Mehr Grün, breitere Gehwege und mehr Sicherheit für Fußgänger: Haslach soll ein neues Verkehrskonzept erhalten. In den nächsten Jahren sollen dafür eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt werden. Eine besonders polarisierende Idee – die Sperrung der Brücke zwischen Haslach und Weingarten für den Autoverkehr – wird hingegen nicht umgesetzt.
Wer aufmerksam durch den Stadtteil geht, kann schon einige Änderungen bemerken. Am offensichtlichsten: Der neue Zebrastreifen in der Uffhauser Straße. Doch auch an vielen Fußgängerampeln muss man nicht mehr so lange auf die nächste Grünphase warten. Grundlage dafür ist das neue Verkehrskonzept für Haslach. Es folgt der allgemeinen Prämisse: In Stadtteilen und Ortsmitten für ruhigeren Verkehr zu sorgen, hat hohe Priorität.
Für regelrechte Blechlawinen sorgt in Haslach vor allem der Durchgangsverkehr, wie aus einem Gutachten hervorgeht. Dieser sei jedoch bei einem Stadtteil dieser Größe und Lage nicht ungewöhnlich. Im Fokus steht hier auch der Stadtteil Weingarten: So sorgen Haslach und sein benachbarter Stadtteil gegenseitig für Durchgangsverkehr im jeweils anderen Quartier.
Dieser soll mit Maßnahmen reduziert werden. Dazu zählten auch umstrittene Vorschläge wie Abbiegeverbote, Einbahnstraßen, aber auch die Sperrung der Opfinger Brücke über der Güterbahn. Gerade letztere soll den Durchgangsverkehr drastisch reduzieren können, da die Brücke jedoch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sei, rückte die Stadt von dem Vorschlag der Sperrung ab.
Nicht jeder Vorschlag wird umgesetzt
Auch die Barrierefreiheit soll beim neuen Verkehrskonzept mitgedacht werden. Es sollen Gehwege verbreitert und Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Neben dem Zebrastreifen in der Uffhauser Straße sollen weitere Querungshilfen folgen.
Nicht alles, was sich die Bürgerinnen und Bürger für ihren Stadtteil gewünscht hatten, kann auch so umgesetzt werden. Neben Vorschlägen, die unrealistisch oder rechtlich nicht zulässig waren, war auch eine Fußgängerzone in der Carl-Kistner-Straße im Gespräch. Diese soll aber nicht kommen, so Rathaus-Sprecherin Linda Widmann: „Aus Sicht von Gutachter und Verwaltung kann unter den gegebenen Randbedingungen eine autofreie Ortsmitte in Haslach nicht überzeugend umgesetzt werden.“
Generell seien die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in dem schon über zwei Jahre andauernden Prozess sehr heterogen, häufig aber auch widersprüchlich. Trotzdem sieht Widmann die Bürgerbeteiligung positiv: Sei sei sehr breit angelegt gewesen und hätte viele Bürgerinnen und Bürger erreicht. Verkehr und Mobilität sei häufig ein emotionales Thema, sagt Widmann. Bei manchen stünde Klimaschutz und die Verkehrswende im Vordergrund, andere Bürgerinnen und Bürger legten vor allem Wert auf Komfort und Flexibilität, die mit einem Auto einhergehen. „Die Vielfalt an Meinungen zeigt, wie individuell unsere Bedürfnisse und Prioritäten sind, wenn es um Mobilität geht“, sagt Widmann und bezieht sich damit auch auf das Verkehrskonzept Haslach. Wichtig sei es, unterschiedliche Wünsche und Meinungen zuzulassen und auch zu respektieren. „Für einzelne kann es daher bedeuten, dass am Ende eines solchen demokratischen und breiten Prozesses nicht das persönliche Wunschergebnis umgesetzt wird.“
Info: Auf der städtischen Homepage unter www.freiburg.de/verkehrskonzept-haslach gibt es viele weitere Informationen über den gesamten Prozess und die Ergebnisse.