Der frühere Libero des SC Freiburg, Maximilian Heidenreich, ist tot. Der 57-Jährige war eine tragende Figur in der Hochzeit der „Breisgauer-Brasilianer“ in den 90er Jahren unter Trainer Volker Finke. Er verstarb am Mittwoch nach schwerer Krankheit. Seine Ex-Vereine erinnern sich.
Maximilian Heidenreich erlag demnach einem Krebsleiden, vermeldet die Badische Zeitung. Die letzten Wochen seines Lebens habe er im Kreise seiner Familie in Waldkirch verbracht, gab auch der SC Freiburg am Mittwoch bekannt. „Freiburg trauert um einen großen Fußballer“, heißt es auf der Internetseite des Sport-Club.
Heidenreich absolvierte zwischen 1992 und 1997 insgesamt 173 Pflichtspiele im Dress der Breisgauer. Für keinen anderen Klub lief er in seiner Profikarriere häufiger auf. Unter dem langjährigen SC-Trainer Volker Finke gelang dem SC damals 1993 der Bundesligaaufstieg mit 102 geschossenen Toren, sieben davon erzielte Libero Heidenreich. 1995 folgte die Qualifikation für den Uefa-Cup als Tabellendritter.
Heidenreich, den Finke vom FC Basel an die Dreisam gelotst hat, galt als leichtfüßiger Fußballer, der ein gutes Auge für seine Mitspieler hatte. „Der Spieler Maximilian Heidenreich war seiner Zeit voraus“, schreibt der SC über Heidenreich, der im System Finke eine Rolle zentral vor und hinter den Innenverteidigern einnahm – damals ein Novum.
„Ein begnadeter Fußballer“ und Wirt bei Blau-Weiß Wiehre
Begonnen hatte Heidenreich seine Profikarriere in der 2. Liga bei Hannover 96, später lief er für 1860 München, Eintracht Frankfurt, Basel, Wattenscheid und den VfL Wolfsburg auf. 1999 beendete er seine Spielerkarriere und begann daraufhin eine Trainerlaufbahn im südbadischen Amateurbereich.
Seine erste Trainerstation war der Freiburger FC, der damals noch im Schönbergstadion des SV Blau-Weiß Wiehre beheimatet war, wo Heidenreich zusätzlich als Wirt mit seiner Frau die Vereinsgaststätte Schönbergblick übernahm. „Maxi war ein begnadeter Fußballer, ein toller Gastgeber und ein angenehmer Zeitgenosse, mit dem man gerne Zeit auf der Veranda des Schönbergstadions verbrachte“, erinnert der SV Blau-Weiß Wiehre auf seiner Internetseite und schreibt: „Wenn Spieler spätabends um etwas zu essen baten, zögerte Maxi nicht, nach Küchenschluss seine eigenen Kochkünste unter Beweis zu stellen.“
Beim FFC begann Heidenreich zunächst als Jugendtrainer und ab 2001 als Cheftrainer des Ersten Mannschaft. Auch Vorstand, Präsidium und Ältestenrat des FFC würdigten Heidenreich als „der Trainer mit der längsten, durchgängigen Amtszeit in der Geschichte des FFC“, ein Rekord, den später erst Ralf Eckert überbieten sollte.
Auf seine Zeit beim FFC folgten für Heidenreich Trainerstationen für den SV Weil und den FC Denzlingen. Zwischenzeitlich schnürte er immer wieder für die Traditionsmannschaft des SC die Kickschuhe.