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Der Fahrten-Vermittler Uber trifft in Freiburg auf Widerstand

UberUber ist vor allem für die geringen Preise bekannt – in Freiburg fehlt es jedoch an der Zuverlässigkeit. Foto: Uber

Seit vergangenem Jahr ist Uber auch in Freiburg buchbar – zumindest theoretisch. Trotzdem hat das Unternehmen hier noch nicht so Fuß gefasst, wie in anderen Städten. Auch Freiburger Taxifahrer wollen keine Kooperation mit dem Fahrdienstleister. Woran liegt das?

In Freiburg steht Uber in der Entwicklung noch sehr am Anfang, so Oliver Fritz von Uber. Grundsätzlich sei man aber zufrieden. Der Plan, die Abdeckung im gesamten Stadtgebiet weiter auszubauen, laufe in Kooperation mit den lokalen Partnern: Priorität sei, die Verlässlichkeit der Vermittlung weiter auszubauen, so Fritz.

Als solche lokalen Partner gelten bei Uber auch die Taxiunternehmen. Samih Fouani, Inhaber von Taxi Kern, sieht eine Kooperation mit Uber jedoch kritisch: „Für uns ist Uber keine positive Sache“, so Fouani. Die Entwicklung in Freiburg sei jedoch aufgrund der geringen Fahrerzahlen nicht beunruhigend. Generell seien seines Wissens nur wenige Taxiunternehmen in Freiburg zur Kooperation mit Uber bereit.
„Wir sehen uns als Partner von Taxis nicht als Konkurrenz“, so Fritz. Man vermittle den Taxifahrern Aufträge, diese müssten keine Grundgebühr bei Uber, sondern nur eine „Service-Gebühr“ pro vermittelter Fahrt zahlen. Dies sagt auch Fouani: Die Provision steige jedoch laut ihm nach dem ersten Jahr deutlich an.

Vor allem die niedrigen Preise bemängelt Fouani: „Mir ist unerklärlich, wie man diese Preise für Strecken verlangen kann, die eigentlich über 120 Euro kosten müssten.“ Spätestens ab Anfang 2026 mit der Mindestlohnerhöhung müssten auch die Preise für Uber-Fahrten steigen – „oder der Mindestlohn wird nicht eingehalten.“

Niedrige Preise rechtens

Im Falle der Taxitarife werden diese von der Stadt Freiburg amtlich festgesetzt, so Toni Klein von der Pressestelle der Stadt. Der Unterschied zwischen Taxi- und Uber-Tarif erkläre sich vor allem in einem: Ersteres sei „eine behördliche Pflichtaufgabe, das Festlegen von Mindestbeförderungsentgelten für den Mietwagenverkehr wie bei Uber dagegen nicht“, so Klein. Ein Einschreiten wäre möglich, wenn „die öffentlichen Verkehrsinteressen leiden würden.“ Dies sei bisher nicht der Fall – vor allem, weil die Zahl der Anträge auf die Erteilung einer Mietwagenkonzession noch nicht signifikant ansteigen.

Auch andere Probleme sieht Fouani bei Uber: Er spricht davon, dass aus dem Umland Fahrer ins Stadtgebiet fahren und dort Kunden bedienen – diese Bereitstellung ist im Taxigewerbe verboten. Bei Uber sei dieses Vorgehen der Fahrer nicht bekannt: Man habe eine technische Lösung zur Einhaltung der Rückkehrpflicht in die App integriert, so Oliver Fritz. Verstöße werden durch ein geschultes Team geprüft und können Konsequenzen bis zur Sperrung der Fahrer haben.

Auf Dauer glaube Fouani, dass Uber nicht auf eine Zusammenarbeit aus sei: Aus anderen Städten sehe man, dass Uber den Taxis das Leben schwer mache. „Das ist eine gefährliche Partnerschaft für die Zukunft“, so Fouani. Solange man nicht von der Marktlage zur Zusammenarbeit gezwungen werde, setze man auf andere Angebote, wie zum Beispiel Freenow. Diese würden nur mit Taxen zusammenarbeiten, so
Fouani.