Das Güterbahnhofsareal hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Dank vieler Vorzeigeprojekte wie The Bow, der Lokhalle oder der Falk-Pharma-Zentrale setzt das Neubau-Areal Akzente. Bis 2030 könnte alles fertig sein. Bei der Stadt Freiburg zeigt man sich zufrieden mit der Entwicklung des Mischgebiets.
Das Güterbahnhofsareal ist „sicherlich das dichteste Neubauquartier, das wir gemacht haben“, sagt Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag und attestiert dem Gebiet eine „extrem hohe Urbanität“. Aktuell sind in dem Areal 1.150 Wohneinheiten fertiggestellt, weitere 650 befinden sich derzeit im Bau oder in der Projektphase. Die Stadt Freiburg rechnet bis Ende 2030 mit einer Fertigstellung des Areals. Ca. 3.500 bis 4.000 Menschen werden dann dort leben. Außerdem entstehen dort laut städtischen Angaben ca. 6.500 Arbeitsplätze. „Die angestrebte Kombination von Wohnen und Gewerbe innerhalb des Quartiers ist gut gelungen“, sagt Haag.
Stararchitekt Hadi Teherani hinterlässt am Güterbahnhof seine Spuren
Es sind insbesondere die architektonischen Highlights, die das Güterbahnhofsareal aus den Freiburger Quartieren herausstechen lässt. Das gehe „maßgeblich auf die Verpflichtung zur Durchführung von Wettbewerben auf wichtigen Baufeldern zurück“, so der Baubürgermeister. Aktuell entstehen zum Beispiel das von Stararchitekt Hadi Teherani entworfene Bürokomplex „The Bow“ und das Corum-Gebäude mit der künftigen Falk-Pharma-Zentrale, das sich perfekt gegenüber der nicht minder spektakulären historischen Lokhalle einfügen wird.



„Damit wird der Güterbahnhof als gutes Beispiel einer ausgewogenen Mischung aus Wohnen und Arbeiten weiter gestärkt und wird durch die beiden neuen Firmengebäude weiter aufgewertet“, so Haag. „Vor allem der Wunsch der Fa. Falk Pharma die Konzernzentrale im Güterbahnhof anzusiedeln begrüße ich sehr, da die Firma ein innovatives und global vernetztes Familienunternehmen mit ca. 200 Mitarbeitern ist.“
Ist 2026 Baustart für das D4 Multifunktionsgebäude?
Freie Baufelder gebe es nach Kenntnis der Stadt keine mehr auf dem Areal, alle Flächen seien vermarktet. Lediglich auf sechs Grundstücken hätten noch keine Baumaßnahmen begonnen. Darunter sind ein Gebäude der Freiburger Stadtbau mit ca. 180 geförderten Mietwohnungen sowie Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss an der Ecke Neulindenstraße/ Freiladestraße – „ein sehr schönes Gebäude“, wie Haag ankündigt. Und auch das geplante D4 Multifunktionsgebäude mit Kinder- und Jugendtreff, Quartierstreff, Bolzplatz und Dachgarten soll nun endlich kommen. Laut Martina Schickle, Pressesprecherin der Stadt Freiburg, sei für das 2022 im Grundsatz vom Gemeinderat beschlossene Gebäude derzeit die Entwurfsplanung mitsamt Kostenschätzung in Arbeit. Der Baubeschluss könnte dann im Sommer 2025 erfolgen. „Sollte der Baubeschluss im Sommer 2025 gefasst werden, könnte mit dem Bau ca. 2026 begonnen und dieser idealerweise Mitte 2028 fertiggestellt werden“, so Schickle.
Gleichwohl muss man es sich leisten können, im Güterbahnhofsareal zu wohnen. Es gebe zwar auch hier die günstigeren Wohnungen, so Haag, „aber es sind wie immer in Freiburg zu wenig. Dafür brauchen wir andere Rahmenbedingungen. Wir brauchen mehr Förderung. Wir brauchen günstigere Baustandards“, so Haag. Unterm Strich sei der Güterbahnhof aber ein „unheimlich spannendes Quartier, das viele in Freiburg noch gar nicht so wahrgenommen haben.“


