CDU-Mann Ungern-Sternberg will nicht gegen OB Horn antreten. Damit ist die CDU weiter auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten für die Wahl im Frühjahr 2026.
Der Name der Familie von Ungern-Sternberg hat in der Freiburger Stadtpolitik einen guten Klang: Der ehemalige südbadische Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg (CDU) war vor seiner Zeit als Vertreter der Landesregierung im Freiburger Rathaus als Baubürgermeister ein hoch angesehener Mann. Ältere Freiburger erinnern sich zudem daran, dass der heute 83-Jährige vor über 40 Jahren beinahe den Sprung an die Rathausspitze geschafft hätte. Ungerns Ehefrau Birgit war vor rund zwei Jahrzehnten ebenfalls als CDU-Stadträtin in der Freiburger Kommunalpolitik aktiv.

Das Unternehmen geht vorAuch in der Freiburger CDU scheint man sich an diese politische Tradition gut zu erinnern. Zuletzt hatte die parteiinterne Findungskommission offenbar Handirk von Ungern-Sternberg (39) als potenziellen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl 2026 ins Auge gefasst, einen Sohn von Sven und Birgit von Ungern-Sternberg. Doch der hat nun abgesagt: Er wolle seine Zeit seinem Unternehmen IndiaWorks und seiner Familie widmen – auch wenn ihn der Gedanke gereizt habe, anzutreten, so der Unternehmer und Ökonom. Von Ungern-Sternberg betreibt eine Agentur, die indische Fachkräfte nach Südbaden holt und war zuvor in der Geschäftsführung der Freiburger Handwerkskammer tätig. „Ganz oder gar nicht – und diesmal nicht“, erklärte sich von Ungern-Sternberg am Samstag zu seiner Entscheidung gegen die OB-Kandidatur.
Die Freiburger CDU, die zu Wochenbeginn nicht für eine Mailanfrage erreichbar war, muss sich nun also weiterhin auf die Suche nach einem Herausforderer für Amtsinhaber Martin Horn (40, parteilos) machen. Gegen Horn hat bereits Monika Stein (55, parteilos), unterstützt von Grünen und Linken, ihre Kandidatur erklärt. Die GEW-Landesvorsitzende gilt als aussichtsreiche Bewerberin.
Autor: Bernd Peters