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„Glücksatlas 2025“: So zufrieden sind die Freiburger

Das schöne Wetter draußen genießen – eine der Lieblingsbeschäftigungen der Freiburger. Laut dem SKL-Glücksatlas ist die Lebensqualität in Freiburg hoch – die subjektive Zufriedenheit könnte aber besser sein.

Freiburg zählt zu den lebenswertesten Städten Deutschlands. Bei der objektiven Lebensqualität steht die Stadt weit oben im Ranking, doch bei der subjektiven Zufriedenheit nur im Mittelfeld. Das zeigt der SKL-Glücksatlas 2025, der am Montag von Bernd Raffelhüschen, Professor an der Universität Freiburg und wissenschaftlicher Leiter der Studie, vorgestellt wurde.

„Wir fragen – auf einer Skala von null bis zehn – von absolutem Frust bis hin zu total happy – nach den subjektiven Einschätzungen der Menschen, wie zufrieden sie sind. Wir fragen aber nicht nur, wie es
ihnen geht, sondern auch nach den Lebensumständen“, erklärt Bernd Raffelhüschen. Knapp 14.000
Menschen wurden für die Studie monatlich interviewt. Neben diesen subjektiven Einschätzungen wurden auch objektive Kriterien wie Einkommen, Infrastruktur und Umwelt miteinbezogen und der persönlichen Einschätzung gegenübergestellt.

Ungleich verteilt

Freiburg zählt laut dem Glücksatlas zu den lebenswertesten Städten Deutschlands. Die Stadt profitiert insbesondere von hervorragender Gesundheitsversorgung, guter Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur sowie familienfreundlicher Nahversorgung, so die Studie. Bei der Lebensqualität, also den messbaren Wohlfahrtsindikatoren wie Einkommen oder Grünflächen, liegt Freiburg im Städteranking an der Spitze (Rang 2). Bei der subjektiven Zufriedenheit jedoch nur auf Rang 21, also im Mittelfeld der 40 Großstädte. Mit 7,01 Punkten hat sich die Stadt um einen Platz verbessert im Vergleich zum Vorjahr (plus 0,2 Punkte). „Die Freiburger sind deutlich unzufriedener mit ihrem Leben, als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen. Das nennen wir einen Underperformer“, so Bernd Raffelhüschen.

Auffällig ist die ungleich verteilte Zufriedenheit innerhalb der Stadt: Mit 51,3 Prozent zählt zwar mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu den Hochzufriedenen, gleichzeitig ist auch der Anteil der Unzufriedenen mit elf Prozent vergleichsweise hoch. Wohnen bleibt eine der großen Herausforderungen. Freiburg gehört zu den Städten mit den höchsten Mieten im Ranking. Gleichzeitig steht den Bewohnern vergleichsweise wenig Wohnfläche zur Verfügung – das verschärft den Druck auf dem Wohnungsmarkt spürbar, so die Studie. Hinzu komme „eine Zunahme an registrierten Straftaten – ein Trend, der das Sicherheitsgefühl in Teilen der Stadt beeinträchtigen dürfte“.

Deutschlandweit ist die Lebenszufriedenheit mit einem Durchschnitt von 7,09 Punkten (0,03 Punkte höher als 2024) leicht angestiegen. Diese sei auf einem sehr hohen Niveau: Seit 2015 gab es beim „Glücksatlas“ nur zwei Jahre, in denen die Lebenszufriedenheit höher war – 2016 und 2019. Insgesamt zeigt der Trend in den Bereichen Arbeit, Familie und Freizeit nach oben – eine Ausnahme ist das Einkommen. Die untersten 40 Prozent der Einkommensgruppen bewerten ihre finanzielle Situation um 0,42 Punkte schlechter als im Vorjahr, ,,das liegt vor allem an den hohen Ausgaben für Miete und Lebens-mittel“, so Bernd Raffelhüschen.

Die zufriedensten Menschen leben in Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern. Baden-Württemberg liegt im Ranking auf Platz 9 (Platz 6 im Vorjahr). In Nordwürttemberg und Nordbaden ist die Unzufriedenheit eher groß. In Südbaden ist die Zufriedenheit dagegen hoch und erreicht einen Wert von 7,32 Punkten.