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Freiburg erlebt Touristenboom

Sommeridylle im Herzen der Stadt: Großveranstaltungen wie das Weinfest oder das ZMF locken zahlreiche Touristen in die Stadt.Sommeridylle im Herzen der Stadt: Großveranstaltungen wie das Weinfest oder das ZMF locken zahlreiche Touristen in die Stadt. Foto: Thomas Kunz

Trotz Sommerferien herrscht derzeit reges Treiben in der Innenstadt: Während viele Freiburger ihren Urlaub am Meer genießen, machen das immer mehr Südeuropäer aufgrund der Hitze lieber im Breisgau. Außerdem wird Freiburg als Reiseziel immer gefragter: Mit mehr als zwei Millionen erreichten die Übernachtungen in der Stadt 2024 einen Rekord.

Wer macht in Freiburg am liebsten Urlaub? Der Großteil der Touristen kommt laut FWTM aus Deutschland, vor allem aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Bei den internationalen Gästen stehen die Schweiz, Frankreich und die Benelux-Staaten traditionell an der Spitze. Aus der Schweiz waren es im vergangenen Jahr 152.674 Urlauber (plus 5,4 Prozent zu 2023), aus Frankreich 59.419 (plus 14,5 Prozent) und aus den Niederlanden 47.597 (plus 6 Prozent).

Starken Zulauf gibt es aus Italien (45.626, plus 16 Prozent) und Spanien (53.624, +14,5 mehr). „Wir stellen fest, dass Freiburg zunehmend für Gäste aus Südeuropa attraktiv wird. Hintergrund ist das im Vergleich zu dortigen Hitzeregionen gemäßigtere Klima. Die starken Zuwächse aus Italien und Spanien im Jahr 2024 bestätigen diesen Trend“, sagt Christian Gross, Abteilungsleiter Tourismus & Innenstadt bei der FWTM. Auch aus den USA kamen mit 39.453 (plus 14,8 Prozent) deutlich mehr Gäste. Weniger Besucher reisten dagegen aus Asien und den arabischen Golfstaaten an – hier liegen die Zahlen deutlich unter dem Niveau von 2019.

Generell wird Freiburg als Reiseziel immer beliebter. Mit 2,17 Millionen Übernachtungen wurde 2024 ein Rekord erreicht – bereits im Vorjahr 2023 war mit über 2 Millionen Übernachtungen ein Allzeithoch überschritten worden. Im Vergleich zu 2019 ist das eine Steigerung um 19,3 Prozent. Im Schnitt bleiben die Touristen zwei bis drei Nächte in der Stadt. Die Mehrheit der Gäste übernachtet in Hotels. Zunehmend beliebt seien Ferienwohnungen und Pensionen. Familien und junge Gäste schätzten dagegen eher Campingplätze und Jugendherbergen als preisgünstige Alternative.

Die Hauptsaison liegt zwischen April und September sowie in der Adventszeit: „Neben dem Münster, der Altstadt mit Bächle und Gässle oder dem Schlossberg tragen insbesondere Großveranstaltungen wie das Zelt-Musik-Festival, Messen und Kongresse dazu bei, dass Freiburg stark nachgefragt ist“, so Christian Gross. In dieser Zeit seien viele Hotels voll ausgelastet, doch in der Nebensaison gebe es weiterhin Potenzial.

Urlaubsidylle mitten in der Stadt: Das Schlendern durch die Altstadtgassen wie die Gerberau gehört für viele Touristen zum Pflichtprogramm. Foto: Stock Adobe

Insgesamt lag die Auslastung der Hotels in Freiburg 2024 bei 54 Prozent. Zusätzliche Kongresse, Tagungen, Kultur- und Veranstaltungsformate sollen die Besucherzahlen ankurbeln. „Das Fashion & Food Festival Freiburg sowie kreative Pop-up-Konzepte in leerstehenden Flächen wurden etabliert, um neue Besuchsimpulse zu schaffen und gerade in der Nebensaison Gäste anzuziehen“, so Christian Gross von der FWTM. Außerdem gab es eine große Marketingkampagne von September 2024 bis März 2025 in zahlreichen Ländern, Kooperationen, beispielsweise mit der Schwarzwald Tourismus GmbH und Historic Highlights of Germany, „um Freiburg europaweit sichtbar zu machen“. Und der Gemeinderat hat im April 2024 die Fortschreibung des Tourismuskonzept Freiburg beschlossen, der Leitlinien für die Weiterentwicklung des Tourismus setzen soll.

„Freiburg ist gut ausfgestellt und hat sich 2024 als dynamische Städtedestination behauptet. Die Rekordzahlen belegen die Attraktivität der Stadt, während gezielte Marketingmaßnahmen und neue Veranstaltungsformate dazu beitragen, auch in der Nebensaison Nachfrage zu sichern und internationale Gästegruppen zu erschließen“, so das Fazit von Christian Gross.