Es ist die Start-up-Geschichte aus Freiburg schlechthin: Die Black Forest Labs haben einen der besten KI-Bildgeneratoren entwickelt und konkurrieren nun mit den ganz Großen der Branche. Innerhalb kürzester Zeit hat das Unternehmen Millionensummen von Risikokapitalgebern eingesammelt. Kürzlich stellten die Firmengründer in Freiburg weitere Kooperationen und neue Ideen vor.
Kann Europa KI? Robin Rombach und Andreas Blattmann, die gemeinsam mit Patrick Esser das Freiburger Start-up Black Forest Labs gegründet haben, möchten genau das unter Beweis stellen. „Europa ist sehr schlecht darin, groß zu denken“, sagt Blattmann, der aus Elzach stammt. „Groß denken“, sagt Robin Rombach wiederum, sei aber zwingend notwendig, um es mit den KI-Schwergewichten aus den USA und China aufnehmen zu können.
„Wir haben ein sehr starkes Team“
Auf dem Käpsele Innovation Festival in Freiburg erzählten die beiden Start-up-Gründer kürzlich ihre Geschichte. Kennen gelernt hat sich das Trio an der Universität Heidelberg, wo sie ihre Forschungen dann in die Praxis umsetzten. Der von ihnen entwickelte Bildgenerator „Flux“ gilt unter Experten als einer der besten weltweit. Auf der KI-Plattform Huggingface, auf der das Who-is-Who der Szene ihre Tools veröffentlicht, zählt Flux zu den am meisten genutzen Programmen im Bereich KI-erstellter Bilder überhaupt. Das Text-zu-Bild-Programm spukt ins Sekundenschnelle täuschend echte Bilder aus.

Ihr Ziel erreicht haben Blattmann und Rombach, weil sie sich selbst keine Grenzen gesetzt haben. „Unsere Hauptkonkurrenten sind Google und OpenAI, was ziemlich große Firmen sind. Aber wenn man große Ambitionen hat, sieht man auch, dass es möglich ist“, sagt Blattmann. Innerhalb weniger Monate konnten die Black Forest Labs laut Medienberichten bis Ende 2024 rund 200 Millionen Euro von Wagniskapitalgebern einsammeln. Zwischenzeitlich kooperierte das Unternehmen sogar mit der KI-Firma von Elon Musk. Diese Kooperation haben die Black Forest Labs aber wieder beendet.
Inzwischen gilt das Tech-Start-up als „Unicorn“ (dt.: Einhorn) mit einer Bewertung von über eine Milliarde Dollar. Auch hier haben die Start-up-Gründer schnell dazu gelernt. „Wir haben gelernt, dass man beim Fundraising das Momentum nutzen muss“, sagt Blattmann. „Wir haben ein stehr starkes Forschungsteam. Das muss man natürlich verkaufen können“, so Blattmann. Wichtig sei aber genauso, dass man vor lauter Fundraising die Kernaufgabe, die Entwicklung, nicht aus den Augen verliere.
Neue Kooperation mit der Deutschen Telekom
Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen mit „Flux.1 Kontext“ ein weiteres Tool veröffentlicht. Es ist in der Lage ein Bild zu analysieren und das Gezeigte mittels Texteingabe in einen neuen Kontext zu setzen – gerade für die profesionelle Bildbearbeitung sei das interessant. Außerdem sind die Black Forest Labs eine Kooperation mit der Deutschen Telekom eingegangen, die Flux für Marketing-Aktivitäten einsetzen möchte. Ob Europa in Sachen KI ein ernst zunehmender Player sein kann? Schon in der Internet- und Halbleiter-Branche habe es der Kontinent verpasst, gute Unternehmen zu schaffen, die wettbewerbsfähig seien, sagt Blattmann: „Meine Hoffnung ist, dass wir es bei KI besser machen.“ Dafür brauche es vor allem zwei Dinge: „Das richtige Mindset und Kapital.“