Großer Schub für Landwasser

Richtfest für ein Freiburger Megaprojekt: Landwasser bekommt ein zeitgemäßes Zentrum

In Landwasser entstehen ein neues Einkaufszentrum und ein zentraler Begegnungsplatz. Für den von Hochhäusern geprägten Stadtteil im Nordwesten von Freiburg, der in der Vergangenheit nicht immer den besten Ruf genoss, bedeutet das einen echten Aufbruch.Die maroden Arkaden des Einkaufszentrums (EKZ) Landwasser sind längst Geschichte. Das gnadenlos in die Jahre gekommene Areal ist längst abgerissen und hat Platz gemacht für eine neue Ära. Vergangenen Donnerstag feierten Projektentwickler Peter Unmüßig und der Baulogistiker Züblin Richtfest. Bauträger Hans-Peter Unmüßig sprach von der „Entwicklung des größten Stadtteilprojektes in Freiburg“.
Rund 180 Millionen wurden in das Mega-Projekt, das das größte Bauvorhaben der vergangenen fünf Jahre ist, gesteckt. Mit rund 28.000 m2 Mietfläche bietet das Projekt 150 Wohnungen und zahlreiche Gewerbeeinheiten. Lidl, Rewe, DM, Friseur, eine Apotheke, ein Imbiss und Restaurant stellen die Nahversorgung sicher. Advita und Zusammen Zuhause bieten zudem Altenwohnen und Tagespflege an. Eine Hausarztpraxis sowie ein Fitness-Loft runden das Angebot ab. Für das Zentrum wurden 259 Stellplätze eingeplant.
Wie Stadtplaner Roland Jerusalem erklärte, soll der Gesamtkomplex spätestens im Frühjahr oder Sommer 2024 eröffnen. Er sprach von einem „Invest in die Zukunft“ und lobte die „positive Entwicklung“ des Stadtteils: „Was hier entsteht, wird zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität beitragen.“ Sehr zu begrüßen sei zudem, dass auch 150 Wohnungen entstehen. „Wir brauchen diese Wohnungen dringend“, so Jerusalem.
Für Landwasser, das lange Zeit etwas stiefmütterlich behandelt worden ist und eher mit Problemen statt positiven Entwicklungen Schlagzeilen machte, ist das ein positives Ausrufezeichen. Der langjährige Bürgervereinsvorsitzende und ausgewiesene Kenner des Stadtteils, Dieter Dormeier, zeigt sich im Gespräch mit dem Wochenbericht hocherfreut über das neue Einkaufszentrum: „Das gibt eine riesige Aufwertung für uns und gibt dem Stadtteil einen richtigen Schub für die Zukunft. Die Versorgungssituation verbessert sich stark. In seinen letzten Jahren war das alte Einkaufszentrum nicht mehr zeitgemäß und wirkte etwas verkommen.“ Einziger Wermutstropfen sei, dass die ärztliche Versorgung im neuen Zentrum etwas auf der Strecke bleibe – zumal die Bevölkerung des Stadtteils zunehmend altere. Bezüglich der künftigen Aufenthaltsqualität ist Dormeier zuversichtlich: „Das Ding ist verdammt groß, aber es wird Bänke und Bäume geben. Ich bin mir sicher, man wird sich dort gerne aufhalten. Zusätzlich bekommen wir ja noch einen neuen Platz der Begegnung mit viel Grün und Sitzmöglichkeiten. Somit ist das Gesamtpaket stimmig.“

Sven Meyer





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