Baden soll teurer werden

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Rathaus legt Vorschlag für höhere Eintrittspreise in Freiburgs Bädern vor – Debatte läuft

 

In Freiburg entbrennt in diesen Tagen eine Debatte über  höhere Eintrittspreise für die öffentlichen Bäder der Stadt. Am Montag wurde ein entsprechender Vorschlag des Rathauses vorberaten. Während die Sozialtarife konstant bleiben, sollen vor allem die Einzel- und Gruppeneintritte teurer werden. Das sorgt für Diskussionen.

Wer künftig eines der städtischen Schwimmbäder in Freiburg nutzen möchte, muss sich bald auf höhere Eintrittspreise einstellen. Einen entsprechenden Vorschlag für eine Preiserhöhung ab Oktober 2023 und eine erneute Erhöhung zum Start der Freibadsaison ab April 2024 hat die Stadtverwaltung nun vorgelegt. Am Montag wurde der Vorschlag im Hauptausschuss des Gemeinderats diskutiert.

Energie- und Personalkosten

Der städtische Vorschlag sieht vor, dass der Preis für die Erwachsenen-Tageskarte  (bisher: 4,50 Euro) zum 1. Oktober um einen Euro teurer wird und zum 1. April 2024 um weitere 50 Cent auf dann 6 Euro steigt. Kinder und Jugendliche sollen für den Einzeleintritt künftig 4 Euro zahlen, ab April 4,50 Euro (bisher: 3 Euro). „Viele Umlandgemeinden verlangen jetzt schon mehr als wir“, sagte Matthias Müller, Geschäftsführer der Regio Bäder GmbH am Montag vor dem Hauptausschuss. Teurer werden sollen auch die Sondertarife, die nur für die Freibäder gelten: So soll die Familientageskarte (zwei Erwachsene, zwei Kinder) statt 10 künftig 14 Euro kosten. Der Preis für die Familiensaisonkarte würde um 25 Prozent auf dann 250 Euro steigen und die Saisonkarte für einen Erwachsenen auf 150 Euro (statt bisher 90 Euro). Die Sozialtarife sollen dagegen konstant gleich bleiben. Und als Ersatz für die 10er- und 20er-Karten, die wegen der Einführung eines neuen Kassensystems wegfallen, sollen neue Geldwertkarten eingeführt werden. Die lassen sich mit 50, 100 oder 200 Euro aufladen und sollen Vergünstigungen enthalten.
Als Begründung für die Preiserhöhung verweist die  Regio Bäder GmbH auf die gestiegenen Personal- und Energiekosten. So erwartet die Stadt für das Jahr 2023 Betriebskosten für die acht Schwimmbäder von rund 9,94 Millionen Euro, was einen Anstieg um 34 Prozent gegenüber dem Jahr 2017 (7,4 Millionen Euro) bedeuten würde. Vor fünf Jahren sind die Eintrittspreise auch das letzte Mal erhöht worden war. Die nun geplanten Tariferhöhungen würden auch zur Reduzierung des Defizits beitragen, denn nach wie vor sei der Bäderbetrieb ein Zuschussgeschäft.  So werde das Defizit im Jahr 2023 bei rund 7,1 Millionen Euro liegen, so die Regio Bäder GmbH.

Unter den Fraktionen des  Gemeinderats sind die geplanten Erhöhungen am Montag ausführlich diskutiert worden. Die SPD-Fraktion kündigte bereits einen fraktionsübergreifenden Gegenvorschlag an. Und Grünen-Stadtrat Karim Saleh bemängelte laut BZ eine „fehlende Balance“ im städtischen Vorschlag. Besonders viel Widerspruch kommt von der Fraktion Eine Stadt für Alle (Esfa), die die Pläne der Stadt zwei Monate vor ihrer Bekanntgabe bereits öffentlich gemacht hatte und sogar eine Online-Petition gegen die Erhöhung startete, was für einigen Wirbel sorgte. „Schwimmbäder sind im Sommer wie im Winter eine der wichtigsten Einrichtungen einer Kommune für Junge und Alte, Vereine, Familien, Kranke und Gesunde“, so die Esfa-Fraktion, die den aktuellen Tarif von 4,50 Euro bereits als hoch genug
einschätze.

Die Debatte über die Details ist nun also im vollen Gange. Am 26. September soll der Gemeinderat endgültig darüber entscheiden.