Erhebung des GFK-Instituts für Konsumforschung steigt das Konsumklima im Dezember leicht an.
Vor allem die Bedeutung des Weihnachtsmarkts für das Konsumklima hebt Peter Spindler vom Handelsverband Südbaden hervor. „Der Weihnachtsmarkt bringt Frequenz. Der stationäre Handel hofft darauf, dass auch bei ihm davon etwas verbleibt.“
Der erste Adventssamstag hat gezeigt, wie sehr der Weihnachtsmarkt die Menschen anzieht. Mit 102.800 Menschen auf dem Weihnachtsmarkt war der Samstag besonders stark besucht. „Das stellt einen absoluten Besucherrekord dar“, sagt FWTM-Sprecher Matthias Redlich.
Gutscheine sehr wichtigAuch die neu eingeführte Echt Freiburg Card mit dazuhöriger App, die den bisherigen Freiburg-Gutschein ersetzt, sei laut Peter Spindler eminent wichtig für den stationären Handel. „Gutscheine sind seit Jahren das Topgeschenk und an der Spitze der Beliebtheitskala – egal ob digital oder in Papierform.“ Den Einzelhandel freue es deshalb sehr, wenn die verschenkten Gutscheine in der Zeit nach dem Weihnachtsfest eingelöst werden, so Spindler.
Bestens gelaunt: Radsport-Star Jan Ullrich gab im Gespräch mit Moderator Jörg Pippig zahlreiche Anekdoten preis. Foto: Joers
Eine nahbare Radsportlegende gab sich am Donnerstag in Freiburg die Ehre: Jan Ullrich – Weltmeister, Olympiasieger und der bislang einzige deutsche Tour-de-France-Sieger – stellte sich im Kestenholz-Autohaus im Gewerbegebiet Haid den Fragen von Moderator Jörg Pippig. Es war die vierte und letzte Station der Eventreihe „Kestenholz hautnah“, die Ullrich zuvor in die Kestenholz-Autohäuser nach Koblenz, Lörrach und Basel geführt hatte. 250 Gäste ließen sich den Abschluss in Freiburg nicht entgehen – und wurden nicht enttäuscht. Stilecht auf dem Rennrad radelte Ullrich unter großem Applaus zur Talkbühne.
Fast zwei Stunden gab der 51-Jährige Anekdoten aus seiner langen Karriere zum Besten – und ließ auch nicht die dunklen Kapitel seines Absturzes in den Doping- und Drogensumpf aus. Ullrich erzählte von seiner Kindheit in Rostock mit dem alkoholkranken Vater, der die Familie verließ und so der Opa zum Vaterersatz wurde. „Opa Fritz hat mir alles beigebracht, was man als Kind wissen musste, vom Flitzebogen-Bauen bis zum Angeln.“
Als er dann von seinem Toursieg 1997 erzählte („Ein Toursieg ist unglaublich schwer, da muss alles passen“), legte ihm Moderator Pippig eine Telekom-Mütze auf den Tisch: Für Ullrich das Signal, eines seiner wohl ungewöhnlichsten Erlebnisse zu erzählen: nämlich wie er auf der 13. Etappe unter Bauchkrämpfen leidend kurzerhand sein großes Geschäft in eine Ladung Radmützen verrichtete – während der Fahrt, um keine wertvollen Sekunden zu verlieren. „Als ich die Mütze dann weggeschmissen hat, habe ich noch gesehen, wie die Zuschauer sich draufgestürzt haben“. Auch sein Alkohol-Crash im Porsche am Freiburger Hauptbahnhof („eine große Dummheit“) und seine zu späte Dopingbeichte („ich hätte das schon viel früher tun sollen“) thematisierte der Familienvater ausgiebig. Nach dem Talk nahm sich der Sportstar noch jede Menge Zeit für Autogramme und Selfies mit den Fans. Ein wirklich sehenswerter Abend!
Jan Ullrich nahm sich viel Zeit für Autogramme. Foto: Joers
Roland Mack überreichte Stéphanie von Monaco bei der Zirkuspremiere einen Blumenstrauß. Foto: Europa-Park
Nach dem Start in die Wintersaison bietet der Europa-Park wieder die perfekte Einstimmung auf die Adventszeit. Ein Highlight: die Winter Zirkus Revue „Monte Carlo Circus Festival meets Europa-Park“. Hier feiet der Cirque de Monte-Carlo mit seinen weltbekannten Artisten ein Gastspiel. Keine Geringere als Prinzessin Stéphanie von Monaco kam persönlich zur Vorpremiere am vergangenen Donnerstag. Zur Begrüßung in der Arena gab’s vom Park-Inhaber Roland Mack einen großen Blumenstrauß. Danach verfolgte die Prinzessin gespannt die Show. „Die Familie Mack hat sich schon immer sehr für den Zirkus engagiert, daher war die Zusammenarbeit nur logisch“, sagte sie.
„Ich war als Kind oft mit meinen Eltern im Zirkus, das erste Mal mit vier Jahren“, verriet Roland Mack. Stéphanie und ihren Bruder Albert, Fürst von Monaco hat er vor Jahren kennengelernt, als er Mitglied der Jury des Monte-Carlo-Festivals wurde. Bei der Eröffnung des Themenbereichs Monaco rund um die Silver Star-Achterbahn im nächsten Frühjahr wird Fürst Albert dann als Stargast dabei sein.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den Freiburger HipHop-Zwillingen Till und Felix Neumann das Bundesverdienstkreuz. Foto: privat
Über eine besondere Auszeichnung durften sich die Freiburger Hip- Hop-Zwillinge Till und Felix Neumann freuen. Für ihre mehrsprachige Musik und grenzüberschreitende Kreativprojekte im Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den beiden am Montag auf Schloss Bellevue das Bundesverdienstkreuz. „Ihre Reichweite nutzen sie, um politische Anliegen wie Frieden und Völkerverständigung sowie die deutsch-französische Freundschaft zu transportieren“, hieß es in der Laudatio. Und: „Außerdem treten sie gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie ein und spiegeln diese Werte auch in ihrer Musik.
Mit ihrer Band Zweierpasch spielen sie seit 2012 international Konzerte und wurden mehrfach ausgezeichnet. „Das ist ein Energieschub für unsere kommenden Konzerte und Projekte sowie Rückenwind für unsere Band. Eine riesen Ehre für uns, wir sind gerührt“, sagten die Brüder.
Moderatorin war die bekannte Tagesschausprecherin Susanne Daubner. Die Zwillingsmusiker durften unmittelbar neben dem Staatsoberhaupt Platz nehmen. „Eine Riesenehre für uns, es war ein äußerst wertschätzendes Event. Herr Steinmeier wollte wissen, woher unsere Liebe für Frankreich und die Energie für unsere Projekte kommen“, so die Zwillingsmusiker nach dem Veranstaltung.
Die Kinder in der Ukraine freuen sich immer sehr über die Päckchen zu Weihnachten hier ein Foto der SEinlädele-Aktion vom vergangenen Jahr. Foto: S’Einlädele
Derzeit laufen Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine, trotzdem gehen die Angriffe Russlands weiter. Freiburger Engagierte organisieren weiterhin Hilfstransporte, derzeit läuft beispielsweise die Weihnachtspäckchenaktion von S’Einlädele. Die Not vor Ort ist groß, und das würde der Friedensplan so schnell nicht ändern.
Vor Kurzem ist Dietmar Klausmann von der Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo von seinem achten Hilfskonvoi in die Ukraine zurückgekommen. „Wir waren mit zwei Fahrzeugen, vier Fahrern und 3,5 Tonnen Hilfsgütern unterwegs“, sagt er. Hier wird unter anderem das Waisenhaus bei Mukatschewo unterstützt. Das wurde von Oleksiy Novytskyy geleitet, doch das UN-Flüchtlingshilfswerk musste aufgrund von Mittelkürzungen die private Initiative kündigen. Deshalb kamen die Waisenkinder im privaten Haus des Leiters unter. Mukatschewo hat nun ein Haus für die 18 Wa isenkinder zur Verfügung gestellt. Oleksiy Novytskyy betreut dieses, muss aber nebenher seinen Lebensunterhalt verdienen. „Hier sehen wir die dramatischen Folgen von Donald Trumps Einsparungen, nachdem die Entwicklungshilfe-Agentur USAID aufgelöst wurde.“
„Es wird sehr deutlich, in der Ukraine sind es die Menschen leid, einen brutalen Angriffskrieg von Putin täglich zu erleben. Wir hatten jetzt bei unserer Reise ständig Stromausfälle. Was bedeutet, dass wie im Waisenhaus die Versorgung durch sauberes Wasser (Wasserpumpen, Wasserfilter) ständig ausfällt.“ Durch den Hilfskonvoi wurde auch das Lager des Flüchtlingsheims in Berezynka mit Lebensmitteln für rund 300 Familien gefüllt.
Bis zum 8. Dezember läuft die Weihnachts- und Lebensmittelpäckchenaktion von S’Einlädele-Ukraine-Hilfe und der Evangelischen Stadtmission Freiburg „Der Karton mit Herz“ für bedürftige Kinder, Familien und Senioren in der Ukraine. „Unsere Weihnachtspäckchen bringen ein Stück Freude in einenAlltag, der für viele Menschen von Krieg und Sorge geprägt ist. Sie enthalten nicht nur kleine Geschenke, sondern auch viele nützliche Dinge für den täglichen Bedarf“, so S’Einlädele-Geschäftsführer Volker Höhlein.
Päckchenaktion für Weihnachten läuft
Weihnachtsgeschenke können im S’Einlädele (Wentzingerstraße 36), bei den Oltmanns der Evangelischen Stadtmission (Oltmannsstraße 30) oder in Merzhausen (Zum Engelberg 4a) abgegeben werden. Man kann die Aktion zudem finanziell unterstützen (www.seinlaedele.de/weihnachten).
Oksana Vyhovska, Vorsitzende der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Freiburg, bezeichnet die Lage in der Ukraine als „dramatisch. Es ist kalt, dunkel und lebensgefährlich in jeder Stadt und jedem Dorf. Täglich tötet die russische Armee viele Menschen in der Ukraine“. „Die Not ist erheblich größer als vor dem Krieg. In umkämpften oder besetzten Gebieten sowie in Städten, die regelmäßig unter nächtlichen Drohnenangriffen leiden, ist die Lage zum Teil unbeschreiblich. Doch auch in Regionen, in denen selten gekämpft wird, ist die Situation dramatisch. Mit dem Winter verschlechtert sich die Versorgungslage weiter. Hinzu kommen häufige Stromausfälle, teils landesweit und oft stundenweise. Für Familien mit Kindern ist das kaum tragbar“, erklärt Volker Höhlein.
Deshalb gibt es weiterhin einen Hilfstransport pro Woche in die Ukraine. „Der nächste LKW geht in den kommenden Tagen auf die Reise. Bis Weihnachten werden noch einmal zwei bis drei weitere folgen.“
Aber die Spendenbereitschaft hat nachgelassen: „Die Deutschen helfen nach wie vor. Aber nicht mehr im gleichen Umfang wie im ersten Jahr“, so Oksana Vyhovska. Vor allem reiche es nicht, um die deutlich gestiegene Not zu bewältigen. „Die Finanzierung der Hilfsprojekte vor Ort ist schon eine Herausforderung, aber vor allem die Kosten der humanitären Hilfstransporte machen uns Sorgen. Da könnten wir viel mehr machen, aber die finanziellen Mittel für die Transporte sind einfach sehr viel begrenzter als in den ersten Kriegsmonaten“, bestätigt auch Volker Höhlein.
Derzeit laufen die Verhandlungen für ein Kriegsende: Für Oksana Vyhovska ist Trumps „Friedensplan jedoch ein Kapitulationsplan, von Russland erstellt und den Amerikanern übergeben und so nicht mit der Ukraine abgestimmt. Die Grenzen müssen so bleiben, man kann einen Aggressor nicht noch für seinen Angriffskrieg belohnen.“
„Frieden ja, aber zu welchem Preis? Das wird diskutiert. Warum greift Putin jeden Tag und jede Nacht mit Drohnen und Raketen die zivile Bevölkerung an? Er könnte sofort einen Waffenstillstand veranlassen“, so Dietmar Klausmann. Für Volker Höhlein wäre das Leid damit nicht beendet: „Selbst nach einem Friedensschluss wird der Wiederaufbau der Ukraine Jahre dauern. Viele Regionen sind zerstört, die Wirtschaft ist geschwächt, und die Bevölkerung kämpft mit erheblichen Folgen des Kriegs. Gebietsabtretungen würden die negativen wirtschaftlichen Aspekte noch einmal verstärken. Deshalb werden humanitäre Unterstützung und Spenden weiterhin nötig bleiben – wahrscheinlich sogar langfristig.“ Das sieht auch Oksana Vyhovska so, „aber wir sind optimistisch, denn die Bereitschaft zum Wiederaufbau ist groß“