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Warum die Uniklinik Freiburg einen Teich blutrot eingefärbt hat

Blutroter TeichBlutroter Teich: Ungewöhnliche Aktion zum Weltblutspendetag im Klinikpark der Freiburger Uniklinik. Foto: Joers

Seit Freitag ist das Wasser im Teich des Klinikparks der Freiburger Uniklinik blutrot gefärbt. Anlass für die ungewöhnliche Aktion war der Weltblutspendetag am Samstag. Warum die Menschen in Freiburg unbedingt Blut spenden sollten, berichten eine Spenderin und ein Betroffener, dessen Leben von den Blutkonserven abhängt.

Christian Müller steht im Klinikpark der Freiburger Uniklinik und blickt auf den dortigen Teich. Blutrot leuchtet das Wasser. Die rund 350.000 Liter, die der Teich fasst, entspricht ungefähr der Blutmenge, die in Deutschland verbraucht wird – monatlich. „Ich kann diese Aktion nur unterstützen. Ich bin selbst komplett darauf angewiesen“, sagt der 75-Jährige. Weil sein Körper aufgrund einer Knochenmarkserkrankung keine roten Blutkörperchen bildet, erhält er mittlerweile wöchentlich eine Bluttransfusion. Vor zwei Jahren erhielt er die Diagnose. Schon nach fünf oder sechs Tagen wird Müller stark kurzatmig, dann ist es Zeit für die nächste Blutbeigabe.

Symbolische Färbeaktion (von links): Patient Christian Müller (weißes T-Shirt), Blutspenderin Michelle Dohle, Transfusionsmediziner Richard Schäfer und Uniklinikchef Frederik Wenz. Foto: Joers

„Bedarf ist konstant hoch“„Ohne Blutspenden wären viele Behandlungen unmöglich. Gerade in der Onkologie ist der Bedarf konstant hoch“, sagt Richard Schäfer, Leiter der Transfusionsmedizin am Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Deshalb die Idee zu einem blutroten Teich. „Mit der Farbaktion im Klinikpark möchten wir eindrücklich zeigen: Die Blutspende ist ein zentraler Bestandteil unserer medizinischen Versorgung“, sagt Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Uniklinikums. Mit ökologisch unbedenklicher Lebensmittelfarbe wurde der Klinikteich am Freitag gefärbt. Auch das dort lebende Nilgänsepaar und dessen Nachwuchs stört sich nicht am roten Teichwasser, wie die Uniklinik betont. Nach rund zwei Wochen wird sich die Rotfärbung von selbst auflösen.

Rund 30.000 Blutspenden kommen jährlich am Uniklinikum zusammen, das reicht um den klinikeigenen Bedarf zu decken. Doch gerade in den Ferienzeiten nimmt die Spendenbereitschaft ab. Michelle Dohle, Psychologiestudentin aus Freiburg, gehört zu den regelmäßigen Spenderinnen, die laut Richard Schäfer „das System tragen“. Die 21-Jährige sagt: „Es ist eine super einfache Möglichkeit um zu helfen. Auch in meinem Freundeskreis sage ich sehr oft, dass die Leute doch zur Blutspende gehen sollen.“ Der Weltblutspendetag, so Schäfer, sei ein Feiertag – und allen Spendern „gilt unser besonderer Dank.“

Info: Wer vom 16. Juni bis 31. Juli in die Uniklinik zur Blutspende kommt, den erwartet Rätsel-Spaß und tolle Gewinne. Infos unter www.uniklinik-freiburg.de.

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