Budenzauber in der Altstadt

Lokales

Nach dem Rechtsstreit um den Rathausplatz: Große Vorfreude auf den 50. Weihnachtsmarkt

Zum 50. Mal findet der Freiburger Weihnachtsmarkt statt. Was im Jahr 1973 mit gerade mal 20 Buden aus einer Initiative der Marktbeschicker heraus entstand, ist heute ein buntes und pulsierendes Treiben in der Altstadt. Die Vorfreude darauf ist nach dem gerichtlichen Geplänkel um das Klimacamp enorm.

„Der Weihnachtsmarkt ist einfach eine Erfolgsstory“, sagt Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter (CDU) anlässlich des bevorstehenden Startschusses für den diesjährigen Jubiläumsweihnachtsmarkt. An 30 Tagen vom 23. November bis zum 23. Dezember darf an sieben Standorten in der Innenstadt nach Herzenslust flaniert und das Angebot  der 134 Marktstände genossen werden. 15 weitere Stände kommen jeweils an den vier Adventssonntagen hinzu.

Mehr als ein Glühwein-Treff

Dass der Weihnachtsmarkt ausgerechnet in seinem Jubiläumsjahr zum Gegenstand eines Gerichtsprozesses wurde, sei „in den letzten Wochen sehr bewegend gewesen“, so Breiter. Das Klimacamp hatte letztlich vergeblich vor dem Verwaltungsgericht dagegen geklagt, seine Zelte auf dem Rathausplatz während des Markts räumen zu müssen. „Es ist deshalb alles andere als selbstverständlich, dass der Markt in seiner gewohnten Form stattfinden kann. Ich möchte eine gewisse Erleichterung darüber nicht verhehlen“, sagte Breiter.

Denn, so der Bürgermeister: Der Markt sei nicht nur „Emotionalität und Glühwein“, sondern vor allem „ein zentrales Element für die Belebung der Innenstadt. Und er ist ein hochkommunikativer Ort für den Austausch mit Freunden und Kollegen“, so Breiter. Dafür nehmen die Marktbeschicker und die Freiburger FWTM-Gesellschaft jährlich entsprechende Werbebudgets in die Hand, um auch jenseits der Grenzen für den Markt zu werben. Karl-Lorenz Faller, Vorsitzender des Schaustellerverbands und seit 33 Jahren Marktbeschicker, erinnert an eine frühere Werbekampagne in den Zügen der Basler SBB-Gesellschaft. „Das hat so gut funktioniert, dass wir den Zulauf von Schweizer Besuchern deutlich gespürt haben.“ Bis die Werbung von Seiten der Schweizer wieder eingestellt worden sei, vermutlich weil sich die Beschicker des Basler Weihnachtsmarktes darüber beschwert hätten, so Faller. Doch die nackten Zahlen geben der „Erfolgsstory“ Weihnachtsmarkt recht: 1,2 Millionen Besucher waren es im Vorjahr.

Der Markt ist in all den Jahrzehnten nicht nur gewachsen – von 20 Ständen 1973, auf 38 Stände im Jahr 1985 und 113 im Jahr 2012. Er ist auch mit der Zeit gegangen. So gibt es in diesem Jahr wieder den beliebten Foto-Hotspot im Colombipark, der vor allem bei den Instagram- und Tik-Tok-affinen Marktbesuchern gut ankommt – „ein schöner Nebeneffekt für die Werbung auf Sozialen Medien“, sagt Victoria Vehse von der FWTM. Auch Neuerungen, wie in diesem Jahr ein Glüh-Gin, gibt es immer wieder. Aber vor allem: Seit 2016 ist die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt, was sich deutlich im Stromverbrauch niederschlug (26.358 Watt im Jahr 2012 gegenüber 7.022 Watt im Jahr 2022). Durch moderne Spülcontainer konnte auch die Müll- und Wassermenge deutlich reduziert werden, so Thomas Barth von der FWTM.
Das Jubiläum  wird unter anderem durch den Verkauf einer limitierten Sonder-Silbermünze, eines 40-seitigen Sonderhefts und der Jubiläumsglühweingläser zum Stückpreis von 3 Euro gefeiert. Verkauft werden diese an den Marktständen. „Wenn alles gut läuft, kommen dabei 20.000 Euro für einen guten Zweck zusammen“, hofft Victoria Vehse.