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Jugendhilfe hat Neubau in Freiburg bezogen und feiert Eröffnung

Hinter dem Bestandsgebäude an der Kaiserstuhlstraße ist der Neubau entstanden.Hinter dem Bestandsgebäude an der Kaiserstuhlstraße ist der Neubau entstanden. Foto: Timeout-Stiftung

Ein Ort für rund 40 Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Familien leben können, ist in dem neuen Gebäude entstanden. Timeout sei mit dem Bauvorhaben auf große Unterstützung bei der Stadt Freiburg gestoßen, sagt Timeout-Geschäftsführer Daniel Götte.

Die modulare Bauweise erlaube eine hohe Aufenthaltsqualität bei geringen Baukosten, erläutert Götte. Bald sollen Pflanzen die nüchterne Fassade überwachsen und die Innenräume natürlich klimatisieren. Die Dachterrasse und der Innenhof des U-förmigen Neubaus sollen Platz für Begegnungen bieten. Zur Straße hin wird momentan noch ein Bestandsgebäude renoviert, das zusätzlichen Platz für Mitarbeiterwohnungen, Konferenzräume und Verwaltungsbüros bieten soll.
Die Jugendlichen sind bereits vor einigen Wochen eingezogen. Sie fühlten sich sehr wohl und seien sehr freundlich von der neuen Nachbarschaft aufgenommen worden, sagt Götte.

Ursprünglich hatte die Stiftung geplant, ihren Standort im historischen Gasthaus auf dem Thurner in St. Märgen durch einen Neubau zu erweitern, dann aber die Pläne geändert. Über zehn Jahre hatte das Miteinander des Jugendhilfe-Standorts auf dem Thurner, auch als Lebensort für bis zu 20 unbegleitete minderjährige Ausländer, und der Nachbarn gut funktioniert. Doch dann stießen die Pläne für den Neubau und die Unterbringung von zukünftig rund 50 jugendlichen Geflüchteten in temporären Wohncontainern auf Kritik.

Man habe eine krasse Ablehnung empfunden, sagt Götte. Beim Thurner handele es sich um einen kleinen Weiler, sagt Manfred Kreutz, Bürgermeister von St. Märgen. Die Bewohner hätten sich mit der Dimension des Bauvorhabens und der geplanten Zahl an jugendlichen Geflüchteten überfordert gefühlt.

Als 2024 im Gasthaus ein Feuer ausbrach und ein Brandschaden im sechsstelligen Euro-Bereich entstand, beschloss die Stiftung wenige Tage später, ihre Pläne am Thurner aufzugeben. Vier Tage nach dem Brand wurde vom Sachverständigen die Brandursache festgestellt: Ein Hausbewohner hatte glimmende Asche aus der Heizanlage des Hauses im Müllcontainer entsorgt.


Man habe damals schnell entscheiden müssen, ob man weiterhin viel Energie und Geld in das Bauplanungsverfahren stecken wolle, wenn die Bevölkerung gegen das Projekt sei, sagt Götte. Als der Architekt das Areal an der Kaiserstuhlstraße zum Kauf vorgeschlagen und die Stadt Freiburg sehr positiv reagiert habe, sei rasch der Beschluss gefallen, den geplanten Neubau nach Freiburg zu verlagern. Rund 5,4 Millionen Euro hat die Stiftung in den neuen Standort investiert.

Die Timeout-Stiftung begeht die offizielle Eröffnung des Neubaus in der Kaiserstuhlstraße 16 am kommenden Freitag, 19. September um 12 Uhr mit einem Empfang für alle Interessierten. Gemeinsames Mittagessen, kulturelle Beiträge der Jugendlichen sowie Führungen durch den Neubau sind geplant.