Das Black Forest Film Festival feiert seine Premiere in Freiburg: Zentrale Spielstätte für Filmpremieren, Klassiker und mehr ist das Friedrichsbau-Kino in Freiburg – flankiert von Veranstaltungen in Emmendingen. Die Macherinnen haben ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt und hoffen, dass das Festival ein Publikumsmagnet wird und sich langfristig etabliert.
Ein Highlight: der Wettbewerb um den Goldenen Tannenzapfen. Hier treffen internationale Produktionen auf deutsche Premieren. Eröffnet wird das Festival mit dem Drama „Our Hero, Balthazar“, Hollywood-Schauspieler Asa Butterfield wird dabei live aus London zugeschaltet. Gezeigt werden unter anderem auch das intensive Jugenddrama „Defiant“, der Coming-of-Age-Film „Danke für Nichts“ oder das Porträt „Twiggy“. Aber auch Klassiker aus den 50er-Jahren wie „Das kalte Herz“ und „Schwarzwaldmädel“ dürfen als nostalgische Schwarzwald-Highlights nicht fehlen.
Das Festival soll zum Treffpunkt von Filmfans und Filmemachern werden. „Ein Ort der Begegnung zwischen Erinnerung und Zukunft, Fantasie und Wirklichkeit – zwischen Schwarzwaldmagie und globalem Kino“, sagt Anna-Katharina Gerson, die das Festival mit Cornelia Hammelmann und Petra Kraus und einem engagierten Team ins Leben gerufen hat. Die Kunst- und Filmhistorikerin kommt gebürtig aus
Kenzingen, ist in Freiburg zur Schule gegangen und hat hier ihr Studium begonnen. „Seitdem wollte ich schon ein solches Festival machen. Außerdem stamme ich aus einer Kinofamilie. Meine Großmutter hat 1932 ihr komplettes Vermögen ins Tonfilmtheater investiert, und wir hatten das legendäre Roxy-Kino in Kollnau“, so Gerson.
Märchen und „KI“-Experten
Deshalb hat sie mit ihren Mitstreitern viel Herzblut in die Organisation gesteckt und kann die Premiere kaum erwarten: „Ich freue mich auf die vielen Begegnungen und Gespräche und besonders auf Margarete von Trotta und Chris Kimsey.“ Margarete von Trotta ist die Schirmherrin des Festivals und spricht in einer Masterclass über Leidenschaft, Perspektive und das politische Erzählen. Außerdem werden ihre Werke – darunter „Hannah Arendt“ und „Ingeborg Bachmann“ – gezeigt. Chris Kimsey, legendärer Produzent der Rolling Stones oder von Led Zeppelin, blickt auf über fünf Jahrzehnte Musikgeschichte zurück, während Adrian Wooton, CEO von Film London, von der Entstehung der Rockoper „Tommy“ erzählt.
Am Donnerstag, 27. November, liegt der Fokus auf „Märchen und Sagen“. Der Schauspieler Robert Herzl liest Märchen und Sagen aus dem Dreiländereck – eröffnet durch ein Grußwort der Marmeladen-Oma, eine der bekanntesten YouTuberinnen Deutschlands. Anschließend diskutieren Johannes Grenzfurthner, Michèle Salmony Di Stefano und weitere Gäste über die Rückkehr des Fantastischen und die Kraft von Mythen und Magie in der Gegenwart.
Ein Thema ist auch „KI und Kreativität“. Bei Innovations-Experte Kay Meseberg und Anwalt Emil Winkler geht es um die Frage, wem Geschichten im Zeitalter der Algorithmen gehören und wer sie erzählt.
In Emmendingen zeigt das Cine Maja im Rahmen des Festivals ebenfalls Premieren und das Tagebucharchiv präsentiert eine kreative Plattform für Filmideen.
„Wir hoffen, dass viele Kinofans dabei sind und die Premiere ein Erfolg wird. Das soll keine einmalige Veranstaltung sein, sondern sich als internationales, grenzüberschreitendes Festival etablieren.“ Mehr unter www.blackforestfilmfest.com.


Bei dem Filmfestival im Friedrichsbau-Kino wird auch das Jugenddrama „Defiant“ gezeigt. Darin kämpft die rebellische Jugendliche Vilma in einer Jugendeinrichtung gegen Autoritäten und das System. Foto: Rabbit Films