Ein urbanes Quartier mit 27.000 Quadratmetern Mietfläche soll im Westen Freiburgs entstehen. Der Lokalverein Haslach fordert für das Bettacker-Carré nachhaltige Entwicklung und ein gutes Mobilitätskonzept.
Ein Bürokomplex, aber auch Gastronomie, Geschäfte und Wohnraum könnten im Bettacker-Carré entstehen: Das ist zumindest das Ziel der Firma Schleith Immobilien. Ein „vielseitiges Quartier“ soll im „aufstrebenden Westen Freiburgs“ entstehen – geplant ist die Fertigstellung des Carrés laut Webseite bis 2028. Dabei soll auch der Klimaschutz im Fokus stehen: „Das Quartier setzt auf ökologische Materialien, technische Innovation und ein gesundes Raumklima“, heißt es auf der Webseite.
Eine reine Bürostadt soll das Bettacker-Carré nicht werden: Die Durchmischung von Wohnraum, Gastronomie und Ladenfläche soll dafür sorgen, dass auch am Wochenende Leben im urbanen Quartier herrscht. Rund 27.000 Quadratmeter Mietfläche sollen entstehen. Auf „flexiblen Einheiten“ soll von Büros über Showrooms, Laboren, Praxen und Studios alles möglich sein.
Eine Entwicklung des Gebietes sieht der Lokalverein Freiburg-Haslach positiv: „Das Gewerbegebiet an der Bettackerstraße hat dringenden Entwicklungsbedarf“, so Martin Schupp aus dem Vorstand. Das Gewerbe, das dort angesiedelt ist, passe zunehmend nicht mehr zu der direkt angrenzenden Wohnbebauung. „Von daher begrüßen wir es sehr, wenn das Gebiet eine Weiterentwicklung erfährt und so ein passenderes Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten entstehen kann.“
Wichtig sei dem Bürgerverein vor allem, dass eine gute Nachbarschaft zum direkt angrenzenden Wohngebiet sichergestellt wird. Auch ein gutes Mobilitätskonzept müsse entwickelt werden, so Schupp – vor allem, wenn weitere Arbeitsplätze im Carré entstehen sollen. „Schon jetzt ist die verkehrliche Belastung in diesem Gebiet und dem Umfeld zu hoch“, sagt Schupp. Trotzdem sieht man die Pläne des Projektentwicklers derzeit noch kritisch: Nach dem Kenntnisstand des Bauvereins seien die Pläne der Firma Schleith noch nicht durch das Baurecht abgedeckt. Dies bestätigt auch die Stadt, die die Entwicklung jedoch grundsätzlich begrüße, so Pressesprecherin Linda Widmann. „ Ziel ist es, gemeinsam ein Konzept für die Nachnutzung des Betonfertigteilwerks zu entwickeln“, so Widmann. Sobald das Konzept inhaltlich abgestimmt sei, könne das Baurecht angepasst werden.
Martin Schupp wünscht sich, dass die Entwicklung des Gebietes zu einer städtebaulichen Aufwertung führt und nicht die „günstig-praktische Gewerbegebiets-Gestaltung“ im Vordergrund steht. Außerdem suggerierten die Bilder bisher hauptsächlich kommerzielle Räume: „Wenn es in dem Gebiet möglich wäre, auch Räume der Begegnung zu schaffen, wäre dies sehr gut“, sagt Schupp.