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SC-Trainer Christian Streich: „Die Kraft schwindet

Christian StreichFeiert zuletzt mit dem Sport-Club große sportliche Erfolge: SC-Trainer Christian Streich. Foto: Detlef Berger

Am Donnerstag (18.45 Uhr / RTL+) wird der SC Freiburg auch seinen dritten Kontrahenten in der Europa-League-Gruppenphase kennenlernen: das Team von Backa Topola. Vor dem Gastspiel in Serbien, vor dem auch die Spieler warnen, sorgt jedoch Christian Streich mit Aussagen über ein mögliches Karriereende für Aufsehen.

Es sind ungewöhnliche Aussagen von Christian Streich, die am Dienstag die Runde machten: „Ich spüre, dass ich älter werde. Die Kraft schwindet, es ist nun mal absehbar“, lässt sich Streich in der aktuellen Ausgabe des „11Freunde“-Magazins zitieren.

Und weiter: „Ich ertappe mich immer öfter bei einem Gedanken: Was kommt noch an Energie bei den Spielern an? Und wenn ich feststelle, dass es nicht mehr reicht und es einen Jüngeren braucht, um an die Spieler ranzukommen, höre ich auf.“ Nie zuvor in seiner bislang zwölfjährigen Amtszeit beim SC wählte der 58-Jährige derart deutliche Worte über ein mögliches Karriereende.

Vereinswechsel keine Option

Falls dieser Fall tatsächlich eines Tages eintreten sollte, ist für Streich außerdem klar, dass er keinen anderen Verein übernehmen würde. „Für mich ist das keine Option mehr.“ Leichtfertig aufgeben wird Streich, der seit zwei Jahren mit Freiburg eine Erfolgswelle erlebt, seine Cheftrainerrolle beim SC aber auch nicht.

Erst kürzlich betonte er im Podcast von TV-Moderator Arnd Zeigler, was ihn nach wie vor antreibt: „Das Schönste in meinem Beruf ist die Zusammenarbeit mit den jungen Leuten.“ Er könne so viele Spieler seines Teams aufzählen, bei denen er dankbar sei, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er sei zusammen mit diesen älter geworden, bis die Spieler irgendwann aufgehört hätten zu spielen. „Und dann kommen wieder Junge und ich darf mit denen arbeiten. Das ist sehr sehr schön“, so Streich. Wie ein Trainer, der auf Abschiedstournee ist, klingt das jedenfalls noch nicht.

Schließlich warten auf ihn und sein Team noch Aufgaben – so wie am Donnerstag in der Gruppenphase der Europa League bei Backa Topola, dem Tabellendritten der ersten serbischen Liga. SC-Verteidiger Manuel Gulde, der beim jüngsten Freiburger 2:1-Sieg gegen Bochum in der Dreierkette zu überzeugen wusste, freut sich auf die Partie.

„Ein Spiel in einem kleinen Stadion, gegen eine sehr körperliche Mannschaft. Es ist für uns ein wichtiges Spiel in der Europa League“, so Gulde, der vor dem Gegner warnt: „Da kommt ein Brocken auf uns zu“. Und schon am Sonntag geht es weiter zu Bayer 04 Leverkusen, dem Team der Stunde in der Bundesliga: „Auch das wird ein intensives Spiel“, ist sich Gulde sicher.