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7:0-Kantersieg: Freiburg bleibt für die Nationalelf ein gutes Pflaster

Nations League in FreiburgFußballfesttag im Europa-Park Stadion der etwas anderen Art: Wo sonst der SC Freiburg die Fans verzückt zauberte am Samstagabend die deutsche Nationalmannschaft. Foto: FWB / majo

18 Jahre nach dem 7:0 gegen Luxemburg im Dreisamstadion ist die Rückkehr der Nationalmannschaft nach Freiburg geglückt: Bei ihrer Premiere im Europa-Park Stadion ließ die DFB-Elf in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina beim 7:0 (3:0) nichts anbrennen und sicherte sich so auch den Gruppensieg.

Ungewohntes Bild im Europa-Park Stadion am Samstagabend: Die Farben Schwarz-Rot-Gold statt des Freiburg-typischen Weiß-Rot dominierten die Freiburger Heimspielstätte an diesem Fußballabend, an dem die deutsche A-Nationalmannschaft das Team von Bosnien-Herzegowina zu Gast hatte.

Einlaufkinder, Nationalhymne und dazu treibende Beats aus den Stadionlautsprechern sorgten schon vor Anpfiff für heiße Fußballatmosphäre. Zum ersten Mal seit 18 Jahren gastierte die DFB-Elf im Breisgau – das Wiedersehen sorgte für spürbare Euphorie unter den 28.100 Fans auf den natürlich weit im Vorfeld ausverkauften Rängen.

Die deutsche Elf dankte es mit einem Blitzstart: Nach gerade mal 79 Sekunden versenkte Edelkicker Jamal Musiala eine Flanke von Kapitän Kimmich per Kopf unhaltbar im Gästetor. Und die DFB-Torhymne „Major Tom“ verzückte das erste Mal das Freiburger Publikum.

Deutschland blieb in der Folge äußerst präsent und presste aggressiv. Die Gäste näherten sich das erste Mal in der 18. Minute durch Freiburgs ehemaligen Angreifer Ermedin Demirovic dem deutschen Tor: Doch sein Schlenzer flog weit vorbei am Kasten von Oliver Baumann, der in seiner alten Heimat den Vorzug vor Demirovics Stuttgarter Teamkollege Alex Nübel erhalten hatte.

Das 2:0 fiel in der 23. Minute: Robert Andrich zog trocken von der Strafraumgrenze ab – und ein weiterer Ex-Freiburger, Tim Kleindienst, gab dem Flachschuss die entscheidende Richtung ins Tor der Bosnier. Die Chance auf das 3:0 hatte nur drei Minuten später Rüdiger per Kopf nach einer von Andrich verlängerten Ecke – sein Aufsetzer blieb aber letztlich harmlos.

Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung bereits Laola-Reif – nach einer halben Stunde schwappte die Welle das erste Mal durchs SC-Stadion. In der 32. und 33. Minute vergaben erst Kai Havertz und schließlich Musiala Topchancen auf das 3:0. Dieses fiel schließlich in der 37. Minute – Kai Havertz versenkte den Ball im Gästetor.

Einen Positiv-Aufreger aus Freiburger Sicht gab es noch kurz vor der Pause: Oliver Baumann vereitelte die beste Chance der Gäste mit dem linken Fuß im Eins-gegen-eins gegen Gigovic (45.+1).

„Super-Deutschland“ auf Süd

Die zweite Hälfte begann wie die erste mit einem Tor der Deutschen: Florian Wirtz traf per direkt getretenem Freistoß sehenswert zum 4:0 (50.). Sein Flatterball, der sich unhaltbar hinter Bosniens Keeper Nikola Vasilj absenkte, versetzte selbst Bundestrainer Julian Nagelsmann in ungläubiges Kopfschütteln. Und die Fans auf der zur Sitzplatztribüne umfunktionierten Süd? Die sangen „Oh wie ist das schön“ und „Super Deutschland“. In der 57. Minute erhöhte Wirtz sogar auf 5:0, der daraufhin unter Applaus ausgewechselt wurde.

In diesem Tempo ging es weiter: Erst verhinderte Gästekeeper Vasilj nur knapp ein erneutes Gegentor durch den eingewechselten Serge Gnabry. Das 6:0 fiel kurz darauf dann doch – Leroy Sané, der ebenfalls zuvor eingewechselt war und dessen Vater einst beim SC Freiburg spielte, fackelte nicht lange und erhöhte per Schuss von der Strafraummitte auf 6:0.

In der 79. Minute schließlich war es erneut Tim Kleindienst, der per Linksschuss die deutschen Fans zum Jubeln brachte: Er grätschte in eine Flanke von Rüdiger und markierte so das 7:0. Und so sahen die Fans in Freiburg am Ende nicht nur einen Kleindienst-Doppelpack, sondern bejubelten einen nie gefährdeten deutschen Heimsieg, durch den Deutschland sich den Gruppensieg in der Nations League Liga A, Gruppe 3 holte.

Doppelpacker: Der frühere Freiburger Tim Kleindienst feierte gegen Bosnien-Herzegowina seine Torpremiere für Deutschland und traf gleich zweimal. Foto: FWB / majo