Die Zukunft der Strahlentherapie soll in einem Acht-Millionen-Neubau in Freiburg stattfinden: Das ist das Ziel einer neuen Kooperation zwischen dem Uniklinikum Freiburg (UKF), der Medizinischen Fakultät der Uni Freiburg und der Firma Varian. Am Freitag war der Spatenstich für das Technologie-Innovations-Labor.
Das Technologie-Innovations-Labor (TIL), ein halbrunder Anbau auf der Rückseite der Klinik für Strahlenheilkunde, soll Anfang 2026 in Betrieb gehen. Hinter zwei Meter dicken Wänden wird Varian aus Palo Alto in Kalifornien, einem Unternehmen von Siemens Healthineers, mit Forschern der Uniklinik und der Uni Freiburg einen Protoypen ihrer neuesten Strahlentherapiegeräte unter Laborbedingungen in Betrieb nehmen – eine weltweit einzigartige Kooperation.
„Dass das Modell attraktiv ist, zeigt sich auch daran, dass wir schon während der Projektplanung von Einrichtungen weltweit kontaktiert wurden, die ein ähnliches Vorgehen planen“, berichtet Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor der Uniklinik. Für Bau und Ausstattung teilen sich die Partner die Kosten von rund acht Millionen Euro. Ziel sei laut Wenz „eine langfristige Partnerschaft“, um Innovationen in der Hardware, aber auch bei der Software voranzutreiben, zum Beispiel im Bereich der Künstlichen Intelligenz. „Wir betreten Neuland und leisten Pionierarbeit“, sagt Prof. Dr. Dimos Baltas, Leiter der Abteilung Medizinische Physik in der Klinik für Strahlenheilkunde. Es sei auch ein Wagnis, denn im TIL werden „Varianer“ und Klinikforscher täglich zusammenarbeiten.
Die Firma Varian hat ihren Hauptsitz im Silicon Valley, direkt gegenüber der globalen Ingenieurszentrale des US-Autobauers Tesla, wo die Firma Hewlett-Packard zuvor ihren Hauptsitz hatte. Arthur Kaindl, CEO von Varian, sagt mit Blick auf die ungewöhnliche Kooperation zwischen Forschung und Industrie im Schwarzwald: „Unser gemeinsames Ziel ist es, neue Technologien zu entwickeln, die helfen, die Behandlungsergebnisse nachhaltig zu verbessern.“