Zweier-Note mit Schwachstellen

Lokales

In einer Befragung erhält die Freiburger Innenstadt die Gesamtnote 2,1 – Abzüge gibt es bei Grünflächen

Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) stellte seine Studie kürzlich im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats vor. 802 Passanten wurden dafür befragt – sie stellten Freiburg gute Noten bei der Attraktivität aus.

Ein Ergebnis der Befragung des Kölner IFH-Instituts lautet: „Die Freiburger Innenstadt zieht Einheimische und Auswärtige gleichermaßen an“, so die IFH-Forscher. Hier fällt der Unterschied zur Vergleichsgruppe mit 15 anderen Städten zwischen 200.000 bis 500.000 Einwohnern am deutlichsten aus, bei denen der Anteil der Besucherinnen und Besucher nur ein Drittel ausmacht. Das spricht für die Attraktivität Freiburgs. Insgesamt nahmen an der Studie 111 deutsche Städte teil.

Die nicht repräsentative Befragung, für die 802 Passantinnen und Passanten im vergangenen Herbst an vier Tagen befragt wurden, bringt noch weitere Erkenntnisse: So besucht ein hoher Anteil (60%) der Befragten die Innenstadt mindestens wöchentlich. Und das unabhängig vom sogenannten Online-Shift: Knapp zwei Drittel der Befragten (66,5 %) gab an, dass sich der Trend zu Online-Einkäufen  nicht auf ihre Besuchshäufigkeit der Innenstadt ausgewirkt habe. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten nutzt den öffentlichen Nahverkehr – auch das ein großer Unterschied zur Vergleichsgruppe (34 Prozent) und zum Durchschnitt aller Städte, die teilnahmen (22 Prozent). Das Fahrrad nutzen 21 Prozent (vergleichbare Städte: 12 Prozent) und mit dem Auto kommen nur 17 Prozent der Befragten in die Innenstadt. Der Gesamtdurchschnitt liegt hier bei 43 Prozent. Die Autofreundlichkeit in Freiburg wird entsprechend auch nur mit der Note 3,5 bewertet und damit klar schlechter als in den Vergleichsgruppen. „Freiburg erzielt schlechte Noten in den Bereichen Autofreundlichkeit und Parkmöglichkeiten“, urteilen die IFH-Forscher. Bemängelt wird mit der Note 2,8  auch die Stadtbegrünung.

In die Innenstadt kommen die Menschen vor allem zum Einkaufen (68 Prozent) und zum Essen und Trinken (40 Prozent). Die IFH-Studie bescheinigt Freiburg jedoch „Weiterentwicklungspotenziale“, auch bei der Attraktivität der Innenstadt: So würden 43 Prozent der Befragten diesbezüglich in den letzten Jahren gar keine Veränderung wahrnehmen (siehe Grafik). Eine Viertel der Befragten findet, die Attraktivität der Innenstadt habe sich sogar verschlechtert. Matthias Joers