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Positive Gesprächsbilanz nach Bewerbungen für das Priesterinnenamt

Christian Würtz ist Leiter des Priesterseminars. Foto: Erzdiözese Freiburg

Neun junge Theologinnen und Theologiestudentinnen aus dem Umfeld der Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“ haben sich in Freiburg vor zwei Wochen für eine Ausbildung als katholische Priesterinnen beworben.

Der Leiter des Priesterseminars in Freiburg, Weihbischof Christian Würtz, kündigte daraufhin ein Treffen mit den jungen Frauen an, das am Montagnachmittag in Freiburg stattfand. Würtz zog anschließend eine positive Bilanz des zweistündigen Treffens, an dem sechs der Bewerberinnen und ein Moderator teilnahmen: „Das Gespräch mit den Bewerberinnen empfand ich als sehr wertschätzend und ehrlich“, so Würtz im Anschluss. Berührt habe ihn vor allem, wie sich gegenseitig jeweils die eigenen Berufungsgeschichten erzählt habe. „Ich habe gespürt, dass diesen Frauen an der Botschaft Jesu und an der Kirche wirklich etwas liegt.“

Gemeinsam habe man besprochen, wie die Rolle der Frau in der Kirche „im Rahmen der Leitplanken, die Johannes Paul II. gesetzt hat“, der einer Frauenweihe für das Priesteramt in der römisch-katholischen Kirche vor 25 Jahren als nicht durch die Kirche selbst entscheidbar eine Absage erteilt hatte, gestärkt werden könne. „Hier sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft“. Man habe vereinbart , den Dialog in dieser Richtung fortzuführen. Das bestätigte auch die Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“ am Montagabend: das nächste Treffen solle bereits in ein paar Wochen stattfinden.

Positiv äußerte sich auch die Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht“: Das Gespräch habe in einer guten Atmosphäre stattgefunden. „Herr Würtz hat gezeigt, dass er aktuelle Problematiken der Priesterausbildung wahrnimmt wie zum Beispiel das in sich geschlossene System der Ausbildung.“ Nun blicke man erwartungsvoll nach vorn: „Wir erwarten, dass Weihbischof Würtz unser Anliegen in Gesprächen beispielsweise mit anderen Bischöfen, Entscheidungsträgern und Verantwortlichen für die Priesterausbildung einbringt.“

Außerdem wünsche man sich seitens der Theologinnen, dass Würtz in seiner Position als Leiter des Priesterseminars Freiburg „den Konsens des Gesprächs praktisch im Seminar mit seinen Mitteln und Möglichkeiten umsetzt.“
Bernd Peters