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Wincent Weiss hautnah, Italo-Sound und mehr: So war es bei den Freiburger Münsterplatz-Konzerten

Popsänger Wincent Weiss genoss das Bad in der Fanmenge.Popsänger Wincent Weiss genoss das Bad in der Fanmenge. Foto: Philipp Kupfer

Für Freiburger Konzertfans war es definitiv eines der Highlights des Jahres – sechs Tage lang wurde der Münsterplatz wieder zur Bühne für Top-Acts. 27.500 Besucher waren bei dem musikalischen Spektakel im Herzen der Stadt dabei: ein neuer Rekord laut Marc Oßwald von Vaddi-Concerts. Vergangenes Jahr waren es 25.000 – bei der Premiere 23.000. Die dritte Auflage der Münsterplatz-Konzerte eröffnete Popsänger Wincent Weiss. Viele Fans versammelten sich schon um vier Uhr morgens beim Münster, um sich die besten Plätze in der ersten Reihe zu sichern. Er begeisterte die 5.500 Besucher nicht nur mit seinen Songs, sondern auch hautnah. Der 32-Jährige mischte sich bei seinen Songs ins Publikum und ließ sich von seinen Fans beim Stage Diving meterweit auf Händen tragen. Kleines Malheur zwischendurch: Vor lauter Action riss seine Hose. Für den Musiker kein Problem – er schlüpfte auf der Bühne einfach schnell in eine neue kurze Hose. „Alles wie gemalt in Freiburg! Bis auf die Hose! Aber sonst war es ein richtig gutes Konzert bei euch! Danke fürs Mitmachen und für die wahnsinnige Stimmung! Wir sehen uns 2026“, postete er samt Schnappschüssen bei Instagram & Co.

Star-DJ Boris Brechja feierte mit seinen Fans eine mitreißende Elektroparty auf dem Münsterplatz. Foto: Michael Bamberger

In den folgenden Tagen sorgten dann Star-DJ Boris Brechja bei „Sea You on Tour“ und die Band Provinz für Stimmung. Klassikliebhaber kamen bei den Konzerten der Prager Philharmonie und des Freiburger Barockorchesters mit der berühmten Sopranistin Jeanine De Bique auf ihre Kosten. Für ganz viel Urlaubsstimmung und Amore sorgten Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys mit ihren Italo-Schlagern – sie brachten das Publikum zum ausgelassenen Feiern und Tanzen.

Ausgelassene Stimmung und jede Menge Italo-Schlager: Roy Bianco und die Abbrunzati Boys brachten die Menge zum Feiern. Foto: Jasmin Seidel

Dass es im kommenden Jahr eine vierte Auflage des Festivals gibt, steht schon fest – auf der Bühne wurden bei der Eröffnung schon die ersten Acts verkündet. Popsänger Clueso wird am 11. Juni auftreten, das Musiker-Duo SDP am 12. Juni. Und auch das Philharmonische Orchester wird wieder dabei sein.

Internet-Stars Papaplatte und Co. testen den Europa-Park

Streamer Papaplatte war im Europa-Park unterwegs – natürlich waren auch seine Follwer per Livestream dabei.Streamer Papaplatte war im Europa-Park unterwegs – natürlich waren auch seine Follwer per Livestream dabei. Foto: Europa-Park

Kevin Andreas Teller, besser bekannt als Papaplatte, gehört zu den beliebtesten deutschen Streamern – allein bei Twitch hat er rund drei Millionen Follower. Zum ersten Mal hat er vor Kurzem den Europa-Park besucht. Hier war er gemeinsam mit seinen Twitch-Kollegen Rumathra, LetsHugoTV und Wichtiger unterwegs – sie testeten die Achterbahnen und weitere Attraktionen und fuhren bei der Parade mit.

Natürlich waren Papaplattes Follower per Livestream mit dabei. Der dauerte mehr als vier Stunden und wurde bis jetzt schon mehr als 422.000 Mal angeklickt. Und auch im Park blieben die Influencer nicht unerkannt. Und so durften sich zahlreiche jugendliche Fans über Selfies mit den Internet-Stars freuen.

„Klangparcours“ am 11. und 14. September am Freiburger Waldsee

Der Klangparcours konzentriert sich dieses Jahr auf das Ufer, den Pavillon und den Waldsee selbst.Der Klangparcours konzentriert sich dieses Jahr auf das Ufer, den Pavillon und den Waldsee selbst. Foto: Mehrklang

In diesem Jahr findet der Klangparcours am Waldsee zum zehnten Mal statt. Dabei wird es ein Wiederhören mit Künstlerinnen und Künstlern geben, die die Veranstaltung mitgeprägt haben. Etwa Michael Kiedaisch, das Freiburger Akkordeonorchester und Felix Borel.

Überhaupt bleibt sich die Gesellschaft für Neue Musik Freiburg treu und sorgt für Überraschungen, denn „Mehrklang“ kann auch alte Musik. Tre Voci wird zusammen mit dem Oboisten Ulrich Steurer Terzette von Claudio Monteverdi und den beiden englischen Komponisten John Dowland und Thomas Morley aufführen.

In diesem Jahr konzentriert man sich unmittelbar auf das Ufer, den Pavillon und den See. Zu erleben ist der Rundgang als Nocturne am 11. September und am 14. September tagsüber.

Viele Naturinstrumente sind auf diesem Parcours zu hören, die durch die umgebende Natur, alpine Landschaften, aber auch die World Music beeinflusst sind. Sechs Musikerinnen und Musiker der Blackforest Percussion Group werden auf Holzscheiten spielen, Arkady Shilkloper ist auf dem Alphorn und zusammen mit dem Saxophonisten Marcel Schmid zu hören. Während Wassertrommeln am Waldsee zu ihrem eigentlichen Element finden und in „Games for five Waterdrums“ von Matthias Kaul im Mittelpunkt stehen. Wer selbst gern einmal die Hauptrolle übernimmt, ist bei Yiran Zhao richtig. Die Komponistin hat ein Stück geschrieben, das auf den Köpfen der Besucherinnen und Besucher gespielt wird: ein ganz persönliches Zwiegespräch, sozusagen als Geburtstagsständchen, so die Veranstalter.

Der Klangparcours findet statt am Donnerstag, 11. September, 19 und 21 Uhr und am Sonntag, 14. September, 11, 13 und 15 Uhr. Tickets bei Reservix.de/BZ-Kartenservice 16/8 Euro oder Kasse vor Ort. Mehr unter www.mehrklang-freiburg.de

In Freiburg sind Oktoberfeste so beliebt wie nie

Oktoberfest Europa-ParkOktoberfeste, so wie hier im Europa-Park, erfreuen sich großer Beliebtheit. Bei der Auswahl ihrer Outfits achten die Besucher auf jedes Detail und lassen sich das auch etwas kosten. Foto Europa-Park

Freiburg bereitet sich auf die Wiesn-Saison vor. Gleich mehrere große Oktoberfeste in und um Freiburg gibt es auch in diesem Jahr. Trachtenausstatter berichten von einer erhöhten Nachfrage nach dem perfekten Outfit. Warum die bayrisch angehauchten Partys auch bei uns so beliebt sind, erklärt ein Freiburger Soziologe.

Wer zünftig feiern will, wird auch in diesem Jahr in Freiburg fündig: Bei der Ganter Brauerei findet vom 25. September bis 4. Oktober das 11. Ganter-Oktoberfest statt. Und zur Freiburger Herbstmess’ kehrt an vier Abenden das Badische Oktoberfest mit bis zu 10.000 Gästen auf die Messe zurück (mehr dazu auf Seite 6). Auch der Europa-Park in Rust lädt an fünf Abenden wieder zum großen Oktoberfest in der Europa-Park Arena.

„Es wird von Jahr zu Jahr mehr“

Wie beliebt die badisch angehauchten Wiesn-Feste in unserer Region sind, weiß Sarah Goldschmidt. Die Marketingverantwortliche von Goldschmidt Trachten in Kirchzarten bei Freiburg berichtet von einer großen Nachfrage. „Das ist schon extrem. Und es wird von Jahr zu Jahr mehr“, sagt sie. Besonders auffällig sei, dass sich die Menschen immer mehr mit den Details ihres Wiesn-Outfits beschäftigen würden. Möglichst originalgetreu müssten diese inzwischen sein. „Während früher sehr kurze Dirndl mit Schnürung beliebt gewesen sind, sind inzwischen längere Modelle ohne Schnürung gefragt“, sagt sie. Und die Herren wählen zur Lederhose ein weißes Hemd und eine passende Weste dazu. Vornehmlich jüngere Menschen zählten zu den Kunden, die sich ihr Outfits etwas kosten lassen. Während vor einigen Jahren ein Dirndl für 100 Euro als teuer empfunden wurde, werden inzwischen Preise von 500 bis 600 Euro gezahlt. „Vor allem bei den Männern ist die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben, größer geworden“, sagt Goldschmidt.

Die unterschiedlichsten Trachten-Styles hat in Freiburg auch Breuninger im Sortiment. „Tracht ist mehr als Mode, sie ist ein Lebensgefühl, tief verwurzelt in Tradition und Heimat“, sagt Breuninger-Geschäftsführer David Lehr. „Es geht nicht um kurzfristige Trends sondern um etwas, das bleibt und sich gut anfühlt.“ In dieser Saison seien bei den Damen kräftige, aquatische Farben wie blau-grün und monochrome Looks angesagt sowie oft hochgeschlossene Dirndlblusen mit Puffärmeln. Für die Herren gibt es moderne Schnitte, sowie klare Formen und Farben, wie zum Beispiel oliv-dunkelblau, kombiniert mit lässigen Hemden, so David Lehr.

Der Freiburger Pop-Soziologe Sacha Szabo hat das Phänomen Oktoberfest wissenschaftlich untersucht und darüber ein Buch verfasst („Außeralltägliche Welten“). „Feste ganz allgemein haben die Funktion, dass sich eine Gemeinschaft ihrer Identität versichert. Das trifft auf das Oktoberfest zu, genauso aber auch auf das St. Georgener Weinfest“, sagt er. Dabei habe sich das Oktoberfest trotz seines bayrischen Ursprungs zu einem Botschafter „typisch“ deutscher Kultur entwickelt: „Eine Kultur, die ganz anders wirkt, als das gewohnte Bild Deutschlands. Geselliger, gemütlicher und auch etwas anarchischer.“

Genau dieses spezielle Gefühl macht die Feste so beliebt, und das auch in unserer Region: „Was diese Feste so attraktiv macht, ist das Erlebnis der Gemeinschaft. Das einzelne Individuum verschmilzt schunkelnd und singend mit seinen Tischnachbarn zu einer ekstatischen Feiermasse und der Alkohol ist dabei der soziale Kitt, der alles miteinander verbindet und zusammenhält“, sagt Szabo.

Tag des offenen Denkmals: Exklusive Einblicke in die Münster-Baustelle

Besucherinnen und Besucher bestaunen die Architektur des Münsters auf der Chorplattform beim Tag der offenen Baustelle 2023. Foto: Münsterbauverein FreiburgBesucherinnen und Besucher bestaunen die Architektur des Münsters auf der Chorplattform beim Tag der offenen Baustelle 2023. Foto: Münsterbauverein Freiburg

Am Sonntag, 14. September, öffnet der Freiburger Münsterbauverein anlässlich des bundesweiten Tags des offenen Denkmals seine Baustelle am Münster für die Öffentlichkeit. Unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ stehen ab 14 Uhr Führungen auf der Chorplattform im Mittelpunkt – mit exklusiven Einblicken in die aktuellen Arbeiten und den herausfordernden Umgang mit Sandstein im Wandel der Zeit. Treffpunkt ist der Baustellenaufzug auf der Nordseite des Münsterplatzes gegenüber der Stadtbibliothek.Führungszeiten: 14, 14.30, 15, 15.45, 16, 16.45 und 17 Uhr, Anmeldung vor Ort, Teilnehmerzahl pro Führung begrenzt, Dauer: jeweils 45 Minuten.

Kinotipp: Die emotionale Bestsellerverfilmung „22 Bahnen“ mit Luna Wedler

Die Schwestern Ida (Zoë Baier) und Tilda (Luna Wedler) müssen gemeinsam eine schwere Zeit meistern.Die Schwestern Ida (Zoë Baier) und Tilda (Luna Wedler) müssen gemeinsam eine schwere Zeit meistern. Foto: Constantin Film Distribution

Lang erwartete Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Caroline Wahl. „22 Bahnen“ erzählt von zwei Schwestern, die sich mit unerschütterlichem Glauben an die Schönheit des Lebens gegen schlechte Voraussetzungen wehren, um ihrem Leben eine andere Richtung zu geben.

Tildas (Luna Wedler, „Das schönste Mädchen der Welt“) Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier, „In die Sonne schauen“) kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter (Laura Tonke, „Alles Fifty Fifty“).
Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig.

Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor (Jannis Niewöhner, „Je suis Karl“) taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle. Ein Film über das Erwachsenwerden, die Liebe und bedingungslosen Zusammenhalt.

Die Regie übernahm Mia Maariel Meyer („Push“) nach dem Drehbuch von Elena Hell („Sisi“). Die Buchvorlage „22 Bahnen“ von Caroline Wahl hielt sich 2023 monatelang in den Top 20, und das Taschenbuch stieg im April des vergangenen Jahres direkt auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller ein. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde es als #BookTok-Bestseller des Jahres 2024 ausgezeichnet. Der Roman wurde im deutschsprachigen Raum über eine Million Mal verkauft.

„Tafiti – Ab durch die Wüste“ ist ein tierisches Animationsabenteuer

Tafiti, ein aufgewecktes Erdmännchen und das tollpatschige Pinselohrschwein Pinsel wollen Opapa retten. Foto: Tradewind Pictures Tafiti, ein aufgewecktes Erdmännchen und das tollpatschige Pinselohrschwein Pinsel wollen Opapa retten. Foto: Tradewind Pictures

Basierend auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Julia Boehme und Julia Ginsbach kommt Tafiti jetzt auf die große Leinwand – ein warmherziges Wüstenabenteuer über Mut, Zusammenhalt und die Magie echter Freundschaft – mit viel Witz und Herz erzählt. In der Savanne Afrikas lebt Tafiti, ein aufgewecktes kleines Erdmännchen. Als er Pinsel kennenlernt, ein fröhliches und etwas tollpatschiges Pinselohrschwein, ändert sich alles. Als Großvater Opapa von einer Giftschlange gebissen wird, beginnt für Tafiti und Pinsel das größte Abenteuer ihres Lebens: Denn nur eine seltene blaue Blume, die hinter der Wüste wächst, kann Opapa retten.

„Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ ist das gruselige Finale der Horror-Saga

Ed und Lorraine Warren (Vera Farmiga und Patrick Wilson) werden mit finsteren Mächten konfrontiert.Ed und Lorraine Warren (Vera Farmiga und Patrick Wilson) werden mit finsteren Mächten konfrontiert. Foto: Warner Bros.

„Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ ist der mittlerweile neunte Teil der erfolgreichen „Conjuring“-Reihe, die weltweit mehr als zwei Milliarden US-Dollar an den Kinokassen erzielt hat. Inszeniert wurde der neueste Film von Franchise-Veteran Michael Chaves. James Wan und Peter Safran, die Schöpfer der Reihe, produzierten den Film.

Vera Farmiga und Patrick Wilson schlüpfen für einen letzten Fall in die Rollen der legendären paranormalen Ermittler Ed und Lorraine Warren. Ihre Ermittlungen führen sie zur Smurl-Familie rund um Familienvater Jack, Mutter Janet (Rebecca Calder), ihren Kinder und dem Familienhund. Sie werden in ihrem Haus von bösartigen Geistern terrorisiert.

Zerstörte Rettungswagen: Prozess gegen Brandstifter am Freiburger Landgericht

Einer der ausgebrannten Malteser Rettungswagen. Insgesamt entstand ein Schaden rund 450.000 Euro.Einer der ausgebrannten Malteser Rettungswagen. Insgesamt entstand ein Schaden rund 450.000 Euro. Foto: Malteser Hilfsdienst Hierholzer

Am frühen Morgen des 18. März wurden bei einem Brand auf dem Gelände des Malteser Hilfsdienstes drei Krankentransportwagen und ein Auto des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts durch ein Feuer komplett zerstört. Der Sachschaden liegt bei insgesamt rund 450.000 Euro, da auch medizinisches Equipment zerstört wurde.

Seit Montag steht ein 56-jähriger Deutscher vor dem Freiburger Landgericht, der dafür verantwortlich sein soll. Er ist angeklagt wegen Brandstiftung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. In dem Sicherungsverfahren wird verhandelt, ob der Mann in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird. Denn aufgrund einer bipolaren Störung könnte er schuldunfähig sein, so die Staatsanwaltschaft. Dazu wird es noch ein Gutachten geben.

Am Abend des 17. März legte er gegen 22 Uhr ein Feuer an einer Holztreppe eines leerstehenden Hauses in der Steinhalde in Ebnet, in den folgenden Stunden zog er durch die Innenstadt und zündete verschiedene Müllcontainer und Kartons an, bis er um 5 Uhr das Gelände der Malteser erreichte. Hier legte er an den beiden Rettungswagen und an dem Pkw ein Feuer. Nur das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhinderte laut Staatsanwaltschaft, dass sich das Feuer auf die Garage und ein benachbartes Pflegeheim ausbreitete. Auch die Sauerstoffflaschen in den Krankenwagen hätten explodieren können. Das habe der 56-Jährige billigend in Kauf genommen, diese Gefahr sei ihm bewusst gewesen, da er früher bei den Maltesern tätig war, heißt es in der Anklage. Er wollte sich nicht dazu äußern, warum er die Feuer gelegt hat, nur zu dem Brand an dem leerstehenden Gebäude sagte er am Montag: „Das ist nicht meine Art.“ Der Angeklagte, in hellblauem Hemd und Anzughose, verfolgte den Prozess ruhig und gefasst.

Zahlreiche Zeugen wurden zu einem Vorfall in einem Emmendinger Café am 16. März angehört. Hier wollte der Angeklagte mit einem 100-Euro-Schein zahlen, der Besitzer rief die Polizei, weil er den Verdacht hatte, es könnte sich um Falschgeld handeln. Als die eingetroffenen Beamten seinen Ausweis sehen wollten, beleidigte und bedrohte der 56-Jährige die Polizisten – das aggressive Verhalten setzte sich auch auf dem Revier fort. Zeugen, die bei dem Vorfall dabei waren, beschrieben schlagartige Stimmungsschwankungen von ruhig und freundlich zu sehr ausfallend. Der Angeklagte entschuldigte sich bei den Polizisten, die er beleidigt und getreten hatte: „Das ist nicht mein Stil“, sagte er. Der Auslöser des Ganzen – der 100er-Schein – stellte sich als echt heraus.

Ein Urteil soll am 9. September fallen.

Wie heiß wird es in Freiburg in 50 Jahren sein? KI-Modell berechnet Klimaszenarien

Am Beispiel von Freiburg simulierten die Forschenden auf den Quadratmeter genau drei verschiedene Klimaszenarien für den Zeitraum von 2070 bis 2099.Am Beispiel von Freiburg simulierten die Forschenden auf den Quadratmeter genau drei verschiedene Klimaszenarien für den Zeitraum von 2070 bis 2099. Foto: Stock.Adobe

Wie heiß wird es in Freiburg in 50 Jahren sein? Das soll ein neues KI-Modell der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) berechnen können. Am Beispiel von Freiburg simulierten die Forschenden auf den Quadratmeter genau drei verschiedene Klimaszenarien für den Zeitraum von 2070 bis 2099. Ferdinand Briegel ist Postdoc am Institut für Meteorologie und Klimatologie des KIT und hat am Projekt mitgearbeitet. Er berichtet, welche Erkenntnisse sich daraus für die Stadtplanung ableiten lassen.

Welche drei Szenarien zeigt das Modell auf und welches davon ist das Wahrscheinlichste?

Ferdinand Briegel: Das Modell zeigt die Szenarien RCP2.5, RCP4.5 und RCP8.5, die als RCP (Representative Concentration Pathways) bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um Klimaszenarien, die beschreiben, wie stark sich die Erde je nach zukünftigen Treibhausgasemissionen erwärmt. Welches Szenario eintritt, hängt natürlich auch vom globalen Willen zum Klimaschutz ab, weshalb eine Vorhersage schwer zu treffen ist. Wahrscheinlich wird es irgendwo zwischen RCP4.5 und RCP8.5 liegen.

Welche Faktoren fließen bei der Berechnung mit ein?

Briegel: Zu den meteorologischen Faktoren zählen beispielsweise Lufttemperatur, Feuchte, Strahlung und Windgeschwindigkeit. Darüber hinaus werden 3D-Daten zur Bebauung und Vegetation berücksichtigt.

An welchen Orten in der Stadt wird die Temperatur voraussichtlich besonders steigen?

Briegel: Zunächst muss klargestellt werden, dass wir die gefühlte Temperatur berechnen. In diese Berechnung fließen neben der Lufttemperatur auch deren Feuchte, die Windgeschwindigkeit sowie die Strahlung – also ob ein Punkt beschattet oder in der Sonne ist – ein. Zudem muss zwischen Tag und Nacht unterschieden werden. Viele Prozesse, die tagsüber für Beschattung und Abkühlung sorgen, hindern nachts die Wärme zu entweichen. Tagsüber sind vor allem freie, asphaltierte Flächen betroffen, das heißt vor allem Industriegebiete. Nachts sind es hauptsächlich dicht bebaute Gegenden mit großem Baumbestand. In diesen Gebieten ist die Durchlüftung geringer und Gebäude und Bäume verhindern, dass die Oberflächen abstrahlen. Dadurch wird die Hitze zurückgehalten. Das ist ein ähnlicher Effekt wie bei klaren Nächten, die kälter sein können als bewölkte Nächte.

Kann das Modell auch auf andere Städte angewandt werden – und wenn ja, wie steht Freiburg im Vergleich da?

Briegel: Um das Modell auf andere Städte anzuwenden, muss es zunächst an die dort vorherrschenden baulichen Gegebenheiten angepasst werden. In Freiburg gibt es beispielsweise keine Hochhäuser, wie sie in Frankfurt zu finden sind. Hier müsste das Modell zunächst getestet werden. Generell kann man zu Freiburg sagen, dass es aufgrund seiner Lage im Oberrheingraben zu den wärmeren Städten Deutschlands gehört. Aufgrund seiner Lage am Fuße des Schwarzwaldes ist Freiburg zudem begünstigt (also kühler) im Vergleich zu anderen Städten im Oberrheingraben, was sowohl die Tagesmaxima als auch die nächtlichen Temperaturen angeht. Die Stadt ist im Vergleich zu anderen Städten in ganz Deutschland bereits sehr grün und bietet viele „kühle“ Orte innerhalb der Stadt.


Wie können Städte im Bezug auf Klimaanpassung mit dem Modell arbeiten?

Briegel: In erster Linie ist dieses Forschungsprojekt ein Versuch, Klimaprojektionen auf Gebäude- und Straßenebene runterzuskalieren. Wir konnten zeigen, dass dies möglich ist. In Zukunft werden dazu sicherlich auch Anwendungen entstehen, die allerdings nicht von uns erstellt werden können, da der Fokus unserer Arbeit auf genau solchen Forschungsvorhaben liegt. Aufgrund von Rechenintensität und Ressourcenverbrauch war es bisher nicht möglich, mit klassischen physikalisch-numerischen Modellen solch lange Zeiträume für ganze Städte zu simulieren. Das konnte nun mit Hilfe von KI geschafft werden.

Info: Das KI-Modell hat drei Szenarios für den Zeitraum 2070 bis 2099 entwickelt. So wären unter dem pessimistischsten Szenario pro Jahr tagsüber bis zu 307 Stunden mit starker Hitzebelastung über 32 °C gefühlter Temperatur möglich. In der Referenzperiode zwischen 1990 bis 2019 waren es 135 jährlich. Die Stundenanzahl mit sehr starker Hitzebelastung über 38 °C gefühlter Temperatur könnte sogar um das Zehnfache steigen: auf 71 Stunden pro Jahr im Zeitraum 2070 bis 2099, verglichen mit sieben Stunden jährlich in der Referenzperiode. Im Vergleich steigen im Szenario mit der geringsten Erwärmungsentwicklung die Stunden unter starker Hitzebelastung auf jährlich 149 an. Die Anzahl der Stunden mit sehr starker Hitzebelastung beläuft sich in diesem Szenario auf zwölf Stunden.

Das KI Modell wurde anderem von Ferdinand Briegel entwickelt. Foto: KIT