Große Pläne für den Mundenhof

Lokales

Masterplan für kommende zehn Jahre vorgestellt – Knapp 20 Millionen Euro sollen investiert werden

Erdmännchen toben durchs Gehege, die Buntmarder machen es sich in der Sonne gemütlich und der Nachwuchs hält die Affenfamilie auf Trab: auf dem Mundenhof ist immer tierisch was los. Und das lockt mehr Besucher denn je an. Allein im vergangenen Jahr waren es rund 490.000 – ein Rekord. Durch den neuen Stadtteil Dietenbach werden es noch deutlich mehr, deshalb wurde  ein Gesamtkonzept für die Erweiterung des Tiergeheges entwickelt.

Das Konzept

Jedes Jahr steigen die Besucherzahlen des Mundenhofs und „durch den neuen Stadtteil Dietenbach in der Nachbarschaft, erwarten wir ein deutliches Plus“, betonte Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamts, die  das Konzept mit Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit und Mundenhof-Leiterin Borte Boxler am Freitag bei einem Pressetermin vorstellte. „Wenn unsere Stadt wächst, muss auch der Mundenhof wachsen – mit mehr und veränderten Angeboten für alle Besuchergruppen“, sagte auch Christine Buchheit. Entworfen wurde ein umfangreicher Masterplan für die kommenden zehn Jahre mit drei großen und mehreren kleineren Projekten, „der den Mundenhof fit für die Zukunft machen soll“, so Nicole Schmalfuß. Dafür brauche es „kreative Ideen, denn wir haben keine weiteren Flächen für eine Erweiterung“. Denn  Baden-Württembergs größtes Tiergehege mit etwa 400 Tieren auf 38 Hektar ist von Naturschutzflächen umgeben. 

Zukunftsschmiede

In einem ersten großen Schritt soll das historische Schmiedegebäude umgestaltet werden. Werkstatt, Wasch- und Tankplatz ziehen direkt zum neuen Betriebshof um. Hier entsteht mit der Zukunftsschmiede ein außerschulischer Lernort für Kinder und Jugendliche.  Dort erleben sie Gartenbau hautnah, es wird ein Kontiki-Angebot sowie eine Nachmittagsbetreuung geben. 2026 soll das rund 1,8-Millionen-Projekt fertig sein. Größtenteils finanziert durch Fördermittel, erste Zusagen gibt es laut Schmalfuß bereits. Die Stadt solle 750.000 Euro beitragen. 


Spielscheune

Auch bei Regenwetter soll der Mundenhof zum beliebten Ausflugsziel werden, dafür wird das Dachgeschoss des historischen Kuhstalls in eine Spielscheune verwandelt. Mit robusten Spielgeräten aus Holz, Stroh und Seilen. Ins Erdgeschoss wird Gastronomie mit einem Außenbereich einziehen. 2030 soll die Spielscheune fertig sein. Eine Einschätzung der Kosten gebe es erst bei der detaillierten Planung im Jahr 2026.

Erlebnishof

Mitten im historischen Zentrum des Mundenhofs soll ein inklusiver Erlebnishof entstehen. In einem inklusiven Team soll hier in kleinem Umfang Gemüse und Getreide angebaut und Tiere gehalten werden. Gleichzeitig soll der barrierefreie Hof für alle Besucher offen sein, die dort Einblick in die landwirtschaftlichen Ursprünge des Mundenhofs und kleinbäuerliche Kreislaufwirtschaft erhalten. Die Bauarbeiten dafür sollen 2031 starten, 2033 soll der vier Millionen teure Erlebnishof in Betrieb gehen. 


Investitionen

Für die Weiterentwicklung des Mundenhofs sind Investitionen von knapp 20 Millionen Euro in zehn Jahren geplant. Von 2023 bis 2026 knapp zehn Millionen – 4,3 Millionen aus dem städtischen Haushalt und 590.000 Euro aus der Sonderrechnung Dietenbach. Endgültig beschlossen werden können die städtischen Investitionen erst im Doppelhaushalt 2025/26.  Die Realisierung der Projekte sei jedoch nur mit Fördergeldern, Spendern und Sponsoren zu stemmen.


Umgestaltung

Das  Amt für Brand- und Katastrophenschutz (ABK) lagert im historischen Kuhstall bisher Fahrzeuge. Dafür soll eine neue Halle gebaut werden, die auch die Freiburger Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft nutzen kann. Für den Theaterfundus im zukünftigen Erlebnishof sollen alternative Lagerräume gefunden werden. Der Reitclub 99 nutzt ebenfalls Flächen, die an den historischen Kern des Mundenhofs angrenzen, Reithalle und Stallungen sollen saniert und verlagert werden, so werde Platz im Zentrum frei, der als Grün- und Spielfläche genutzt werden könnte. Nicht von den Umstrukturierungen betroffen ist die ZMF-
Fläche – diese bleibt unverändert. 


Parken

Der Mundenhof soll auch in Zukunft für jeden zugänglich sein und es wird kein Eintritt verlangt. Allerdings werden die Parkgebühren ab 2024 angehoben, Dann kostet das Parkticket für einen Tag in der Hauptsaison (April bis August) auch unter der Woche zehn Euro (bisher fünf). Die Jahresparkkarte wird zehn Euro teurer (60 statt 50 Euro), Inhaber der FamilienCard erhalten die Jahreskarte weiterhin für 30 Euro.

Saskia Schuh