Gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Freiburg: Der Schweizer Messtechnik- und Automationsspezialist Endress+Hauser investiert einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für einen eigenen Campus im Industriegebiet Nord. Auf einem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück im Green Industry Park möchte das Unternehmen 450 Arbeitsplätze bündeln.
Endress+Hauser wird in den nächsten Jahren einen eigenen Unternehmenscampus in Freiburg im Breisgau entwickeln. Das gaben der Mess- und Automatisierungstechnik und die Freiburg-S-Wirtschaftsimmobilien GmbH & Co. KG (FWI) am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Endress+Hauser hat demnach ein rund 20.000 Quadratmeter großes Grundstück im Green Industry Park im Industriegebiet Nord erworben, auf der einst der Sportverein SV Rhodia beheimatet war. Die Firmengruppe will dort etwa 450 Arbeitsplätze bündeln, die bislang über die Region Freiburg verteilt sind. Für das gesamte Projekt ist ein hoher zweistelliger Millionenbetrag veranschlagt.

Der Wirtschaftsstandort Freiburg setzt damit ein weiteres Ausrufezeichen, nach dem zuvor bereits die Ansiedlung des US-Unternehmen Intuitive Surgical im Green-Industry-Park gelungen war. „Nach der Ansiedlung von Intuitive Surgical zeigt nun auch die erfolgreiche Vermarktung einer weiteren Fläche an die Endress+Hauser Unternehmensgruppe, dass das vor über 30 Jahren gegründete Public-Private-Partnership-Modell FWI auch in Zeiten zunehmender Flächenknappheit erfolgreiche Arealentwicklung und Unternehmensansiedlungen umsetzt“, sagt der FWI-Aufsichtsrat und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freiburg, Bern Rigl. Der 60 Millionen-Euro-Neubau von Intuitive war eine der größten Firmenansiedlungen der vergangenen Jahrzehnte in Freiburg. Nun folgt Endress+Hauser auf einem benachbarten Grundstück an der Hermann-Mitsch-Straße. „Wir investieren in Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit, schaffen attraktive Arbeitsplätze, effiziente Abläufe und Raum für weiteres Wachstum“, betont Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe.

Die ersten Entwürfe sehen ein sechsstöckiges Bürogebäude mit Restaurant und Schulungsräumen sowie ein zweistöckiges Produktionsgebäude vor, das bei Bedarf erweitert werden kann – insgesamt mehr als 15.000 Quadratmeter Nutzfläche. Zwischen den Baukörpern soll eine Grünfläche für ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgen, so heißt es. „Die Ansiedlung von Endress+Hauser ist ein klares Bekenntnis zum Standort Freiburg und ein weiterer Meilenstein für die Entwicklung des Green-Industry-Parks“, sagt Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn.
Gemeinsames Dach für verschiedene Aktivitäten
Auf den neuen Campus ziehen soll der Freiburger Standort des IT-Dienstleister Endress+Hauser InfoServe. Daneben soll dort die Produktion von Analysatoren für die Gas- und Staubmessung von Endress+Hauser SICK gebündelt werden. Bislang ist dieser Bereich des Joint-Ventures mit dem Waldkircher Sensorttechnikunternehmen SICK auf Produktionsstandorte in Reute und Freiburg-Hochdorf verteilt und umfasst auch mehrere Logistikflächen. Geplant ist zudem, dass Vertriebs- und Servicemitarbeitende von Endress+Hauser Deutschland, die bislang ihre Büros in Waldkirch-Kollnau haben, nach Freiburg wechseln.
Noch ist das Projekt in einer Entwurfsphase; sämtliche Eckpunkte sind ungefähre Angaben. Bei der Entwicklung des neuen Standorts lege man jedoch „großen Wert auf nachhaltige Gebäudekonzepte und effiziente Betriebstechnik“, so Pieter de Koning, Chief Information Officer der Firmengruppe, der das Projekt vorantreibt. Dieser Ansatz sei ganz im Sinne der Ziele, die die Stadt Freiburg mit dem Green Industry Park erreichen möchte – nämlich dem „eines nachhaltigen, energie- und ressourceneffizienten Industriegebietes“, so die scheidende FWTM-Geschäftsführerin und FWI-Aufsichtsrätin Hanna Böhme in einem Statement.


Der Green Industry Park liegt im nördlichen Teil des Industriegebiet Nords in Freiburg (Freifläche in der Bildmitte). Dort hat Endress+Hauser eine Fläche von rund 20.000 Quadratmeter erworben. Foto: Michael Saurer