Freiburg kämpft am Samstag in Kiel um die Qualifikation für das internationale Geschäft. Für die Gastgeber aus dem hohen Norden steht dagegen der Klassenerhalt auf dem Spiel. Das sagt der Kieler Trainer vor der Begegnung mit Freiburg.
Der SC Freiburg steht am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Holstein Kiel vor einem Spiel mit richtungsweisendem Charakter. Mit einem Sieg in Norddeutschland könnten die Breisgauer einen großen Schritt Richtung Europapokal machen. Sogar die erstmalige Champions-League-Qualifikation wäre für das Team von Julian Schuster schon am Samstag möglich – nämlich wenn Freiburg gewinnt, und gleichzeitig Dortmund gegen Leverkusen und Leipzig in Bremen leer ausgehen. Ein historischer Erfolg für den SC wäre also möglich.
Ist Kiels Torjäger Shuto Machino wieder einsatzfähig?
Doch auch die Gastgeber im Holstein-Stadion kämpfen mit aller Kraft um ihr Ziel: den vorzeitigen Abstieg zu verhindern und sich die Chance auf den Relegationsplatz zu erhalten. Zwei Spiele in Folge konnte der Aufsteiger zuletzt in der Bundesliga gewinnen. Holstein-Trainer Marcel Rapp äußerte sich nun in der Pressekonferenz vor dem Spiel und blickt dem Duell mit dem Tabellenvierten aus dem Breisgau kämpferisch entgegen: „Für uns ist es ein Spiel, bei dem wir total Bock haben, zu gewinnen. Wir haben einen guten Lauf, wir haben die Chance auf einen Relegationsplatz. Das hat uns keiner zugetraut am Anfang der Saison. Jetzt sind wir mittendrin und haben realistische Chancen. Das gibt uns Zuversicht.“ Von Druck, so Rapp, nehme er gar nichts wahr.
Personell setzt Rapp noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Kiels Toptorjäger Shuto Machino (11 Tore). Er war beim 3:1-Sieg in Augsburg mit einer Sprungsgelenksverletzung ausgewechselt worden. „Er hat ja keine strukturelle Verletzung, trotzdem ist es eine Verletzung. Da muss man einfach schauen, wie er das verkraftet hat.“ Am Dienstag konnte der Japaner aber wieder die ersten Runden laufen. Definitiv fehlen wird Kiels Mittelfeldmotor Nicolai Remberg, der wegen ein Gelbsperre pausieren muss.
Kein Team foult weniger als Freiburg – das sagt Kiels Trainer dazu
Dass mit dem SC Freiburg ein taktisch disziplinierter und defensivstarker Gegner anreist, unterstreicht Rapp in seiner Analyse: „Freiburg ist eine Mannschaft, die sehr gut verteidigt, die sehr diszipliniert ist und die sehr fleißig ist.“ Das die Breisgauer die Mannschaft mit den wenigsten Fouls (270) in der Bundesliga sind, überrascht den Kieler Coach dagegen – und hat dafür auch eine Erklärung: „Vielleicht müssen sie gar nicht so viel foulen, weil sie immer schon da stehen, wo sie stehen müssen und man denkt ‚Wo kommt der jetzt wieder her?‘ Es ist eine sehr laufstarke Mannschaft. Sie machen viele kleine Dinge richtig gut. Das zeichnet sie aus“, sagt der gebürtige Pforzheimer.
Trotz des Respekts vor Freiburg glaubt Rapp an die Chance seiner Mannschaft – auch mit Blick auf die Unterstützung von den Rängen: „Wir wissen, was da für eine gute Mannschaft auf uns zukommt. Wir wissen, dass wir alles in die Waagschale werfen müssen und dass wir zusammen mit der Unterstützung der Fans eine gute Leistung bringen müssen, damit wir eine Chance haben, zu punkten.“
„Die Jungs sind angezündet“
Die Aussicht, dass für seine Mannschaft schon am Samstag der Abstieg feststehen könnte, spielt in Rapps Überlegungen keine Rolle. „Ich finde, dass wir nur etwas gewinnen können. Wenn wir absteigen sollten, ist es doch für die meisten das Normalste der Welt. Der Unterschied zu vielen anderen ist, dass wir das mit Freude angehen und nicht mit Angst. Ich glaube, das ist ein Faustpfand“, so Rapp, der seine Mannschaft auf die Partie „ganz nüchtern“ vorbereiten wolle und der über seine Spieler sagt: „Die Jungs sind angezündet.“