Mit Premierentoren in die Pause

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Junior Adamus erstes SC-Tor markiert das Ende seiner Leidenszeit – er ist nicht der einzige, für den es bergauf geht beim SC

 

Ohne Punktgewinn ist der SC Freiburg vom Ligaspiel in Leipzig zurückgekehrt. In Erinnerung bleibt vor allem der Sololauf von Merlin Röhl, dem sehenswert sein erstes Bundesligator glückte. Und auch der im Sommer verpflichtete Junior Adamu hat Grund zum Jubeln – beim 5:0 in der Europa League warf er den Rucksack ab, den er bislang durch die Saison geschleppt hatte.

Ein Tor, ein Tänzchen, und die Welt von Junior Adamu war wieder in Ordnung – Fußball kann manchmal so simpel sein. Beim furiosen 5:0 gegen Backa Topola durfte der Sommerneuzugang sein erstes SC-Tor feiern. „Nach dem Tor musste ich fast weinen, weil es richtig schön war für mich, dass ich endlich angekommen bin und mein erstes Tor geschossen habe“, sagte der 22-Jährige, der mit einer Patellasehnen-Verletzung vor der Saison zum SC gekommen war.
Als die wochenlangen Knieprobleme dann endlich auskuriert waren, erlebte Adamu einen holprigen Start für Freiburg – in Frankfurt wurde ihm sein erstes Bundesligator wegen Abseits aberkannt und Adamu bei seinen Startelfeinsätzen gegen West Ham United und gegen Paderborn jeweils schon zur Halbzeit ausgewechselt. Für einen Spieler, der von sich selbst sagt ’Ich kann noch mehr’, keine leichte Situation, wie  SC-Trainer Christian Streich sagt: „Das hat ihn belastet, auch wenn er es nicht so zeigt.“

In Leipzig wiederum konnte Adamu nicht glänzen, da er erst kurz vor Schluss beim Stand von 1:3 aufs Feld kam. Und anders als seine Landsmänner beim SC,  Philipp Lienhart und dem noch torlosen Angreifer Michael Gregoritsch, nominierte ihn Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick dieses mal nur auf Abruf für die Länderspielpause. In dieser trifft Österreich auch auf Deutschland am kommenden Dienstag (20.45 Uhr / ZDF). Genug Zeit für Adamu also, um in Ruhe an seinem Spiel zu feilen.

Röhl trifft, Streich betet

Für ein Ausrufezeichen in Leipzig –  sein erstes Bundesligator –  sorgte dagegen Merlin Röhl. Nach einer Balleroberung von Matthias Ginter hatte sich der U21-Nationalspieler  den Ball geschnappt und war in der eigenen Hälfte vorbei an drei Gegenspielern in Richtung RB-Tor losgerannt. Röhls satter Schuss zum 1:1 kurz vor der Pause ließ die Freiburger Hoffnung vom Punktgewinn in Leipzig deutlich aufflammen. „Es war ein toller Moment, weil es auch megawichtig fürs Team war“, sagte Röhl über sein Tor. Der von Vincenzo Grifo kurz vor Schluss verursachte Strafstoß brachte RB dann wieder auf die Siegerstraße.

Adamu, Röhl, aber genauso Jordy Makengo, Noah Weißhaupt, Kilian Sildillia und Noah Atubolu: Gleich bei einer ganzen Armada von Nachwuchskräften zeigte die Formkurve zuletzt erfreulicherweise nach oben. Das findet erneut auch Ausdruck in den Länderspielnominierungen: Atubolu, Röhl (beide U21), Sildillia (U21 Frankreich) und ebenso Mika Baur (U20) sind für den Jahresabschluss ihrer Nationalteams abberufen worden.
Christian Streich aber ist in diesem Punkt bei aller Freude über die positiven Entwicklungen („Ich habe viel Gutes gesehen“) zwiegespalten. Erneut sind zwei neue Verletzte zu beklagen (Lukas Kübler, Zehenbruch / Yannik Keitel, Adduktoren). „Wir gehen auf der Rille“, so Streich. „Jetzt kann man nur beten, dass die Spieler, die zur Nationalmannschaft fahren und die viel gespielt haben, gesund zurückkommen.“