bz.medien-logo

News

Freiburg wirbt mit neuem Logo für den Tourismus

Freiburg Logo Tourismus StadtplanAuf Stadtplänen, Broschüren und mehr wird das neue touristische Logo der Stadt Freiburg in Zukunft zu sehen sein. Foto: FWTM

Die Stadt Freiburg will Erlebnisse abseits des klassischen Städtetourismus bieten. Teil des neuen Konzepts ist auch ein neues, einheitliches Logo, das bei sämtlichen touristischen Flyern, Broschüren und Giveaways sowie beim touristischen Leitsystem in der Innenstadt zu sehen sein wird.

Mit einem neuen, frischen Logo inklusive touristischer Marke will die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) den Tourismus in der Stadt stärken. „Wie viele andere Städte auch steht Freiburg im Wettbewerb um Fachkräfte, Unternehmen und Gäste. Der Tourismus ist dabei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, so FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme.

Zwei Jahre Arbeit und 200.000 Euro hat es gekostet, nun sollen die Gäste überall auf das stempelähnliche Logo treffen: Zum Beispiel an der Tourist-Information am Rathausplatz, bei sämtlichen touristischen Flyern, Broschüren und Give-aways oder beim touristischen Leitsystem in der Freiburger Innenstadt. In den Prozess waren von Anfang an Leistungsträger der hiesigen Tourismusbranche einbezogen worden.

Entwickelt wurde das Konzept im Rahmen des 2019 vom Gemeinderat beschlossenen Tourismuskonzepts. Insgesamt 82 Maßnahmen sieht das Konzept vor. Die Priorisierten, wie das Logo und die Marke, werden nun konsequent in der nahen Zukunft umgesetzt.

Für die Umsetzung der touristischen Marke habe man sich auf die Stärken Freiburgs fokussiert. Freiburg sei aktiv, „wunderfitzig“, „freiköpfig“, aber eben auch nachhaltig, selbstbestimmt und lebenslustig. Diesen Kern gelte es nun auszuarbeiten, sich vom klassischen Städtetourimus zu distanzieren. Selfiespots und Schnappschusskulissen seien es nicht, die Freiburg auszeichnen würde, heißt es von Seiten der FWTM.

Um die Marke mit Leben zu füllen, sei es wichtig, dass die verschiedenen Akteure nun weiterhin zusammenarbeiten. Für die kommenden Monate sind deshalb Workshops geplant, um den touristischen Partnern Möglichkeiten für die inhaltliche und optische Umsetzung der neuen touristischen Marke aufzuzeigen.

Autorin: Claudia Kleinhans

Seltener Waldrapp Zoppo in Freiburg und im Dreisamtal gesichtet

„Waldrappe sind gute Flieger, da steckt durchaus die Neugier dahinter“, sagt der Freiburger Ornithologie-Professor Gernot Segelbacher. Foto: Adobe.Stock

Langer, gebogenen Schnabel, eine schwarze Halskrause und punkige Frisur: die Sichtung eines Waldrapps hat in der vergangenen Woche in Freiburg und der Region für Aufsehen gesorgt.

Er hört auf den Namen „Zoppo“ und stammt aus einem Auswilderungsprojekt in Überlingen am Bodensee. Der seltene Vogel war in Freiburg unterwegs, schaute am Flugplatz und bei der JVA vorbei. Auch in der Nähe von Endingen am Kaiserstuhl haben Vogelfreunde ihn entdeckt. Sein Ausflug führte ihn bis ins Elsass.

Und am Montag dann gleich die nächste Sensation für Vogelfans: mit „Obelix“ war ein weiterer Waldrapp in Freiburg und im Dreisamtal unterwegs – gesichtet wurde er am Montagabend und am Dienstag unter anderem auf den Feldern zwischen Zarten und Ebnet und bei Kirchzarten. Er verweilte nach seiner Rückkehr aus Italien nur kurz in Überlingen und startete dann seine Erkundungstour.

„Seit das Aufzucht-Projekt in Überlingen angefangen hat, sind bei uns in der Gegend regelmäßig einige Waldrappe unterwegs. Im Raum Freiburg war das jetzt aber der erste Nachweis und eine Art, die mal ausgestorben war und die jetzt wieder zurückkommt in der freien Natur zu sehen, das ist schon außergewöhnlich“, sagt Professor Gernot Segelbacher, Ornithologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Uni Freiburg.

Das Projekt ist der erste Versuch, eine hierzulande ausgestorbene Zugvogelart wiederanzusiedeln. Die Tiere wurden mit der Hand aufgezogen, auf Motorflieger trainiert und fliegen so mit menschlicher Hilfe in ihr Überwinterungsquartier nach Italien. Nach zwei bis drei Jahren kehren sie selbstständig zurück, so wie „Zoppo“. Kurz nach seiner Rückkehr, machte er sich zu seinem Ausflug nach Freiburg auf.

„Da steckt Neugier dahinter“

„Waldrappe sind gute Flieger, da steckt durchaus die Neugier dahinter, was es noch so gibt. Es kann schon sein, dass da in Zukunft immer mal wieder einer zu uns kommt“, sagt der Ornithologe. Wer einen der gefiederten Exoten entdeckt, hat keine schlechten Chancen, ein Foto zu schießen. „Da sie von Hand aufgezogen wurden, tolerieren sie Menschen und sind auch gerne am Flughafen oder an anderen Flächen mit kurzem Rasen unterwegs.“

Mit der App „Animal Tracker“ kann man die Route der Zugvögel, die einen GPS-Tracker tragen, verfolgen und Sichtungen melden. Wer einen Waldrapp entdeckt kann diesen per Fußring über die App zuordnen – „Zoppo“ trägt beispielsweise die Nummer 164, „Obelix“ die 302.

Christian Streich: Nach Sorgs Entlassung beim SC Freiburg steht er wider Willen im Rampenlicht

SC-Trainer Christian Streich im Jahr 2011SC-Trainer Christian Streich bis der Podiumsdiskussion 2011 in der Freiburger Fußballschule. Foto: Patrick Seeger

Der SC Freiburg hat Marcus Sorg als Trainer entlassen. Nachfolger ist Christian Streich, der für diesen Job wie geschaffen scheint – ihn so aber nicht wollte. Am Mittwoch fliegt der SC Freiburg ins Trainingslager und lässt eine turbulente Woche hinter sich. Mit dem neuen Trainer Christian Streich soll alles besser werden.

Es ist nicht lange her, am 24. Oktober des gerade abgelaufenen Jahres, da geschah in der Freiburger Fußballschule Bemerkenswertes. Am Wochenende davor war der SC Freiburg erstmals ans Tabellenende der Bundesliga gestürzt – nach einem 0:1 in Kaiserslautern am zehnten Spieltag der Saison. An diesem Montagabend in der Fußballschule also, ausgerechnet zum Festakt ihres zehnjährigen Bestehens, fragte der Moderator nach den Gründen für die sportliche Misere des Sportclubs. Es war die erste Frage des Abends. Derjenige, demdie Frage gestellt wurde, wippte leicht nervös von einem Fuß zum anderen. Es war nicht Cheftrainer Marcus Sorg.

Das Drehbuch des Abends wollte es so, dass Sorg nur als Zuhörer unten im Plenum neben SC-Präsident Fritz Keller saß – und zuhören musste, wie sein Co-Trainer Christian Streich oben im Rampenlicht die Frage beantwortete.

Als Chef ins Trainingslager

Heute, gut zwei Monate später, ist Christian Streich (46) selbst Cheftrainer beim Sportclub. Die Talfahrt in der Tabelle hat erstaunliche Ereignisse im Breisgau ausgelöst. Erst sagte der Verein fünf Spielern, darunter dem beliebten Kapitän Heiko Butscher, dass sie sich einen neuen Verein suchen sollen. Und keine Woche später wird Marcus Sorg, der diese Entscheidung maßgeblich initiiert haben soll, entlassen und Christian Streich als neuer Cheftrainer vorgestellt. In der Regel läuft das anders herum: Ein neuer Trainer kommt, der dann den Kader ausmisten darf. Zumindest diesbezüglich bleibt der SC der „etwas andere“ Verein.

Heute reist Streich mit der Mannschaft zum Trainingslager ins spanische Rota. Seine plötzliche Beförderung ist ihm höchst unangenehm. In Bezug auf VorgängerMarcus Sorg sei es „vielleicht die schwierigste Entscheidungmeines Lebens“ gewesen, das ihm angetragene Amt zu übernehmen.
Und: „Ich habe nie gedacht, dass ich mal Cheftrainer eines Bundesligavereins werde“, so Streich.

Streich ist seit 1995 Jugendtrainer beim SC. Mit den A-Junioren sind ihm zahlreiche Erfolge gelungen. Streichs größter Erfolg bleiben aber seine Verdienste als sportlicher Leiter der Freiburger Fußballschule. Jetzt steht er vor der wohl größten Aufgabe seines Lebens. Ermuss einem mutlosen Team die Augen öffnen – und entstandene Wunden kitten.

Wie das gehen soll, zeigte Streich am Montag, bei seinem ersten Training als Chefcoach. Zwischen den
Einheiten holte er die Spieler immer wieder zu sich und sagte einige Worte. Einer der vielleicht wichtigsten
Gründe, warum Präsident Fritz Keller und Sportdirektor Dirk Dufner Ex-Trainer Sorg durch Streich ersetzt
haben, ist wohl in dessen Art der Kommunikation begründet. Dufner sagt über Streich: „Er ist jemand, der
manchmal viel schroffer sein kann.“

Was dieser Satz im Umkehrschluss über Ex-Trainer Marcus Sorg verrät, sagt der Sportdirektor nicht. Die Fans sind enttäuscht Der Verdacht, dass einige Spieler Internas an die Presse weitergeleitet haben sollen, kanzelt Streich denn auch mit deutlichen Worten ab: „Wenn das so war, dann ist das ein absoluter Affront“, sagt er.

Christian Streich steht am Anfang einer schwierigen Aufgabe muss aber nicht nur den Teamgeist
wiederherstellen, sondern entstandene Wunden heilen. Auch gegenüber den Fans. Die trauern noch immer dem geschassten Kapitän Heiko Butscher nach. Eine Entscheidung die Streich nach eigener Aussagemitträgt. „Der SC war mein Verein“, sagte der enttäuschte Butscher, als er am Montag das Trainingsgelände verließ. Die Anhänger dankten es ihm mit einem warmen Applaus. Das zeigt: Schon die Suche nach einem neuen Kapitän macht Streichs neue Aufgabe so schwer. Eine Aufgabe,
die erst begonnen hat.

Papst Benedikt XVI. zeigt sich begeistert von Besuch in Freiburg

Übergabe des Gastgeschenks: Freiburgs Oberbürgermeister überreicht dem Heiligen Vater eine von Juwelier Jürgen Wiedemann entworfene Schale aus Silber, mit Solarzellen und einer mittig aufgesetzten Skulptur.Der Heilige Vater in Freiburg – hier an der Seite von Oberbürgermeister Dieter Salomon (2.v.l.) und Papstsekretär Georg Gänswein (re.). Foto: Zurbonsen

Ein Brief vom Heiligen Vater: Papst Benedikt XVI. dankt Erzbischof Zollitsch in einem Brief für die Gastfreundschaft, die er bei seinem Besuch in Freiburg erlebt.

In einem Schreiben an Erzbischof Robert Zollitsch hat sich Papst Benedikt XVI. für die Gastfreundschaft in der Erzdiözese Freiburg bedankt: „Mit großer Freude und Dankbarkeit denke ich an meine Apostolische Reise nach Deutschland zurück. Dieser Besuch mit seinen eindrucksvollen Stationen in Berlin, Erfurt, Etzelsbach und Freiburg bleibt mir in lebendiger Erinnerung. Vielen Menschen durfte ich begegnen, ihnen die Frohe Botschaft verkünden, mit ihnen zusammen beten und sie im Glauben stärken.“

In dem Brief des Papstes an den Erzbischof von Freiburg heißt es wörtlich: „Die herzliche Aufnahme durch die Bischöfe und die Gläubigen in Deutschland und die sichtbar zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri haben mich in meinem Petrusdienst bestärkt.“ Allein an der Vigilfeier und der Heiligen Messe mit Benedikt XVI. hatten in Freiburg rund 130.000 Pilger teilgenommen. (fwb)

Fromm, fröhlich, Freiburg: So nahezu perfekt lief der Papstbesuch in Freiburg

Papst Benedikt XVI. im Freiburger MünsterPerfekt abgeschirmt und stets umjubelt: Papst Benedikt XVI. – hier beim Besuch des Münsters. Foto: Ingo Schneider

Euphorie allerorten: Petrus hatte es – natürlich – mit seinem heutigen Nachfolger gut gemeint. Die Organisation war ausgezeichnet, die Bilder fröhlich. Freiburg gab die perfekte Kulisse für die Papstvisite. Das südbadische Jahrhundertereignis verlief fast schon zu fromm.

Freiburg einig Papststadt – diesen Eindruck mussten Beobachter am Wochenende gewinnen. Farbenfrohe Bilder einer ungetrübten Jubelvisite, bei der das Wetter nicht besser hätte mitspielen können, gingen um die Welt. Die Heilige Messe vor rund 100.000 Gläubigen grenzte an Perfektion. Erzdiözese, Polizei und Stadtverwaltung hatten das Großereignis so akribisch organisiert, dass es bei An- und Abreise der Pilger noch nicht einmal zu kleinsten Stockungen kam, auch die Messe selbst verlief wie nach dem Drehbuch. Die Stimmung war eindrucksvoll. Was der Papst hingegen inhaltlich kundtat, dürfte viele, die auf mehr Ökumene und Schritte zur Kirchenreform gehofft hatten, enttäuscht haben. Doch öffentlich geäußerte Kritik oder gar Protestaktionen fand man auf dieser Station der Papstreise nur mit der Lupe.

Was haften blieb, waren Bilder von lachenden Menschen, die Schilder mit „Papst Benedikt wir lieben Dich“ hochhielten. So wurde jenes Image in die Welt transportiert, das sich die Organisatoren so sehnlichst erhofft hatten: eine von Sonne und malerischer Landschaft verwöhnte Stadt, in der Gastfreundschaft groß geschrieben wird. „Freiburg hat eine gute Figur gemacht“, betonte Otto Neideck, der Erste Bürgermeister. Nach Auskunft von Domkapitular Peter Birkhofer habe der Papst die 28 Stunden in Freiburg, den längsten Aufenthalt der Reise, als großes Geschenk empfunden.

Das schnelle Papamobil

Einzig am Samstag, als der Papst mit seinem Papamobil vorbei an den 24.000 Schaulustigen entlang der Kajo zum Münsterplatz brauste, waren verärgerte Stimmen zu vernehmen. Der Chauffeur des Heiligen Vaters hatte es so eilig, dass die Hobbyfotografen oft nur noch ins Leere knipsten. Deutlich weniger Gemurre gab es anlässlich der zahlreichen Einschränkungen, die die hohen Sicherheitsvorkehrungen rund um das Ereignis mit sich brachten. Unter anderem mussten 150 Autos und 216 Fahrräder abtransportiert werden, vor Straßen und Brücken mussten Passanten teilweise länger warten. Die überwältigende Mehrheit der Freiburger nahm dies stoisch hin. Bei der Polizeidirektion sollen sogar zahlreiche Anrufe eingegangen sein, in denen den Beamten Komplimente für die hervorragende Organisation gemacht worden seien. Kritik äußerten einige Gemeinderatsfraktionen anlässlich eines polizeilichen Großeinsatzes auf dem Gelände einer Wagenburg. Laut Polizei sollten so mögliche Störungen während der Messe unterbunden werden.

Für den heikelsten Moment des größten Polizeieinsatzes in der Geschichte Freiburgs sorgten aber zwei Auswärtige: Altkanzler Helmut Kohl (81) und seine 34 Jahre jüngere Gattin Maike Richter-Kohl. Auf dem Weg zu einer Privataudienz mit dem Papst landete das Paar – sie saß hinterm Steuer – am helllichten Tag mit seinem Geländewagen in einem leeren Bächle. Die Bergung dauerte 90 Minuten. Heimatkundler sollen sich bereits darüber streiten, ob die berühmte Bächle-Regel in diesem Fall gilt.