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Der 19. Freiburg-Marathon wurde zur Hitzeschlacht

Omar TareqOmar Tareq nach seinem Sieg über die Marathondistanz in Freiburg. Foto: Joers

Bei sommerlichen Temperaturen starteten am Sonntag rund 13.000 Menschen beim 19. Freiburg-Marathon. Bei seiner ersten Teilnahme über die Marathondistanz siegte Lokalmatador Omar Tareq.

Für Omar Tareq, Halbmarathonsieger von 2018 und Halbmarathondritter von 2022, wurde es eine geglückte Premiere: Erstmals startete der Laufenburger, der für die Lauffreunde Freiburg an den Start ging, in Freiburg über die Marathondistanz – und siegte direkt bei seiner Premiere. „Ich bin das erste Mal in Freiburg über die volle Distanz gelaufen. Die erste Runde war gut, die zweite Runde heiß“, sagte Tareq, der in einer Zeit von 2:25:30 Stunden das Ziel erreichte. Zweiter wurder der Freiburger Fritz Koch in 2:33:51 Stunden. Kaum angekommen im Ziel musste Koch dann mit Kreislaufproblemen von den Rettungskräften behandelt werden. „Ich habe einfach zu wenig getrunken heute. Meine Verpflegungsstrategie war für kältere Temperaturen okay“, sagte Koch.

„Zu wenig getrunken“: Hier war Fritz Koch nach dem Überqueren des Zielstrichs als Marathon-Zweiter noch auf den Beinen. Foto: Joers

Mit 272 Behandlungseinsätzen hatten Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser viermal mehr Einsätze als im Vorjahr zu bewältigen, vor allem aufgrund von Hitzeerschöpfung und Muskelkrämpfen. „Wir hatten aufgrund des warmen Wetters deutlich mehr zu tun als im vergangenen Jahr und mussten kurzfristig zusätzliche Helferinnen und Helfer anfordern“, sagte Matthias Albiez vom DRK-Kreisverband zu den teilweise unübersichtlichen Zuständen im Zielbereich, wo zahlreiche erschöpfte Läufer auf dem Boden saßen. Dritter im Marathon wurde Clemens Fox in 2:36:24 Stunden.

Ein Nordlicht aus Freiburg gewinnt den Halbmarathon

Bei den Frauen war die Elsässerin Latifa Mokhtaria am Schnellsten, in 2:43:47 Stunden wurde sie Erste. Platz zwei ging an die Ärztin und Fünffach-Mutter Anja Röttinger im Trikot des Leichathletik Club Freiburg (LAC) – mit einer Zeit von 2:43:51 Stunden erreichte sie das Ziel vor der Drittplatzierten Miriam Köhler (3:13:56 / LG Brandenkopf). Röttinger ärgerte sich, dass sie den Sieg nur um vier Sekunden verpasst hatte: „Ich habe versucht, die Siegerin noch einzuholen, aber es war leider nicht mehr drin.“

Nina Albers vom LAC Freiburg
Nina Albers vom LAC Freiburg war die Schnellste im Halbmarathon. Foto: Joers

Mit rund 7.711 Läuferinnen und Läufern bot der Halbmarathon das größte Starterfeld auf. Dort setzte setzte sich bei den Frauen am Ende mit Nina Albers vom LAC Freiburg ebenfalls eine (zugereiste) Lokalmatadorin durch: Die Norddeutsche, die vor zwei Jahren aus Lübeck nach Freiburg zog, siegte in 1:23:29 Stunden vor Lina Kabsch (LAZ Ludwigsburg / 1:23:47) und der Dritten Vanessa Wilkins (TV Bühl / 1:25:36). „Ab Kilometer zehn ahnte ich, dass mir der Sieg nicht mehr zu nehmen sein wird“, sagte die
28-jährige Gynäkologin von der Freiburger Uniklinik.

Bei den Männern verpasste Albers LAC-Teamkollege Frederik Schäfer den anvisierten Sieg: Er wurde wie bereits 2022 Zweiter in 1:10:07 Stunden vor dem Offenburger Recep Arslan (1:09:11). Der aus der Türkei geflüchtete Kurde kam erst vor einem Jahr nach Deutschland, trat aber schon im Vorjahr in Freiburg über die Marathon-Distanz an und wurde Zehnter. „Über den Sieg hier freue ich mich sehr“, sagte Arslan. Platz drei im Halbmarathon ging an Stefan Hartmann in 1:11:38 Stunden. „Bis Kilometer 14 war ich mit dem Sieger ungefähr gleichauf, Recep ist mit mir gelaufen. Aber er war dann einfach stärker als ich. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass er startet“, sagte Schäfer.

Mit Laufmesse, Kinderleichtathletik und Foodtrucks hatte der Start- und Zielbereich an der Messe wieder viel zu bieten. Foto: Joers

In der Mannschaftswertung trug der LAC Freiburg den Sieg davon: In der Besetzung aus Schäfer, sowie
dem Halbmarathon-Fünften Simon Pfleiderer und dem Gesamt-Zwölften Hannes Schnitzer war das LAC-Team am schnellsten unterwegs vor den Roadrunners Südbaden und dem Running Team Ortenau.
Organisiert wurde der Freiburg-Marathon von der FWTM Messe-GmbH und dem Badischen Leichtathletik Verband (BLV). Entlang der Stimmung herrschte auch in diesem Jahr eine ausgelassene Stimmung. Tausende Menschen säumten bei sommerlichen Temperaturen die Strecke und feuerten die Teilnehmer an, unterstützt von mehreren Live-Bands. Im kommenden Jahr wird es dann ein rundes Jubiläum geben: Am 6. April 2025 findet der Freiburg-Marathon zum 20. Mal statt.