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Freiburg boomt als Sportstadt

FitnessAm positiven Effekt von Sport gibt es keine Zweifel: In Freiburg spielt Bewegung – ob im Studio, der Halle oder draußen – eine besonders große Bedeutung. Foto: Adobe.Stock / Contrastwerkstatt

Freiburg und sein Umland sind eine der sportlichsten Regionen der Republik. Das liegt vor allem auch an den optimalen Bedingungen. Ein Ende des Fitnessbooms ist nicht in Sicht. Eine gute Nachricht: Denn Sport macht glücklich und hält gesund.

Freiburg ist mit einer Landschaft gesegnet, die einem riesigen Sportparcours gleicht: Ob Wandern, Mountainbiken, Inline-Skaten, Rennradfahren oder Joggen – die Freiburger müssen eigentlich nur vor die Haustür treten, und schon kann es sportlich losgehen. Dieses Privileg prägt die Stadt. Ihre Bewohner sind ständig in Bewegung: Frühmorgens joggend an der Dreisam, nachmittags radelnd auf den bewaldeten Hängen und abends beim Yogakurs, im Fitnessstudio oder im Verein.

Die Sportstadt Freiburg hat eine stimulierende Wirkung auf ihre Bewohner. „Eine gute Vereinsinfrastruktur, Naturnähe, viele Joggingstrecken: Die Hemmschwelle, sich selber regelmäßig sportlich zu betätigen sinkt, wenn das Umfeld stimmt“, erklärt der Sportpsychiater Tobias Freyer. Auch die Freiburger Sportvereinslandschaft zählt mit zum Besten, was das Land zu bieten hat.

„Seit Corona erleben wir einen regelrechten Boom mit wahnsinns Mitglieder-Zuwachs“, erklärt FT1844-Geschäftsführer Peter Gerspach, Chef des größten Sportvereins in Südbaden. Aktuell zählt die Freiburger Turnerschaft von 1844 über 7.500 Mitglieder. Eine Erklärung für den Boom hat Gerspach auch: „Das Thema Gesundheit ist ein Megatrend und der Bereich Fitness/Sport ist davon ein essenzieller Bestandteil. Zum anderen sind die Leute heute dank des Internets viel informierter als früher und wissen um den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gesundheit.“

Freiburg ist mit einer Landschaft gesegnet, die einem riesigen Sportparcours gleicht: Ob Wandern, Mountainbiken, Inline-Skaten, Rennradfahren oder Joggen – die Freiburger müssen eigentlich nur vor die Haustür treten, und schon kann es sportlich losgehen. Foto: Rita Eggstein

Einen wahren Boom erleben auch die Fitnessstudios. Und der Markt wächst weiter. Auf dem Güterbahnhofareal hat vor wenigen Wochen erst ein weiteres neues großes Fitnessstudio eröffnet. Auch der regionale Marktführer Rückgrat ist dort mit drei Studios präsent: „Wir merken vor allem in den jüngeren Altergruppen, speziell bei Teenagern, einen enormen Run auf unsere Lofts. Das Eintrittsalter haben wir deswegen auf 14 abgesenkt“, erklärt Thomas Jeworowski, der Teil der Geschäftsleitung der Rückgrat-Gruppe ist. Für ihn ist nicht nur der Fitnessgedanke allein für den Boom ausschlaggebend, sondern auch der soziale Aspekt: „In den Studios findet nicht nur Sport statt, sondern Begegnung und Austausch. Für die jüngere Gruppe ist das ein entscheidender Faktor.“ Auch Fitness-Influencer würden den Boom befeuern.

In den Freiburger Studios sind Gruppentraining in Kursen und Hanteltraining – quer durch alle Altersklassen und Geschlechter – besonders gefragt. 14 Fitness-Lofts in Südbaden und sieben Premiumstudios zählen aktuell zu Rückgrat. Dass der Fitnessboom an ein Ende kommt, glaubt Jeworowski nicht. „Freiburg ist eine junge, wachsende Stadt. Wir planen in Freiburg weitere Studios.“

Womöglich sind die Freiburger aufgrund ihrer Sportleidenschaft sogar glücklicher und aufgeweckter als die Bewohner weniger sportlicher Städte: Es ist nachgewiesen, dass Sport eine relevante Verbesserung der psychischen Verfassung bewirkt. Auch trägt Sport zu einer eindeutig messbaren Steigerung der Denkleistung bei. Bestimmte Hirnregionen scheinen sich durch körperliche Aktivität sogar zu vergrößern. „Schon drei Trainingseinheiten pro Woche mit jeweils 20 bis 25 Minuten Dauer machen einen signifikanten Unterschied aus“, erklärt Tobias Freyer.