Der März war trocken, für den Juni sind Hitzetage von bis zu 40 Grad im Gespräch. Der Deutsche Wetterdienst geht von Temperaturen aus, die über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre liegen. Auch das Forstamt in Freiburg bereitet sich auf mehr Hitzesommer vor.
Im Rahmen einer saisonalen Vorhersage berechnet der Deutsche Wetterdienst die Wetterentwicklung im Sommer. In der aktuellen Vorhersage deute sich an, dass vor allem die Sommermonate Juni bis August ein bis zwei Grad Wärmer als das Mittel der vorangegangenen dreißig Jahre ausfallen könnten, so Stefan Muthers vom Deutschen Wetterdienst. Dies decke sich auch in internationalen Vorhersagen.
Gleichzeitig deute sich an, dass der Sommer trockener als der Durchschnitt sein werde. Die bisherige Trockenheit sei zwar kein Vorbote des heißen Sommers, sie könne sich jedoch verstärkend auf Hitzewellen auswirken. Das Ausmaß der Jahre 2018 bis 2020 sei noch nicht erreicht, so Muthers. „Ob sich die bestehende Dürre weiter verstärkt und neue Extremwerte erreicht hängt auch stark von der Entwicklung des Sommer ab, denn für eine extreme Dürre braucht es mehrere trockene Jahre in Folge.“

Schon seit drei Jahrzehnten stellt sich das Forstamt auf die trockener werdenden Hitzesommer ein: Dazu gehört, Mischbestände aus gut an den Standort angepassten Baumarten in unterschiedlichen Altersstufen. Dazu gehören Spitzahorn, Eiche, Linde und Elsbeere. „Wo solche Baumarten noch nicht wachsen, pflanzen wir sie auch in Lücken“, so Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamtes. Ein mehrstufiges Kronendach und eine vielfältige Naturverjüngung sind ebenfalls förderlich.
Auf Waldbrände vorbereitet sein
Um den Waldboden zu schützen, werden Maschinen nur auf Forstwegen benutzt. „So schützen wir den Waldboden und erhalten seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern“, so Nicole Schmalfuß. Gemeinsam mit der Feuerwehr stellt man sich auch besser auf Waldbrände ein. Immer häufiger legt das Forstamt auch künstliche Mulden oder Teiche an, um den Wasserrückhalt im Wald zu erhöhen. Gleichzeitig nutzt dies dem Amphibienschutz.
Die große Hitze könnte auch auf den Stadtwald negative Auswirkungen haben: Die Bäume werden nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt und sind weniger widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Pilzen. Gerade der Borkenkäfer macht den Bäumen im Stadtwald zu schaffen. Das Forstamt versucht daher, die befallenen Bäume zu fällen und aus dem Wald zu transportieren, bevor sich die Käfer zu sehr vermehren – in Hitzesommern eine besondere Kraftanstrengung.
Wenn der wenige Niederschlag, der fällt, dann auch noch als Starkregen fällt und oberflächlich abfließt, sei er für den Wald verloren, so Schmalfuß. „Auch im Freiburger Stadtwald bedeutet ein Hitzesommer, dass etliche Bäume braun werden oder absterben und dass sich Borkenkäfer oder Prachtkäfer stark vermehren“, so Schmalfuß.
Mit großen Kahlflächen rechnet man trotzdem nicht: Der Stadtwald besteht überwiegend aus Mischbeständen, die gut an den Standort angepasst sind. „Trotzdem verändert jeder Hitzesommer den Wald langfristig“, weiß Schmalfuß. Dies wird auch weiterhin der Fall sein: „Die Prognosen zur Klimaveränderung sind besorgniserregend, die Fortschritte beim Klimaschutz sind langsam.“ Diese Entwicklung werde auch den Stadtwald, wie man ihn kennt, verändern, so Nicole Schmalfuß.