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Brutplatz der Tauben unter der Freiburger Stadtbahnbrücke muss weichen

Zahlreiche Tauben haben sich in dem Hohlraum unter der Stadtbahnbrücke eingenistet. Foto: Pflegestellen Stadttauben FreiburgZahlreiche Tauben haben sich in dem Hohlraum unter der Stadtbahnbrücke eingenistet. Foto: Pflegestellen Stadttauben Freiburg

Seit über einem Jahr kümmern sich Ehrenamtliche von „Pflegestellen Stadttauben Freiburg im Breisgau“ um die Tauben unter der Stadtbahnbrücke bei der Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Stühlinger. Die Tiere haben sich dort einen Hohlraum zum brüten ausgesucht und nisten seitdem fleißig hier. „Durch regelmäßigen Eiertausch konnten wir dort bereits über 800 Taubenküken verhindern. Das bedeutet: weniger Leid, weniger Verschmutzung, weniger Konflikte im Stadtbild“, erklärt Jessica Schulz.
Doch jetzt soll der Brutplatz abgeriegelt werden. Mit „drastischen Folgen. Die Tauben werden sich neue, ungeeignete Brutplätze suchen. Auf Balkonen, unter Paletten, in Kirchennischen. Die Brutpflege wird scheitern, Jungtiere verhungern, das Tierleid nimmt zu und das Problem verlagert sich nur“, so die Tierschützerin.


Die Luke zu dem Brutplatz soll nun verschlossen werden. Foto: Pflegestellen Stadttauben Freiburg

„Bei dem Aufenthaltsort der Tauben, handelt es sich um einen technischen Hohlkasten der Stühlinger Brücke über den Hauptbahnhof – und nicht um einen Taubenschlag im eigentlichen Sinne“, so der städtische Pressesprecher Kolja Mälicke.
Der Kasten sei jedoch seit einigen Monaten von Tauben besiedelt – mutmaßlich, „weil eine Zugangsluke nicht richtig verschlossen war oder mutwillig geöffnet wurde.“
„Wir müssen den Kasten nun von immensem Taubenkot grundreinigen“- dort dürften sich zukünftig keine Tauben mehr aufhalten, denn „das ist sicherheitsrelevant für die Unterhaltung der Spannbetonbrücke. Nur so sind wieder Unterhaltungsarbeiten und Bauwerksprüfungen möglich und nur so können wir verhindern, dass die darin verlegten Leitungen, Leerrohre und Betonoberflächen durch den Kot nicht weiter geschädigt werden.“

Ehrenamtliche haben bei den Tauben, die in einem technischen Kasten brüten, bisher bereits rund 800 Eier ausgetauscht, um Nachwuchs zu verhindern. Dieses Engagement wollen sie fortsetzen. Foto: Pflegestellen Stadttauben Freiburg

Beim letzten Tausch haben die Taubenschützer ein Ei übersehen und ein Küken ist geschlüpft. „Auf Grund dessen darf aktuell erst in zwei bis drei Wochen verschlossen werden“, so Jessica Schulz. Bis dahin hoffe man auf eine Rückmeldung der Verantwortlichen, um ins Gespräch zu kommen und eine alternative Lösung zu finden.