Dieser Traumstart macht Laune

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Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Bremen bereitet sich der SC auf das Derby beim VfB Stuttgart vor

Traumhafter Saisonstart für den SC Freiburg:

Zwei Siege aus den ersten beiden Spielen in der Bundesliga und im Pokal eine Runde weiter. Wermutstropfen: Kapitän Christian Günter fällt nach seiner erneuten Armverletzung wieder aus. Am Freitag steht die Auslosung für die Europa League an, bevor der SC am Samstag zum Derby nach Stuttgart reist.„

Wahnsinn“ - mit diesem Wort reagierte der SC Freiburg in den sozialen Medien auf den späten 1:0-Siegtreffer von Maximilian Philipp gegen Bremen in der 96. Minute. Ausgerechnet Rückkehrer Philipp entschied das Spiel  –  ausgerechnet gegen jenen Verein, bei dem er vor ein paar Monaten noch selbst gekickt hatte. „Schicksal, würde ich sagen“, meinte der symphatische 29-Jährige. Der sensible Berliner stellte das Stadion durch seinen Volley-Kracher nach Vorlage von Noah Weißhaupt auf „Partystufe Rot“. „Ich kann das noch gar nicht richtig in Worte fassen und muss erstmal sacken lassen, was da gerade alles passiert ist“, sagte Philipp nach Abpfiff. „Dieses Tor von Milli ist kein Zufall“, ordnete Trainer Christian Streich ein. „Milli trifft den Ball überragend, er hat eben auch die Technik dafür. Er ist ein richtig guter Fußballer. Umso schöner, dass er solch einen Einstand bei uns hatte.“ Der Heimsieg gegen Bremen war verdient. Zwar agierte Werder auf Augenhöhe, die zwingenderen Chancen jedoch hatte der Gastgeber. Und die drei Freiburger Einwechselspieler machten in der zweiten Halbzeit richtig Dampf, so dass die müdegespielten Bremer nicht mehr mithalten konnten. „Ein 0-0 wäre für uns enttäuschend gewesen“, sagte Youngster Weißhaupt. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und uns dafür belohnt.“ Luft nach oben haben die Freiburger nach ihrem starken Saisonstart noch bei der Torausbeute. „Das war schon ein bisschen Chancenwucher“, meinte Maximilian Eggestein. „Heute hätten wir gern ein, zwei Tore mehr machen dürfen.“  
Nun richtet sich der Blick der SC-Akteure auf zwei spannende Tage. Am Freitagmittag werden in Monaco die drei SC-Gruppengegner für die anstehende Europa-League-Saison ermittelt. Im Lostopf sind attraktive Vereine: West Ham United, FC Liverpool, AS Rom, FC Villarreal oder Atalanta Bergamo könnten beispielsweise auf die Freiburger treffen. „Natürlich würde man immer gern die großen Clubs bekommen“, meint Weißhaupt: „Aber eigentlich ist es mir relativ egal.“ Er und seine Kollegen richten den Fokus nun auf das Derby beim VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Die Schwaben haben ihr zweites Saisonspiel bei RB Leipzig zwar mit 1:5 verloren, davon will man sich aber nicht blenden lassen: „Ich habe selten eine solch gute erste Halbzeit einer Gastmannschaft in Leipzig gesehen“, sagte Matthias Ginter. Der VfB lag  bis zur 51. Minute in Führung, brach dann aber ein. 
Christian Günter wird in Stuttgart fehlen. Der Kapitän musste  erneut 
am erst kürzlich gebrochenen Arm operiert werden. Er ist im Training unglücklich auf den Arm gefallen, dieser ist an anderer Stelle nochmal angebrochen. „Das war natürlich ein Schlag für ihn“, berichtete Trainer Streich. Günter brauche jetzt Ruhe für den Heilungsprozess. Spekulationen über den Zeitpunkt seiner Rückkehr seien hinfällig. Gleichzeitig wollte der Trainer nicht ausschließen, dass der SC wegen Günters Ausfall nochmals auf dem Transfermarkt aktiv wird: „Wir schauen jetzt und wollen etwas Vernünftiges machen, nichts Panikartiges.“ Fest steht bislang nur: „Abgeben werden wir keinen mehr. Es gibt keinen Grund. Die Spieler sind gut.“  David Weigend