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„Wir sind zuversichtlich“: Cem Özdemir tauscht sich mit der IHK in Freiburg über die regionale Wirtschaft aus

Cem Özdemir traf sich am Freitag mit IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Salomon und Mitgliedern des Präsidiums zum Austausch im Hotel Oberkirch am Münsterplatz.Cem Özdemir traf sich am Freitag mit IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Salomon und Mitgliedern des Präsidiums zum Austausch im Hotel Oberkirch am Münsterplatz. Foto: Rita Eggstein

Cem Özdemir will Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden. Deshalb tourt der Spitzenkandidat der Grünen durchs Ländle. Am vergangenen Freitag traf sich der Ex-Bundesminister mit Vertretern der IHK Südlicher Oberrhein. Im Hotel Oberkirch am Münsterplatz tauschten sie sich über die Lage der Wirtschaft in der Region aus.

„Es sind schwierige wirtschaftliche Zeiten, aber wir sind zuversichtlich“, betonte Cem Özdemir beim Pressegespräch. Zwar könne man äußere Faktoren wie den Ukraine-Krieg oder die Trump-Zölle nicht beeinflussen, aber auch im Land gebe es Verbesserungspotenzial. „Politik und Wirtschaft müssen zusammenarbeiten. Die Bürokratie hat sich wie ein Mehltau übers Land gelegt, das muss wieder auf den Kern reduziert und die Digitalisierung vorangetrieben werden.“ In vielen Bereichen – beispielsweise im Gesundheitswesen, als KI-Standort oder bei den Patenten – sei Baden-Württemberg bei den innovativen Ideen vorne mit dabei, „aber nicht bei der Umsetzung.“

Die aktuelle Herbst-Konjunkturumfrage der IHK zeigt: Am südlichen Oberrhein sehen viele Unternehmen die politischen Rahmenbedingungen als Risiko. Aber: Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) rechnet wieder mit besseren Geschäften. Wir sehen „Licht am Ende des Tunnels“, so IHK-Vizepräsidentin Brigitta Schrempp.

Für Cem Özdemir ist der Ministerpräsident der „oberste Exportbotschafter des Landes“. „Ich stehe für einen pragmatischen Kurs der Mitte, muss aber noch Überzeugungsarbeit leisten, dass wir die Grünen in Baden-Württemberg sind, nicht die in Berlin“, so Özdemir. Doch die Grünen liegen laut neuesten Umfragen zur Landtagswahl im März 2026 mit rund 18 Prozent hinter der CDU – selbst die AfD hat einen knappen Vorsprung. Doch Özdemirs persönliche Werte sind andere: 39 Prozent wünschen ihn sich als Ministerpräsidenten und 18 Prozent seinen Konkurrenten Manuel Hagel von der CDU.