Ein besonderes Jubiläum, auch für
Matthias (links) und Alexander Lewalter. Foto: Seilnacht
Tradition, Handwerk und Qualität: Dafür steht der Freiburger Juwelier Seilnacht, und das seit mittlerweile 125 Jahren. Zu diesem Anlass erwarten die Kunden attraktive Jubiläumsangebote.
1900 eröffnete Josef Seilnacht das Geschäft in der ehemaligen Eisenbahnstraße 7, im historischen Haus „Scheuer zum Kiel“. Damals stand die Uhrmacherkunst im Mittelpunkt: Reparaturen, eigene Modelle, eine kleine, feine Auswahl an Schmuck.
Fast einhundert Jahre später übernahmen 1994 Matthias und Cornelia Lewalter das Traditionshaus und führten es mit großem Engagement in die Moderne. Es folgten Meilensteine, die die Firma bis heute prägen: 2017 der aufwendige Umbau des Geschäfts, 2018 der Eintritt von Alexander Lewalter in das Geschäft, 2020 die Erweiterung durch das Atelier Seilnacht – ein Ort, an dem Goldschmiede- und Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau gelebt wird. Seilnacht wurde damit zu einem Allrounder für Uhren und Schmuck: von internationalen Luxusmarken bis hin zu individuellen Anfertigungen, gefertigt in der eigenen Werkstatt.
Der Juwelier Seilnacht in der Rathausgasse feiert dieses Jahr 125 Jahre. Foto: Seilnacht
Dieses Jahr feiert das Traditionsunternehmen 125 Jahre Juwelier Seilnacht in Freiburg – ein Jubiläum, das man ohne die Kundinnen und Kunden nicht erreicht hätte. „Deren Treue, Begeisterung und Vertrauen machen diese Geschichte lebendig“, betont Matthias Lewalter. „Ebenso danken wir unserem großartigen Team, unseren Familien sowie unseren langjährigen Partnern, die mit Einsatz, Herzblut und Ideenreichtum jeden Tag dazu beitragen, dass Seilnacht weit mehr ist als nur ein Geschäft: Es ist ein Ort, an dem traditionelles Handwerk und Leidenschaft für das Schöne verschmelzen“, fügt er hinzu.
Mit diesem Jubiläum beginnt für Seilnacht ein neues Kapitel: Alexander Lewalter übernimmt die Geschäftsführung und führt das Familienunternehmen in die Zukunft. Gemeinsam blickt man nun voller Vorfreude auf die kommenden Jahre – auf neue Ideen, spannende Kollektionen und die Weiterentwicklung des Ateliers. „Am meisten aber freuen wir uns darauf, unsere Kundinnen und Kunden weiterhin zu begeistern: mit Schmuck und Uhren, die Geschichten erzählen, mit persönlicher Beratung, die von Herzen kommt, und mit Momenten, die so wertvoll sind wie die Stücke, die sie bei uns finden“, erklärt Alexander Lewalter.
Noch bis zum 2. November lädt Seilnacht dazu ein, gemeinsam 125 Jahre Seilnacht zu feiern. Zu diesem Anlass erwarten die Kunden exklusive Jubiläumsangebote und besondere Geschenke. Weitere Informationen unter uhren-seilnacht.de
Spendenübergabe im Badeparadies, v.l.n.r.: Margarita Demmel, Vorsitzende Sternenkinder Freiburg e.V., Anja Pluschke, aktives Mitglied Sternenkinder Freiburg e.V., Jochen Brugger, Head of Badeparadies Schwarzwald
Foto: Badeparadies Schwarzwald
Auch in diesem Jahr zog der Charity-Flohmarkt des Badeparadies Schwarzwald zahlreiche Besucher aus dem gesamten Hochschwarzwald an. Am 27. September verwandelte sich der Parkplatz des Badeparadieses in ein buntes Markttreiben, bei dem Antiquitäten, Trödel, Kleidung und viele liebevoll ausgesuchte Kostbarkeiten neue Besitzer fanden. Der Verein Sternenkinder Freiburg e.V. freut sich über die Spende in Höhe von 1.861 Euro.
Das Team von Reha Süd um Gesellschafter Philipp Eiermann (links) und Roman Pfeifer (rechts, Geschäftsführer & Ärztlicher Leiter) freute sich mit SC-Rekordtorjäger Nils Petersen über viele neugierige Besucher. Foto: FWB
33 Jahre Reha Süd – das wurde am Wochenende gefeiert. Prominenter Gast beim Tag der offenen Tür im ambulanten Rehabilitationszentrum in der Lörracher Straße war Nils Petersen (Mitte). Der Rekordtorschütze des SC Freiburg und TV-Experte nahm sich reichlich Zeit für Autogramme.
Das Team von Reha Süd um Gesellschafter Philipp Eiermann und Roman Pfeifer (Geschäftsführer & Ärztlicher Leiter) freute sich über viele neugierige Besucher. Diese erhielten spannende Einblicke in das große Leistungsspektrum des Rehazentrums.
Toni Schlegel (links, Präsident
Rotary-Club Freiburg): Die beiden Preisträger erhielten beim Benefizkonzert im Theater Freiburg ein Musikstipendium. Foto: Rotary Club Freiburg
Unter dem Motto „Musik verbindet – musica unisce“ lud der Rotary Club Freiburg am 3. Oktober ins Theater Freiburg zu einem deutsch-italienischen Benefizkonzert. Auf der Bühne standen die Musikvereine Ebnet und Kappel sowie der italienische Corpo Bandistico Lusiana.
„Es war wirklich ein musikalisch sehr hochstehendes und auch sehr bewegendes Konzert“, so Toni Schlegel (links), Präsident des Rotary-Clubs. Die Erlöse und Spenden kamen einem deutsch-Italienischen Musikstipendium des Rotary-Clubs Freiburg zu Gute.
Torwartlegende Sepp Maier kommt am Montag ins Bürgerhaus Zähringen nach Freiburg. Foto: www.expeditionleben.com/ Pressefoto Fred Joch
Im Vorfeld der Fußballpodiumsshow mit Torwart-Legende Sepp Maier am Montag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus Zähringen, befragten wir die weltbekannten „Katze von Anzing“ im Interview. Der Weltmeister von 1974 bestritt 95 Länderspiele für Deutschland und 709 Pflichtspiele (!) für den FC Bayern München, mit dem er alles gewann, was es im Profifußball zu gewinnen gab. Am 10. Oktober kam sein neues Buch „Als der Fußball noch Charakter hatte“ in den Handel.
Sie sind eine echte Torwartlegende. Haben sportlich praktisch alles erreicht. Von den Sportjournalisten wurden Sie zum besten Torhüter des Jahrhunderts gewählt. Warum ist es Ihnen auch heute noch mit 81 Jahren so wichtig, persönlich auf der Bühne zu stehen und über Ihre Karriere und Ihr bewegtes Leben zu sprechen?
Sepp Maier: Wir haben dieses Interviewformat im letzten Jahr ausprobiert und es kam sehr gut bei den Zuschauern an. Bereits der erste Auftritt in Konstanz war ein großer Erfolg. Auch mir hat es großen Spaß gemacht und so habe ich mich zusammen mit dem Veranstalter entschieden, diesen Fußball-Talk weiterzuführen und auf Tournee zu gehen. Wir haben sehr viele lustige und kuriose Geschichten mit im Gepäck, auch einige, die wirklich noch niemand kennt. Es wird mit Sicherheit ein lustiger Abend werden, prall gefüllt mit unvergesslichenFußballerinnerungen. Seien Sie gespannt.
„Noah Atubolu hat eine Chance verdient“, sagt Torwartlegende Sepp Maier. Foto: expeditionleben.com
Sie waren in den 70er Jahre nicht nur ein Weltklasse-Torwart, sondern auch eine Art Entertainer auf und neben dem Platz. Viele erinnern sich an die Szene, als Sie im Olympiastadion einer verirrten Ente hinterhergehechtet sind. Haben Sie das bewusst gemacht oder spontan aus dem Bauch?
Maier: Das war nie berechnend, ohne Hintergedanke. Es waren immer spontane Ideen aus dem Bauch heraus. Ich bin einfach so und habe mich nie verstellt. Bin mir in all den Jahren sicherlich auch treu geblieben. Beim Fußballschauen zu Lachen, ist sicherlich auch kein Fehler.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Fußballs mit zunehmender Kommerzialisierung und unwirklichen Ablösesummen? Sie hatten bei der WM 1974 mit dem DFB um eine Siegprämie von 70.000 Euro gestritten. Darüber würde man heutzutage nur schmunzeln?
Maier: Wir haben damals auch schon gutes Geld verdient, viel mehr wie ein normaler Arbeiter. Natürlich nicht zu vergleichen mit den heutigen Wahnsinnssummen im Profifußball. Ich war zu meiner aktiven Zeit sowieso unbezahlbar (lacht). Egal, welche Summe mir von welchem Club auch immer angeboten worden wäre, ich wäre niemals vom FC Bayern weggegangen. Warum auch? Wir hatten damals mit Beckenbauer, Müller, Hoeneß und Co die beste Mannschaft der Welt, haben alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gab. Heutzutage sind die Ablösesummen und Gehälter nicht mehr greifbar. Allgemein ist viel zu viel Geld im Spiel. Viel zu viele Spiele und Wettbewerbe, eine aufgeblähte WM, hohe Ticketpreise und unzählige Bezahlsender. Und dennoch gehen die Menschen mehr denn je in die Stadien. Nicht nur in München oder Dortmund sind die Spiele stets ausverkauft, sondern z.B. auch in Freiburg. Trotz aller Veränderungen lockt der Fußball immer noch die Zuschauermassen an.
Gibt es für Sie den schönsten Moment, auf dem Spielfeld bzw. daneben, wenn Sie auf Ihre erfolgreiche Karriere zurückblicken?
Maier: Natürlich der WM-Titel 1974 in München, der WM-Titel als Torwarttrainer 1990 in Rom sowie die dreimalige Auszeichnung als Fußballer des Jahres. Stolz bin ich auch auf die Ehrung der Sportjournalisten, die mich zum besten deutschen Torhüter des Jahrhunderts gekürt haben.
Wie empfinden Sie generell die Entwicklung des SC Freiburg?
Maier: Respekt vor der positiven Entwicklung des SC Freiburg. Von Volker Finke einst aufgebaut und von Christian Streich erfolgreich weiterentwickelt, beeindruckt mich der Weg des SC Freiburg mit sehr viel Ruhe und Kontinuität. Eine super Mannschaft, ein guter Trainer und ein toller Verein.
Wer wird bei der WM 2026 im deutschen Tor stehen und wie beurteilen Sie die Chancen des Freiburger Torhüter Noah Atubolu?
Maier: Für mich persönlich sollte Manuel Neuer 2026 im deutschen Tor stehen. Er ist nach wie vor unser bester Torhüter. Ob er das auch will, ist eine ganz andere Sache. Ich finde, der Bundestrainer sollte sich jetzt bald auf eine klare Nummer eins festlegen und nicht mehr zu viel an der Aufstellung herumdoktern, damit sich das Team auch für die WM 2026 einspielen kann. Es braucht ein klares Mannschaftsgerippe. Mein damaliger Bundestrainer Helmut Schön hat mir immer klar gesagt, dass ich die Nummer eins bin. Das hat mir damals enorme Sicherheit und Stärke gegeben. Noah Atubolu kenne ich persönlich nicht näher, er ist sicherlich ein großes Talent und hat eine Chance verdient.
Das Interview führte WZO-Redakteur Detlef Berger
Info: Tickets für die Show mit Sepp Maier am kommenden Montag, 20. Oktober 2025 im Bürgerhaus Zähringen gibt es unter expeditionleben.com
Die Messe „Leben und Tod“ richtet sich an alle, die sich mit einem
tabuisierten Thema befassen möchten. Foto: Dots & Boxes
Am Freitag, den 17. Oktober, öffnet die Messe „Leben und Tod“ in der Sick-Arena Freiburg von 9 bis 18 Uhr ihre Türen. Auch am Samstag, den 18. Oktober, sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Messe von 9 bis 16.30 Uhr zu erleben. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich mit den Themen Leben, Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen möchten – offen, ehrlich und mit viel Raum für neue Perspektiven.
Ob aus persönlichem Interesse, beruflichem Hintergrund oder reiner Neugier – die Messe lädt dazu ein, Fragen zu stellen, sich auszutauschen und Impulse mitzunehmen. Über 100 Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren ihre Angebote rund um Vorsorge, Begleitung, Erinnerung und Abschied. Das vielfältige Rahmenprogramm bietet Vorträge, Lesungen, Gesprächsrunden und interaktive Formate wie die Trauerwerkstatt, in der beispielsweise Erinnerungskerzen gestaltet oder Särge bemalt werden können.
Ein besonderes Highlight ist der Death Slam am Freitagabend, bei dem mit Tiefgang, Humor und Poesie über das Leben und seine Endlichkeit gesprochen wird. Die Messe „Leben und Tod“ zeigt: Wer sich mit dem Ende auseinandersetzt, kann das Leben bewusster und freier gestalten.
Die Lage bleibt schwierig für die Unternehmen: Alwin Wagner (links, IHK Südlicher Oberrhein) und der Kippenheimer Anlagenbauer Tobias Lanner bei der Pressekonferenz in Freiburg. Foto: Joers
Am südlichen Oberrhein sehen viele Unternehmen die politischen Rahmenbedingungen als Risiko. Die IHK meldet sinkende Geschäftslage, doch erste Hoffnungsschimmer zeichnen sich ab.
Alwin Wagner von der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) legte am gestrigen Dienstag den Finger direkt in die Wunde. „Es ist nach wie vor ein sehr turbulentes Umfeld für die Betriebe und alles andere als einfach“, so der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK auf der Pressekonferenz zur Herbst-Konjunkturumfrage. Zweimal im Jahr befragt die IHK ihre Mitgliedsbetriebe zur wirtschaftlichen Lage und den konjunkturellen Aussichten. Von den 826 befragten Unternehmen gaben rund 32 Prozent Rückmeldung.
Erhöhter BeratungsbedarfVor allem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien nach wie vor ein großes Hemmnis. „Die Themen sind Kostensenkung, Bürokratielasten und Arbeitskosten“, sagt Wagner und zeigt wenig Verständnis, dass die angekündigten Reformpläne der Bundesregierung auf sich warten ließen. „In der Bürokratie ist vieles in Deutschland nicht mehr zeitgemäß“, sagt auch Tobias Lanner, Chef der Kippenheimer Anlagenbau GmbH. Die Wirtschaft befinde sich das dritte Jahr in Folge in der Rezession. Dabei seien es vor allem „strukturelle Herausforderungen“, die den Betrieben das Leben schwer machten. Bei der IHK spürt man die Unsicherheit in einem erhöhten Beratungsbedarf. „Uns erreichen viele Fragen zu den gestiegenen Auslandszöllen“, so Wagner.
Die Ergebnisse der Umfrage spiegeln die Unsicherheit wieder. Noch immer sehen 39 Prozent der Unternehmen am südlichen Oberrhein in den politischen Rahmenbedingungen eine Risiko für die eigene Entwicklung. Auch in den Wachstumsprognosen deutet nur wenig auf eine Trendwende hin, so die IHK: Der Index der Geschäftslage verliert im Vergleich zum Frühsommer nochmals 3 Punkte und erreicht mit 5 Punkten den niedrigsten Stand seit Herbst 2020. 26 Prozent der Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut, mit 21 Prozent sind fast ebenso viele unzufrieden.
Für zarte Hoffnungsschimmer sorgt dagegen die Geschäftserwartung: Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) rechnet wieder mit besseren Geschäften. „Es ist der Silberstreif am Horizont“, sagt Alwin Wagner. Vor allem die Industrie und die Baubranche sieht das so. „Das sind auch Zugpferde für die anderen Branchen“, betont Wagner.
Schaut man auf die einzelnen Branchen, so weisen zum Beispiel 27 Prozent der Händler eine gute Geschäftslage auf. Das Gastgewerbe hat weiterhin mit großen Herausforderungen zu kämpfen: Vor allem hohe Arbeitskosten (75 Prozent) und Energiepreise (69 Prozent) werden von den Gastronomen als Problemfelder angegeben. Über alle Branchen hinweg werden die sinkende Inlandsnachfrage und die Arbeitskosten als größte Risiken für eine positive wirtschaftliche Entwicklung angesehen.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Hauptstraße wird ein Neubau für eine Tagesklinik gebraucht. Foto: Heike Schwende
Rund 130 Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen warten derzeit auf einen Behandlungsplatz in Freiburg. Damit mehr tagesklinische Betreuungsplätze geschaffen werden, setzt sich die Kinderärzin Charlotte Niemeyer jetzt mit der „Initiative für unsere Kinder- und Jugendklinik“ für einen Neubau ein.
„Ich hoffe, dass wir in zwei bis drei Jahren dort einen Neubau haben“, sagt die Kinderärztin und frühere Ärztliche Direktorin am Zentrum für Kinder und Jugendmedizin in Freiburg. Das erste Ziel sei, dass das Ministerium in Stuttgart einem Neubau in der Hauptstraße im Garten der Klinik für Kinder– und Jugendpsychiatrie zustimme und das zweite Ziel, dass nach der Zusage auch rasch gebaut werde, sagt Niemeyer. Mit ihrer Erfahrung aus dem Einsatz für den Neubau der Kinderklinik in Freiburg will sich Niemeyer nun für den Neubau einer Tagesklinik für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren mit psychischen Erkrankungen einsetzen. Dort sollen 56 Plätze entstehen, davon 14 Plätze für Kinder mit intellektueller Beeinträchtigung.
Charlotte Niemeyer hofft, dass der Neubau in zwei bis drei Jahren kommt. Foto: Britt Schilling
Die Betreuung in einer Tagesklinik sei bei diesen jungen Patienten das Mittel der Wahl, erklärt Niemeyer. Dadurch könnten die Kinder und Jugendlichen in ihrem familiären Umfeld bleiben. Der Bedarf an Plätzen in einer Tagesklinik steige stetig, weil immer mehr Kinder und Jugendliche psychische Unterstützung bräuchten und oft psychische Erkrankungen entwickelten, wie Depressionen, Angststörungen, Magersucht und andere. Weiterhin gebe es in ganz Südbaden keine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche mit zusätzlicher intellektueller Beeinträchtigung, die psychische Unterstützung benötigten.
Andere Prioritäten
Durch lange Wartezeiten würden Patienten zu lange nicht adäquat behandelt. „Die psychischen Erkrankungen werden chronisch, lassen sich immer schwerer behandeln und damit wird auch die Prognose dieser Kinder und Jugendlichen immer schlechter.“ Bei einem erkrankten Kind leide dann die ganze Familie Not.
Trotz dieser Notlage hatte das Land 2023 die Finanzierung eines Neubaus wegen anderen Prioritäten abgelehnt. Als Notlösung gibt es in Freiburg eine Tagesklinik für psychisch erkrankte Patienten unter 18 Jahren in einem angemieteten Nebengebäude des Hotels Stadt Freiburg.
Um weitere Abhilfe zu schaffen, fördert das Land nun den Umbau des ehemaligen Elternhauses des Universitätsklinikums in der Mathildenstraße mit 5,2 Millionen Euro. Hier sollen ab 2028 teilstationäre Behandlungsplätze für 24 Patienten entstehen. Sie halte die Lage des ehemaligen Elternhauses in der Mathildenstraße wenig geeignet für eine Tagesklinik für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche, sagt Niemeyer. Sie wünscht sich, dass der angestrebte Neubau in Herdern noch vor 2028 realisiert werden kann.
„Wir können es uns als alternde Gesellschaft nicht leisten, unseren jüngsten Patienten nicht zu helfen – und wir dürfen es uns auch menschlich nicht leisten“, sagt Niemeyer. „Deshalb müssen wir alle handeln, deshalb handelt die Initiative und deshalb handele auch ich.“ Niemeyer sieht es als gesellschaftliche Aufgabe der Stadtgemeinschaft und der Region, sich dafür einzusetzen, dass psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche in Freiburg ausreichend behandelt werden können.
In der vergangenen Woche hat sich die Initiative um Niemeyer mit Vertretern der Klinik, der Stadt und des Landtags getroffen. Anwesend war dort auch die Freiburger Landtagsabgeordnete der Grünen Nadyne Saint-Cast. Mit der Zusage des Umbaus des Elternhauses sei es noch nicht genug, hieß es vergangene Woche in einer Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten: „Wir werden weiter dranbleiben, damit sich die Versorgung nachhaltig verbessert.“
Damit die Forderung nach mehr Tagesklinikplätzen in der Öffentlichkeit in Freiburg sichtbar bleibt, plant die Initiative um Niemeyer nun eine „Kampagne der grünen Stühle“. Die leuchtend grünen Stühle stehen symbolisch für die dringend benötigten Tagesklinikplätze. „Darauf kann jeder Platz nehmen und unsere Sache unterstützen“, sagt Niemeyer. Heike Schwende
Das Angell Zentrum feiert das 10-jährige Bestehen seiner Berufsfachschule Physiotherapie. Foto: Angell
Die Berufsfachschule für Physiotherapie der ANGELL Akademie feierte am 10. Oktober ihr zehnjähriges Bestehen. Was 2015 mit einem Kurs begann, ist heute eine überregional bedeutsame Ausbildungsstätte mit 280 Absolventen, 130 aktuellen Auszubildenden und einem Netzwerk von 40 Kooperationspartnern von Basel bis Lahr.
Von Beginn an setzte die Berufsfachschule für Physiotherapie auf eine fundierte fachliche Ausbildung. Bereits 2016 ermöglichte die Kooperation mit der Internationalen Studien- und Berufsakademie (isba) unter der Studiengangsleitung von Prof. Dr. Martin Klein ein ausbildungsbegleitendes Studium zum Bachelor of Science (B.Sc.) in Physiotherapie.
Ein Jahr nach der Gründung übernahm Christine Heraucourt-Winker die Schulleitung. Sie beschreibt ihre Motivation so: „Mir war wichtig, ein Klima zu schaffen, in dem sich die Schüler*innen wohlfühlen – trotz der anspruchsvollen und herausfordernden Ausbildung.“
Seither starten im April und im Oktober regelmäßig zwei Kurse pro Jahr, jeweils mit bis zu 26 Teilnehmern. Die praktische Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Kliniken, Praxen und Einrichtungen im gesamten Südwesten. Die Akademie ist damit wichtiger Partner für die Gesundheitsbranche in der Region.
„Neben dem fachbezogenen Unterricht werden im Rahmen der Ausbildung durch zahlreiche Projekte Erlebnisse geschaffen, die den Zusammenhalt stärken und das widerspiegeln, was uns trägt: Wertschätzung, Empathie und Freude am Beruf“, so Schulleiterin Christine Heraucourt-Winker.
Zugleich verweist sie auf die gesellschaftliche Dimension des Berufs: Physiotherapeuten können zu Brückenbauern in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft werden. Ihr Arbeitsplatz kann ein Ort sein, an dem jeder Mensch mit Würde und Respekt behandelt wird.“ Der Beruf verlangt nicht nur Fachwissen, sondern auch Haltung. „Die Patienten brauchen Geduld, jemanden, der ihnen zuhört, sie versteht und ihnen Wege aufzeigt. Dieser Umgang mit hilfesuchenden Mitmenschen ist heute wichtiger denn je.“
Heute ist die Berufsfachschule für Physiotherapie der ANGELL Akademie eine feste Größe in der Ausbildungslandschaft. Die Geschäftsführer Wolfgang Lang und Reiner Saier danken ebenso wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der KBW-Gruppe GmbH, Dr. Klaus Vogt, den Mitarbeitenden für die bisher erfolgreich geleistete Arbeit und die Fortführung dieser Erfolgsschichte. Für die kommenden Jahre bleibt das Ziel klar: eine fundierte, zeitgemäße Ausbildung, die Fachkompetenz, Menschlichkeit und Freude am Beruf verbindet – und so den Physiotherapeuten von morgen ein starkes Fundament gibt.
HSG-Spielerin Julia von Kampen (2.v.l.) und USC-Eisvogel Léa Ouedraogo
(rundes Foto) übernahmen das erste Bully. Foto: Joers
Beim ersten Große-Spiele-Spiel war der EHC Freiburg am Sonntag Gastgeber für „Initiative für unsere Kinder- und Jugendklinik Freiburg e.V.“. Eine HSG-Handballerin und eine USC-Basketballerin brachten den ersten Puck aufs Eis.
Große Spiele, die Erste: Am Sonntag war die Freiburger Teamsport-Initiative von HSG, USC, FT und EHC Freiburg zu Gast in der Echte Helden Arena. Dort trafen die Wölfe in der DEL2 vor 2.043 Zuschauern auf die Lausitzer Füchse (Endstand 4:5 nach Penalty- schießen).
Das erste Bully übernahmen als Gäste der Großen Spiele die HSG-Spielerin Julia von Kampen und Eisvogel-Basketballerin Léa Ouedraogo. Ehrengast auf dem Eis war zudem Dr. Charlotte Niemeyer von der „Initiative für unsere Kinder- und Jugendklinik Freiburg e.V.“. Denn gemeinsam mit der Initiative wird die Eishalle auch weiterhin den Namen „Echte Helden Arena“ tragen. Niemeyer bedankte sich für das Engagement, und warb zugleich darum, nicht nachzulassen – es sei nun das Ziel, einen Neubau der Tageskliniken der Kinderpsychiatrie zu erreichen. „Wir haben in Freiburg ein echtes Problem, denn es gibt viele Kinder, die psychisch krank sind“, so Niemeyer (mehr dazu auf Seite 2).
Für die Großen Spielen geht es nun weiter mit der Event Night am Donnerstag, 16. Oktober in den Freiburger M.A.K. Studios im Friedrichsbau. Der Eintritt ist frei. Infos unter grosse-spiele.de. Der EHC Freiburg bestreitet sein nächstes Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen Rosenheim.
Charlotte Niemeyer (Mitte, mit Trikot) auf dem Eis mit EHC-Vorstand Michael Müller, Schatzmeister Jens Ziser, den Große-Spiele-Unterstützern Maximilian Zimber-Morath und Simone Schreiber, sowie EHC-Präsident Kai Veser und Nachwuchsleiter David Danner (v.l.n.r.). Foto: Joers