Mit unliebsamen Hinterlassenschaften haben in der letzten Zeit Besucher und Mitarbeiter der städtischen Friedhöfe zu kämpfen. Vermehrt gab es Beschwerden über Hundekot, der auf den Grünflächen, in den Hecken und sogar auf den Gräbern einfach liegen gelassen wurde. Claudia Kleinhans hat mit Martin Bornhauser, dem Leiter des Eigenbetrieb Friedhöfe, über das Thema gesprochen.
Herr Bornhauser, Hundekot auf Gräbern, das muss nicht sein. Wie ist die aktuelle Lage auf den städtischen Friedhöfen?
Martin Bornhauser: Wir haben erst kürzlich an den Seiteneingängen noch einmal Hundekot gefunden. Aktuell sprechen wir Menschen mit Hunden verstärkt an und weisen sie darauf hin, dass das Mitführen eines Hundes laut Satzung verboten ist und das auch gute Gründe hat. Es ist weder angemessen noch pietätsvoll und deshalb auch nicht akzeptabel. Viele Trauernde haben sich diesbezüglich auch beschwert.
Auch die Stadtverwaltung hatte sich erst vor Kurzem mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewendet. Hat sich das Problem in der letzten Zeit also besonders zugespitzt?
Bornhauser: Ja, das war der Fall. Deshalb haben wir jetzt auch reagiert. Wir wollen die Bevölkerung darauf hinweisen welche Regeln es gibt und dann in Zukunft schauen, ob eine Besserung eingetreten ist. Ich werde dafür Rückmeldung von den Friedhofsgärtner bekommen, die sich ja am Ende meist auch um diese Hinterlassenschaften kümmern müssen.
Von welchem Umfang an Beschwerden reden wir hier? Bornhauser:Also es ist nicht so, dass wir täglich drei Anrufe bekommen. Aber wir werden durchaus recht regelmäßig auf liegen gebliebene Häufchen angesprochen. Gerade bei Gräbern ist das natürlich nicht in Ordnung.
Gibt es bestimmte Friedhöfe, die besonders betroffen sind?
Bornhauser: Es fällt uns vor allem am Hauptfriedhof, am Friedhof Bergäcker und am Friedhof in Zähringen auf.
Die sind natürlich auch besonders schön angelegt und wirken fast schon wie Parks …
Bornhauser: (lacht) Ja natürlich sind die schön, alle Friedhöfe sind schön. Wir verstehen auch, dass gerade die städtischen Friedhöfe reizvoll für einen Spaziergang erscheinen. Dennoch: Ein Friedhof ist ein besonderer Ort, kein Park, sondern eine Stätte der Trauer und des Gedenkens. Wir wollen, dass diese Dinge ohne unangenehme Randerscheinungen stattfinden können.
Könnten Hunde-Tütchen helfen?
Bornhauser: Da auf dem Friedhof Hunde verboten sind, kommen natürlich auch Tütchen nicht in Frage. Dafür müssten wir die Friedhöfe generell mit Hunden zugänglich machen und das wird mit Sicherheit nicht passieren. Damit steht die Stadt Freiburg in Baden-Württemberg übrigens auch nicht alleine, sondern ein Verbot ist so gut wie überall Standard. Unser Aufruf lautet: Wir möchten die Hundebesitzer bitten andere Flächen zu nutzen und die Würde dieser Orte zu respektieren. Das Gassigehen sollte woanders stattfinden.